Leitkultur…oder west-östlicher Divan?

Optimist schrieb:Ja, sehe ich genauso.

Und wo siehst Du da jetzt genau den Minderheitenschutz wenn man allen die selben Rechte zugesteht?

@wichtelprinz
gut, dann war das wohl auch kein gutes Beispiel. Muss noch mal nachdenken, was man heranziehen könnte. Kopftuch wird wohl dann auch nicht funktionieren.

Aber noch mal zur Vielehe: für eine Minderheit gehört diese zur Kultur (und evtl. auch Religion). Wäre dies im Rahmen des Minderheitenschutzes nicht schutzwürdig?

Optimist schrieb:mich würde diesbezüglich mal deine Meinung dazu interessieren: Beitrag von optimist, Seite 94

Optimist schrieb:Im Zuge des Minderheitenschutzes müsste doch dann auch die Vielehe durchsetzbar sein?

Im Zuge des Minderheitenschutzes der Menschenrechtserklärung müsste also auch die Vielehe durchsetzbar sein?
Na dann entscheide doch mal selbst! Ich meine: nicht!!!

Tussinelda schrieb:dass sich auch Gesetze verändern und somit eben auch unsere Werte und Kultur.

Kannst Du das genauer definieren?
Ich dachte bisher immer, unsere Werte haben den Humanismus und die Menschenrechte als Basis.

@eckhart

Aber noch mal zur Vielehe: für eine Minderheit gehört diese zur Kultur (und evtl. auch Religion). Wäre dies im Rahmen des Minderheitenschutzes nicht schutzwürdig?

ich sehe das genauso wie mit der Homoehe:
Es betrifft die Bedürfnisse und den Schutz einer Minderheit. Diese Minderheit wird mit der Homoehe vor Diskriminierung geschützt.


@Gwyddion

unsere Werte haben den Humanismus und die Menschenrechte als Basis.

Wenn man es genau nimmt, könnte man auch auf dieser Basis die Vielehe zulassen. :)

Optimist schrieb:ich sehe das genauso wie mit der Homoehe:
Es betrifft (die Bedürfnisse) einer Minderheit. Diese Minderheit wird mit der Homoehe vor Diskriminierung geschützt.

Dabei übersiehst Du, die Menschenrechte!
Minderheitenrechte sind Bestandteilder Menschenrechte!

Minderheiten die gegen Menschenrechte sind, haben keinerlei Rechte!

@eckhart

G: unsere Werte haben den Humanismus und die Menschenrechte als Basis.

-->O:
Wenn man es genau nimmt, könnte man auch auf dieser Basis die Vielehe zulassen

noch mal, wo stünde eine Vielehe gegen die Menschenrechte?

Dass es finanziell ein Desaster wäre (z.B. Witwenrenten), steht auf einem anderen Blatt.
Aber weshalb sollte die Minderheit kein Recht zur Vielehe bekommen, wenn es nicht mit dem GG kollidiert?
(nochmal Stichwort Homoehe, da geht's doch auch?)

Natürlich müsste man dann vielleicht überlegen, finanziell gesetzlich was zu ändern (niemand hätte dann Anspruch auf Witwenrente ... oder nur die Erstfrau...)

Optimist schrieb:noch mal, wo stünde eine Vielehe gegen die Menschenrechte?

Wenn Frauen Bedürfnis haben,sich einen Pascha zu teilen, werden sie Wege finden. Das wäre menschenrechtskonform...
Ende OT

@eckhart

Ende OT

Als OT sehe ich das nicht.

Es geht darum, ob eine Minderheit hier seine Kultur ausleben darf, wenn diese NICHT mit dem GG kollidiert und auch nicht gegen Menschenrechte verstößt.

@Optimist
Der Punkt ist, das Minderheitenschutz bedeutet, dass Minderheiten nicht diskriminiert werden dürfen. Wenn sie also - genauso wie die Mehrheit - EINE Person legal heiraten dürfen, dann entspricht dies keiner Diskriminierung, sondern sie haben die gleichen Bedingungen ;)

@Lepus

wie gesagt (hattest du sicher noch nicht gelesen):

Als OT sehe ich das nicht.

Es geht darum, ob eine Minderheit hier seine Kultur ausleben darf, wenn diese NICHT mit dem GG kollidiert und auch nicht gegen Menschenrechte verstößt.

Mir gings nicht um die Vielehe (das war nur ein Beispiel).

Aber das Thema hat sich jetzt für mich auch geklärt.
@Tussinelda
hat es mir inzwischen erklärt, wo mein Denkfehler war, danke dir :)

Optimist schrieb:ch sehe das genauso wie mit der Homoehe:
Es betrifft (die Bedürfnisse) einer Minderheit. Diese Minderheit wird mit der Homoehe vor Diskriminierung geschützt.

das ist was ganz anderes. Denn an der Grundsubstanz der Ehe, einem Vertrag zwischen zwei Menschen wurde nichts geändert. Und auch hier wurde kein Minderheitenschutz betrieben sondern endlich das Gleichheitsprinzip durchgesetzt. Auch wenns ein paar Konservativen nicht in den Schädel will.

@eckhart

eckhart schrieb:ch maße mir an,
diese sogenannte "Freiheit der Mehrheit" Saudi-Arabiens für menschenrechtswidrig (gegen den höchsten Wert der Aufklärung gerichtet) zu halten.

Ich kritisiere sie auch, maße mir aber niemals an über dieses Land bestimmen zu wollen. Natürlich kann man "Freiheitskämpfer" unterstützen aber niemals Saudi Arabien unsere Werte aufzwingen. Das wäre fatal.

@neugierchen

Natürlich kann man "Freiheitskämpfer" unterstützen aber niemals Saudi Arabien unsere Werte aufzwingen. Das wäre fatal.

Bin der gleichen Meinung.


@wichtelprinz

das ist was ganz anderes. Denn an der Grundsubstanz der Ehe, einem Vertrag zwischen zwei Menschen wurde nichts geändert

verstehe.
Wenn man z.B. die Vielehe zulassen würde, würde man gegen das GG verstoßen (das hatte ich vorher nicht richtig bedacht).

Nun wäre die Frage für mich, inwieweit sich die Gesetze ändern lassen? (Tussinelda hatte ja auch schon geschrieben, Gesetze kann man ändern und Kultur ist wandelbar...)

Wie gesagt, die Vielehe war nur mal so ein Beispiel, aber es gibt sicher auch noch anderes wo man vielleicht sagen könnte:
Dies und jenes gehört zur Kultur einer Minderheit. Wenn sie das nicht ausleben dürfte weil es gegen das GG verstößt, aber gegen Menschenrechte würde es NICHT verstoßen...
... dann wird doch diese Minderheit benachteiligt - weshalb könnte man dann nicht über Gesetzesänderungen nachdenken, auch wenn es eine Minderheit betrifft?

Oder habe ich hier evtl. wieder einen Denkfehler?

@Optimist
Denkfehler

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:Denkfehler

ja, dachte ich mir schon.
Kannst du aber bitte begründen, inwiefern ich diesen mache?

Wie gesagt, eine Minderheit verstößt zwar mit dem Ausleben seiner Kultur gegen das GG, aber NICHT gegen Menschenrechte.
Weshalb könnte dann das GG nicht geändert werden, damit sie das dennoch ausleben könnte?

Optimist schrieb:Wie gesagt, eine Minderheit verstößt zwar mit dem Ausleben seiner Kultur gegen das GG, aber NICHT gegen Menschenrechte.

von was redest Du?

@Optimist
was willst Du denn immer mit Minderheiten? Gleiches Recht für alle ist die Devise. Und so lange alle die gleichen Rechte haben wird keiner diskriminiert und bedarf es auch keiner Änderung. Gleiches Recht für alle bedeutet nicht, dass jeder "auslebt", was er für richtig hält und dies dann auch zum Gesetz wird, sondern das alle das Gleiche ausleben dürfen und auch das Gleiche NICHT ausleben dürfen.

@Tussinelda
alles klar :)

Optimist schrieb:Wie gesagt, eine Minderheit verstößt zwar mit dem Ausleben seiner Kultur gegen das GG, aber NICHT gegen Menschenrechte.

wichtelprinz schrieb:von was redest Du?

Mir fällt im Moment leider kein Beispiel ein - ist jetzt nur mal theoretisch gedacht.