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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

96 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Meinung, Wahl, Parteien ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wahl-O-Mat statt Wählen...?

31.08.2017 um 19:08
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Ich hätte da als Vorschlag die NPD. Die stehen wenigsten dazu echte Nazis zu sein.
Und heulen rum, dass der Höcke ihnen die Wähler klaut:

​Mimimi der Woche: NPD-Politiker wirft AfD vor, am "rechten Rand" zu fischen

Pastörs über Bernd:
"Der kopiert meine Reden, fischt am rechten Rand, und ich gehe für meine Reden ins Gefängnis"
https://www.vice.com/de/article/avq53b/mimimi-der-woche-npd-politiker-wirft-afd-vor-am-rechten-rand-zu-fischen

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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

31.08.2017 um 19:26
Aus dem Link oben:
Dass ein Neonazi einem Rechtspopulisten vorwirft, er würde "am rechten Rand fischen", kommt auch nicht alle Tage vor.
Wahrscheinlich ist es aber doch nur eine kurz andauernde Verärgerung.
Und kurz vor dem Wahltag werden die NPD-Wähler per Aufruf der AfD "gespendet"(damit sie nicht "verlorengehen")...


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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

01.09.2017 um 02:43
Bei mir steht die FDP mit nur 61% an erster Stelle knapp vor der AfD, dann erst die CDU.
Linke und Grüne sind abgeschlagen unter 30%, SPD irgendwo dazwischen.

Liegt wohl oft auch an der Gewichtung der Fragen.

Man muss auch bedenken, was die Parteien alles versprechen und was sie am Ende wirklich machen wollen bzw. was sie durchsetzen können, falls sie an der Regierung beteiligt sind.

Da fällt die FDP dann ab als Juniorpartner, die CDU unter Merkel macht am Ende eh was sie will ohne Rücksicht auf angestammte Positionen und die AfD wirkt noch nicht wirklich reif und aufgeräumt, auch wenn die Grundansichten sicher richtig sind.

Das wird eine schwierige Entscheidung am Wahltag.


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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

12.09.2017 um 18:46
Wollte es auch mal wieder spaßeshalber mit dem Wahl-O-Mat probieren.


Ihr Wahl-O-Mat Ergebnis:


DIE LINKE 77,6 %

GRÃœNE 76,3 %

Die PARTEI 72,4 %

SPD 63,2 %

CDU/CSU 53,9 %

NPD 47,4 %

FDP 43,4 %

AfD 28,9 %

Für so eine Stichpunkt-Befragung kommt das Ergebnis im Grunde eigentlich recht gut hin. Daß die NPD aber noch über der FDP steht hat mich dann doch etwas überrascht. :D Auch, daß es die PARTEI bei mir soweit nach oben geschafft hat.


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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

12.09.2017 um 18:52
@Libertin
Die Partei ist bei fast jedem oben und die NPD ist meist weit über AfD und FDP weil beides Turbokapitalisten sind.
Die NPD ist ja auch sozial an sich, nur dass sich das rassistisch definiert. Der Wahlomat hat aber nur wenige Fragen bezüglich ethnischer Trennung, daher bekommt man für viele soziale Antworten einen Punkt bei der NPD, zB mehr sozialer Wohnraum. Das wollen die ja auch, sagen aber "aber nur für Deutsche" nur ist das Aber kein Teil der Wahlomat Frage.
FDP und AfD sind bei mir auch immer die aller letzten.

Ich hätte btw ganz gern dass man alle Parteien auf einmal anzeigen könnte. Was bringts wenn ich gar nicht erfahre obs nicht Kleinparteien gibt, die noch besser zu mir passen als die Bestplatzierte der mir Gewählten?
Man kann ja immer zurück und jeweils 8 neue auswählen, aber das ist umständlich und dauert wenn man wirklich alles durchgehen und vergleichen will. Technisch gesehen dürfte das ja kein Problem darstellen.


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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

12.09.2017 um 19:03
@Sixtus66
Ja, überhaupt sind viele Fragen beim Wahl-O-Mat sehr allgemein gehalten so dass es selbst zwischen LINKE und NPD zu relativ häufigen Überschneidungen kommt. Überrascht ist man über das Ergebnis dann aber doch erstmal da man die Parteien in erster Linie mit ihren beliebtesten Wahlkampfthemen in Verbindung bringt was so ein komplettes Parteiprogramm in seiner Gänze natürlich nicht abdecken kann.

Im übrigen, wer generell eher auf soziale Politik steht bei dem wird insbesondere die AfD meist weit unten zu finden sein. So eine Befragung kann dann doch schon mal etwas tiefere Einblicke besonders für politisch eher Desinteressierte in die Parteiprogramme gewähren die jedoch mit solchen Parteien zumindest etwas liebäugeln und bei dem einen oder anderen so kurz vor der BTW vielleicht sogar doch nochmal ein Umdenken bewirken.


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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

12.09.2017 um 19:09
@Libertin
Das Problem ist dass die Mehrheit nicht wegen der Programme wählt sondern wegen einem expliziten Punkt. 
Das sieht man vor allem an Kleinparteien oder der AfD, die definieren sich praktisch komplett an einer einzigen Sache (ob nun Tierschutz oder Asylstopp), und nur wegen diesem einen Punkt wählen die Leute. Da sind dann viele dabei die schlechter verdienend sind und sich mehr Sozialpolitik wünschen würden, wählen aber AfD wegen der Haltung gegenüber Flüchtlinge - die würden dann rumjammern wenn sie nicht mehr studieren können weil die Partei die Studiengebühren eingeführt hat, aber die meisten sind nicht fähig weiter als einen Schritt zu denken. Ich wette dass 90% aller Wähler die komplett widersprüchliche Wahlomat Ergebnisse erziehen dennoch weiterhin CDU oder was auch immer wählen, was dann kein bisschen das ist was sie wollen, aber entweder hats Familientradition Partei x zu wählen, oder man wählt die weil man Linke hasst oder eben wie gesagt wegen einem einzigen Punkt.


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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

12.09.2017 um 19:20
Zitat von Sixtus66Sixtus66 schrieb:Ich wette dass 90% aller Wähler die komplett widersprüchliche Wahlomat Ergebnisse erziehen dennoch weiterhin CDU oder was auch immer wählen, was dann kein bisschen das ist was sie wollen, aber entweder hats Familientradition Partei x zu wählen, oder man wählt die weil man Linke hasst oder eben wie gesagt wegen einem einzigen Punkt.
Daran erkennt man schon sehr gut die Effektivität der hiesigen Parteien und ihres manipulativen Charakters der besonders in den heißen Wahlkampfphasen nochmal ordentlich befeuert wird um auch am äußersten Rand noch die letzten Stimmen einzuholen.

Musste auch schon die Erfahrung machen, daß selbst wenn man die Leute über das marktradikale Komplettprogramm ihrer Lieblingspartei aufklärt diese nicht davon abzubringen sind da ihr ganzer Fokus sich im Grunde nur auf einen bestimmten Punkt konzentriert und es zu deren Verwirklichung sogar in Kauf nehmen würden als "kleiner Bürger" eine "Bonzenpartei" und damit eine Regierung zu ihrem eigenen Nachteil zu wählen einfach weil man die aktuelle Migrations- und Flüchtlingspolitik oder die Gleichberechtigung von alternativen Familienmodellen doof findet.

Angst und Intoleranz waren für den geneigten Wähler aber noch nie ein guter Ratgeber, für so manche Parteien sind sie dagegen ein dankbares Geschenk.


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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

12.09.2017 um 19:32
@Libertin
Das ist halt genau der Grund wieso man auch gegenüber Volksabstimmungen skeptisch sein muss. Es gibt ja welche, aber eher zu kleineren Anliegen oder Fragen die das Stadtbild betreffen, wo sowas noch angebracht ist.
Aber dass wichtige Entscheidungen schlecht von Bürgern getroffen werden können die nicht nur keine Ahnung haben was das spezifische Gebiet angeht sondern zum größten Teil völlig irrational wählen ist klar.

Der Extremfall ist ja u. A. Trump oder andere Spinner. Man merkt dass es mit denen den Bach runter geht, aber man wählt die nur um anderen eins auszuwischen, Rationalität interessiert dabei nicht solange die Person irgendwas Pathetisches von großer Zukunft und Patriotismus daher labert. Trump oder Erdogan könnten sagen "ich bringe euch alle um, aber unsere Parteifeinde zuerst!" und die Leut würden die wählen. Hauptsache jemand haut den imaginären oder existierenden Feinden eins rein. So gesehen glaube ich die Aussage Trumps, dass die Fans selbst dann hinter ihm stehen würden wenn er auf offener Straße jemanden totschieße, 100%.


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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

12.09.2017 um 20:34
Zitat von Sixtus66Sixtus66 schrieb:Das ist halt genau der Grund wieso man auch gegenüber Volksabstimmungen skeptisch sein muss. Es gibt ja welche, aber eher zu kleineren Anliegen oder Fragen die das Stadtbild betreffen, wo sowas noch angebracht ist.
Aber dass wichtige Entscheidungen schlecht von Bürgern getroffen werden können die nicht nur keine Ahnung haben was das spezifische Gebiet angeht sondern zum größten Teil völlig irrational wählen ist klar.
Allgemein ist die Wahrscheinlichkeit des Desasters größer, je weiter der beschlussfassende Bereich für die stimmberechtigte Körperschaft gefasst ist. Auf kommunaler Ebene z.B. kann dagegen kein besonders großer Schaden angerichtet werden weshalb ich da auch mehr Spielraum für direktere Abstimmungen sehe nur ist das politische Interesse dort und auch auf Länderebene deutlich geringer als Fragen die den Bereich des Bundes betreffen wie man auch an den Wahlbeteiligungen der vergangenen Jahrzehnte beobachten kann.

Besonders wenn ich mir die Ergebnisse auf solchen TED-Umfragen angucke wo die "Volksfürsorger" meist die gefühlte Mehrheit der Bevölkerung darstellen bin ich dann doch ganz froh über unser parlamentarisches Regierungssystem auch wenn es da viele gibt die lieber der Schweiz nachheulen.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

12.09.2017 um 20:51
Ich finde, der Whal-O-Mat beeinflusst unnötig. Wenn man das eine nimmt und und ein Ersatzergebnis, wäscht man sich selbst rein.

Ich habe vier Jahre Zeit, um mir ein Bild zu machen und mir auch kleinere Parteien anzuschauen. Da muss man nicht Ad hoc ganz hektisch in fünf Minuten bei mangelnder Frageauswahl ein unklares Bild anfertigen, was ich darauf zurückführe, das man sich selbst sehr unsicher ist und automatisierte Bestätigung braucht.

Die wichtigen relevanten Fragen der Zukunft stehen nicht im Computer.

Wie zum Beispiel: Wie stehen Sie zur Kohle, zu mehr Flugaufkommen, Alternativen zum Elektroauto ( Brennstoffzellenauto), wie sieht unser/e Wohnort/Wirtschaft in 10 Jahren aus?

Ich bin sicher da ist auch die ein oder andere Partei bei, die gerne Bargeld abschaffen möchte, es nur nicht laut sagt, bankengefügig ist, um mehr Kredite zu bekommen und ihr Programm umzusetzen.

Die eine oder andere Partei möchte das Rentenalter höher setzen, um noch weniger auszuzahlen und was weiss ich nicht alles.

Das vertrackte ist, ich habe Frau Merkel nicht für ihre Nachlässigkeit gewählt, sondern dafür, das Familien entlastet werden, ( was nicht geschehen ist) nur bei der Bankenrettung setzte sie unter Beweis das sie in Lichtgeschwindigkeit arbeiten konnte und wenn es um die Erhöhung der Diäten ging.

Ich bin auch sicher der ein oder andere hat Herrn Schröder/ die Grünen nicht gewählt für die Öffnung der Billiglohnsektors, wo Wissen nicht mehr zählt, der Berufsschutz aufgehoben wird, doppelte Betriebsrentenbesteuerung uvm.


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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

13.09.2017 um 07:12
Zitat von Sixtus66Sixtus66 schrieb:Ich wette dass 90% aller Wähler die komplett widersprüchliche Wahlomat Ergebnisse erziehen dennoch weiterhin CDU oder was auch immer wählen, was dann kein bisschen das ist was sie wollen, aber entweder hats Familientradition Partei x zu wählen, oder man wählt die weil man Linke hasst oder eben wie gesagt wegen einem einzigen Punkt.
Ein einzelner Punkt ist oftmals ausschlaggebend. Geht mir genauso, aber umgekehrt. Es gibt für mich bestimmte Fragen die eine Partei ausschließt bei Abweichung zu meiner Meinung.
Mir gehts also weniger darum das mir ein Punkt so wichtig ist das ich deshalb eine Partei unterstützen will, sondern ein Punkt erstmal für die Vorauswahl entscheidend ist.
Die, die in diesem Punkt dann meiner Meinung entsprechen kann ich mir dann in Ruhe weiter ansehen, die anderen Fallen schon mal raus.


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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

13.09.2017 um 11:58
@Negev

Der Wahl-O-Mat ist aus den verschiedensten Gründen kein probates Mittel, um eine Wahlentscheidung zu treffen.

1. Die Fragen sind nicht eindeutig genug formuliert, um einem bestimmten Sachproblem gerecht zu werden.
2. Es werden längst nicht alle Fragen gestellt, die ich aber gerne beantworten möchte.
3. Ich kann die Gewichtung der Fragen nicht selbst bestimmen. Somit kann es geschehen, dass die Bedeutung, die ich 
    einer Frage zumesse, vom Wahl-O-Mat völlig anders gewichtet wird, als ich es mir wünschen würde.

Ich habe für mich selbst eine völlig andere Entscheidungshilfe entwickelt und zwar die "Krötenzähl-Methode". Jeder Wähler findet im Wahlprogramm einer Partei den einen oder anderen Punkt, bei dem er mit deren Meinung nicht übereinstimmt.
Es dauert bestimmt nicht lange, bis man die erste Kröte gefunden hat, die man nicht schlucken möchte! Jetzt muss man nur noch bei jeder Partei nach diesen Kröten suchen und sie auf einer Liste addieren. Um ein noch feineres Resultat zu bekommen, kann man die gefundenen Kröten mit einer Zahl bewerten, die zur Zahl der ermittelten Kröten hinzu zu zählen ist.
 
Zum Beispiel:
1 = Noch schluckbare Kröte.
2 = Nur mit Vorbehalt zu schluckende Kröte
3 = Nicht mehr schluckbare Kröte
4 = Brechreiz garantiert, wenn man diese Kröte schlucken soll
5 = Völlig unmöglich, diese Kröte zu schlucken!
6 = Vergiftungsgefahr! Diese Kröte nicht mal anfassen!

Die Partei mit der niedrigsten Anzahl "Krötenpunkte" bekommt meine beiden Stimmen.

Ich hoffe mal, dass die AfD den Krötenzähl-Wettbewerb mit der höchstmöglichen Krötenzahl gewinnt!


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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

13.09.2017 um 12:37
Der Wahl-O-Mat hat in etwa die Qualität eines BRIGITTE-Psychotests.
Argus7 hat oben die Hauptproblematiken angesprochen, darüber hinaus gibt es weitere.
Wer dieses toll allen Ernstes als Wahlentscheidungshilfe ernst nimmt, sollte vielleicht lieber nicht…


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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

13.09.2017 um 21:41
Zitat von SoSo123SoSo123 schrieb:statt Wählen...?heute um 12:37Der Wahl-O-Mat hat in etwa die Qualität eines BRIGITTE-Psychotests.
Dieser Wertung kann ich mir nur voll und ganz anschließen,


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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

14.09.2017 um 03:59
Man kann ja im Wahl-O-Mat die Begründungen der Parteien durchlesen, was ich auch mit sämtlichen Parteien getan habe.


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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

14.09.2017 um 06:00
@SoSo123
Hey,das ist der Brigittepsychotest,cool,der von Gehirn und Geist liegt gerade nicht aus,vermutlich gar hat ihn ein Haderlump geklaut.
Nebenan hat einer den Psychotest von Compost liegengelassen,ich bin jetzt ziemlich durch und auf Aggro,Mein rechter Arm entwickelt ein Eigenleben und will Lenin aus Dem Fenster schmeissen und Mich hauen.
ich wette der Brigittetest macht nicht so eine schlechte Raumenergetik


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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

14.09.2017 um 09:30
@SoSo123
@Argus7

Die Zielgruppe sind eben nicht promovierte Politikwissenschaftler, sondern auch Leute, die sich mit solchen Themen zum ersten Mal auseinandersetzen. Leute, die ein weitergehendes Interesse an Politik haben, brauchen den Wahl-o-mat nicht.


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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

14.09.2017 um 11:11
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Die Zielgruppe sind eben nicht promovierte Politikwissenschaftler, sondern auch Leute, die sich mit solchen Themen zum ersten Mal auseinandersetzen. Leute, die ein weitergehendes Interesse an Politik haben, brauchen den Wahl-o-mat nicht.
Das ist leider eine Tatsache. Dem stelle ich den Satz entgegen: "Wer sich nicht mit Politik befasst, mit dem befasst sich die Politik!" Ein Satz, den mir mein Vater - ein einfacher Hilfsarbeiter - mitgegeben hat. Mein Vater ist in einer kinderreichen Bergbauernfamilie im Berner Oberland ausgewachsen. Sein Vater starb, als er 5 Jahre alt war. Schon in diesem Alter war er gezwungen, als Ziegenhirte und Knecht bei besser gestellten Bauern, als sog. "Verdingbub", zu arbeiten, um so für seinen eigenen Lebensunterhalt zu sorgen. Zur Schule ging er nur in den Wintermonaten, im Sommer lebte er als Ziegenhirte auf einer Alp. Eine Geschichte, die Parallelen zum Buch von Johanna Spyri, "Heidi", aufweist, jedoch nicht die Sonnenseite, sondern die Schattenseiten von diesen "Verdingkindern" zeigt.

http://www.zeit.de/kultur/film/2012-10/film-der-verdingbub

Wen wundert es da, dass mein Vater Politik nicht als eine Angelegenheit von untergeordneter Bedeutung empfand, sondern sich von frühester Jugend an mit Politik befasste. Dass mein Vater - trotz mangelhafter Schulbildung ein überaus kluger, belesener und gut informierter Mann - mir politisches Bewusstsein vererbt hat, danke ich ihm heute noch. Politik ist deshalb für mich keine Angelegenheit, der man sich nur vor Wahlen und so nebenbei widmet. Hier in Deutschland haben offenbar einige Leute keine Erinnerung mehr an die Jahre nach dem 2. Weltkrieg und haben deshalb vergessen, welcher Anstrengungen es bedurfte, um das Leben der Menschen hierzulande sozialer und gerechter zu gestalten. Es gut uns heute offenbar viel zu gut!  Politikverdrossenheit ist aber trotzdem weit verbreitet und die Bereitschaft sich aktiv in die Politik einzubringen, ist nicht gerade überwältigend groß. So gar manche Leute beschränken sich aufs Kritisieren und Schimpfen über diese unfähigen Politiker, die nur die eigenen Interessen im Auge haben. Gut, das mag im einen oder anderen Fall ja durchaus zutreffen, aber ein Parlament stellt eben auch nur ein Abbild der gesamten Bevölkerung dar. Und da gibt es eben unter den Politikern und unter den Wählern solche und solche. (Der Prozentsatz von "Bösen" dürfte unter den Politikern vermutlich mindestens so hoch sein, wie unter der gesamten Bevölkerung!)  

Wie sagte doch Willy Brandt zu Beginn der Siebzigerjahre? "Wir wollen mehr Demokratie wagen!" Na, ja, wir haben ja jetzt die Chance dazu. Jetzt fehlt es weitgehend nur nach an der Bereitschaft des politikverdrossenen Teils der Deutschen, sich aktiv an der Gestaltung unserer Demokratie zu beteiligen. Dabei stellt allerdings die Alternative für Deutschland (AfD) keine empfehlenswerte Alternative für Europa und für Deutschland dar.


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Wahl-O-Mat statt Wählen...?

14.09.2017 um 12:50
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Die Zielgruppe sind eben nicht promovierte Politikwissenschaftler, sondern auch Leute, die sich mit solchen Themen zum ersten Mal auseinandersetzen. Leute, die ein weitergehendes Interesse an Politik haben, brauchen den Wahl-o-mat nicht.
Ich verstehe diesen Einwand als eine Art in-Schutz-nehmen des Wahl-O-Mats bzw. eine Argumentation pro seiner Daseinsberechtigung und seines Nutzens.
Daher muß ich glaube ich nochmal näher auf meinen Vergleich mit einem BRIGITTE-Psychotest eingehen. Sehen wir uns doch mal dessen Funktionsweise an:

Bei diesen Lifestylemagazin-Tests werden Dinge abgefragt, die die Testperson dann umformuliert als Ergebnis präsentiert bekommt.
Nach dem Muster „Welches Temperament haben Sie?“ werden entsprechend Fragen gestellt in die jeweilige Richtung und die Probanden stellen „erstaunt“ fest, daß sie der „ausgeflippte Typ“ sind – wie konnte dieser ausgefuchste Test das bloß wissen, wo man doch nur angekreuzt hatte, daß man auf Parties gerne auf Tischen tanzt, zu Hause auch mal streitet wie ein Kesselflicker und auch betrunken mal gerne zum Karaoko-Mikro greift?
Total verrückt…
Fazit: absolut sinnlose Zeitverschwendung!

Und gerade und besonders Leute, die
sich mit solchen Themen zum ersten Mal auseinandersetzen
würde ich gerne von diesem fragwürdigen tool fernhalten.
Denn die Idee/Intention dahinter finde ich dumm und gefährlich: als ob man wichtige, weitreichende politische Fragen in verkürzten Sätzen darstellen, hinreichend verstehen und mit „stimme zu / stimme nicht zu“ beantworten könnte.
Bei über der Hälfte der Fragen sind mindestens Rückfragen notwendig, um die Aussage überhaupt klar verstehen zu können.
So wie sie da stehen ist nicht viel klar und alles in jede Richtung deutbar.

Eine politische Wahl zu haben sollte bitte nicht verkommen in ein spielerisches "hier sage ich mal ja. Ach, und das hier finde ich glaub ich doof" – der Wahl-O-Mat erfasst nur eine Stimmung und vermittelt fälschlicherweise das Gefühl (gerade bei nicht hinreichend über bestimmte Fragen Informierte), das sei ausreichend – zumal ja die Ergebnisse fast immer das eigene Gefühl (Oh Wunder!) bestätigt.

Ich nehme mal exemplarisch direkt die erste Frage im Wahl-O-Mat:
„Bei der Terrorismusbekämpfung soll die Bundeswehr im Inland eingesetzt werden dürfen.“
Worum es konkret geht, wissen bestimmt die wenigsten Nutzer, sie interpretieren die Frage einfach irgendwie und entscheiden sich für eine Antwort pro/kontra. Bei 38 Fragen dieser Art ist das Ding nicht mehr als bestenfalls ein Spielzeug, Zeitvertreib oder ein Stimmungsfänger, der schlimmstenfalls tatsächlich eine fundierte Wahlfindung ersetzt bei manchem Wähler.
Zitat von SaphiraSaphira schrieb:Man kann ja im Wahl-O-Mat die Begründungen der Parteien durchlesen, was ich auch mit sämtlichen Parteien getan habe.
Sicher kann man das – aber auch das ist immer stark verkürzt schwer möglich und die einzelnen Punkte sind ja selbst in den Wahlprogrammen nicht hinreichend deutlich ausgeführt und/oder in verschiedene Richtungen deutbar. Und jetzt?
Wählen sollte kein Stadtbummel sein, bei dem man sich die Auslagen von draußen ansieht und hier und da draufzeigt. Es reicht eben nicht, die Werbezettel mit den selling points neben den Produkten zu lesen – denn da steht vielleicht neben den hübschen Stiefeln „wasserdicht und 2 Jahre Garantie“ drauf, aber wenn einem vielleicht auch wichtig ist, unter welchen Bedingungen sie gefertigt wurden oder worauf sich die Garantie eigentlich genau bezieht oder ob die Dinger vielleicht zwicken usw. erfahre ich erst, wenn ich mich ausreichend kundig mache.


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