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Fachkräftemangel in Deutschland?

897 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeit, Beruf, Soziales ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Fachkräftemangel in Deutschland?

09.08.2023 um 14:45
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Ist es von den Sozen eigentlich gewünscht, dass junge Leute arbeiten? Sieht nicht danach aus!
Nein, aber leider tragen die das mit, wo ein Herr Lindner von der FDP sparen will. Nicht nur da, auch bei der Kindergrundsicherung bspw. Finde ich auch nicht gut.






Wo bleibt die Antwort darauf:
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Was haben denn eure Konservativen, die Union, in der Richtung anzubieten?
Und warum ist die neue große Pflegereform Kacke in deinen Augen? Und hätte eine Union eine Bessere anzubieten?
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Die jungen Leute da rein zu bekommen ist nicht das Problem. Das Problem ist eher die jungen Leute zu finden.
Womit wir dann wieder beim Thema sind: Fachkräftemangel.
Ja, und sie nicht zu finden, hat noch noch andere Gründe als nur zu geringe Löhne.

Immer weniger junge Menschen sollen bspw. noch Bock auf Schicht- oder Wochenendarbeit haben - unabhängig des Lohn und der Zuschläge.

Beim Handwerk ist vornehmlich das körperliche Arbeiten das Problem und was auch zunehmend unbeliebter werden soll.



Da können wir nur auf Migration zusätzlich hoffen.

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Fachkräftemangel in Deutschland?

09.08.2023 um 15:00
Zudem darf man nicht vergessen, dass auch immer mehr junge Menschen studieren wollen und zumindest damit auch anfangen.

Die das als Ziel haben, wurden mit den Jahren immer mehr, wird man wohl kaum fürs Handwerksausbildungen oder die Pflege begeistern können. Bestimmt nicht mal als zweite Wahl oder so, sollte das Studium aus Gründen XYZ scheitern.

Ja, vielleicht Vorurteil meinerseits, aber ich glaube daran halt nicht.

Ps.

Höchstens nur per dualem Studium, wenn möglich und das Angebot da wäre.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

09.08.2023 um 15:08
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Zudem darf man nicht vergessen, dass auch immer mehr junge Menschen studieren wollen.
Ist wohl so, wobei wir halt auch studierte Leute brauchen, zumindest in den technischen Berufen. Es gibt aber auch das Gegenteil, also Leute die zwar studieren aber dann merken das es nix für sie ist. So kenne ich einen Dipl. Ing, der nachm Studium nicht gleich n Job gefunden hat. Um keinen Leerlauf zu haben, hat er in nem Küchenstudio angefangen und ist seit dem dabei geblieben. Macht ihm mehr Spass Küchen zusammenzuschrauben als im Büro zu sitzen. Und das seit 30 Jahren.

Auch wenn das jetzt ne Anekdote ist, wahrscheinlich muss man auch mal die Berufsberatung verbessern. Damit die jungen Leute auch wirklich in eine Richtung gehen die ihnen liegt. Viele werden sicher auch von ihren Eltern zum Studium gedrängt.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

09.08.2023 um 15:39
Zitat von parabolparabol schrieb:Den Unternehmensmanager zu ersetzen, wäre also kein Problem.
In der "Welt" gibts einen Artikel darüber, wie Künstliche Intelligenz das mittlere Management ersetzen kann oder könnte.
Nennt sich "Auslaufmodell Chef?" (Kein Link, da Bezahlartikel)


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Fachkräftemangel in Deutschland?

09.08.2023 um 15:47
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ja, und sie nicht zu finden, hat noch noch andere Gründe als nur zu geringe Löhne.

Immer weniger junge Menschen sollen bspw. noch Bock auf Schicht- oder Wochenendarbeit haben - unabhängig des Lohn und der Zuschläge.

Beim Handwerk ist vornehmlich das körperliche Arbeiten das Problem und was auch zunehmend unbeliebter werden soll.
Wenn ich mal etwas ausholen darf:

Früher hast Du mehr gearbeitet, Überstunden geschoben und die hast Du dann auch bezahlt bekommen. Mittlerweile geht es aufs Gleitzeitkonto, dass dann bei Nicht-Anspruchnahme irgendwann verfällt.
Und der ganz neue Clou: Es gibt kein Gleitzeitkonto mehr, Überstunden = dein Pech!
Wir übernehmen da Stück für Stück die japanischen Arbeits-Modelle, welche aufgrund des fehlenden Nachwuchses eingeführt wurden. Die Japaner haben das ohne Murren aufgenommen, nun gut im wahrsten Sinne des Wortes: Die Japaner schuften sich ja anscheinend gerne für den Kapitalismus Tot.
Hinzu kommt, dass Gewinne usw. nicht mehr wie früher gerecht verteilt werden.

Wenn Du mich persönlich fragst ein Systemfehler des Kapitalismus. Aber das ist dann ein anderer Threat :).

Wir kommen nicht um angepasste Migration herum, es sei denn jemand erfindet "Retorten-Menschen", die Übernacht mit entsprechendem Wissen gezüchtet werden könnten und als 20 Jährige die Retorte verlassen. Aber nicht mal die würden dann alles ohne zu murren machen.
Zitat von parabolparabol schrieb:In der "Welt" gibts einen Artikel darüber, wie Künstliche Intelligenz das mittlere Management ersetzen kann oder könnte.
Nennt sich "Auslaufmodell Chef?" (Kein Link, da Bezahlarikel)
Ai hin Ai her, sie kann zwar vieles übernehmen, aber das Problem bei der Ai ist folgendes: Sie braucht nur Strom und Hardware. Sonst nichts. Und sie hat ein weiteres großes Manko: Sie braucht ein Ziel. Ohne Zielvorgabe steht sie nur blöd in der Gegend herum.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

09.08.2023 um 15:54
Zitat von parabolparabol schrieb:wie Künstliche Intelligenz das mittlere Management ersetzen kann oder könnte.
Ja, ohne Details zu kennen - ich habe den Eindruck dass man zumindest in DE nicht weiß was mittleres Management macht. Tun wir mal so es gäbe eine KI anstatt Manager:
Wer sorgt für die Arbeitssicherheit, Begehung der Arbeitsstätte?
Wer verteilt und genehmigt den Urlaub so dass es keine Unzufriedenheit gibt?
Wer erkennt im Rahmen der Fürsorgepflicht dass es dem Mitarbeiter schlecht, die Aufgabe ihn überfordert oder ein Bonus sich verdient hat? Wer organisiert das Sommerfest und die Weihnachtsfeier?
Wer verteilt die Arbeit gerecht? Wer bremst Workaholiker und ermannt die Low Performer?
...und...und...


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Fachkräftemangel in Deutschland?

09.08.2023 um 16:24
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Wenn Du mich persönlich fragst ein Systemfehler des Kapitalismus. Aber das ist dann ein anderer Threat
Alles richtig und nachvollziehbar was du schreibst. Auch das trägt dazu bei. Wie gesagt, die Ursachen sind vielfältig.
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Die Japaner schuften sich ja anscheinend gerne für den Kapitalismus Tot.
Genau darin sollen sich immer mehr junge Menschen bei uns einig sein, dass sie das nicht mehr wollen. Ein gutes Leben einschließlich gutes Geld für sich zu verdienen - ja - aber nicht mehr für andere und möglichst auch ohne oder mit so wenig Stress wie möglich.

Wobei so wenig Stress wie möglich dann bestimmt auch oftmals nur später für den Berufsalltag selbst gelten soll - nicht für den Weg dahin. Ein Studium bspw. ist/wäre ja erst mal Stress.
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Wir kommen nicht um angepasste Migration herum,
Da bin ich ganz deiner Meinung. Da sind sich SPD und FDP auch absolut einig mit.
Im Gegensatz zu einer Union hatte das eine SPD auch schon länger erkannt.


Ps.
Was auch ein Problem sein soll, dass viele Jugendliche nach der Schule nicht so richtig wissen sollen, was sie mit sich anfangen sollen. Also beruflich bspw.
Der Job darf mich nicht stressen. Ich möchte mich ausleben» – wie die Berufswahl junge Erwachsene belastet
Für viele beginnt nach dem Schulabschluss eine bange Zeit der Orientierungslosigkeit. Über eine Generation im Wartemodus.
Für junge Menschen folgt nach dem Schulabschluss oft eine Phase des Überbrückens, des Sortierens. Viele wissen monatelang, teilweise jahrelang nicht, was sie machen sollen. Gross ist die Scheu, sich zu entscheiden. Und die Angst, sich falsch zu entscheiden.

Eine Generation im Wartemodus.
Dieser Wartemodus macht sich auch in den Statistiken bemerkbar. Jugendliche in Deutschland beginnen im Durchschnitt erst mit 20 Jahren eine Ausbildung – obwohl sie diese eigentlich schon Jahre vorher antreten könnten. Ein Überbrückungsjahr nach dem Abi ist zur Routine geworden.
Zunächst wird das Ausland bereist, eine Fremdsprache erlernt, gejobbt oder ein Freiwilligenjahr absolviert. Knapp die Hälfte der deutschen Gymnasium-Absolventen entschied sich 2020 für eine «Zwischenlösung». In der Schweiz ist es ähnlich. Viele Schulabgänger wählen zunächst ein Überbrückungsjahr, wo sie Vorlehren machen oder Au-pair-Aufenthalte durchlaufen.

Was tun? «Diese Frage macht mir Angst»
Quelle: https://www.nzz.ch/gesellschaft/generation-z-wie-die-berufswahl-junge-erwachsene-belastet-ld.1704771


Diese große Gruppe ist von denen abzugrenzen, die bereits früh wissen was sie lernen oder studieren wollen und dann auch sofort nach der Schule ihren Wunschausbildungs- oder auch Studienplatz bekommen - also damit beginnen. Abbrecher- und Durchfallquote nicht berücksichtigt.
Zitat von alhambraalhambra schrieb:wobei wir halt auch studierte Leute brauchen, zumindest in den technischen Berufen
Ja, bspw. Ingenieure, Landärzte, Zahnmediziner, Informatiker, Juristen in der Justiz, Lehrer usw...fällt mir auf die Schnelle mal wieder ein.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

09.08.2023 um 16:40
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Es gibt aber auch das Gegenteil, also Leute die zwar studieren aber dann merken das es nix für sie ist. So kenne ich einen Dipl. Ing, der nachm Studium nicht gleich n Job gefunden hat. Um keinen Leerlauf zu haben, hat er in nem Küchenstudio angefangen und ist seit dem dabei geblieben. Macht ihm mehr Spass Küchen zusammenzuschrauben als im Büro zu sitzen. Und das seit 30 Jahren.

Auch wenn das jetzt ne Anekdote ist, wahrscheinlich muss man auch mal die Berufsberatung verbessern. Damit die jungen Leute auch wirklich in eine Richtung gehen die ihnen liegt. Viele werden sicher auch von ihren Eltern zum Studium gedrängt.
Anekdote hin oder her - glaube ich das.

Im ZDF gab es auch mal eine Reportage, da äußerste sich eine Frau vor einer Schulklasse, dass sie früher auch nur wie eingehämmert das Studieren im Kopf hatte - dann damit auch begann und wieder abgebrochen hatte und in einem gestalterischen Ausbildungsberuf aus der Erinnerung heraus ihre Berufung - ihre Leidenschaft gefunden hatte.


Mein Vorschlag dazu auch wieder:
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Denke die Schulen, auch die Gymnasien unter ihnen, müssen mehr in die unterschiedlichsten Betriebe gehen oder die Firmen kommen selbst in die Schulen und stellen sich vor. Den Schülern und Schülerinnen müssen so viele Alternativen wie möglich aufgezeigt werden. Berufe, die sie vorher womöglich nie auf dem Schirm gehabt haben.



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10.08.2023 um 01:15
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Nein, aber leider tragen die das mit, wo ein Herr Lindner von der FDP sparen will
Das untersteht doch Frau Paus von den Grünen, oder nicht?
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Die jungen Leute da rein zu bekommen ist nicht das Problem. Das Problem ist eher die jungen Leute zu finden.
Wenn jetzt 30.000 Stellen gestrichen werden sind das 30.000 vertane Chancen. Die Anfragen sind doch da nur das Geld fehlt doch jetzt schon. Man könnte sie auch mindestens auf Bürgergeldniveau vergüten, das wäre wirklich das Mindeste.


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10.08.2023 um 03:28
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Auch älteren Menschen sollte man zugestehen, dass sie sich bei gesundheitlichen und anderen Problemen mitteilen können und verstanden werden, finde ich.
Das ist vollkommen richtig, und das betrifft jede Altersgruppe.

Ich habe die Kommentare jetzt nur überflogen, du schreibst von Heimweh und dass die angeworbenen ausl. Pflegekräfte nach kurzer Zeit wieder nach Hause möchten. Woran liegt das? Sie müssen sich doch vorher überlegt haben, was auf sie zukommt, oder nicht? Oder liegt es auch an der Sprachbarriere innerhalb des Kollegenkreises? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das vorrangig an den Schwächsten, den Pflegebedürftigen liegt.

Die Zeit zB für die ambulante Pflege ist derart niedrig angesetzt, dass eine Kommunikation fast eine Rarität ist. Die Pflegekräfte ziehen hart kalkuliert ihr Arbeitspensum durch, und auch dabei kann durch hohen Stress ein falsches Wort unschöne Dinge auslösen. Das habe ich bei ausl. Personal bis dato noch ,,nie" (!) erlebt. Es gibt in meinem Familienkreis ebenfalls Pflegebedürftige im häuslichen Bereich.

Was ich mir wünschte, wäre, dass nicht mehr nur eine Person mit zig Pflegebedürftigen betraut wird, sondern 2. Die Arbeit ist schier unmenschlich, du musst dir einmal überlegen, dass diese Menschen ja noch (zumindest ist das bei uns der Fall) nicht einmal eigene Parkplätze an den Standorten zur Verfügung gestellt bekommen, die suchen sich verrückt. Das geht auf deren Zeitkonto, die Pflegebedürftigen müssen ständig das Nachsehen haben. Teilweise können nicht einmal die vereinbarten Zeiten eingehalten werden. In solchen Stresssituationen dann auch noch Ruhe zu bewahren, ist einfach Höchstleistung.
Letzten Endes baden diese Zustände im Nachhinein die Familienmitglieder oder das eine Familienmitglied aus und ,,beenden die eigentliche Arbeit" der Pflegeperson, und wenn es das Stecklaken ist, was noch ausgewechselt werden sollte.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

10.08.2023 um 07:20
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Bleibt ja dann nur noch Migration.
Oder Rationierung.
Klingt auf den ersten Blick natürlich menschenunwürdig, ist mir klar. Aber wenn wir nicht mehr alle Alten versorgt bekommen und wir immer älter werden ist das die Alternative zu "mehr Migration".
Im rein Pflegerischen natürlich schwerer umzusetzen, im medizinischen aber durchaus möglich.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Immer weniger junge Menschen sollen bspw. noch Bock auf Schicht- oder Wochenendarbeit haben - unabhängig des Lohn und der Zuschläge.
Es ist nun mal eben unattraktiv. Denn Aufgrund des Personalmangels werden es immer mehr Wochenenden, ständig soll man einspringen. Ich verstehe das schon. Meine Frau hat den Pflexit nach 12 Jahren durchgezogen. Neuerdings hat mir eine Pflegekraft gesagt, die durchschnittliche Verweildauer im Beruf liege nach der Ausbildung nun bei 5 Jahren. Das wollte ich eigentlich mal überprüfen, wenn das zutrifft wäre das schon ziemlich krass.
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Wir übernehmen da Stück für Stück die japanischen Arbeits-Modelle, welche aufgrund des fehlenden Nachwuchses eingeführt wurden. Die Japaner haben das ohne Murren aufgenommen, nun gut im wahrsten Sinne des Wortes: Die Japaner schuften sich ja anscheinend gerne für den Kapitalismus Tot.
Traurig, wenn man sich den Chart des Nikkei der letzten Jahrzehnte in's Bewusstsein ruft. :D Also verglichen mit anderen großen Indizes.
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Früher hast Du mehr gearbeitet, Überstunden geschoben und die hast Du dann auch bezahlt bekommen. Mittlerweile geht es aufs Gleitzeitkonto, dass dann bei Nicht-Anspruchnahme irgendwann verfällt.
Das Problem ist ja auch, dass Freizeitausgleich teilweise trotz vieler Überstunden aufgrund personeller Engpässe einfach nicht gewährt werden kann. Meine Abteilung dokumentiert gerade unsere Arbeitsbelastung, neulich haben wir uns gewerkschaftlich beraten lassen. Faktisch verstoßen wir andauernd gegen das Arbeitszeitgesetz. Wegen des Personalmangels. Das wird halt hingenommen, aktuell scheint keine Besserung in Sicht.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

10.08.2023 um 09:21
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Was ich mir wünschte, wäre, dass nicht mehr nur eine Person mit zig Pflegebedürftigen betraut wird, sondern 2.
Ist halt die gleiche Frage wie im BW Threat.
Wo sollen denn diese Leute herkommen?.
Selber habe ich auch ein Familienmitglied in häuslicher Pflege.
Da kommt der Pflegedienst drei mal am Tag.
Wir hatten da Glück dass die überhaupt noch jemanden annahmen und in der Coronazeit, mit dieser nicht durchsetzbaren Impfpflicht, waren bange Wochen zu überstehen.
In dieser Situation davon zu reden quasi den Pflegeschlüssel noch zu erhöhen ist nicht mehr wie ein Witz.
Das kann man machen wenn der schon vorhandene Personalbedarf gedeckt wäre.
Vorher ist es utopisch.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

10.08.2023 um 10:55
Zitat von Do-XDo-X schrieb:ch habe die Kommentare jetzt nur überflogen, du schreibst von Heimweh und dass die angeworbenen ausl. Pflegekräfte nach kurzer Zeit wieder nach Hause möchten. Woran liegt das? Sie müssen sich doch vorher überlegt haben, was auf sie zukommt, oder nicht? Oder liegt es auch an der Sprachbarriere innerhalb des Kollegenkreises? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das vorrangig an den Schwächsten, den Pflegebedürftigen liegt.
Na u.a. daran:
„Erstmal würde ich sagen, das System hier ist gut. Aber muss ich überlegen. Weil ich nicht zufrieden bin. Zum Beispiel bei Urlaubswunsch und Dienstplan sind die ausländischen Kollegen die letzte Priorität. Die deutschen Kollegen sind an erster Stelle. Und ich finde das nicht gut.“
Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/auslaendische-pflegefachkraefte-pflegenotstand-100.html


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10.08.2023 um 14:12
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Was auch ein Problem sein soll, dass viele Jugendliche nach der Schule nicht so richtig wissen sollen, was sie mit sich anfangen sollen. Also beruflich bspw.
Muss ich jetzt etwas ausholen:
Meiner Meinung nach (Wohlgemerkt nur meine Meinung), fehlt uns das richtige Bestreben zum "Seelenheil".
"Führe ein "gottgefälliges" Leben, dann hast Du ausgesorgt, das ist unser Lebenszweck".
Wenn ich das einem jüngeren Menschen erzähle, dann lacht er mich nur aus. Ist auch irgendwo richtig so, die weltweite Priesterkaste hat uns lange genug ausgenutzt.

Der tiefer liegende Sinn dahinter, war es jedoch, einen Urtrieb seit Urzeiten in uns zu stillen:"Warum bin ich eigentlich hier?"
Diesen Urtrieb zu leugnen, macht keinen Sinn, denn er ist eine, wenn man so will, angeborene Fragestellung, die sich aus unserem linearen Denken heraus ergibt: Was war die Ursache und was war die Wirkung? (Vgl. Schmidinger: Metaphysik).

Zwangsläufig führt dieses Denken zur folgenden subtilen und freudianischen Frage: "Was ist eigentlich mein Lebenszweck?"
Unsere moderne Welt beantwortet diese Frage auf dem ersten Blick nicht mehr überzeugend genug, weshalb, so scheint es, nur noch ein logischer Lebenszweck übrigbleibt: Der Hedonismus. Den Rest macht der moderne Produktvertrieb durch Marketing ;).

Jedoch wohlgemerkt: nur auf dem ersten Blick.
Philosophie und Spiritualität könnten eigentlich sehr gut an ihre Stelle treten, jedoch erfolgt dies nur mit Ansammlung von persönlichen Wissen. Deshalb gebe ich immer den jungen Menschen den Rat, nicht nach Reichtum und Hedonismus zu streben, sondern unaufhörlich nach Wissen zu suchen. Der Rest kommt von allein.

Da liegen wir meines Erachtens etwas daneben, denn eine logische Konsequenz des Hedonismus ist der Egoismus.
Damit will ich nicht andeuten, dass wir die Zivilisation aufgeben sollten und alle in buddhistischen Tempeln leben sollten, sondern einfach nur den Fokus auf Wissensansammlung legen sollten.
Viele Fragen und deren Auswirkungen, klären sich meines Erachtens dann von allein, und alle überzeugen können wir auch nicht. Es wird immer einen Prozentsatz geben, der das anders sieht.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Wenn jetzt 30.000 Stellen gestrichen werden sind das 30.000 vertane Chancen. Die Anfragen sind doch da nur das Geld fehlt doch jetzt schon. Man könnte sie auch mindestens auf Bürgergeldniveau vergüten, das wäre wirklich das Mindeste.
Bevor ich darauf antworte, wer bezahlt denn im Moment die Pflegekräfte?
Tatsächlich bin ich da etwas überfragt, macht es der Staat? Oder die Krankenkasse? Oder eine gGmbH?
Zitat von IlianIlian schrieb:Traurig, wenn man sich den Chart des Nikkei der letzten Jahrzehnte in's Bewusstsein ruft. :D Also verglichen mit anderen großen Indizes.
Es lohnt sich immer einen Blick nach Japan zu werfen, denn die haben so gut wie keine Migration und schaffen es auch nicht die Geburtenrate zu steigern. Zumal ihre Volkswirtschaft der unseren nicht unähnlich ist: Exportorientiert mit großen globalen Firmen.
Lange Zeit wurde die Überalterung mit Automatisierung ausgeglichen, jedoch gehen denen langsam die jungen Kräfte für grundlegende Arbeiten aus. Zunehmend werden ganze Zweige der Produktion ins Ausland verlagert, bald ist nur noch das Hauptquartier in Japan.

Auch wenn die von heute auf morgen Migration zulassen würden, dann hätten die gar nicht die administrativen Kapazitäten um das zu bewältigen. Ganz zu schweigen von der japanischen Sprache, Schrift und Gegebenheiten.
Ganz zu schweigen von den Eigenarten der der japanischen Kultur.

Wir nehmen ein paar volle Bierzelte mit jeweils ein paar hundert Menschen von hier und migrieren es nach Tokio, wahrscheinlich müsste halb Japan aufgrund der "Barbaren" (gaijin) und ihren "Barbareien" im Bierzelt in die Psychiatrie.
Dennoch immerhin sie versuchen es, auch wenn es nur mäßigen Erfolg hat, die meisten gehen irgendwann wieder aufgrund der komischen japanischen Gegebenheiten.

Dennoch können wir sehr viel vom negativ Beispiel Japan lernen. Vor allem die Auswirkungen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

10.08.2023 um 14:22
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Tatsächlich bin ich da etwas überfragt, macht es der Staat? Oder die Krankenkasse? Oder eine gGmbH?
Die meisten sind private Unternehmen. Es gibt aber auch kirchliche und wahrscheinlich auch staatliche Einrichtungen. Die Pflegekräfte sind dort angestellt und beziehen Gehalt. Und die Einrichtungen holen sich das Geld von der Kranken bzw Pflegekasse


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Fachkräftemangel in Deutschland?

10.08.2023 um 14:27
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Der tiefer liegende Sinn dahinter, war es jedoch, einen Urtrieb seit Urzeiten in uns zu stillen:"Warum bin ich eigentlich hier?"
Ich denke auch die zumindest empfundene schiere Auswahl heutzutage überfordert Schulabgänger. Und besonders mit Abitur steht jungen Menschen ja noch mehr Auswahl zur Verfügung - in akademischer- und nichtakademischer Richtung.

Und aus dem einen Artikel, den ich gestern hier verlinkt hatte, geht ja auch hervor, dass viele nach der Schule auch Angst haben sollen sich für das Falsche zu entscheiden. Darum werden monatliche - bis hin zu sogar mehrjährigen Pausen (Selbstfindungsphasen) nach der Schule auch immer mehr.
Einfach um sich selbst zu finden. Da wird aber auch häufig gejobbt oder im Ausland, bei Reisen andere Fremdsprachen erlernt. Diese Phase dient nicht nur zum Vergnügen.
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:weshalb, so scheint es, nur noch ein logischer Lebenszweck übrigbleibt: Der Hedonismus.
Bin ja im Grunde auch ein Egoist, denn ich möchte es auch vermeiden, dass du viel Lebenszeit für die Arbeit draufgeht. Und wenn schon Arbeit - dann umso weniger Stress wie möglich dabei.

Dafür nehme ich auch weniger Stunden und somit auch weniger Geld in Kauf.

Können wir uns das alle leisten/erlauben? Nein! Ich schrieb ja schon mehrfach, dass unser aller Privat- aber auch Berufsleben, das Notwendige sowie das weniger Notwendige darunter, von einer Vielzahl an arbeitenden Menschen abhängig ist - vom Postboten, über den Busfahrer, Handwerker bis hin zur Pflegekraft und den Ärzten Usw...


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Fachkräftemangel in Deutschland?

10.08.2023 um 14:50
Den Fachkräftemangel, sowie die heutige Arbeitsmoral (Work-Life-Balance) sehe ich als das Hauptproblem der heutigen Menschheit.

Um das in den Griff zu bekommen, sind radikale Schritte notwendig.

Als erstes müssen Sozialleistungen für alle Arbeitsfähigen aufs nackte Überleben reduziert werden, Teilzeit gehört höher besteuert als Vollzeit, dabei muss man das Gejammer von Personen mit Betreuungspflichten ignorieren - die müssen selbst schauen, wie sie alles unter einen Hut bringen.

Zusätzlich müssen unbeliebte Jobs attraktiver gemacht werden.
Es genügt nicht, einfach nur die Löhne erhöhen. Das ist zwar ein wichtiger Punkt, aber die Work-Life-Balance Typen wird man dadurch nicht für diese Jobs gewinnen.

Ebenso gehört die Arbeitszeit für systemrelevante Mangelberufe gekürzt (25 Stunden ist dort Vollzeit) und das Pensionsalter muss auf 60 Jahre herabgesetzt werden.

Ich betone nochmals, dass diese Maßnahmen nur für systemrelevante Mangelberufe eingeführt werden müssten.

Nicht relevante Mangelberufe (zB Gastronomie) bringen zwar dem Staat viel Geld (Tourismus, Freizeit,...) sind aber nicht Lebensnotwendig für die Menschheit

Das ist der einzige realistische Weg, den ich sehe um das Problem in den Griff zu bekommen.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Fachkräftemangel in Deutschland?

10.08.2023 um 14:56
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Als erstes müssen Sozialleistungen für alle Arbeitsfähigen aufs nackte Überleben reduziert werden, Teilzeit gehört höher besteuert als Vollzeit,
Warum?

Ist Teilzeitarbeit Luxus oder ein notwendiges Übel bei den hier herrschenden Zuständen der Kinderbetreuung? Ist eine Teilzeitarbeits-Mutter weniger wert als eine Mutter, die den ganzen Tage in der Nase bohrt und eine, die mit dem Tennislehrer abhängt?

Du kannst mir sicherlich die Gründe darlegen?


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Fachkräftemangel in Deutschland?

10.08.2023 um 15:01
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Als erstes müssen Sozialleistungen für alle Arbeitsfähigen aufs nackte Überleben reduziert werden
Wäre auch verfassungswidrig je nachdem wie gering die Leistungen ausfallen oder auch nur noch aus Sachleistungen bestehen würden.
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Teilzeit gehört höher besteuert als Vollzeit
Trifft auch Alleinerziehende und die sich Teilzeit nicht aus Spaß aussuchen.
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:dabei muss man das Gejammer von Personen mit Betreuungspflichten ignorieren - die müssen selbst schauen, wie sie alles unter einen Hut bringen.
Nicht dein Ernst oder? Wie unmenschlich bist du denn?

Sagen wir dir dann deinen Angehörigen auch, solltest du mal zum Pflegefall werden.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

10.08.2023 um 15:12
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Zusätzlich müssen unbeliebte Jobs attraktiver gemacht werden.
Es genügt nicht, einfach nur die Löhne erhöhen. Das ist zwar ein wichtiger Punkt, aber die Work-Life-Balance Typen wird man dadurch nicht für diese Jobs gewinnen.
Da stimme ich dir zu. Mein Reden auch immer. Die Frage wie das gelingen soll, im Handwerk bspw., gar nicht so einfach oder? Je nach Betrieb wäre vielleicht eine 4-Tage-Woche möglich.

Und manche Berufe wie in der Pflege bspw. erfordern nun mal auch Schicht- und Wochenendarbeit. (In meiner Sicherheitsbranche auch)

Da dürfte auch Homeoffice unmöglich umsetzbar sein, lach.
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Ebenso gehört die Arbeitszeit für systemrelevante Mangelberufe gekürzt (25 Stunden ist dort Vollzeit)
Dann bräute man ja noch mehr Personal.-


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