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Fachkräftemangel in Deutschland?

897 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeit, Beruf, Soziales ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Fachkräftemangel in Deutschland?

29.09.2023 um 11:01
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Es war immer ein Teil Deutschlands. Die DDR war Pleite und die Sowjetunion, die ja 1992 selbst Pleite war, wollte die DDR abgeben. Natürlich hat die BRD die Ostdeutschen nicht im Stich gelassen und das Land vereinigt.
Ja, und wenn Kohl gesagt hätte: "Nein, keine Wiedervereinigung, das ist zu teuer!" was wäre dann passiert? Die Sowjetunion in der BRD einmarschiert und Gorbatschow hätte Kohl mit vorgehaltener Pistole gezwungen den Einigungsvertrag zu unterzeichnen? Nein, der war a)viel zu geil darauf, Teil der "Gechichte" [sic!] zu sein und b) die Bevölkerung war überwiegend für die Einheit, in Ost wie West.

Mal abgesehen davon, dass auch genug westdeutsche Firmen und halbseidene Unternehmer an der Einheit ganz gut verdient haben.

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Bauli ehemaliges Mitglied

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Fachkräftemangel in Deutschland?

29.09.2023 um 12:30
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Mal abgesehen davon, dass auch genug westdeutsche Firmen und halbseidene Unternehmer an der Einheit ganz gut verdient haben.
Das ist allerdings richtig.

Aus familiären Kreisen habe ich sogar gehört, dass Westdeutsche in die DDR gefahren sind, als feststand, dass der höhere Wechselkurs zum Tragen käme, um den Ostdeutschen für eine Summe etwas überhalb des Wertes der DDR Mark Unmengen Bargeld abgekauft haben und mit dem darauf folgenden Währungskurs das große Geld gemacht haben. Ich habe es nicht fassen können.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

29.09.2023 um 15:34
@Andante
Ich will nicht gegen Rentner hetzen und erkenne deren Lebensleistung durchaus an, gerade die der Kriegsgeneration. Das größte Problem mit den Boomern steht uns in den nächsten Jahren aber ja noch bevor.

Aber da es um Fachkräfte geht muss man die Sozialabgaben (und Steuern) nunmal auch betrachten. Ohne Frage ist mir (und wahrscheinlich dem Großteil der Bevölkerung) unser Gesundheitssystem deutlich lieber als das amerikanische.
Aber für den IT-Spezialisten aus Fernost sieht das nunmal anders aus - der bewegt sich auf einem Wohlstandsniveau, welches ihm auch in den Staaten eine exzellente Gesundheitsversorgung garantiert. Und als Fachkraft ist der nunmal nicht sonderlich von Armut und Abstieg bedroht beziehungsweise hat im Schnitt häufiger mehr Flexibilität als die autochthone Bevölkerung, sprich: zieht halt weiter bei Jobverlust. Da ist Amerika mit geringeren Abgaben deutlich attraktiver. Dazu der Sprachvorteil mit Englisch...
Im Kampf um internationale Fachkräfte (die EU haben wir ja schon hier her rekrutiert ^^) haben wir zu oft das Nachsehen.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

29.09.2023 um 16:46
Zitat von IlianIlian schrieb:Ich will nicht gegen Rentner hetzen und erkenne deren Lebensleistung durchaus an, gerade die der Kriegsgeneration. Das größte Problem mit den Boomern steht uns in den nächsten Jahren aber ja noch bevor.
Ich denke mal über die Kriegsgeneration muss man eigentlich gar nicht mehr reden. Die, die das Land nach 1945 unmittelbar wieder aufgebaut haben und bei Kriegsende 20 waren, also 1925 geboren, sind doch fast schon alle tot, und die älteren sowieso und erst Recht.

Und wer, sagen wir mal, heute 70-75 ist, der ist in einer Zeit ins Berufsleben eingetreten, als der eigentliche Wiederaufbau längst abgeschlossen war. Das soll deren Leistung nicht schmälern, aber "Wir haben das Land wiederaufgebaut, deshalb dürft ihr uns nicht kritisieren!" ist kein Argument, und schon gar nicht für die "Boomer" (den Begriff meine ich übrigens nicht abwertend).

Und das Argument "Ja, aber ich habe mein ganzes Leben eingezahlt, jetzt steht mir auch eine ordentliche Rente zu!" ist auch nur sehr begrenzt tragfähig. Die junge Generation darf nämlich so wie es jetzt läuft ihr ganzes Leben einzahlen ohne dann am Ende etwas herauszubekommen das wesentlich über der Existenzsicherung liegt.

Und welche Generation über Jahrzehnte verpennt hat, das Rentensystem zukunftsfähig zu machen, obwohl ja die demographische Entwicklung seit langem bekannt war (schon in meinem Sozialkundebuch aus der Schulzeit, in dem die DDR noch als existierender Staat behandelt wird, ist ganz klar zu lesen, dass das Umlagesystem in der Zukunft nicht mehr funktionieren wird), dürfte auch klar sein.

Es hat also keinen Sinn wenn hier "Alte" auf "Junge" schimpfen und umgekehrt.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

29.09.2023 um 20:43
Zitat von IlianIlian schrieb:Und als Fachkraft ist der nunmal nicht sonderlich von Armut und Abstieg bedroht beziehungsweise hat im Schnitt häufiger mehr Flexibilität als die autochthone Bevölkerung, sprich: zieht halt weiter bei Jobverlust. Da ist Amerika mit geringeren Abgaben deutlich attraktiver. Dazu der Sprachvorteil mit Englisch...
Im Kampf um internationale Fachkräfte (die EU haben wir ja schon hier her rekrutiert ^^) haben wir zu oft das Nachsehen.
Nicht nur das wenn man sich die Berichte von eingewanderten Fachkräften anhört wird es echt schwierig für Deutschland, da viele sich im allgemeinen in Deutschland nicht wohlfühlen aus mehreren gründen. Die überbordende Bürokratie besonders das Verhalten der ausländerbehörde ist für viele ein Grund das Land wieder zu verlassen. Es soll sehr schwierig sein Freunde in Deutschland zu finden wenn die Berichte der Leute eines gemeinsam haben ist es das sie fast alle selbst nach 10 Jahren in Deutschland keinen einzigen deutschen Freund haben nur andere expats/Immigranten da deutsche immer sagen ich habe genügend Freunde ich brauch keine weiteren. Nicht ohne Grund ist Deutschland ganz weit unten auf der Liste der Länder mit den glücklichsten Immigranten.


Warum soll ich mir all dieses antun für das was Deutschland bietet ? Die Contras überwiegen die Pros bei weitem. Deutschland muss ganz gewaltig etwas ändern um attraktiver für ausländische Fachkräfte zu werden.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

30.09.2023 um 23:58
Also diverse Gründe, die Ausländerbehörde allein dürfte es kaum sein.

Wäre ich ausländische Fachkraft mit Familie, würde ich mir auch das Bildungssystem genau anschauen Und da schneidet Deutschland aus diversen Gründen im Vergleich zur internationalen Mitbewerberschaft (bin richtig stolz, dass ich kapiert habe, dass „Konkurrent“ heute quasi nicht mehr politisch korrekt ist, das heißt inzwischen „Mitbewerber“ oder, demnächst politisch sicher korrekt werdend und ganz, ganz soft „Marktbegleiter“) nicht berauschend ab.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

24.03.2024 um 18:04
Das Thema Fachkräftemangel hat in den Medien in den letzten Tagen wieder Fahrt aufgenommen. Vor allem zu Saisonstart fehlen un der Hotel und Gastro Branche die Arbeitskräfte. Dabei wird auch immer von der faulen Jugend gesprochen die keinen Bock hat sich die Finger schmutzig zu machen.
Als Berufsschullehrerin im Gastro/Hotel und Nahrungsmittelbereich will ich malen bisschen Klarheit schaffen und eine Lanze brechen für dir GenZ.

1. Wenn man sich die betroffenen Betriebe anschaut dann fällt auf dass besonders im ländlichen Raum ohne Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel ein großer Fachkräftemangel herrscht. Wie soll ein Azubi zum Betrieb kommen wenn alles so weit ab vom Schuss liegt. Gerade im Hotel und Gastro Bereich wo die Arbeitszeiten oft bis Mitternacht gehen oder an Sonn und Feiertagen ist es im ländlichen Bereich ohne Auto kaum machbar. Auto und Führerschein sind aber sehr teuer. Wenn Hotels ihren Azubis Zimmer zur Verfügung stellen bleibt wegen der hohen Kosten oft kaum noch was vom Azubi Lohn übrig, Meist gib es keine eigene Küche und man bekommt drei Mahlzeiten vorgegeben und kann keine eigenen Wünsche äußern.

2. Das Gehalt und Benefits
Wie gesagt sind Auto und Führerschein sehr teuer und das Gehalt in der Gastro sehr niedrig. In vielen Bereichen im Handwerk beteiligen dich Arbeitgeber an Kosten für den Führerschein. Auch bekommen in anderen Brachen Azubis Prämien wie Tablets oder Tankgutscheine. In der Gastro müssen viele sogar ihre Arbeitskleidung bezahlen. Prämien gibt es kaum, Trinkgeld gibt es für viele Azubis nicht und wenn es Trinkgeld gibt wir es durch alle geteilt (Küche, Service, Putzfrauen...).Das Gehalt während und nach der Ausbildung ist ein Witz. Im Osten liegt der Netto Lohn für einen Koch nur knapp über dem was das Statistische Bundesamt als Armutsgeährdet bezeichnet und das nach dreijähriger Ausbildung. Da lacht sich jeder Industriekaufmann schlapp besonders wenn man die Arbeitszeiten bedenkt.

3. Work Life Balace
Am Nachmittag nach der Berufsschule oder nach Prüfungen ist für Azubis frei. Klar kommt es in allen Branchen mal vor dass der Azubi an einem Berufsschultag mittags noch Arbeien gehen muss aber besonders im Bürobereich sind das Ausnahmen. In der Gastro ist es aber völlig normal und absoluter Standart dass der Azubi Abends nach der Berufsschule noch arbeiten geht. Laut Arbeitgeber ist das anders nicht machbar. Dazu oft geteilte Schichten, lange Arbeitszeiten bis in die Nacht, Arbeiten am Wochenende und Feiertagen, Unbezahlte Überstunden

4. Der allgemeine Umgang mit den Azubis
Der Ton ist rau in der Gastro Branche egal ob in der Küche oder im Service. Druck gibt es von Seiten der Chefs als auch vom Kunden. Die Erwartungshaltung schon in den ersten Wochen der Ausbildung an Azubis ist enorm und Welpenschutz gibt es nicht.. Dazu kommt oft eine Mangelde Vorbereitung auf Prüfungen. Was der Azubi im Betrieb nicht braucht lernt er nicht und er muss sehen wo er bleibt. Zugegeben dieses Verhalten sehe ich mittlerweile auch in anderen Branchen. Dazu kommt eine Übernahmegarantie bei guter Zwischenprüfung. Andauerne Drohungen mit Kündigung nach der Ausbildung führt nicht dazu dassAzubis im Nachgang als Fachkräfte dem Unternehmen erhalten bleiben

Fazit
Dort wo Azubis leichtem Zugang zu Betrieben und Berufsschulen durch ÖPNV haben, das Betriebsklima, Arbeitsbedingungen und das Gehalt stimmen haben Betriebe ein geringeres Riko für einen zukünftig Mangel am Fachkräften

Ich sehe es jedes Jahr zwischen dem Ausbildungsbeginn Anfang August und dem alleine Schulbeginn Mitte September. Die Ausbildung wird aus den oben genannten Gründen Abgebrochen und Mitte September wird dann statt der Ausbildung das Berufskolleg oder die Fachschule besucht uns so entweder ein Jahr überbrückt, den Realschulabschluss verbessert oder die Fachhochschulreife erlangt. Immer in der Hoffnung danach eine Ausbildung im Büro anzufangen. Weil die aller meisten Abbrecher sind sich einig: Nie wieder Gastro


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Fachkräftemangel in Deutschland?

25.03.2024 um 09:20
@mimimia

Kann man auch da nicht alles pauschalisieren.

Dürfte auch genug Betriebe und Unternehmen geben, in der Gastro als auch Branchenübergreifend, die bieten gute Arbeitsbedingungen an - einschließlich einer guten Erreichbarkeit und finden trotzdem kein Personal oder nicht mehr ausreichendes Personal als auch keinen Nachwuchs/keine Auszubildenden.

Nicht immer sind die Firmen selbst schuld. Der gesellschaftliche Wandel, ohne Generation Z über einen Kamm zu scheren, hat auch viel damit zu tun.
Die Ziele und und Ansprüche, auch beruflich nur, haben sich gerade unter vielen jungen Menschen verändert.

Ps.
Und manche Arbeiten gehen halt nun mal leider auch nur im Schichtdienst - einschließlich, dass auch am Wochenende und an Feiertagen gearbeitet werden muss.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

25.03.2024 um 09:43
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Kann man auch da nicht alles pauschalisieren.
Bald drohen Kommunalwahlen.
Diejenigen die im ländlichen Raum die meisten Stimmen einfahren werden, werden wohl auch den Fachkräftemangel beheben.
Verstärkt Wahlproramme analysieren und nicht das Lesen zwischen den Zeilen vernachlässigen.

Nur Mut!


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Fachkräftemangel in Deutschland?

25.03.2024 um 09:53
Zitat von eckharteckhart schrieb:Bald drohen Kommunalwahlen.
Auch Landtagswahlen stehen an.
Zitat von eckharteckhart schrieb:Diejenigen die im ländlichen Raum die meisten Stimmen einfahren werden, werden wohl auch den Fachkräftemangel beheben.
Ich liebe Ironie am Morgen!


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Fachkräftemangel in Deutschland?

25.03.2024 um 12:56
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Nicht immer sind die Firmen selbst schuld. Der gesellschaftliche Wandel, ohne Generation Z über einen Kamm zu scheren, hat auch viel damit zu tun.
Die Ziele und und Ansprüche, auch beruflich nur, haben sich gerade unter vielen jungen Menschen verändert.
Mal ganz unabhängig von der Frage, welche Einstellung der/die Einzelne zu Arbeit, Leben und dem Verhältnis von beidem hat, wird es wohl auch einfach eine demographische Geschichte sein. Die Zeiten, wo man noch auf ein Riesenheer gut ausgebildeter Mitarbeiter zugreifen konnte die genau wussten, dass sie nur einer unter hundert sind, die sich auf die Stelle bewerben und deshalb "alles" akzeptieren, sind eben vorbei.

Und das schlägt dann natürlich als erstes bei Firmen durch, die unangenehme Arbeit in abgelegener Lage und bei schlechter Bezahlung anbieten. Oder solchen, die eben die Veränderung nicht mitbekommen haben und noch die Verhältnisse vor 30 Jahren im Kopf haben, wo man sich als Arbeitgeber "alles" erlauben konnte. Und die natürlich einen Mitarbeiter suchen der bitte unter 25 ist, natürlich trotzdem ein Studium abgeschlossen hat. mehrere Jahre Berufserfahrung aufweist, gerne auch im Ausland, und natürlich bereit ist für den Mindestlohn und mit auf ein halbes Jahr befristetem Vertrag zu arbeiten. Das natürlich dann auch noch in München wo das Gehalt alleine schon für die Miete für ein abgeranztes Zimmer draufgeht. Ist natürlich überspitzt formuliert, aber ich denke man versteht was ich meine....


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Fachkräftemangel in Deutschland?

25.03.2024 um 13:21
@brigittsche

Ich wollte grundsätzlich auch nur sagen, dass wir genauso wenig alle Unternehmen und Betriebe über einen Kamm scheren können wie wir Generation Z über einen Kamm scheren können.

Bei den Betrieben auch nur innerhalb einer Branche kann man nicht alle über einen Kamm scheren.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:gerne auch im Ausland, und natürlich bereit ist für den Mindestlohn und mit auf ein halbes Jahr befristetem Vertrag zu arbeiten.
Ohne den gesetzlichen Mindestlohn würde man ohne Tarifbindung wahrscheinlich hier und da (also nicht überall) noch mehr ausbeuten.

Wird auch Zeit, dass der Gesetzgeber die sachgrundlosen Befristungen verbietet. SPD soll da mal für die Zukunft dran bleiben.






Ps.

Wir als Gesellschaft und weil der Arbeiter- und Facharbeitermangel auch unser aller Leben beeinflussen wird und es ja sogar jetzt schon tut, sollten grundsätzlich auch darauf vorbereitet sein, dass es nicht besser sondern auch schlechter werden könnte.

Und dann muss man sich halt irgendwie arrangieren.

Schrieb ich schon in einem anderen Thread:
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Und sollte es mal wirklich zu Einschränkungen und Verzicht wegen Personalmangels kommen, muss halt von den Leuten improvisiert werden, kleinere Brötchen/Ansprüche gebacken werden oder wo es auch gehen und erlaubt wäre nach dem Motto Do it your self zu verfahren. Letztes bspw. handwerkliche Aufgaben, Reparaturen usw...betreffend.
Auf Hotel- und Gastro bezogen:
Dann sollte man sich in Zukunft vielleicht auch schon mal darauf einstellen, dass man halt nicht mehr überall außer Haus essen gehen kann oder auch nicht mehr überall Übernachten oder auch nicht mehr überall für mehrere Wochen Urlaub machen/buchen kann.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

25.03.2024 um 13:28
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Wir als Gesellschaft und weil der Arbeiter- und Facharbeitermangel auch unser aller Leben beeinflussen wird und es ja sogar jetzt schon tut, sollten grundsätzlich auch darauf vorbereitet sein, dass es nicht besser sondern auch schlechter werden könnte.
Da müsste man dann endlich einmal eingestehen, dass das Bildungssystem nicht mehr die erste Wahl sein dürfte wo man kürzt wenn mal wieder gespart werden muss. Und dass irgendwelcher Aktionismus andererseits auch nicht unbedingt etwas bewirkt - wenn Grundschulkinder nicht mehr richtig Lesen und Schreiben können bringt es gar nichts, jedem ein Tablet in die Hand zu drücken (außer dem Hersteller der Dinger, der sich über den Auftrag freut).

Denn woher sollen die Fachkräfte kommen - sie wachsen ja nicht auf Bäumen sondern müssen schon auch irgendwie ausgebildet werden. Das fängt in der Schule an und geht dann über die Betriebe bzw. die Unis/FHs weiter.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

25.03.2024 um 13:35
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Da müsste man dann endlich einmal eingestehen, dass das Bildungssystem nicht mehr die erste Wahl sein dürfte wo man kürzt wenn mal wieder gespart werden muss. Und dass irgendwelcher Aktionismus andererseits auch nicht unbedingt etwas bewirkt - wenn Grundschulkinder nicht mehr richtig Lesen und Schreiben können bringt es gar nichts, jedem ein Tablet in die Hand zu drücken (außer dem Hersteller der Dinger, der sich über den Auftrag freut).
Das ist richtig. Bleiben Defizite bestehen, wirken die sich aufs spätere Leben/Berufsleben negativ aus. Sind dann je nachdem nicht mal für eine Ausbildung geeignet bzw. zu gebrauchen.

Genauso wenig wie es der Wirtschaft und Gesellschaft etwas bringen würde, wenn mehr und mehr Menschen nur noch Studieren gehen und dann auch noch in nennenswerter Anzahl am Bedarf vorbeistudieren würden.

(Nein, ist kein Studier-Bashing, sondern einfach nur mit ein weiterer Grund von vielen Gründen für den Fachkräftemangel)
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Denn woher sollen die Fachkräfte kommen - sie wachsen ja nicht auf Bäumen sondern müssen schon auch irgendwie ausgebildet werden. Das fängt in der Schule an und geht dann über die Betriebe bzw. die Unis/FHs weiter.
Das ist grundsätzlich richtig.

Fachkräfte aller Branchen benötigen mindestens eine klassische Ausbildung oder je nachdem auch ein Studium.

Arbeiter aller Branchen benötigen im Idealfall nur eine mehrtägige oder mehrwöchige Unterweisung/Einarbeitung.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

25.03.2024 um 15:25
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Genauso wenig wie es der Wirtschaft und Gesellschaft etwas bringen würde, wenn mehr und mehr Menschen nur noch Studieren gehen und dann auch noch in nennenswerter Anzahl am Bedarf vorbeistudieren würden.
Das kommt noch hinzu, wobei ich selbst (arbeite an einer Uni) auch sagen würde, dass heute Leute mit Abi in der Tasche daherkommen, die eigentlich nicht für ein Studium zu gebrauchen sind. Man merkt eben, wie die Zahl der Abiturienten aus politischen Gründen möglichst hochgedrückt werden sollte. Und die studieren dann bis zum Bachelor um anschließend eine Arbeit aufzunehmen, die früher jemand mit Berufsausbildung gemacht hat.

Man hat (auch das wieder überspitzt formuliert!) den Eindruck, dass es heute eigentlich nur noch Leute mit Abi auf der einen Seite gibt und auf der anderen Seite dann die, die so große Defizite haben (im Bereich der Bildung aber oft auch persönlich) dass man eigentlich "gar nix mit ihnen anfangen kann".
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Arbeiter aller Branchen benötigen im Idealfall nur eine mehrtägige oder mehrwöchige Unterweisung/Einarbeitung.
Da sollte man aber schon bedenken, dass die Anforderungen sich ziemlich erhöht haben. Während der Arbeiter früher eben die Bleche in die Maschine eingelegt, auf den Knopf gedrückt und das fertige Teil rausgenommen hat, geht das alles heute automatisch. Dafür muss dann aber jemand die Maschine warten und einstellen, was nicht mit "hier mal ein Tropfen Öl und da mal eine Schraube anziehen" getan ist sondern auch Bildschirmarbeit verlangt. Also Arbeiter nach dieser Definition werden immer weniger benötigt.

Oder auch in den klassischen Ausbildungsberufen: Früher musste ein Installateur Gewinde schneiden und Rohre verlöten. Das geht heute einfacher mit Presswerkzeugen. Dafür ist aber z. B. eine sturznormale Heizung in einem Einfamilienhaus mittlerweile ein halbes Flugzeugcockpit und muss erst mal berechnet werden.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

25.03.2024 um 15:53
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das natürlich dann auch noch in München wo das Gehalt alleine schon für die Miete für ein abgeranztes Zimmer draufgeht.
Ich vermute, das Verhältnis Lohn/Gehalt zu Miete dürfte gerade in der Gastro in touristisch geprägten Regionen ein großes Problem sein.
Prominentestes und bekanntestes Beispiel ist wohl Sylt. Diejenigen die dort die Gastro am Laufen halten wohnen überwiegend auf dem Festland, weil Wohnraum auf der Insel knapp und teuer ist.
Aber auch in anderen Urlaubsregionen gibt es das Problem.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

25.03.2024 um 16:11
Was Maurice sagt...

Screenshot 20240325 1608502

Quelle: https://twitter.com/MauriceHoefgen/status/1714585137327784198


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Fachkräftemangel in Deutschland?

25.03.2024 um 16:14
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Was Maurice sagt...
Kann der Maurice denn auch aufschlüsseln was das für Abschlüsse und Fachrichtungen sein sollen?.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

25.03.2024 um 18:38
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Was Maurice sagt...
Könnte u.a. folgenden Grund haben:

Es wird vielleicht zu oft am Bedarf vorbei studiert und das Arbeitsplatzangebot ist je nach Studium rar, weil es grundsätzlich bzw. von vornherein nicht viele Stellen gibt oder die Nachfrage so hoch ist, dass sich Unternehmen aussuchen können wen sie einstellen und da bleiben dann oftmals schlechte und mittelmäßige Studienabsolventen auf der Strecke. Oder je nachdem auch einige der besseren Absolventen, wenn Arbeitsplätze bereits vergeben sind.

Finden Menschen nach dem Studium also keinen geeigneten Arbeitsplatz, können viele davon im Niedriglohnsektor notgedrungen landen.
ein Klischeebeispiel dazu: Der erfolgreiche Jura-Absolvent heuert als Taxifahrer nach dem Studium an.

Wir müssen davon auch wegkommen: Nicht jeder muss auf Teufel komm raus studieren. Den jungen Leuten muss klargemacht werden, dass auch Ausbildungen wertvoll sind, dort auch Fachkräfte händeringend gebraucht werden und je nachdem auch die Verdienstmöglichkeiten und Aufstiegschancen nicht unbedingt schlecht sein müssen.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Man merkt eben, wie die Zahl der Abiturienten aus politischen Gründen möglichst hochgedrückt werden sollte
Ja, davon halte ich auch nicht viel. Also von Gleichmachung um jeden Preis und dafür auch das Niveau zu senken. Damit tut man den Schülern auch keinen Gefallen, denn spätestens im Studium oder in gehobeneren Ausbildungen können sie damit auf die Füße fallen.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Da sollte man aber schon bedenken, dass die Anforderungen sich ziemlich erhöht haben.
Das stimmt auch und betrifft nicht mal unbedingt nur anerkannte Ausbildungsberufe.


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Fachkräftemangel in Deutschland?

25.03.2024 um 19:08
@peekaboo

Man kann es aber auch anders sehen: Keine Verschwendung, wenn Studierte im Niedriglohnsektor arbeiten, da die Jobs des Niedriglohnsektors je nach Arbeit und Branche auch nach wie vor ausreichendes Personal benötigen, systemrelevant sind und für unseren geregelten Alltag gebraucht werden.

Natürlich ist es Schade um die Zeit und Energie, die man in eine Studium investiert hat und dann nicht in seinem studierten Fachbereich arbeiten kann - warum auch immer.


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