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Bezahlbarer Wohnraum

2.659 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Haus, Wohnung, Stadt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bezahlbarer Wohnraum

31.01.2025 um 11:18
@gagitsch
Ich kann mir vorstellen, worauf Du hinaus möchtest.

In Deiner Sichtweise hat man sich z.B. für die Altersvorsorge entschieden, in "Betongold" zu investieren. Aber das ist halt in vielen Fällen eine schlecht durchdachte Option.
Eine einzelne Immobilie ist eben ein Klumpenrisiko und wenn man sich für diesen Weg entscheidet, entscheidet man sich auch für diese Risiken. Wenn man nur die Chancen sieht, ist man doch selbst schuld, wenn die Risiken eintreten.

Wenn man fast alles auf eine Karte setzt, dann kann diese Karte auch verlieren. In absolut jedem Bereich des Lebens ändern sich die Umstände über die Jahrzehnte. Es ist unschön, wenn man gespart hat und die Altersvorsorge so geplant hat. Aber dieses Risiko war schon immer bekannt.

Natürlich wäre es schön, wenn es nur kleine Vermieter gäbe, die sich fair verhalten und damit den Mietmarkt entlasten.
Aber das ist keine Realität sondern nur ein "Wünsch Dir was". In der Realität missbrauchen Menschen die Gegebenheiten und als Staat muss man entscheiden, wen man mehr schützt. Mieter oder Vermieter. Bzw. in welcher Ausprägung unterm Strich mehr Schaden entsteht.


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31.01.2025 um 13:25
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Da Immobilieneigentum, das sogar "übrig" ist (also in dem man nicht selbst wohnt) nun nicht gerade die Regel ist, sind diese Menschen schon generell privilegiert.
Privileg ist das falsche Wort! Das hat nichts mit besser oder schlechter zu tun.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Eine Pflicht. Die sich aus dem Umstand ergibt, leistungsfähiger als andere zu sein.
Dann belege bitte, das jeder Vermieter leistungsfähiger ist!

Das wird dir nicht gelingen, aber wenn du das belegst, entschuldige ich mich bei dir.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Seit der Gründung der BRD leben wir in einer sozialen Marktwirtschaft. Das heißt, dass die reinen Regeln des Marktes durch den Staat sozialverträglich überwacht und ggf. angepasst werden.
Und da sich im Laufe der Zeit auch die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen ändern, ändern sich auch soziale Gewichtungen.
Ja gern doch. Dann halte ich gegen und sage, die Sozialverträglichkeit wird unsozial auf dem Rücken einzelner Vermieter ausgetragen.

Gegen eine Überwachung und sozial verträgliche Anpassung hat ja keiner was, diese ist immer nötig. Wenn man aber das Maß überspannt, so wie es seit ner Weile passiert, dann gerät das System Wohnungsmarkt aus den fugen. Die Theorie ist schön und gibt dir Recht, die Praxis zeigt ein anderes Bild und stützt meine Aussagen. Ich wäre gern bei dir, aber es ist in der Ursache einfach anders.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Da denkst Du halt falsch.
Also er reguliert sich schon, aber nur zugunsten derjenigen, die den Markt kontrollieren können.
Oder du?!

Wer kontrolliert denn den Markt?
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Wir leben eben in einem Kompromiss aus Marktwirtschaft und gesetzlicher Regulierung.
Ja das sehe ich auch so, wobei ich eben denke die gesetzlichen Regelungen sind nicht mehr in dem Verhältnis um den Markt noch gesund zuträglich zu sein.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das habe ich doch oben erläutert. Die Vorschriften kommen ja nicht aus dem Nichts, sondern sie sind die Folge von Ereignissen, die in einem allgemeinen Konsens als "zu vermeiden" eingeordnet werden.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Wer wundert sich? Wer die Situation versteht, wundert sich doch nicht.
Wenn ich weniger für Heizung zahlen möchte, muss halt mein Verbrauch sinken. Ich kann also in einer kalten Wohnung wohnen oder sie muss bestimmten Mindestanforderungen für eine Dämmung entsprechen.
Der gesamte Mietermarkt in überwiegenden Teilen ächzt und stöhnt und wundert sich. Und ich wundere mich über die Verwunderung.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das ist halt erst mal nur Deine Einschätzung, die kaum mit der Realität übereinstimmt.
Wie kommst du darauf? Der IDV und Haus und Grund sowie diverse andere Verbände klagen, empfehlen und raten seit Jahren zu Maßnahmen. Nichts ist passiert. Das Ergebnis liegt vor! Ich wiederhole 800000 Wohnungen fehlen. Das ist nicht neu, diese Entwicklung ist seit 15-20 Jahren bekannt, heute ist nur das Ergebnis, nicht der Grund.

Die Realität ist einfach das 800000 Wohnungen fehlen und das die gesetzlichen Regelungen kontraproduktiv waren, sehr viele waren völlig am Rat der Experten vorbei.

Was an meiner Einschätzung ist nicht der Realität entsprechend? Bitte erläutere das, damit ich dich verstehe.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Da gibt es eben einen demokratisch gebildeten Konsens, dass eine bestimmte Bebauung bestimmten optischen Kriterien entsprechen soll. Kann man machen oder lassen. Jeder ist frei, sich da politisch zu engagieren und die in seinen Augen unsinnigen Aspekte zu verändern.
Aber andere sehen das vielleicht anders und der Konsens entspricht dann nicht mehr Deinen Vorstellungen.

Wenn mehr Menschen lieber "hübsch" als "billig" wohnen möchten, dann hat das Auswirkungen auf alle. Das ist das Wesen der Demokratie.
Ok, Thema beendet. Es zeigt dass du wohl keine Erfahrung hast, wer so etwas festlegt und wie wenige Menschen darin eingebunden sind. demokratischer Konsens tatsächlich am Arsch ;) Hast du das Thema Stadtplanung und anhängige Themen privat oder beruflich man erfasst?
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ohne eine konkrete Rechnung ist das halt alles nur Philosophieren im Orbit.
ich denke man könnte Steueranteile der 800000 Wohnungen bei derzeitigem Mietdurchschnitt schon sehr gut errechnen und zum Vergleich mit Kaufkraftsteigerung setzen, aber das Thema Kaufkraft ist nicht so meins, da brauche ich Zeit. Ich denke aber nur bei den 800000 Wohnungen geht an Steuerlast so ca 1,6Mio je Monat verloren.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Niemand muss vermieten. Jedem steht es frei, eine "zusätzliche" Immobilie zu verkaufen.
Aber das passt doch nicht.

Mann muss nicht vermieten, man soll dann halt verkaufen.

Wenn du oder jemand aus deiner Familie 500.000,-€ investiert, dann darf doch weder sozial noch rechtlich ein Zwang herrschen was du zu tun hast. Ein massiver Eingriff in die Grundrechte, wenn eine Zwang für die Vermieter auferlegt wird, wie ich finde.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Aber es zwingt Dich eben niemand dazu, zu vermieten.
Doch, diese Regularien gibt es, nicht flächendeckend, aber diese sind seit Jahren in Teilen unserer Republik vorhanden.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Es steht Dir doch frei, Dein Vermögen oder Deine Altersvorsorge anders zu gestalten, als durch die Vermietung einer Immobilie.
Genauso steht es mir frei, mir eine Immobilie anzuschaffen. Willst du das absprechen?

Die Politik(Staat) muss halt nur dafür sorgen, weil sie selbst zu selten baut, das genug Wohnungen zu angemessenem Preis vorhanden ist. Sie tut das aber nur sehr selten in nur einigen Teilen ausreichend. Ich meine Sogar Sie handelt kontraproduktiv.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Es gibt auch hier einen Zielkonflikt zwischen Mieter und Vermieter.
Der ist künstlich konstruiert. Und ich sage auch erst entstanden als das Gleichgewicht nicht mehr richtig vorhanden ist.

Der normale Vermieter will mit der Miete ein Rücklage und eine Rendite erwirtschaften die Marktpassend ist, mehr nicht.
Der Mieter will für eine ordentliche Wohnung Miete bezahlen, wer mehr Ausstattung will, zahlt in der Regel freiwillig mehr.

Kein Zielkonflikt, mal abgesehen von einer einstelligen %Zahl von Vermietern und Mietern die asozial sind.

Wenn aber der VM weder Rücklage noch Rendite aus der Mieter beziehen kann, weil der Staat eingreift, kippt das System und es fallen Wohnungen mangels Sanierung aus der Vermietung weg und es wird nichts neues Gebaut. Das Angebots-Nachfrage-Gleichgewicht kippt. Ein staatlich gemachtes Problem nicht das der Vermieter.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ich verstehe Dich nicht.
Du erbst ein Haus, das Du nicht bewohnst. Dann kannst Du es sanieren und vermieten oder unsaniert verkaufen. Wo wirst Du zu einer Sanierung gezwungen?
Das GEG gilt seit 2020. Bußgelder drohen bis zu 50.000,-€. Ausgenommen sind selbst genutzten Ein- und Zweifamilienhäuser, Sonst gilt das. Evtl verstehst du mich jetzt besser?
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das möchte ich erklärt haben, ich verstehe es nicht.
Wenn du eine Immobilie übrig hast (sie also nicht bewohnst, sondern als Wertanlage oder aus sonstigen Gründen behalten möchtest), dann steht es Dir doch jederzeit frei, Dich von finanziellen Risiken zu befreien, indem Du die Immobilie los wirst.
In welchen Fällen bist Du denn gezwungen, eine Immobilie behalten zu müssen?
Ich spreche dich mal als Beispiel fiktiv an!

Du hast 150.000,-€ über, egal woher.
Kaufst dir eine Eigentumswohnung. Jetzt sagst der Gesetzgeber, ey du musst die, weil du die gekauft hast aber energetisch auf n angemessenen Stand bringen. Heizung 10000,-€ Fenster anteilig auch wenns über die Gemeinschaft läuft sind auch für dich ggf 10000,-weg. hast du aber nicht, Jetzt komm ich und soll dir erklären, das du entweder sanierst oder eben verkaufen musst? Deine Immobilie ist ja auch über.... Ey azazeel, hab dich nicht so ;) befrei dich von, habe keine Wahl sondern befrei dich ;)

Meine ich nicht persönlich, dient nur der Veranschaulichung. :)
Zitat von azazeelazazeel schrieb:z.B. für die Altersvorsorge entschieden, in "Betongold" zu investieren. Aber das ist halt in vielen Fällen eine schlecht durchdachte Option.
Völlig individuell, meist ist Betongold sogar das sicherste was man machen kann, außer der Staats experimentiert zu viel.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Eine einzelne Immobilie ist eben ein Klumpenrisiko und wenn man sich für diesen Weg entscheidet, entscheidet man sich auch für diese Risiken. Wenn man nur die Chancen sieht, ist man doch selbst schuld, wenn die Risiken eintreten.
Auch individuell. Ich habe vor 15 Jahren ein ETW gekauft, mit Förderung dadurch günstig, die Werte sind gestiegen, habe 2024 verkauft zum 5-fachen Kaufpreis, beste Deal meines Lebens. Es ist egal ob eine oder mehrere immer ein Risiko und Chance. Die Chancen sinken aber mit Beeinflussung und die Risiken steigen, daher baut keiner mehr!

Guck die die Zahlen für Neubauten an, dann weißt du, dass die die Ahnung haben ganz bewusst jetzt nicht bauen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Wenn man fast alles auf eine Karte setzt, dann kann diese Karte auch verlieren. In absolut jedem Bereich des Lebens ändern sich die Umstände über die Jahrzehnte. Es ist unschön, wenn man gespart hat und die Altersvorsorge so geplant hat. Aber dieses Risiko war schon immer bekannt.
Ja, das stimmt, mit meinem Nachtrag das Risiko ist nicht nur bekannt sondern hat sich erhöht.


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31.01.2025 um 15:09
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Kaufst dir eine Eigentumswohnung. Jetzt sagst der Gesetzgeber, ey du musst die, weil du die gekauft hast aber energetisch auf n angemessenen Stand bringen. Heizung 10000,-€ Fenster anteilig auch wenns über die Gemeinschaft läuft sind auch für dich ggf 10000,-weg. hast du aber nicht, Jetzt komm ich und soll dir erklären, das du entweder sanierst oder eben verkaufen musst? Deine Immobilie ist ja auch über.... Ey azazeel, hab dich nicht so ;) befrei dich von, habe keine Wahl sondern befrei dich ;)
Das ist ja alles richtig, aber umgekehrt kannst Du ja mal versuchen, eine Wohnung in einem unsanierten 60er Jahre Bau mit Nachtspeicheröfen oder einer Ölheizung aus den 80ern zu vermieten. Da muss man dann schon sehr dumme Mieter finden, die für sowas eine vernünftige Kaltmiete zahlen - und die werden dann nach der ersten Nebenkostenabrechnung das Weite suchen. Oder Du musst eben brutal mit der Kaltmiete heruntergehen, damit der Mieter die astronomischen Heizkosten akzeptiert (mal von Extrembeispielen wie München abgesehen).

Mal abgesehen von der Tatsache, dass keine Immobilie unbegrenzt lange ohne irgendwelche Sanierungen (die über die normale Pflege und Reparaturen hinausgehen) nutzbar ist. Wenn Deine Vorfahren im Jahr 1920 ein Haus gebaut haben, wird es wohl kaum bis heute unverändert stehen und vermietet sein. Mit einfach verglasten Fenstern, einer Steckdose pro Raum, Kohleheizung und ohne Badezimmer.


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03.02.2025 um 09:02
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das ist ja alles richtig, aber umgekehrt kannst Du ja mal versuchen, eine Wohnung in einem unsanierten 60er Jahre Bau mit Nachtspeicheröfen oder einer Ölheizung aus den 80ern zu vermieten. Da muss man dann schon sehr dumme Mieter finden, die für sowas eine vernünftige Kaltmiete zahlen - und die werden dann nach der ersten Nebenkostenabrechnung das Weite suchen. Oder Du musst eben brutal mit der Kaltmiete heruntergehen, damit der Mieter die astronomischen Heizkosten akzeptiert (mal von Extrembeispielen wie München abgesehen).
Angebot und Nachfrage regeln dann ob es dumme, oder verzweifelte Mieter sind. In Ballungsräumen wird sehr oft auch schlechter Standard vermietet. Dennoch bleibt ja ein Sanierungszwang in vielen Bereiche stehen.

Und der Preis naja das kommt wieder auf die Lage an. In Berlin muss man halt nicht runtergehen, weil es kaum bis keine Alternativen gibt. München ist leider nicht mehr das Extrembeispiel, Berlin, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt, selbst Mainz, Regensburg und ähnlich Städte haben echt Wohnungsmangel.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Mal abgesehen von der Tatsache, dass keine Immobilie unbegrenzt lange ohne irgendwelche Sanierungen (die über die normale Pflege und Reparaturen hinausgehen) nutzbar ist. Wenn Deine Vorfahren im Jahr 1920 ein Haus gebaut haben, wird es wohl kaum bis heute unverändert stehen und vermietet sein. Mit einfach verglasten Fenstern, einer Steckdose pro Raum, Kohleheizung und ohne Badezimmer.
Ja das 1920 nicht der Standard ist, ist klar, aber es gibt durchaus eine beachtliche Anzahl von Wohnung die letztmals 1970-1980 saniert wurden und danach nur renoviert....


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06.02.2025 um 16:23
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Privileg ist das falsche Wort!
Inwiefern genau? In einer identischen Situation geht es jemandem mit vermögen besser. Und zwar nur wegen des Vermögens.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Dann belege bitte, das jeder Vermieter leistungsfähiger ist!
Was willst Du denn als Beleg haben? Er hat durch die Immobilie schlicht mehr Vermögen.
Die frage, ob er so viel Vermögen hat, eine Immobilie zu unterhalten, ist doch davon losgelöst. Jemand, der sich einen Bugatti kauft, ist auch reich. Wenn er alles für den Bugatti an Vermögen ausgegeben hat und dann sich den Sprit nicht leisten kann, ist er trotzdem reich. Denn der Bugatti hat - wie die Immobilie - einen verkaufswert
Kann man einen Vermögensgegenstand nicht unterhalten, ja dann muss man ihn verkaufen.

Du sagst letztlich: Der Eigentümer einer Immobilie kann nur so leistungsfähig sein, wie er unter Abzug der Immobilie leistungsfähig ist. Aber das ist ein Schlag in das Gesicht aller Menschen, die keine Immobilie besitzen. Findest Du nicht?
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Dann halte ich gegen und sage, die Sozialverträglichkeit wird unsozial auf dem Rücken einzelner Vermieter ausgetragen.
Aber niemand zwingt irgend jemanden, eine Immobilie vermieten zu müssen. Man kann sie jederzeit verkaufen.
Es ist eine Entscheidung, das so zu machen. Und diese Entscheidung hat Konsequenzen. Es kann sich lohnen oder eben nicht.
Jemand, der keine Immobilie hat, kann diese Entscheidung gar nicht treffen.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Wenn man aber das Maß überspannt, so wie es seit ner Weile passiert, dann gerät das System Wohnungsmarkt aus den fugen. Die Theorie ist schön und gibt dir Recht, die Praxis zeigt ein anderes Bild und stützt meine Aussagen. Ich wäre gern bei dir, aber es ist in der Ursache einfach anders.
Die Ursache ist der Wunsch der Wohnenden, in bestimmten Verhältnissen zu wohnen. Früher sind Wohnungen öfter abgebrannt, waren kälter und kleiner und lauter. Irgendwer muss das doch bezahlen? Und letztlich sind es die Mieter.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Wer kontrolliert denn den Markt?
Der Staat. Zu einem gewissen Grad.
Reguliert der Markt sich nur selbst, führt das immer zu ungleichen Machtverhältnissen. Weil es nie so ist, dass eine Nachfrage und ein Angebot sich auf Augenhöhe bewegen. Eine Partei hat immer größere Bedürfnisse oder Zwänge als die andere.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Ja das sehe ich auch so, wobei ich eben denke die gesetzlichen Regelungen sind nicht mehr in dem Verhältnis um den Markt noch gesund zuträglich zu sein.
Das finde ich nicht. Es gibt viele lästige Dinge - die Frage ist alleine, wäre es besser, wenn es anders wäre.
Als ich meine erste Wohnung bezogen habe, war es nicht gerade ein Zuckerschlecken, Mieter zu sein. Ich finde das, heute aus Sicht der Vermieters, trotzdem besser. Natürlich stören mich alle möglichen Regelungen - aber gäbe es sie nicht wäre es für alle unterm Strich auch blöd.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Der gesamte Mietermarkt in überwiegenden Teilen ächzt und stöhnt und wundert sich. Und ich wundere mich über die Verwunderung.
Das geht mir aus so. Wenn ich einen Mehrwert als Mieter möchte, muss ich den auch bezahlen. Aber Menschen sehen eben nur ihre eigene Situation. Das ist ja bei Dir nicht anders. Alles, über das Du Dich ärgerst, siehts Du nur aus Vermietersicht. Alles, was z.B. Mietnomaden schützt, schützt eben auch vorrangig bedürftige Mieter. Missbrauch ist immer ein Problem, die frage ist, wer kann es eher aushalten.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Wie kommst du darauf? Der IDV und Haus und Grund sowie diverse andere Verbände klagen, empfehlen und raten seit Jahren zu Maßnahmen.
Aber eben aus deren Sicht. In einem politischen System muss man doch alle Aspekte betrachten. Es ist leicht, irgend etwas zu fordern, wenn man letztlich nicht die Konsequenzen fürchten muss.
Wir können gerne einzelne Punkte konkret diskutieren, damit das nicht so vage bleibt.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Die Realität ist einfach das 800000 Wohnungen fehlen und das die gesetzlichen Regelungen kontraproduktiv waren, sehr viele waren völlig am Rat der Experten vorbei.
Aber die Menschen wollen gleichzeitig nicht auf diese Regelungen verzichten. Die Menschen wollen gleichzeitig große, moderne Wohnungen mit geringen Heizkosten und wenig dafür bezahlen. Das sind einfach Zielkonflikte.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Es zeigt dass du wohl keine Erfahrung hast, wer so etwas festlegt und wie wenige Menschen darin eingebunden sind.
DAs weiß ich schon. Auch das ist gelebte Demokratie. Man muss alle diese "kleinen" Entscheidungen abgeben. Weil nicht alle immer über alles abstimmen können. Dennoch steht es jedem frei, sich in seiner Gemeinde zu engagieren und damit die Situation zu verändern.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Wenn du oder jemand aus deiner Familie 500.000,-€ investiert, dann darf doch weder sozial noch rechtlich ein Zwang herrschen was du zu tun hast.
Warum denn nicht? Das ist doch genau der Grundsatz von "Eigentum verpflichtet". Da sind wir wieder bei den starken Schultern, die mehr aushalten müssen. Und bei der Frage, wie man sozial mit knappen Gütern umgehen soll. Wenn Du etwas seltenes hast, das aber gleichzeitig viele Menschen dringend brauchen, dann muss der Staat das regulieren. Wenn Dir eine Quelle gehört und im Umland ist es das einzig sinnvoll verfügbare Wasser, dann kann man Dich ggf. zwingen, Wasser zu vernünftigen Konditionen verkaufen. Und zwar mit Recht.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Doch, diese Regularien gibt es, nicht flächendeckend, aber diese sind seit Jahren in Teilen unserer Republik vorhanden.
Nein. Du hast immer die Wahl zu verkaufen. Es ist Deine freie Entscheidung, ob Du unter der gegebenen Marktsituation ein Haus behältst (und dann vermieten musst) oder nicht. Das wäre bei jedem andern Objekt genau so. Wenn Du Dir die Steuern Deines Bugatti nicht mehr leisten kannst, weil Luxuswagen höher besteuert werden, dann stehst Du vor dem selben Problem.
Ich verstehe Deinen Unmut nur zum Teil. Denn Du hast die Wahl zu verkaufen. Dein Vermögensvorsprung bleibt mehr oder weniger bestehen.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Genauso steht es mir frei, mir eine Immobilie anzuschaffen.
Das darfst Du doch. Aber es gelten eben die Regeln, die mit dieser Art des Eigentums einhergehen. Der Staat ist doch nicht dafür verantwortlich, dass sich ein Investment für Dich lohnen muss.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Die Politik(Staat) muss halt nur dafür sorgen, weil sie selbst zu selten baut, das genug Wohnungen zu angemessenem Preis vorhanden ist. Sie tut das aber nur sehr selten in nur einigen Teilen ausreichend.
Das stimmt.
Aber auch hier gibt es Zielkonflikte. Es gibt schon genügend Wohnungen - nur halt nicht dort, wo aktuell viele gerne wohnen wollen oder müssen. Der Staat könnte mehr dort bauen, wo es nötig ist - aber auch das kostet Geld, das woanders fehlt. Man kann nicht nur einen Aspekt herausgreifen und betrachten, Sondern die Gesamtsituation.
Es wäre toll, wenn die medizinische Versorgung besser wäre, es mehr Lehrer und mehr Schulen gäbe, mehr Polizisten, Staatsanwälte und Richter, mehr Kindergärten, mehr Pflegestellen usw. Nur ist das Geld nicht unendlich vorhanden.

Bestimmt könnte "die Politik" mehr Fokus auf billiges Wohnen lenken. Aber es wird Gründe geben, warum andere Themen vorrangiger behandelt werden.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Der normale Vermieter will mit der Miete ein Rücklage und eine Rendite erwirtschaften die Marktpassend ist, mehr nicht.
Der Mieter will für eine ordentliche Wohnung Miete bezahlen, wer mehr Ausstattung will, zahlt in der Regel freiwillig mehr.
Aber der Mieter muss wohnen. Der Vermieter könnte auch anders investieren. Das ist nicht mal im Ansatz ein ähnlicher Druck.

Deine These funktioniert nur, wenn es für Mieter (und Vermieter) immer eine freie Auswahl gäbe. Aber so ist es nicht.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Wenn aber der VM weder Rücklage noch Rendite aus der Mieter beziehen kann, weil der Staat eingreift, kippt das System und es fallen Wohnungen mangels Sanierung aus der Vermietung weg und es wird nichts neues Gebaut.
Das stimmt. Und das bezweifelt auch keiner. Das ist ds Problem jedes Staates, wie viel der notwendigen Infrastruktur privat geschaffen wird und wie viel in staatlicher Hand liegt. Beides hat seine Vor- und Nachteile.

Aber Du behauptest fortwährend, der Vermieter wäre "arm". Das ist er nicht. Er hat Vermögen in Form einer Immobilie.


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06.02.2025 um 16:41
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Das GEG gilt seit 2020. Bußgelder drohen bis zu 50.000,-€. Ausgenommen sind selbst genutzten Ein- und Zweifamilienhäuser, Sonst gilt das. Evtl verstehst du mich jetzt besser?
Du kannst das nicht selbst bewohnte Haus verkaufen. Dann musst Du nicht vermieten. Keiner zwingt Dich, das Haus zu behalten.
Ja, Du bist gezwungen, Dein Eigentum in einer bestimmten weise zu nutzen. Das wirst Du aber an vielen Stellen finden.
Wenn Du es lustig findest, Deinen Bugatti abzufackeln, wird Dir das vermutlich "einfach so" nicht mal auf Deinem eigenen Grundstück erlaubt sein. Obwohl es Dein Auto und Dein Grundstück ist. Weil es auch die Interessen anderer berührt.
Aber absolut keiner zwingt Dich, diese Situation auszuhalten. Verkaufe das nicht selbst bewohnte Grundstück und keiner will noch was von Dir.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Du hast 150.000,-€ über, egal woher.
Kaufst dir eine Eigentumswohnung. Jetzt sagst der Gesetzgeber, ey du musst die, weil du die gekauft hast aber energetisch auf n angemessenen Stand bringen. Heizung 10000,-€ Fenster anteilig auch wenns über die Gemeinschaft läuft sind auch für dich ggf 10000,-weg. hast du aber nicht, Jetzt komm ich und soll dir erklären, das du entweder sanierst oder eben verkaufen musst? Deine Immobilie ist ja auch über.... Ey azazeel, hab dich nicht so ;) befrei dich von, habe keine Wahl sondern befrei dich ;)
Ja, das wäre so. Und es wäre auch nicht ungerecht. Immerhin habe ich ja so viel Geld "bekommen". Dann habe ich mich mit dem Kauf eben übernommen und habe falsch investiert. Kommt vor, wenn man sehr knapp kalkuliert.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Völlig individuell, meist ist Betongold sogar das sicherste was man machen kann
Klumpenrisiken sind immer riskant. Aber - ohne Dir nahetreten zu wollen - verstehen viele das nicht. Viele investieren nach Bauchgefühl und das kann eben schief gehen.
Immobilien sind hierzulande traditionell eine eher sichere Wertanlage. Aber alles auf eine Karte zu setzen ist trotzdem ein Problem, das man in seine Investitionsüberlegungen einbeziehen muss, was viele aber verdrängen. Aber anderes Thema.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Auch individuell.
Nein. Immer.
Manchmal (meistens) geht es gut und manchmal nicht. Das ändert aber nichts an der Risikobewertung.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:Die Chancen sinken aber mit Beeinflussung und die Risiken steigen, daher baut keiner mehr!
Mag sein. Dann hat der Staat das Problem, "woanders" Wohnungen herzubekommen.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb am 31.01.2025:mit meinem Nachtrag das Risiko ist nicht nur bekannt sondern hat sich erhöht.
Risiken ändern sich immer. Keiner kann sich etwas kaufen und darauf bauen, dass die Rahmenbedingungen in 20 Jahren noch immer die selben sind.
Manchmal steigen Risiken und manchmal sinken sie. Das zu beobachten ist ja Teil der Anlagestrategie.
Wenn Dir das Fremdvermieten zu risikoreich ist, ja dann investiere anders. Du bist in der komfortablen Lage, das entschieden zu können. Viele können das nicht.
Ist das lästig und anstrengen und vielleicht auch frustrierend? Absolut. Aber das ist Teil davon, dass Du viel Geld zur Verfügung hast. Leute ohne Geld haben diese Probleme nicht. Dafür andere, die meist wesentlich unangenehmer sind.


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06.02.2025 um 16:56
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Leute ohne Geld haben diese Probleme nicht. Dafür andere, die meist wesentlich unangenehmer sind.
Das kann ich als Kind vertriebener Eltern uneingeschränkt bestätigen.
Hinter dem Satz
Wir dürfen den 8. Mai 1945 nicht vom 30. Januar 1933 trennen.
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/rede-vonweizsaecker-wortlaut-101.html

stehe ich, weil ich den Satz verstehe, weil er mir unangenehm ist.


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07.02.2025 um 09:23
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Inwiefern genau? In einer identischen Situation geht es jemandem mit vermögen besser. Und zwar nur wegen des Vermögens.
Es ist eben nicht perse ein Vorrecht oder Vorteil eine Immobilie zu haben- Somit ist der Vermieter/Eigentümer nicht privilegiert sondern unterliegt auch Pflichten.

Ein Privileg bezeichnet ein Vorrecht im Sinne von Status, Tradition oder Recht. Recht könnte ggf noch passen, aber es gibt auch Pflichten, daher finde ich es ist einfach das falsche Wort.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Was willst Du denn als Beleg haben? Er hat durch die Immobilie schlicht mehr Vermögen.
Leistungsfähigkeit durch Immobiles vermögen wäre dann zu belegen bei deiner Behauptung.

Wenn du das so pauschal sagst, müsstest du es belegen, oder Ausnahmen zulassen.

ein Immobilienbesitzer ist nicht automatisch durch die Immobilie Leistungsfähiger, oder wohlhabender oder privilegierter oder Reich.

Er hat Eigentum, ja gern, lasse ich zu, aber was darauf folgt ist kein positiver Automatismus. Ich denke eher das positive und negative Aspekte mal mehr mal weniger beide vorhanden sind, und viele verschiedene Richtungen betrachtet.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Jemand, der sich einen Bugatti kauft, ist auch reich. Wenn er alles für den Bugatti an Vermögen ausgegeben hat und dann sich den Sprit nicht leisten kann, ist er trotzdem reich. Denn der Bugatti hat - wie die Immobilie - einen verkaufswert
Kann man einen Vermögensgegenstand nicht unterhalten, ja dann muss man ihn verkaufen.
Das ist, glaube ich, Ansichtssache. Der sich eine Bugatti kauft, hatte zumindest mal viel Geld was er in das Auto investiert hat, ob er danach noch reich ist oder privilegiert ist, ist erstmal offen. GGF hat Ihm das Auto so viel gekostet, das er kaum noch Geld hat?

Mobile und Immobile Güter sind auch nicht so plakativ zu vergleichen, da Haltbarkeit und Nutzungsdauer auch stark abweichen können.

Ich glaube auch der Begriff "reich" kann sehr subjektiv von jedem anders gesehen werden. Für mich ist dein Beispiel eher in die Richtung, der Bugattibesitzer hat eine hochwertigen Besitz, muss aber keinesfalls reich sein.

Und Verkaufen muss man garnichts. Weder Auto noch Immobilie.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Du sagst letztlich: Der Eigentümer einer Immobilie kann nur so leistungsfähig sein, wie er unter Abzug der Immobilie leistungsfähig ist. Aber das ist ein Schlag in das Gesicht aller Menschen, die keine Immobilie besitzen. Findest Du nicht?
Ich denke, das eine Immobilie nicht nur Leistungsbefördernd sein kann sondern auch Leistungshemmend. Und das finde ich durch gesetzliche Vorgaben zu Rechten und Pflichten grundsätzlich in Ordnung, im Einzelfall sind sicher ein paar Dinge im Gesetz zu verbessern. Aber ein Immobilie erschafft auch durch die Pflichten des Besitzers nicht automatisch ein Privileg.

Und es ist auch nicht ein Schlag ins Gesicht von anderen! Ich denke, dass theoretisch jeder die grundsätzliche Möglichkeit in D hat sich etwas mit Fleiß und guten Ideen, etwas zu erarbeiten. An eine geteilte Gesellschaft glaube ich nicht.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Aber niemand zwingt irgend jemanden, eine Immobilie vermieten zu müssen. Man kann sie jederzeit verkaufen.
Es ist eine Entscheidung, das so zu machen. Und diese Entscheidung hat Konsequenzen. Es kann sich lohnen oder eben nicht.
Jemand, der keine Immobilie hat, kann diese Entscheidung gar nicht treffen.
Doch, es gibt diese Verpflichtungen in einigen teilen der Bundesrepublik. Und nur weil man es verkaufen kann, erlischt der Zwang für die Vermietung nicht.

Und du denkst, es ist unfair jedem gegenüber der keine Immobilien hat, nur weil er keine hat? Verstehe ich das so richtig?
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Die Ursache ist der Wunsch der Wohnenden, in bestimmten Verhältnissen zu wohnen. Früher sind Wohnungen öfter abgebrannt, waren kälter und kleiner und lauter. Irgendwer muss das doch bezahlen? Und letztlich sind es die Mieter.
Ja richtig! Die Mieter wollen immer mehr, warum dann der Hate auf die Vermieter wenn die Preise steigen? Das ist für mich ein totaler Widerspruch.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Der Staat. Zu einem gewissen Grad.
Reguliert der Markt sich nur selbst, führt das immer zu ungleichen Machtverhältnissen.
Das sehe ich anders. Der Staat kontrolliert nicht, er gibt gewissen Rahmen vor. Da können wir uns sicher einigen. Die Kontrolle des Wohnraummarktes liegt grundsätzlich erstmal bei denen die wohnen und bezahlen, also dem Mieter, wenn der auszieht ist die Wohnung leer und nicht profitabel. Wenn der Mieter erst gar nicht einzieht weil die Wohnung zu teuer ist, ist die Wohnung nicht profitabel. Der Markt wird durch den Mieter letztendlich bestimmt, der sich entscheidet in die Wohnungen zu ziehen.

Das in Ballungsräumen die Preise steigen liegt also am Rahmen durch Sanierungskosten und laufende Kosten und am Mieter der mietet.

Du sagst immer soll der Eigentümer doch verkaufen wenns nicht geht, jetzt sage ich mal, soll der Mieter doch einfach ausziehen wenn nicht geht. Bamm Konflikt. Der Mieter braucht eine Wohnung und die ist eben vor allem in Ballungsräumen teuer geworden, aber die Macht zu weggehen und ggf gar nicht erst einziehen hat immer der Mieter. Dieser ist vom Eigentümer nicht gezwungen einzuziehen.

Der Mieter ist ggf gewillt in die Nähe der Kito oder des Arbeitsplatzes zu ziehen, dass macht gewisse Gegenden interessant und auch teuer, aber der Mieter hat keinerlei Zwang. Komisch, dass du dem Eigentümer immer vorwirfst er kann immer verkaufen, das beim Mieter in Bezug auf freiwilligen Wegzug oder erst gar nicht einer Anmietung dir nicht in den Sinn kommt.

Fakt, Der Mieter hat die Macht, und die Kosten werden durch die Gesetzgebung mit beeinflusst. Der Eigentümer bestimmt nicht den Markt, er entscheidet nur, ob er in diesen Markt investiert.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das finde ich nicht. Es gibt viele lästige Dinge - die Frage ist alleine, wäre es besser, wenn es anders wäre.
Als ich meine erste Wohnung bezogen habe, war es nicht gerade ein Zuckerschlecken, Mieter zu sein. Ich finde das, heute aus Sicht der Vermieters, trotzdem besser. Natürlich stören mich alle möglichen Regelungen - aber gäbe es sie nicht wäre es für alle unterm Strich auch blöd.
Ja. Ein Rahmen muss gesetzt werden. Der Gesetzgeber sollte es nur nicht übertreiben. Und wenn er übertreibt sollte er nicht so tun, als seien andere Schuld ;)
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das geht mir aus so. Wenn ich einen Mehrwert als Mieter möchte, muss ich den auch bezahlen. Aber Menschen sehen eben nur ihre eigene Situation. Das ist ja bei Dir nicht anders. Alles, über das Du Dich ärgerst, siehts Du nur aus Vermietersicht. Alles, was z.B. Mietnomaden schützt, schützt eben auch vorrangig bedürftige Mieter. Missbrauch ist immer ein Problem, die frage ist, wer kann es eher aushalten.
Wenn wir das Thema mit der Subjektivität des Einzelnen abschließen, sind wir theoretisch ja einig und fertig :)

Und ich sehe es tatsächlich nicht nur aus Sicht des Vermieters, aber habe doch schon großes Verständnis.

Ich war 9 Jahre Mieter und bin seit 16 Jahren Eigentümer, bin aber kein Vermieter. Ich arbeite seit 2000 in der Branche und erlebe den Wandel an der Quelle mit. Ich erlebe die Wünsche der Mieter, die der Vermieter und die gesetzlichen Änderungen, alles High-Life.

Und da gibt es eben Diskrepanzen, auf alles 3 Seiten zu den jeweils anderen. Und alle Wundern sich :) Es ist zum Lachen und zum Heulen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Aber eben aus deren Sicht. In einem politischen System muss man doch alle Aspekte betrachten. Es ist leicht, irgend etwas zu fordern, wenn man letztlich nicht die Konsequenzen fürchten muss.
Wir können gerne einzelne Punkte konkret diskutieren, damit das nicht so vage bleibt.
Ja, weil die Wissen was Ursachen sind. Der Mieter weiß das im Groß nicht, der sieht nur, dass alles weniger und teurer wird.

die Politik erkennt das auch nicht, daher sind die Wohnungswirtschaftsverbände und Vereinigungen die Experten.

Und der Wohnungsmarkt ist kein politisches System! Er ist ein Marktsystem in dem die Politik eingreift, zuweilen mit völlig falschen Mitteln und tlw auch mit völlig falschen Ansätzen.

Das musst du verstehen! Wenn du willst oder wünscht oder behauptest, der Wohnungsmarkt in politischer/staatlicher Hand, wäre besser/gerechter/günstiger liegst du völlig daneben, denn der Staat ist nicht mal ansatzweise in der Lage zu erfassen/zu betreuen/ zu bauen/ zu verwalten/ zu konzeptionieren.

Der Staat fördert ja den Wohnungsbau, weil er selbst nicht leisten kann.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Nein. Du hast immer die Wahl zu verkaufen. Es ist Deine freie Entscheidung, ob Du unter der gegebenen Marktsituation ein Haus behältst (und dann vermieten musst) oder nicht. Das wäre bei jedem andern Objekt genau so. Wenn Du Dir die Steuern Deines Bugatti nicht mehr leisten kannst, weil Luxuswagen höher besteuert werden, dann stehst Du vor dem selben Problem.
Ich verstehe Deinen Unmut nur zum Teil. Denn Du hast die Wahl zu verkaufen. Dein Vermögensvorsprung bleibt mehr oder weniger bestehen.
Ok wir drehen uns etwas im Kreis ;)

Warum wieder dieses Verkauftsding. Der Mieter hat doch auch jederzeit die Möglichkeit anzumieten oder auszuziehen, da meckerst du nicht? Warum diese ungleichbehandlung in deiner Argumentation? Und bitte vergleich nicht Konsumgüter mit Früchte ziehenden Nutzungsgütern, das passt nicht.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das darfst Du doch. Aber es gelten eben die Regeln, die mit dieser Art des Eigentums einhergehen. Der Staat ist doch nicht dafür verantwortlich, dass sich ein Investment für Dich lohnen muss.
Da hast du vollkommen Recht. Gleichzeitig "nimmt er sich aber raus" die Möglichkeiten des Erfolges durch die Anschaffung zu beeinflussen. Er greift aktiv ein, wenn man es auf die Gesetze runterbricht, vor allem auf die Mietpreisdeckel. Das ist aktiver eingriff in einer freien Markt, somit schafft der Staat nicht nur Ungleichgewicht, sondern mindert Marktwachstum, was zu weniger Wohnungsbau führt, was zu noch höheren Preisen führt.

du musst dir der Wirkungskette bewusst sein.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Aber auch hier gibt es Zielkonflikte. Es gibt schon genügend Wohnungen - nur halt nicht dort, wo aktuell viele gerne wohnen wollen oder müssen. Der Staat könnte mehr dort bauen, wo es nötig ist - aber auch das kostet Geld, das woanders fehlt. Man kann nicht nur einen Aspekt herausgreifen und betrachten, Sondern die Gesamtsituation.
Dann sollten Zielkonflikte nicht verschärft werden....

Der Staat kann eben nicht einfach so dort bauen wo etwas fehlt. Es fehlt tlw an Bauraum, an Kompetenz, an Manpower, der Statt selbst kann das nicht leisten, das ist Utopie. Was er leisten kann ist eine besseren Rahmen setzen und fördern.

Ich glaube du missverstehst mich und ggf schreibe ich das undeutlich, aber ich habe diverse Aspekte im Kopf und weiß um gewisse Wechselwirkungen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Es wäre toll, wenn die medizinische Versorgung besser wäre, es mehr Lehrer und mehr Schulen gäbe, mehr Polizisten, Staatsanwälte und Richter, mehr Kindergärten, mehr Pflegestellen usw. Nur ist das Geld nicht unendlich vorhanden.

Bestimmt könnte "die Politik" mehr Fokus auf billiges Wohnen lenken. Aber es wird Gründe geben, warum andere Themen vorrangiger behandelt werden.
Geld ist ein Grudn warum der Staat nicht baut. Er hätte das Geld ggf sogar, aber es lohnt nicht zu vermieten unter den aktuellen Kosten und den durch den Staat auferlegten Mietdeckeln. Der Staat würde Minus machen und verlangt das aber von den nichtstaatlichen Eigentümern. Verstehst du die Problematik?

Eines kann der Staat! Rechnen, und es rechnet sich nicht selbst zu bauen, daher macht das ggf mal eine Kommune(regional abhängig geht das noch), aber nicht der Bund, weil er weiß er macht Verlust und das über Jahrzehnte!
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Aber der Mieter muss wohnen. Der Vermieter könnte auch anders investieren. Das ist nicht mal im Ansatz ein ähnlicher Druck.

Deine These funktioniert nur, wenn es für Mieter (und Vermieter) immer eine freie Auswahl gäbe. Aber so ist es nicht.
Ich weiß ja was du meinst. Du kannst doch aber das Recht auf Wohnen nicht höher werten als das Recht auf Selbstbestimmung.

Der Bürger muss wohnen ja sicher, aber nicht zu Lasten andere Mitbürger. Dieses Ungleichgewicht ist zweifelsohne da, und ich sehe es ja so, das es auf dem Rücken der Vermieter ausgetragen wird.

Dein Argument können ja verkaufen ist ja richtig aber in der Praxis eben nicht passend. Wenn alle verkaufen, was soll denn da passieren? Alle verkaufen, keiner kauft, weil es keine Sinn macht. Selbst der Staat kauft nicht, wie soll das funktionieren?

Dein Argument mit dem Verkauf ist rechtlich nachvollziehbar(weil möglich) aber völlig an der Realität vorbei.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das stimmt. Und das bezweifelt auch keiner. Das ist ds Problem jedes Staates, wie viel der notwendigen Infrastruktur privat geschaffen wird und wie viel in staatlicher Hand liegt. Beides hat seine Vor- und Nachteile.
Da sind wir uns einig!
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Aber Du behauptest fortwährend, der Vermieter wäre "arm". Das ist er nicht. Er hat Vermögen in Form einer Immobilie.
Nein, habe ich nie gesagt! Ich habe gesagt er ist nicht automatisch privilegiert und hat durch Pflichten und Kosten nicht automatisch nur wie von dir dargestellt Vorteile. Arme Menschen haben andere Sorgen als die Vermietung.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ja, das wäre so. Und es wäre auch nicht ungerecht. Immerhin habe ich ja so viel Geld "bekommen". Dann habe ich mich mit dem Kauf eben übernommen und habe falsch investiert. Kommt vor, wenn man sehr knapp kalkuliert.
Na dann du kleiner Freigeist ;) (kleiner Spaß, ist nicht böse gemeint)

Mieter alle Macht, Vermieter keine Macht! Kann nicht funktionieren!
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Mag sein. Dann hat der Staat das Problem, "woanders" Wohnungen herzubekommen.
Das mag sein von dir ist finde ich das Problem.

Du unterstellst mir, ich sehe das zu einseitig. Das mag sein zeigt, aber, dass dir doch einige wichtige Zusammenhänge und Wirkungseffekte, recht egal scheinen, wirkt zumindest so auch mich.

Das keiner Mehr baut weil das Risiko zu groß ist, durch Regulierung/Vorgaben ist ja der Hauptaspekt warum Wohnungen fehlen und der Rest der da ist teurer wird. Der Staat kann nicht ein "herbekommen". Das ist ggf nicht mal seine Aufgabe, zumindest hat er diese über Jahrzehnte "outgesourced" und das hat sehr lange gut gepasst, bis die Kosten gestiegen sind und die Mieten.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Risiken ändern sich immer. Keiner kann sich etwas kaufen und darauf bauen, dass die Rahmenbedingungen in 20 Jahren noch immer die selben sind.
Ja, wenn gebaut gibt es aber Regelungen die den Bau erhalten. Es geht ja um Neubau, der nicht mehr erstellt wird...


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07.02.2025 um 09:26
@azazeel, wie stellst du dir denn einen funktionierenden Markt vor?

Wer begleitet/leitet?
Was darf/kann?
Was darf/kann nicht?
Staatlicher/Privater Wohnungsmarkt?


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07.02.2025 um 11:30
@gagitsch

Was du schreibst is doch zum Großteil schlicht an der Realität vorbei! Wenn man dich ließt, dann is also der arme Vermieter dem Mieter und dem Staat hoffnungslos ausgeliefert und zahlt am Ende drauf, während der Mieter sich ins Fäustchen lacht und im Zweifelsfall auszieht, um dann eben einen anderen Vermieter auf der Tasche zu liegen, der sich ja leider nich dagegen wehren zu können.

Komm, gibs zu, in Wirklichkeit bist du doch ein Postillon Autor, der uns hier kräftig auf die Schippe nimmt? :)

kuno


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07.02.2025 um 11:36
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Was du schreibst is doch zum Großteil schlicht an der Realität vorbei! Wenn man dich ließt, dann is also der arme Vermieter dem Mieter und dem Staat hoffnungslos ausgeliefert und zahlt am Ende drauf, während der Mieter sich ins Fäustchen lacht und im Zweifelsfall auszieht, um dann eben einen anderen Vermieter auf der Tasche zu liegen, der sich ja leider nich dagegen wehren zu können.

Komm, gibs zu, in Wirklichkeit bist du doch ein Postillon Autor, der uns hier kräftig auf die Schippe nimmt? :)
Mein lieber kuno,

mir ist bewusst, dass der Wohnraum vor allen in Ballungsräumen nicht ausreichend vorhanden ist und daher immer teurer wird.

Was daran an der Realität vorbei ist, weiß ich nicht.

Mir ist aber auch klar, warum das so ist. Und da ist nicht der böse Vermieter so schuld wie es manch einer sagt.

Was alles so für Gründe vorherrschen habe ich versucht dazulegen.

Und ja das ist auch Renditewunsch, aber über diesen Hinaus gibt es gesetzliche Vorgaben, Sonderwünsche der Mieter, Übernachfrage und und und.

Und der Vermieter ist dem Staat genauso wie der Mieter diesem ausgeliefert. Nicht mehr und nicht weniger, es darf nur nicht heißer, der Mieter ist immer der Dumme und der Vermieter ist der Grund, das ist einfach viel zu einfach.

Darum geht es mir.

Dieses Vermieterfeindliche Bild ist leider viel zu häufig vorhanden und ist nach meiner Ansicht nicht realitätsnah.


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07.02.2025 um 11:42
@kuno7

Welche Argumente siehst du denn komplett anders?

Lass uns gern darüber sprechen, ohne Satire ;)


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07.02.2025 um 11:46
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:mir ist bewusst, dass der Wohnraum vor allen in Ballungsräumen nicht ausreichend vorhanden ist und daher immer teurer wird.

Was daran an der Realität vorbei ist, weiß ich nicht.
Reiner Strohmann.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Mir ist aber auch klar, warum das so ist.
Das du das glaubst bezweifle ich nich, ich denke allerdings, du liegst eher falsch.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Was alles so für Gründe vorherrschen habe ich versucht dazulegen.
Deine einzigen Gründe waren verschärfte Regulierung des Staates und Mietpreisdeckel. Das erklärt aber nur einen Teil.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:es darf nur nicht heißer, der Mieter ist immer der Dumme und der Vermieter ist der Grund, das ist einfach viel zu einfach.
Das sagt ja auch keiner hier! Was gesagt wurde is, dass der Vermieter in der Regel am längeren Hebel sitzt.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Welche Argumente siehst du denn komplett anders?
Vor allem diese beiden:
Der Vermieter befindet sich üblicherweise in einer stärkeren Position als der Mieter.
Der Grund dafür, das seit Kurzem sehr viel weniger gebaut wird, liegt nahezu ausschließlich an der Zinspolitik! Bauvorschriften oder Mietpreisdeckel spielen nur eine untergeordnete Rolle.

kuno


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07.02.2025 um 12:37
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Der Vermieter befindet sich üblicherweise in einer stärkeren Position als der Mieter.
Das gilt nur so lange bis der Mietvertrag unterschrieben ist.
Bei einem laufenden Mietvertrag wage ich nicht zu werten wer in der stärkeren Position ist. Wahrscheinlich der Dreistere der beiden Seiten.
Hab beides miterlebt. Mietnomaden die 18 Monate keinen Cent an den Vermieter überwiesen haben. So lange hat es gedauert bis die Familie rausgeklagt werden konnte. Dazu die Sanierung der Wohnung. Die war bei Auszug Schrott. Ach ja, hat bis heute, das ganze war in den 90ern, keinen Cent gesehen.
Oder die andere Seite, unbehandelter Schimmel (nicht Mieter verursacht), Heizungsausfall bei dem erst nach 3 Wochen reagiert wurde.

Wer dem andren Schaden will kann es. Das System bei uns lässt es für beide Seiten zu, ist zu träge.

Mein Fazit. Weder noch. Leben in den eigenen, ok es sind mehr als 4, Wänden.


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07.02.2025 um 13:19
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Das du das glaubst bezweifle ich nich, ich denke allerdings, du liegst eher falsch.
Dann erläutere es mir doch wie du auf meine Fahleinschätzung kommst.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Deine einzigen Gründe waren verschärfte Regulierung des Staates und Mietpreisdeckel. Das erklärt aber nur einen Teil.
Das ist nicht so. Gründe waren rein auch Angebot und Nachfrage. Wohnungsmangel habe ich deutlich genannt. Warum dieser überhaupt auftritt auch.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Das sagt ja auch keiner hier! Was gesagt wurde is, dass der Vermieter in der Regel am längeren Hebel sitzt.
Deine Regel ist aber nicht die Regel.

Stickpunkte: Mietschulden, Räumung, Sanierungsauflagen

Das können wir gern mal mehr als plakativ in einem Satz besprechen, dann wird die Regel wohl deutlich klarer...
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Der Vermieter befindet sich üblicherweise in einer stärkeren Position als der Mieter.
Völliger Quatsch! Guck dir das Mietrecht und Rechte des Vermieters bei Mieterverschulden. Üblicherweise ist der Vermieter bei einem Mieter der durch welchen Grund auch immer in Schuld gelangt, der Gelackmeierte, finanziell vor allem.

Wenn du das anders siehst, dann hätte ich bitte ein Beispiel.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Der Grund dafür, das seit Kurzem sehr viel weniger gebaut wird, liegt nahezu ausschließlich an der Zinspolitik! Bauvorschriften oder Mietpreisdeckel spielen nur eine untergeordnete Rolle.
Das sehen Investoren, Baufirmen, und große Unternehmen leider anders. Ich gehe ggf noch mit, das alle 3 Faktoren gleichwertig sind, aber das Bauvorschriften und somit Kosten und Mietendeckel untergeordnet zu betrachten sind, ist einfach nicht korrekt.


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07.02.2025 um 15:21
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Es ist eben nicht perse ein Vorrecht oder Vorteil eine Immobilie zu haben
Natürlich ist es ein Vorrecht gegenüber Menschen, die kein solches Vermögen haben. Rede mal mit diesen Menschen, die hätten liebend gerne solchen Reichtum.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:ein Immobilienbesitzer ist nicht automatisch durch die Immobilie Leistungsfähiger, oder wohlhabender oder privilegierter oder Reich.
Ich verstehe deine Denkweise nicht.
Wenn jemand Vermögen im mindestens 6-stelligen Bereich sein Eigen nennen kann, dann ist das nach "üblichen Maßstäben" reich. Und hier reden wir noch nicht mal von selbst bewohntem Eigentum, sondern davon, dass man es "übrig" hat. Selbstverständlich ist man damit wohlhabend und - je nach Definition - auch reich.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Das ist, glaube ich, Ansichtssache. Der sich eine Bugatti kauft, hatte zumindest mal viel Geld was er in das Auto investiert hat, ob er danach noch reich ist oder privilegiert ist, ist erstmal offen. GGF hat Ihm das Auto so viel gekostet, das er kaum noch Geld hat?
Aber er hat das Auto. Sofern das nicht plötzlich jeden Wert verliert, ist das sein Vermögen.

Ich glaube, wir beide haben abweichende Vorstellungen, was Vermögen bedeutet. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass Du Vermögenswerte einfach unter den Tisch fallen lässt, wenn sie nicht als "flüssiges Geld" vorliegen? Oder?
Wenn einer 2 Immobilien im Wert von 2 Mio. hat und dann nur noch 1.000 EUR auf der Bank - ist er dann in Deinen Augen nicht reich? Warum zählen die Immobilien nicht?

Das sollten wir klären, bevor wir weiter diskutieren. Sonst reden wir aneinander vorbei.


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07.02.2025 um 15:33
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Bauvorschriften oder Mietpreisdeckel spielen nur eine untergeordnete Rolle.
Die einzelnen Bauvorschriften spielen leider keine untergeordnete Rolle... erst recht nicht wenn der Denkmalschutz greift.


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07.02.2025 um 16:39
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Die einzelnen Bauvorschriften spielen leider keine untergeordnete Rolle...
300.000 EUR Darlehen über 25 Jahre:

5% p.a.: Zinskosten betragen rund 225.000 EUR
1% p.a.: Zinskosten betragen rund 40.000 EUR

Die Zinsen sind schon maßgeblich. Als nächstes kommen stark gestiegene Baukosten (Energie, Material, Stundenlohn), deren Steigerung deutlich über der allgemeinen Inflation liegen. Und stark gestiegenen Grundstückspreise.

Das Mehr, welches ausschließlich durch Vorschriften z.B. hinsichtlich Dämmung, Lärm- und Brandschutz entsteht, ist nicht Nichts, aber doch im Verhältnis eher untergeordnet. Oder?
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:erst recht nicht wenn der Denkmalschutz greift
Bei Neubau kann es eigentlich nur im Rahmen von einem Abriss vor oder wenn man in der Baugrube archäologisch spannende Sachen findet (was fast nie vorkommt, weil der Baggerfahrer das zu vermeiden weiß).


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07.02.2025 um 16:54
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Das sehen Investoren, Baufirmen, und große Unternehmen leider anders.
Is das so? Bis 2022 hat die Baubranche geboomt, danach brach die Auftragslage stark ein und seit letztem Jahr füllen sich die Auftragsbücher langsam wieder. Diese Entwicklung korreliert quasi 1:1 mit der Zinsentwicklung, während deine aufgeführten Gründe kaum eine Korrelation zu dieser Entwicklung zeigen.

Hier mal die Entwicklung des Umsatzes in der Baubranche:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/154592/umfrage/umsatz-im-bauhauptgewerbe-seit-2000/

Hier sieht man doch die super Entwicklung bis 2022 und dann den Einbruch, Inflationsbereinigt würde der Einbruch noch deutlicher werden.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Die Zinsen sind schon maßgeblich. Als nächstes kommen stark gestiegene Baukosten (Energie, Material, Stundenlohn), deren Steigerung deutlich über der allgemeinen Inflation liegen. Und stark gestiegenen Grundstückspreise.
Gut auf den Punkt.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Die einzelnen Bauvorschriften spielen leider keine untergeordnete Rolle... erst recht nicht wenn der Denkmalschutz greift.
Diese Gebäude stellen aber nur einen kleinen Teil des Immobilienmarkts dar und da gibt es ja noch mal gesonderte Fördermittel, um die höheren Kosten etwas auszugleichen.

kuno


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07.02.2025 um 23:32
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das Mehr, welches ausschließlich durch Vorschriften z.B. hinsichtlich Dämmung, Lärm- und Brandschutz entsteht, ist nicht Nichts, aber doch im Verhältnis eher untergeordnet.
Es geht mir darum, das die Bauvorschriften nicht vernachlässigbar sind. Eben weil eine ordentliche Dämmung, eine Innenbe- und Entlüftung ( inkl. Wärmerückgewinnung ), Heizanlage, dreifach isolierte Fenster, Schallschutz, Brandschutz, VDI Richtlinien, DVGW Richtlinien ect. pp. heute entsprechend höher zu bewerten sind wie vlt. noch vor 20 Jahren. Dies schlägt auf die Baukosten. Sie mögen nicht den größten Batzen darstellen, aber so vernachlässigbar in der Summe wie hier im Thread kolportiert, erscheint es mir nicht.

In der Bestandsbausanierung schlagen diese Kosten ebenso durch und je nach Objekt greift der Denkmalschutz. Die Maßnahmen die auf Grund des Denkmalschutz ergriffen werden müssen, sind manchmal abstrus.

Beispiele: Eine Supra Porta ( Holzschnitzerei oberhalb einer Eingangstüre ) muss entsprechend nach alten Vorgaben inkl. der entsprechenden Materialien wieder aufgebaut werden. Das machen Spezialisten.. Kosten jenseits der 20.000 € ( Anekdote: selbst erlebt ).
Bei einem alten Industrie-Ziegelbau gab es eine Vorgabe wie die Fugen zwischen den Ziegeln aufgearbeitet werden mussten.
Die Fenster müssen nach Vorgabe des Denkmalschutz hergestellt werden und dem technischen Stand entsprechen.

Also.. ich denke schon das diese Kosten durchaus relevant sein können.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:da gibt es ja noch mal gesonderte Fördermittel, um die höheren Kosten etwas auszugleichen.
In der Regel KfW Darlehen... aber ganz umsonst ist das Darlehen nun auch nicht.


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