Braucht auch Deutschland eine Migrantenpartei?

emanon schrieb:Es bleibt dabei, 1200 wurden befragt. Die Prozentzahl kannst du dir ja selbst ausrechnen, es leben etwa 4,5 Millionen Muslime in Deutschland.

Also da muss ich @fumo recht geben: Bei Befragungen ist eine Stichprobe oberhalb von 1000 schon ziemlich aussagekräftig, da ist die Abweichungswahrscheinlichkeit von der Gesamtzahl nur +/- 3 - 5% (irgendetwas diesen Dreh rum).

Realo schrieb:Daraus folgt (für ein bestimmtes Klientel):

Nein, daraus folgt in erster Konsequenz mal ein Problem, dem man Beachtung schenken muss, das man nicht unterschätzen darf und wofür es DRINGEND Lösungen braucht.

Wie kann es erreicht werden, dass diese 40 % sagen:" Ich finde den deutschen Wertekanon (GG) gut und bin Muslim und das lässt sich wunderbar miteinander vereinbaren!"

Ich sehe hierfür im Moment keinerlei Lösungsansatz!

@fumo
Ja, ist es nicht. Solange kein Widerspruch zwischen dem gesellschaftlichen Leben und der Religionsausübung besteht, ist das halt Theorie.
Es ist zwar besorgniserregend, dass sie im Zweifel das GG ablehnen; nur ist die Schlussfolgerung, sie würden pauschal die Gesellschaft ablehnen halt falsch.
In die Tonne kloppen kannst du die, die wirklich denken,
"Muslime sollten die Rückkehr zu einer Gesellschaftsordnung wie zu Zeiten des Propheten Mohammed anstreben."

Wie viele das ernst meinen und auch anstreben, steht aber in den Sternen.. naja, und im Verfassungsbericht.
Solange das bei dem üblichen religiösen Blabla, Gott ist toll etc. bleibt, sehe ich keinen Grund zur Panik.

Übrigens, ich schrieb nie etwas von Akzeptanz. Ich schrieb Toleranz, und die reine Überzeugung muss man tolerieren. Was du darüber hinaus akzeptierst, ist eine andere Sache. Die allermeisten religiösen Lehren und Praktiken akzeptiere ich nicht.

vincent schrieb:Ja, ist es nicht. Solange kein Widerspruch zwischen dem gesellschaftlichen Leben und der Religionsausübung besteht, ist das halt Theorie.

Aber das ist dann ein Nebeneinander und kein Miteinander und genau das ist Gift für die Gesellschaft.

"Muslime sollten die Rückkehr zu einer Gesellschaftsordnung wie zu Zeiten des Propheten Mohammed anstreben."

Das ist natürlich eine Katastrophe; ich glaube, dass die Salafisten mittlerweile auf 11.000 angewachsen sind.

Warum ist es für mich als deutschen Christen immer noch so schwer, eine Deutsch-Türkin der 3. Generation zu daten? Erklär mir das!

fumo schrieb:Wie kann es erreicht werden, dass diese 40 % sagen:" Ich finde den deutschen Wertekanon (GG) gut und bin Muslim und das lässt sich wunderbar miteinander vereinbaren!"

Genau das versuche ich dir gerade zu erklären. Es kann durchaus sein, dass unter den 40% auch solche zu finden sind.

Andere Frage. Wer ist für einen Gläubigen mächtiger, weiser? Gott oder das GG? Wie kann ein Gläubiger das Wort eines Menschen (bzw. mehreren), dem Wort des Schöpfers, des Allwissenden vorziehen? Das ist doch unlogisch.

@fumo
Woher soll ich das wissen? Ich bin kein Date-Profi. :'D

Es kommt drauf an in welchen Kreisen man sich bewegt. Es ist in einigen gar nicht so schwer, eine Muslima zu heiraten. Je religiöser, konservativer, desto schwieriger wird's bestimmt.

fumo schrieb:Aber das ist dann ein Nebeneinander und kein Miteinander und genau das ist Gift für die Gesellschaft.

Mag sein, dass es nicht produktiv und generell zu befürworten ist. Aber von einem Scharia-dominierten Deutschland ist das halt noch etwas entfernt.

vincent schrieb:Andere Frage. Wer ist für einen Gläubigen mächtiger, weiser? Gott oder das GG? Wie kann ein Gläubiger das Wort eines Menschen (bzw. mehreren), dem Wort des Schöpfers, des Allwissenden vorziehen? Das ist doch unlogisch.

Das müssen diese 40 % ja im Moment eben notgedrungen tolerieren, dass es keine Möglichkeit gibt, dies zu ändern, deswegen habe ich ja auch so große Sorgen vor einer Islamischen-Scharia-Partei, die zwar in erster Konsquenz mit dem GG kollidieren, jedoch in zweiter Konsequenz für eine Stärkung religiöser Aspekte eintreten würde und sich dadurch Stück für Stück an den Gesetzgeber herantasten könnte.

vincent schrieb:Woher soll ich das wissen? Ich bin kein Date-Profi. :'D

Natürlich nicht! Du trägst schließlich eine Burka! ... :trollking:

vincent schrieb:Es kommt drauf an in welchen Kreisen man sich bewegt. Es ist in einigen gar nicht so schwer, eine Muslima zu heiraten. Je religiöser, konservativer, desto schwieriger wird's bestimmt.

Ob es sooo einfach ist, eine Muslima zu heiraten, zweifle ich als Christendeutscher mal stark an.

Aber ich stimme dir sofern zu, dass es nach eigenen Beobachtungen desto unkomplizierter wird, je höher der Bildungsabschluss einer Muslima ist - das ist richtig.

@fumo
Wir brauchen nicht so tun, als würden die 40% händereibend, Pläne schmiedend im Keller darauf warten, endlich auch draußen die Scharia auszuleben. Wer so scharf darauf ist, kann und wird in der Regel sich schon irgendwelchen Bekloppten anschließen.
Selbst wenn du deine 20% für die nächsten 30 Jahre ansetzt und dann noch davon ausgehst, dass die relativ hoch angesetzten 40% konstant bleiben, besteht doch keine Gefahr, dass Deutschland politisch komplett umgewandelt wird.
Wie soll das rechnerisch funktionieren?

Abahatschi schrieb:Ach, es gibt schon genug die sich nur für die „einsetzen“, leider nur um selbst sich zu profilieren/profitieren.

Genau, einige sollten lieber mit Ihnen statt über sie reden. Wer mit vielen redet wird feststellen das die meisten längst bei hiesigen Parteien angekommen sind und sich keinen Staat wünschen in dem alles toleriert wird.

vincent schrieb:Wir brauchen nicht so tun, als würden die 40% händereibend, Pläne schmiedend im Keller darauf warten, endlich auch draußen die Scharia auszuleben.

Nein, das tue ich auch nicht, ich sehe hier auch keine 40 %, die bereits das Kalifat ausrufen.

Ich sehe aber, dass es mit diesen 40 % einen nennenswerten Anteil an Menschen in dieser Gesellschaft gibt, die sich nicht mit den grundlegenden Werten dieser Gesellschaft identifizieren können und hier gilt es, anzusetzen!

Ich fürchte, das "sich nicht mit den grundlegenden Werten dieser Gesellschaft identifizieren können" ist nicht abhängig von der Religion. Wer kennt denn schon das Grundgesetz ? Und wer hält sich (nicht) daran?

"Die Beamten können nicht den ganzen Tag mit dem Grundgesetz unter dem Arm herumlaufen." Wusste schon der damalige Bundesinnenminister Hermann Höcherl (CSU) im September 1963.

fumo schrieb:Was ist denn hiermit? Die Zahl hat bisher mal jeder vorsorglich ignoriert. 36 % der Türken (Generation 3) lehnen unsere Gesellschaft bereits jetzt entschieden ab und möchten die Scharia statt des GGs.

Bitte keine eigenen Schlüsse als ein teil der Umfrageergebnisse wiedergeben.
Das 36 Prozent der befragten aus der 2 Generation die Religion höher als die Verfassung stellen, ist ungleich Scharia.
Von allen muslimisch geprägten Staaten, hat die Türkei einer der niedrigsten Schariawerte. Sie liegt bei 8-15 Prozent.



http://www.pewforum.org/2013/04/30/the-worlds-muslims-religion-politics-society-overview/

@IngwerteeImke

Ergänzend sei hinzu gefügt, dass Muslime in einigen dieser Länder nicht mal die Mehrheit ausmachen.

@IngwerteeImke

Was auffällt: Wie stark fundamentalistische Ansichten ausgeprägt sind, ist auch eine Frage des Geburtsortes. Von den Einwanderern der ersten Generation, den "Gastarbeitern", stellen 57 Prozent die Gebote über das Grundgesetz. Ab der zweiten Generation sind es nur noch 36 Prozent. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Forderung nach einer muslimischen Gesellschaftsordnung.

https://www.br.de/nachrichten/emnid-studie-tuerken-koran-grundgesetz-100.html

:ask:

Doors schrieb:Ich fürchte, das "sich nicht mit den grundlegenden Werten dieser Gesellschaft identifizieren können" ist nicht abhängig von der Religion. Wer kennt denn schon das Grundgesetz ? Und wer hält sich (nicht) daran?

Bsp:
Laut der Scharia erhält ein Sohn den doppelten Erbanteil gegenüber einer Tochter!

Wir sprechen hier von elementaren Unterschieden im Wertekonsens, die für uns derzeit noch nicht einmal greifbar sind und die im muslimischen Fall religionsbasierend sind.

@IngwerteeImke

Die Scharia (arabisch شريعة Schariʿa, DMG šarīʿa im Sinne von „Weg zur Tränke, Weg zur Wasserquelle, deutlicher, gebahnter Weg“; auch: „religiöses Gesetz“, „Ritus“), abgeleitet aus dem Verb شرع scharaa, DMG šaraʿa ‚den Weg weisen, vorschreiben‘, beschreibt „die Gesamtheit aller religiösen und rechtlichen Normen, Mechanismen zur Normfindung und Interpretationsvorschriften des Islam“.[1]

Ein einziger Gott (Allah) gilt in diesem Rechtssystem als der oberste Gesetzgeber Schāri‘ / شارع / šāriʿ. Sein Gesetz sei ein Teil der göttlichen Offenbarung im Koran

:ask:

Wikipedia: Scharia

Doors schrieb:Wer kennt denn schon das Grundgesetz ? Und wer hält sich (nicht) daran?

Also ich fürchte, nachdem ich ca. 1/5 Million Beiträge zu Migrantenthemen gelesen habe, dass wahrscheinlich eine Mehrheit der User diesen "dämlichen Artikel 16a" am liebsten aus dem Grundgesetz gestrichen hätte. Zumal der ja keine definierte Obergrenze festsetzt. Und den der Religionsfreiheit und -gleichheit dann gleich mit in die Tonne. Und überhaupt, weshalb wird in Artikel 1 von Menschen gesprochen und nicht von Deutschen, ist doch schließlich ne deutsche Verfassung und keine internationalistische. :D

Realo schrieb:Zumal der ja keine definierte Obergrenze festsetzt. Und den der Religionsfreiheit und -gleichheit dann gleich mit in die Tonne.

Religionsfreiheit findet ihr Ende dort, wo sie verfassungsfeindlich und gesellschaftsgefährend wird.