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Braucht auch Deutschland eine Migrantenpartei?

221 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Partei, Migrationshintergrund ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Braucht auch Deutschland eine Migrantenpartei?

02.05.2018 um 11:45
Zitat von vincentvincent schrieb:Welche Parteien haben denn bitte Sinn? Die Partei für Veganer, die feministische Partei, die Spaß-Partei?
Das macht alles Sinn, weil es Interessen sind.
Man kann allerdings keine Interessen daraus ableiten, dass meine Mutter bspw bei ihrer Geburt nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besaß.

Das ist lediglich fragwürdiger Identitäts-Quatsch. Die Menschen sollten an der Politik teilhaben und sie mitgestalten und sich nicht in "Ausländer" und "Deutsche"-Parteien aufspalten, weil allein aus irgendeiner Abstammung Interessen und Zugehörigkeiten abgeleitet werden.
Zitat von vincentvincent schrieb:An welche Partei wendet sich der deutsche Muslim mit Migrationshintergrund falls er etwas Verstand hat und vernünftig wählen will?
Was will der denn? Determiniert seine Konfession oder sein Migrationshintergrund da irgendwas?

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Braucht auch Deutschland eine Migrantenpartei?

02.05.2018 um 11:50
Was "der Muslim" so wählt:

"Bei der Bundestagswahl können 1,5 Millionen Muslime ihre Stimme abgeben. Sowohl SPD als auch CDU bemühen sich um sie. Doch eine Politik der offenen Grenzen bringt bei ihnen nicht unbedingt Pluspunkte.

Rund 1,5 Millionen Muslime in Deutschland sind wahlberechtigt. Gut zwei Drittel von ihnen haben türkische Wurzeln, die übrigen stammen meist aus dem Nahen Osten, aus Nordafrika und Ex-Jugoslawien. Wen werden sie in einer Woche bei der Bundestagswahl wählen?

Pauschale Aussagen über ihre Parteipräferenzen lassen sich kaum treffen. „Muslime haben im Großen und Ganzen keine andere politische Agenda als Nichtmuslime. Sie interessieren sich genauso für Themen wie Arbeit, Bildung, Gesundheit oder Steuern“, meint der Wahlforscher Andreas Wüst. Daneben spielten für sie naturgemäß die Chancengleichheit und der Schutz vor Diskriminierung eine Rolle, so der Mitarbeiter am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung.

Hinzu kommt: Viele sind nur in der Statistik muslimisch, haben aber mit Religion im Alltag nichts am Hut. Soeben hat der Religionswissenschaftler Michael Blume in seinem jüngst erschienenen Buch „Islam in der Krise“ darauf hingewiesen, dass auch unter Muslimen Säkularisierung und Glaubenszweifel massiv zunehmen."

Quelle und mehr dazu:

https://www.welt.de/politik/deutschland/article168718779/Wen-waehlen-Muslime-bei-der-Bundestagswahl.html


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02.05.2018 um 11:50
Zitat von FiernaFierna schrieb:Das macht alles Sinn, weil es Interessen sind.
Man kann allerdings keine Interessen daraus ableiten, dass meine Mutter bspw bei ihrer Geburt nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besaß.
Klar kann man das. Wenn ich benachteiligt werde, weil meine Mutter bei ihrer Geburt nicht Deutsch war, dann ist das ein berechtigtes Interesse. Was unterscheidet das von dem Interesse, dass XX mit zwei X Chromosomen auf die Welt kam und dadurch auch ein berechtigtes Interesse hat?!
Zitat von FiernaFierna schrieb:Das ist lediglich fragwürdiger Identitäts-Quatsch. Die Menschen sollten an der Politik teilhaben und sie mitgestalten und sich nicht in "Ausländer" und "Deutsche"-Parteien aufspalten, weil allein aus irgendeiner Abstammung Interessen und Zugehörigkeiten abgeleitet werden.
Idealerweise. Nun zeigt die Realität gerade in den letzten Jahren aber, dass man meilenweit davon entfernt dahingleitet.
Zitat von FiernaFierna schrieb:Was will der denn? Determiniert seine Konfession oder sein Migrationshintergrund da irgendwas?
Ja, falls er den Islam in Deutschland ausleben will besteht nun einmal ein Konfliktpotenzial zur CDU/CSU. Wäre ich Muslim und müsste ich mir anhören, dass der Islam in Deutschland nichts zu suchen hätte, dann würde ich meine Stimme nicht der CSU geben; der CDU sehr wahrscheinlich auch nicht, von der AfD ganz zu schweigen.
Dafür muss man auch nicht fundamentalistisch sein, es reicht, wenn man seine zugehörige Religion nicht von sich selbst losgelöst als abstraktes Konstrukt wahrnimmt.


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Braucht auch Deutschland eine Migrantenpartei?

02.05.2018 um 11:51
Zitat von vincentvincent schrieb:Hast du den Artikel eigentlich mal gelesen?
Ja
Zitat von vincentvincent schrieb:Es gibt mehrere Szenarien, wie es bei sowas üblich ist.
Das ist mir bewusst.
Zitat von vincentvincent schrieb:Fumo faselt etwas von 20%, das eines der Szenarien ist; völlig unwahrscheinlich zwar aber egal.
Dem stimmte ich zu, da es sich aus seinem Beitrag herleiten ließ, immerhin sprach er dort nur davon.
Zitat von vincentvincent schrieb:völlig unwahrscheinlich zwar aber egal.
Das idt deine Einschätzung und Vermutung. Meine ist nunmal die, derer ich zustimmte.
Zitat von vincentvincent schrieb:Nun denkt er allerdings, dass die tatsächliche Zahl noch viel viel höher ausfallen wird. Also die Frage, was nun deiner Meinung nach "Fakt" ist
Und das möchtest du jetzt auch mit mir besprechen? Vllt auch was er in Menschen über die Massenzucht von Kugelfischen hält?
Sortiere bitte meins zu meinem.. und seins zu seinem.


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02.05.2018 um 11:56
Zum Gespenst der Übermuslimisierung ein Interview mit dem Autor und Religionswissenschaftler Michael Blume. Auszug:

"Main: Herr Blume, alle reden von einer Expansion des Islams. Mir scheint, Sie sehen den Islam in der Krise. Sie rechnen, auch, wenn Sie das Wort nicht gebrauchen, eher mit einer Implosion. Kann man das so sagen?

Blume: Auf jeden Fall ist schon die Zahl der Muslime aufgebläht. Also, wir erfassen als Muslime alle Menschen, die von muslimischen Eltern abstammen. Während wir bei Christen nur diejenigen als Christen erfassen, die getauft wurden und einer Kirche angehören. Und schaut man sich das dann näher an, dann sehen wir tatsächlich, dass bei den Muslimen ein schnell wachsender Anteil Glaubenszweifel hat, mit der Religion wenig oder gar nichts mehr zu tun hat, sich von den Moscheeverbänden überhaupt nicht vertreten fühlt.

Und man sieht tatsächlich, dass die Säkularisierung bei Muslimen ebenso oder sogar stärker auftritt als bei Christen. Von dem her, ja, ist da schon was dran. Wir arbeiten da einfach mit unsauberem Zahlenmaterial, aber eigentlich ist der Islam in einer Krise - auch zahlenmäßig.
"Bei Muslimen kreuzt man einfach an: muslimisch ..."

Main: Es ist also nicht nur ein statistisches Problem, sondern hinter der Statistik verbirgt sich ein Denkfehler?

Blume: So ist es. Also, wenn Sie beispielsweise heute bei uns, wenn wir jetzt in Deutschland sind, die Zahlen vom Religionsunterricht angucken, dann ist es so, dass bei den Christen geguckt wird: Gehören die Eltern einer Kirche an? Zahlen die ihre Kirchensteuer?

Bei Muslimen kreuzt man einfach an, muslimisch - und dann hat sich es. Also, da wird überhaupt nicht geschaut: Gehören die Leute einem Verband an oder Ähnliches? Das ist einfach eine Situation, weil man immer gesagt hat, der Islam der hat diese Tradition der Verkirchlichung nicht. Da gründen sich keine Gemeinschaften.

Das Gleiche übrigens im Blick auf das Judentum. Wir zählen als Juden selbstverständlich nur die Mitglieder der jüdischen Gemeinden, obwohl wir wissen, dass es auch zigtausende Menschen gibt, die von einer jüdischen Mutter abstammen, die halachisch jüdisch sind, aber die sich eben nie einer Gemeinde angeschlossen haben. Bei Muslimen machen wir das nicht.

Als Muslim gilt jeder und jede, wo die Vorfahren muslimisch sind. Und ich habe sogar im Freundeskreis Menschen, die davon genervt sind und die sagen: 'Ich stamme vielleicht aus einer muslimischen Familie, aber ich habe mit Religion gar nichts mehr am Hut; und mich nervt das, dass ihr mich auf etwas festlegt, was ich nicht mehr bin.'"

Quelle und mehr dazu:

http://www.deutschlandfunk.de/religion-der-islam-kann-auch-untergehen.886.de.html?dram:article_id=394307


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02.05.2018 um 11:59
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Dem stimmte ich zu, da es sich aus seinem Beitrag herleiten ließ, immerhin sprach er dort nur davon.
Aha, gut. Dann sind wir doch schon einen Schritt weiter. Wie kann dieses Szenario denn nun aber mit deiner Aussage in Einklang gebracht werden?
"So ist es, so wird es sein und ändern wird man da nichts können."


Es ist einfach nur ein Szenario. Es basiert auf der Prognose für die nächsten 32 Jahre und zieht die Einwanderung der Rekordjahre 2014, 2015 2016 heran. Wer bitte stellt sich denn ernsthaft eine Entwicklung vor, in der sich die Einwanderung der über 800.000 Flüchtlinge aus dem Jahr 2015 über die nächsten Jahrzehnte wiederholen würde? Das lese ich gerade mal auf den Seiten der üblichen Verdächtigen.
Kurzum, es ergibt wirklich mehr Sinn über Kugelfische zu diskutieren. Die sind manchmal süß und blähen sich so ulkig auf..


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Braucht auch Deutschland eine Migrantenpartei?

02.05.2018 um 12:01
Zitat von DoorsDoors schrieb:Blume: Auf jeden Fall ist schon die Zahl der Muslime aufgebläht. Also, wir erfassen als Muslime alle Menschen, die von muslimischen Eltern abstammen. Während wir bei Christen nur diejenigen als Christen erfassen, die getauft wurden und einer Kirche angehören. Und schaut man sich das dann näher an, dann sehen wir tatsächlich, dass bei den Muslimen ein schnell wachsender Anteil Glaubenszweifel hat, mit der Religion wenig oder gar nichts mehr zu tun hat, sich von den Moscheeverbänden überhaupt nicht vertreten fühlt.
Schöner Gedankengang der mich nochmal zum Nachdenken anregt. Bin geneigt dem zuzustimmen. Auch mir unterlaufen diese Fehler teilweise unbewusst und ohne böse Absicht.

Danke für den Ausschnitt, werde mich damit mal befassen.


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02.05.2018 um 12:11
Zitat von vincentvincent schrieb:Aha, gut. Dann sind wir doch schon einen Schritt weiter. Wie kann dieses Szenario denn nun aber mit deiner Aussage in Einklang gebracht werden?
"So ist es, so wird es sein und ändern wird man da nichts können."
Was muss denn da gekünstelt in Einklang gebracht werden? Es ist doch offensichtlich, dass ich damit klar vertrete, dass es auch meine Einschätzung ist. Dann revidiere ich mal meine Aussage in : Wenn es so sein wird, können wir auch nichts daran ändern.
Oder in : Für MICH ist es so und wird so sein.
Kannst du damit jetzt besser Leben? ;)
Zitat von vincentvincent schrieb:Es ist einfach nur ein Szenario. Es basiert auf der Prognose für die nächsten 32 Jahre und zieht die Einwanderung der Rekordjahre 2014, 2015 2016 heran. Wer bitte stellt sich denn ernsthaft eine Entwicklung vor, in der sich die Einwanderung der über 800.000 Flüchtlinge aus dem Jahr 2015 über die nächsten Jahrzehnte wiederholen würde? Das lese ich gerade mal auf den Seiten der üblichen Verdächtigen.
Ich finde das nunmal garnicht so übertrieben idiotisch gedacht. Hat auch mMn nichts mit Panikmache zu tun - zumindest löst es in mir keine Panik aus.
Meine Befürchtung ist lediglich, dass sich vermehrte Zuwanderung eben in der Politik niederschlagen wird, weil sich auch zugezogene und zeitweilig Unterschlupf suchende politisch geschützt fühlen möchten. Völlig zurecht natürlich auch. Aber ist eine großzahl derer Religionszugehörig, wird man dies auch in neu gegründeten Parteien wiederfinden - denn bestehende Parteien können die Bedürfnisse der neu zugewanderten nicht abdecken. Die Religion bedient da den befürchteten Konflikt.


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Braucht auch Deutschland eine Migrantenpartei?

02.05.2018 um 12:14
Zitat von vincentvincent schrieb:Klar kann man das. Wenn ich benachteiligt werde, weil meine Mutter bei ihrer Geburt nicht Deutsch war, dann ist das ein berechtigtes Interesse. Was unterscheidet das von dem Interesse, dass XX mit zwei X Chromosomen auf die Welt kam und dadurch auch ein berechtigtes Interesse hat?!
Du hast recht, dieses Anliegen kann man partiell mit Aspekten des Feminismus vergleichen.

Es ist in meinen Augen dennoch eine ziemliche Bankrotterklärung, wenn es nicht in nahezu allen Parteien diesbzgl Interessenvertretung gäbe (wenn sie jetzt nicht gerade zu irgendeinem Extremismus neigen).
Ganz allgemein Chancengleichheit und Gleichbehandlung.

Davon ab, sehe ich das immer noch nicht als "Migranten-Ding". Genug Deutsche (edit: Bio-Blödsinn) würden sich dahingehend solidarisch erklären.
Und das Anliegen muss man auch gar nicht so formulieren.
Zitat von vincentvincent schrieb:Idealerweise. Nun zeigt die Realität gerade in den letzten Jahren aber, dass man meilenweit davon entfernt dahingleitet.
Und siehst du solche "Migrantenparteien" dahingehend als förderlich?
Zitat von vincentvincent schrieb:Ja, falls er den Islam in Deutschland ausleben will besteht nun einmal ein Konfliktpotenzial zur CDU/CSU. Wäre ich Muslim und müsste ich mir anhören, dass der Islam in Deutschland nichts zu suchen hätte, dann würde ich meine Stimme nicht der CSU geben; der CDU sehr wahrscheinlich auch nicht, von der AfD ganz zu schweigen.
Dafür muss man auch nicht fundamentalistisch sein, es reicht, wenn man seine zugehörige Religion nicht von sich selbst losgelöst als abstraktes Konstrukt wahrnimmt.
Ja, falls...ist dir schonmal aufgefallen, dass gerade vereinzelte, verwirrte Grüne oder Linke da teils mit Forderungen oder Vorschlägen an die Öffentlichkeit getreten sind, die kein Muslim je über die Lippen brachte?
Ich denke, in solchen Parteien könnten die Menschen durchaus eine Interessenvertretung finden und wenn sie sich selbst engagieren, führt das vllt dahingehend auch zu Kompetenzen innerhalb der Parteien.

Die CDU und gerade die CSU betreibt übrigens auch den oben angesprochenen Identitäts-Quatsch.

Ich halte es da nicht für eine Lösung, die ganze Sache einfach ins Gegenteil zu verkehren...damit lässt man sich in gewisser Hinsicht sogar darauf ein.
Da haben wir dann auf der einen Seite, die CSU, die die "Kultur" Bayerns vertritt und auf der anderen Seite die "Migrantenpartei", die die "Kultur" des....mmmh, ja irgendwie Auslands vertritt.


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02.05.2018 um 12:23
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Kannst du damit jetzt besser Leben? ;)
Ich werde heute Abend friedlich und beruhigt in meinem Scharia-Freien Deutschland zu Bett gehen. Also ja.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ich finde das nunmal garnicht so übertrieben idiotisch gedacht. Hat auch mMn nichts mit Panikmache zu tun - zumindest löst es in mir keine Panik aus.
Von idiotisch redete ich auch gar nicht. Es ist völlig legitim, die Grenzen abzustecken. Das sind aber nun einmal Extremfälle und die Wahrheit wird irgendwo in der Mitte liegen. Nichtsdestotrotz sind von all den Einwanderern auch nicht alle Deutsch und werden es so schnell auch nicht werden, daraus eine Wahlbeteiligung von so und so viel % abzuleiten ist noch schwieriger.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Meine Befürchtung ist lediglich, dass sich vermehrte Zuwanderung eben in der Politik niederschlagen wird, weil sich auch zugezogene und zeitweilig Unterschlupf suchende politisch geschützt fühlen möchten.
Siehe oben. Erstens werden sie in aller Regel erst einmal kein Wahlrecht haben. Dann muss man aus der Wahlbeteiligung erst einmal eine Bedrohung und Befürchtung aufbauen; dafür den allermeisten Flüchtlingen unterstellen, dass sie sich politisch demokratiegefährdend einsetzen usw. usf. Der Einmischung der Religion sehe ich wie du sehr skeptisch und das gilt es zu unterbinden.
Ist mir insgesamt etwas zu vage, dafür wäre es doch viel interessanter mit den im Moment schon demokratiegefährdenden Parteien auseinander zu setzen: Den AKP-Ableger BIG und dann muss man halt schauen wie sich diese DENK verhält. Das vermisse ich hier etwas.^^


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02.05.2018 um 12:23
@Fierna
Also alles was man nicht mit Weisswurst assoziieren kann,ein weites Feld


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Braucht auch Deutschland eine Migrantenpartei?

02.05.2018 um 12:40
Zitat von DoorsDoors schrieb:Lieblingspartei der Einwanderer, die nach 2000 nach Deutschland kamen - die meisten aus Osteuropa - ist mit 42,3 Prozent die Union, EU-Bürger, die vor diesem Jahr kamen, würden sie nur zu 29 Prozent wählen und geben der SPD (41,3 Prozent) den Vorzug. Der Rest der Welt ist deutlich links verortet, bei ihnen kommt die Union nicht einmal auf 20 Prozent und neben der SPD haben auch Grüne (16,9) und Linke (15,4) Erfolg bei Einwanderern von außerhalb Europas. Die Untersuchung, für die der SVR seine Befragung zum Integrationsbarometer dieses Jahres mit 5400 Befragten auswertete, galt dabei einer langfristigeren Vorliebe für eine Partei, sie liefert keine Antwort auf die sogenannte Sonntagsfrage ("Wen würden Sie wählen, wenn am Sonntag Wahl wäre?"), die auch taktische, kurzfristige oder einmalige Wahlentscheidungen abbildet.
Sichtbare Minderheiten zieht es nach links
Auf der anderen Seite wird - vornehmlich von Wortführern der Rechten, auch hier im Forum - immer wieder argumentiert, Muslime seien in der Mehrheit konservativ bis reaktionär, und als Beleg wird der Koran herangeführt. Und natürlich die AKP. Auf der anderen Seite stellen wir fest, dass die meisten Deutschtürken der AKP (wenn sie türkisch wählen) bzw. der SPD (wenn sie deutsch wählen) den Vorzug geben würden.

Es ist also wesentlich komplizierter, als uns die Simplifizierer hier vertellen wollen. AKP und SPD - das ist doch wie Feuer und Wasser! Was sie verschweigen ist der Fakt, dass die SPD - naja zumindest im Image - eine wesentlich weniger migrationsunfreundliche Partei ist als die CDU/CSU oder gar die FDP oder AfD. Jedenfalls ist die SPD nicht so christlich wie die C-Parteien und damit nicht so strukturell antiislamisch, denn wer sich politisch in erster Linie für christlich hält, kann nicht gleichzeitig aufgeschlossen dem Islam gegenüber sein, das widerspräche allen historischen Tatsachen.

Jetzt kann natürlich wieder das Gegenargument kommen, dass die AKP eine zunehmend reaktionäre und islamische Partei ist. Das kann man nicht widerlegen, weil es tatsächlich so aussieht. Dem kann man aber entgegen halten, dass die AKP bei Wahlen für den deutschen Bundestag nicht zugelassen ist. Wenn also ein Deutschtürke statt an türkischen Wahlen an deutschen teilnimmt, ist die AKP kein Betrachtungsgegenstand. Und wir wollen ja nicht seine Gesinnung analysieren, sondern sein Wahlverhalten.
Zitat von emanonemanon schrieb:Ja, ich sehe das anders. Ich sehe es ejher so, dass man aufgrund völlig unbegeter Zahlen versucht den politischen Armageddon herauf zu beschwören.
Das mag System haben, ein sinnvolles ist es aber nicht.
Die Abendlanduntergangsbeschwörer waren schon immer - von Spengler über Rosenberg bis Huntington - Rechtsreaktionäre und teilweise Faschisten.


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Braucht auch Deutschland eine Migrantenpartei?

02.05.2018 um 12:53
Zitat von FiernaFierna schrieb:Und siehst du solche "Migrantenparteien" dahingehend als förderlich?
Schwierig. Über die Zukunft will ich jetzt mal nicht mehr reden. Also schauen wir in die Vergangenheit bzw. Gegenwart. Wenn es eine gute Sache gibt, die man dem Erfolg der AfD verdankt, ist das die vermehrte auch politische Auseinandersetzung mit dem Thema Rechtsextremismus etc. Ich las letztens noch aus den Reihen der CDU eine der besten Reden gegen die AfD überhaupt von Matthias Zimmer. Das vereint quer über die Lager und man nimmt sich dem Problem an, weil es offener zu Tage tritt. Die Wähler und ihre Gesinnung sind mMn nicht erst in den letzten drei Jahren "entstanden".
Ähnlich könnte (doch wieder Zukunft^^) es sich mit einer Migrantenpartei verhalten. Erst durch politischen Erfolg kann man die anderen Parteien aber auch viele Bürger erreichen und Probleme besser angehen. Ob das eine Bankrotterklärung ist oder nicht, der Zweck sollte über den idealistisch fragwürdigen Sinn hinweg die Mittel rechtfertigen. Voraussetzung ist dann natürlich, dass eine solche Partei nicht fremdgesteuert ist, Exklusion predigt, Angst sät usw. usf. Auf eine zweite, muslimische oder einfach "ausländische" AfD kann ich gerne verzichten.
Es ist doch wie in fast allen Fällen nur die Reflektion der gesellschaftlichen Bedürfnisse. Solle der Drang und die Probleme von Migranten so groß sein, dass sich sich berufen fühlen, parteipolitisch aktiv zu werden, ist das erst einmal zu begrüßen. Was dabei dann rauskommt, darüber kann man noch urteilen..


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Braucht auch Deutschland eine Migrantenpartei?

02.05.2018 um 13:16
Migrantenparteien gibt es schon länger und sie waren bis dato unbedeutend.
Das wird sich in den nächsten Jahren auch nicht ändern, da 1 die Anzahl der Migranten zu gering ist, der Konsens nicht vorhanden ist und gerade türkische Wähler, die ja die Mehrheit dieser Migranten bilden, die faulsten Wähler überhaupt sind.
Nächstes Thema bitte.


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02.05.2018 um 14:46
@Realo
@Doors
@emanon
Zitat von emanonemanon schrieb:Bei den "Hochrechnungen" zur Bevölkerungsverteilung 2050 handelt es sich um Spekulationen. Valide Zahlen sehen für mich anders aus.
Davon ausgehend lässt sich nichts herleiten was Anflüge von Panik oder übertriebenem Pessimismus angezeigt erscheinen lassen.
Ja, und dass der Muslimanteil in Deutschland generell ansteigen wird, ist ebenfalls nur Panikmache von mir; im Gegenteil, er wird vermutlich sogar rückläufig werden. Und wie gesagt, die sind auch alle extrem säkular:
72 Prozent der Jüngeren bezeichnen sich als "sehr religiös",
https://www.br.de/nachrichten/emnid-studie-tuerken-koran-grundgesetz-100.html

Was ist denn hiermit? Die Zahl hat bisher mal jeder vorsorglich ignoriert. 36 % der Türken (Generation 3) lehnen unsere Gesellschaft bereits jetzt entschieden ab und möchten die Scharia statt des GGs.

Ist das auch Panikmache oder kann man das einfach mal unter den Tisch fallen lassen oder sind das Fakenews von Neonazis? ... :D
Von den Einwanderern der ersten Generation, den "Gastarbeitern", stellen 57 Prozent die Gebote über das Grundgesetz. Ab der zweiten Generation sind es nur noch 36 Prozent.
https://www.br.de/nachrichten/emnid-studie-tuerken-koran-grundgesetz-100.html


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02.05.2018 um 15:12
Zitat von RealoRealo schrieb:Es ist also wesentlich komplizierter, als uns die Simplifizierer hier vertellen wollen. AKP und SPD - das ist doch wie Feuer und Wasser! Was sie verschweigen ist der Fakt, dass die SPD - naja zumindest im Image - eine wesentlich weniger migrationsunfreundliche Partei ist als die CDU/CSU oder gar die FDP oder AfD. Jedenfalls ist die SPD nicht so christlich wie die C-Parteien und damit nicht so strukturell antiislamisch, denn wer sich politisch in erster Linie für christlich hält, kann nicht gleichzeitig aufgeschlossen dem Islam gegenüber sein, das widerspräche allen historischen Tatsachen.
Der AKP-Ableger existiert in Deutschland ja schon längst und nennt sich ADD ...

Nur interessiert das die Türkischstämmigen kaum. So gaben bei der letzten Bundestagswahl nur 0.1 % der Wähler dieser Partei die Stimme ...

Niemand wird mit einer islamischen Partei viele Muslime in Deutschland hinter sich bringen ...


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02.05.2018 um 15:12
Der Unterschied zwischen vernüftiger Analyse und Panik kann auch nur in der Zahl liegen. Keiner behauptet es wäre rückläufig.


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02.05.2018 um 15:14
Zitat von vincentvincent schrieb:Der Unterschied zwischen vernüftiger Analyse und Panik kann auch nur in der Zahl liegen.
Geschenkt!

Was ist mit dem Rest, den ich geschrieben habe? Panikmache? Fakenews? AFD-Hetze?

Ja, und dass der Muslimanteil in Deutschland generell ansteigen wird, ist ebenfalls nur Panikmache von mir; im Gegenteil, er wird vermutlich sogar rückläufig werden. Und wie gesagt, die sind auch alle extrem säkular:

72 Prozent der Jüngeren bezeichnen sich als "sehr religiös",
https://www.br.de/nachrichten/emnid-studie-tuerken-koran-grundgesetz-100.html

Was ist denn hiermit? Die Zahl hat bisher mal jeder vorsorglich ignoriert. 36 % der Türken (Generation 3) lehnen unsere Gesellschaft bereits jetzt entschieden ab und möchten die Scharia statt des GGs.

Ist das auch Panikmache oder kann man das einfach mal unter den Tisch fallen lassen oder sind das Fakenews von Neonazis? ... :D

Von den Einwanderern der ersten Generation, den "Gastarbeitern", stellen 57 Prozent die Gebote über das Grundgesetz. Ab der zweiten Generation sind es nur noch 36 Prozent.
https://www.br.de/nachrichten/emnid-studie-tuerken-koran-grundgesetz-100.html


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02.05.2018 um 15:16
Zitat von fumofumo schrieb:Von den Einwanderern der ersten Generation, den "Gastarbeitern", stellen 57 Prozent die Gebote über das Grundgesetz. Ab der zweiten Generation sind es nur noch 36 Prozent.
Na freu dich doch, wenn die Prozente schrumpfen.

Übrigens wird bei solchen künstlichen Erregungen immer übersehen, dass auch der größte Teil der Gesetze des Westens seinen Ursprung in der Bibel hat (10 Gebote usw.); es ist also nicht so, dass die Shariah was völlig anderes wäre als westliche Strafgesetze.

Allerdings werden bei den Alarmisten 2 Aspekte immer wieder bewusst vermischt: Die zunehmende Radikalisierung eines Teils der Muslime wird fälschlicherweise auf den Islam als Religion zurückgeführt; das ist völlig falsch, die Radikalisierung erfolgte erst als Antwort auf den westlichen Imperialismus und ist nicht unter Islam, sondern unter Islamismus zu verbuchen, der ziemlich unglücklich mit "politischer Islam" übersetzt wird, in Wirklichkeit aber ein Anti- oder Gegenimperialismus ist, der "Islam" nur als Etikette benutzt, um Gemeinsamkeiten zu beschwören, aber eigentlich nur Kampfmittel ist, Teil der Kampfstrategie, quasi der gemeinsame Nenner aller Islamisten, mit Islam als Religion aber rein gar nichts zu tun hat, was die Rechten hier im Westen aber immer wieder gern auf die Religion zurückführen, um sämtliche Muslime per se diskriminieren zu können als Teil einer völkischen Ausgrenzungsstrategie, die eine Fortsetzung des Antisemitismus aus den letzten Jahrhunderten bis einschließlich NS-Regime ist, nur jetzt eben gewaltfrei, verbal aber genauso voll und gleichzeitig hohl tönend mit dem Endziel, alle Nicht-Biodeutschen und speziell alle Muslime als "nicht artgerecht" herauszuekeln. Der Prozess ist noch voll am Laufen und ich wage keine Prognose, wie das mal ausgeht. Wen also zu diesem Thema diskutiert wird, muss immer gleich mitgedacht werden, welche politischen Lager am Diskurs teilnehmen, und welche Interessen dabei durchgepusht wreden sollen.


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02.05.2018 um 15:17
Zitat von fumofumo schrieb:Was ist denn hiermit? Die Zahl hat bisher mal jeder vorsorglich ignoriert. 36 % der Türken (Generation 3) lehnen unsere Gesellschaft bereits jetzt entschieden ab und möchten die Scharia statt des GGs.
Der Unterschied zwischen irgendsoeiner komischen Umfrage und der Realität ist immens ...
Das sieht man ja auch öfter bei den Ergebnissen der AfD ...

Die Wahlen zeigen, dass in westlichen Staaten kaum jemand islamorientierte Parteien wirklich will ...


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