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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

1.963 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Reform, Digitalisierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

18.08.2019 um 12:35
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Hauptschule ist zum Stigma geworden
Jo. Ich war Hauptschüler, krankheitsbedingt waren höhere Schulen nicht möglich. Habe trotzdem einen gescheiten Lebensweg genommen und sogar in meinem gewählten Beruf die Meisterwürde erreicht. So what?

Die Gesellschaft die HS stigmatisiert kann mir getrost den Buckel runterrutschen.

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18.08.2019 um 12:39
@Gwyddion

Wirst du mich auch nichts gegen sagen hören.
Ist aber halt ein Problem, wenn wir immer vom Gymnasium in der Diskussion hier ausgehen und uns das so denken, als müssten man nur 'schnipp' machen und all die unliebsamen schüler sind weg in förderprogrammen und nichts negatives wird mehr passieren.

In meinem System würde ja in den ersten 12 Lebensjahren bei entsprechenden kindern eine intensive sprachförderung stattfinden, die sogar vorrang vor dem unterricht (der ja gestrafft ist) einnimmt.

Dann hab ich ein kind, was vllt nicht so viel unterricht in der grundschule hatte (aber nicht zwangsläufig weniger gelernt hat) aber trotzdem die Sprache vernünftig kann, kontakt mit anderen kindern auch außerhalb nur der pause und dem unterricht hatte und deutlich bessere chancen hat als ein kind was ich im heutigen schulsystem entweder abschiebe oder an die falsche stelle inkludiere.


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18.08.2019 um 13:43
@Gwyddion
Und da liegt ein typisch deutsches Problem. Sobald ein Politiker fordert, dass Kinder, die noch kein Deutsch können, erst einmal eine Art Vorschule für ein Jahr machen, geht gleich der Shitstorm von wegen Diskriminierung los, wobei es ja eher umgekehrt ist. Wenn mich mit 6 Jahren jemand in eine griechische oder finnische Schule gesteckt hätte, wär ich untergegangen von Anfang an


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18.08.2019 um 14:01
Zitat von abberlineabberline schrieb:Wenn mich mit 6 Jahren jemand in eine griechische oder finnische Schule gesteckt hätte, wär ich untergegangen von Anfang an
Wir hatten damals auf der Realschule einen neuen russischen Schüler in der 5ten Klasse der so gut wie kein Wort Deutsch gesprochen hat.
Er hat seinen Abschluss ohne Probleme gemacht.


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18.08.2019 um 14:21
@Nerok
Das ist schön für ihn und klasse. Trotzdem würde ich für Erstklässler, die kein Deutsch sprechen, eine Vorschule empfehlen.


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18.08.2019 um 15:12
Die Unfähigkeit, Kinder vernünftig zu erziehen, ist aber nicht an die Herkunftsländer der Ahnen gebunden.

Schon zu Zeiten der Berliner Schulsenatorin Hanna-Renate Laurien in den frühen 1980ern stellte man in zahlreichen Tests mangelnde Sprachkompetenz bei westberliner GrundschülerInnen fest. Gross war damals das Entsetzen, als man feststellte, dass diese überwiegend aus muttersprachlich "deutschen" Elternhäusern stammten.


Der Erwerb von Sprachkompetenz ist allerdings für mich ein Grund, jedes Kind von Geflüchteten in eine Kita zu stecken. Der Druck, den ich dabei auf die Kita bzw. deren Betreiber ausüben muss, ist allerdings leider meist grösser als der, den ich auf die Eltern ausüben muss.


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18.08.2019 um 16:43
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Klar. Aber wie soll die das denn machen? Was die Schule alles tun und können soll ist schnell dahergesagt, aber wie genau das im Schulsystem gehen soll, das können dann die wenigsten sagen (außerhalb eben von allerlei allgemeinsätzen).
Man sollte die Schulpläne entrümpeln, so dass die Schüler mehr freie Zeit haben.
In der freien Zeit könnten die Schüler mit Sprachproblemen zusätzlich Sprachuntericht bekommen.
Der DaF (Deutsch als Fremdsprache) Unterricht ist anders aufgebaut als der normale Deutschunterricht oder Fremdsprachenunterricht an deutschen Schulen und ist deutlich effektiver.


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18.08.2019 um 18:13
DaZ-Unterricht, also Deutsch als Zweitsprache für Nicht-Muttersprachler gibt es zumindest in meinem Bundesland bereits verpflichtend vor der Einschulung in die entsprechende Klasse der Regelschule. Kommt hier ein Kind im schulpflichtigen Alter mit seinen Eltern an, ist es binnen spätestens 14 Tagen (ausserhalb der Ferien) schon in einer DaZ-Klasse untergebracht und verbleibt dort mindestens ein Jahr, bis es dem Unterricht in der entsprechenden Klassenstufe folgen kann.


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19.08.2019 um 09:34
@Doors
Das halte ich für sehr vernünftig und sollte die Regel sein.


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20.08.2019 um 14:37
Nun ist das aber ja nur die spitze des eisbergs.

Ihr seht (die meisten von euch), dass es ziemlich sinnvoll ist, jemanden, der kein deutsch kann, deutsch beizubringen und ihn nicht nur einfach so in den unterricht zu packen.
Also z.b, indem man es vor der einschulung lehrt.

Aber es gibt ja viel mehr gravierende defizite, als nur die sprache nicht zu können bei vielen Kindern. Ob das jetzt Verhaltensauffälligkeiten sind, lernschwächen, psychische probleme oder anderweitige special needs.

Und sowas kann mana uch nciht einfach mit einem kurs oder zusatzunterricht ausräumen. Genau das versuchen wir aber. So vonwegen: Naja, ist verhaltensauffällig, soll ein paar therapiestunden kriegen aber im regelunterricht bleiben, egal wie.
Weil es gar keine andere möglichkeit gibt (außer sonderschule oder sowas).

Viele dieser Kinder bräuchten eigentlich ein jahr oder mehr, in dem man sich mit ihnen beschäftigt und die probleme gezielt angeht, undzwar als PRÄDOMINANTES Erziehungsziel, nicht als sekundäres hinter dem unterricht.

Genau wie es viel wichtiger ist, dass ein kind deutsch lernt und vernünftig sprechen kann, als dass es jetzt am musik und kunstunterricht teilnimmt.

Das kann die schule aber eben gar nicht leisten, weil das system darauf nicht ausgelegt ist.


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22.08.2019 um 00:19
Wenn man ein bisschen in Lokalteile guckt, sieht man auch haarsträubende meldungen abseits vom abstrakten:

https://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Studie-zu-Gewalt-an-Schulen-Beleidigungen-gehoeren-zum-Lehreralltag (Archiv-Version vom 09.10.2018)
Bei der Veranstaltung in der Gerhart-Hauptmann-Realschule präsentierte Marie Christine Bergmann vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen eine Studie aus dem Jahr 2015, in der rund 30 Prozent der befragten 10 000 Neuntklässler angegeben hatten, dass sie von Lehrern im vergangenen halben Jahr lächerlich gemacht und in der Klasse bloßgestellt worden seien
Von Schülern beleidigt zu werden gehört für mehr als ein Viertel der Lehrer offenbar zum Alltag. Das jedenfalls legen Studien und Umfragen nahe, die bei einer Podiumsdiskussion zu Gewalt an Schulen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vorgestellt worden sind.
Körperliche Attacken selten: Nur 0,4 Prozent der Lehrer gaben gegenüber dem Kriminologischen Forschungsinstitut an, dies erlebt zu haben. An der Gerhart-Hauptmann-Realschule war Anfang des Jahres ein Lehrer von einem Siebtklässler bedrängt worden. Der Junge hatte bereits zuvor einen Mitschüler angegriffen. Er war erst kurze Zeit an der Schule, hatte schon mehrere Suspendierungen hinter sich. Als er auch von der Gerhart-Hauptmann-Schule verwiesen werden sollte, lehnte die Landesschulbehörde das ab. Das Kollegium habe sich von der „Behörde im Stich gelassen gefühlt“, sagte Personalrätin Silke Schierkolik. Weil der Schüler blieb, entschied sich der angegriffene Lehrer zu gehen. Seitdem hat die Schule keinen Physiklehrer mehr. Ersatz ist nicht in Sicht.
Klare Kante zeigen, rät Psychotherapeut Uwe Brandes betroffenen Lehrern: „Sofort die Polizei rufen und den Täter des Geländes verweisen.“ Jugendliche müssten Konsequenzen ihres Handelns spüren.
Immerhin physische gewalt ist selten, man muss sich eben nur beleidigen lassen und beleidigt dann andere schüler zurück.
Aber wenn es mal eskaliert, dann kann man die schüler halt auf dauer nicht abschieben, irgendwo müssen sie bleiben und dann muss halt der lehrer gehen.

Klar, das meiste davon bezieht sich jetzt auf niedersachsen, aber als wäre in niedersachsen zufällig alles was schule betrifft viel schlechter.


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23.08.2019 um 00:21
@abberline
Zitat von abberlineabberline schrieb am 18.08.2019:Wenn mich mit 6 Jahren jemand in eine griechische oder finnische Schule gesteckt hätte, wär ich untergegangen von Anfang an
Ich würde eher davon ausgehen, dass du binnen weniger Wochen der neuen Sprache mächtig wärst. Wir sind vor Jahren in ein anderes Land gezogen und unser damals 4-jähriges Kind sprach nach wenigen Wochen die Sprache des Gastlandes. Kinder lernen Sprachen recht schnell, wenn sie diesen ständig ausgesetzt sind und Anreize haben.


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23.08.2019 um 00:37
Ich bin der Meinung, dass wir keine Schulen brauchen und dass die Schulpflicht in Deutschland abgeschafft werden sollte. In ihrer starren Form ist sie nur in wenigen anderen Ländern außerhalb Deutschlands zu finden und Zuwiderhandlungen werden auch nirgends so hart verfolgt wie in Deutschland (ich spreche hierbei von der westlichen Welt).


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23.08.2019 um 00:37
Ich hatte Nachbarn aus Spanien mit 2 Kindern. Die älteste fing an als Kassiererin im örtlichen Supermarkt. Die jüngere ist abgerutscht in die Hauptschule. Beide sprechen fließend akzentfrei deutsch aber die Eltern nur ein wenig. Die Mutter wünschte sich schon das beide Studieren würden denn außer dem Supermarkt, Putzkraft, Fabrik, Bäcker und Frisör gibt es nicht viele Optionen in der Gegend.
Bei denen zu Hause: fast keine Bücher. Niemand liest irgendwas. Anstatt Nachhilfe oder noch mehr arbeiten für die Schule wurde die jüngste zum Tanzunterricht angemeldet. Und damit hat sie ihr Schuljahr Nachmittags verbracht. Die Leistungen gingen in den Keller und vom Tanzen hat sie jetzt absolut gar nichts (und es ist absolut erstaunlich wieviele in den Tanzschulen hocken und denken sie werden Berühmt...).
Ich mische mich nicht ein bei anderen aber die Eltern müssen auch mal hart durchgreifen sonst wird das doch nichts.
Dann redeten die davon zurück nach Spanien zu gehen damit die Kinder dort die Uni besuchen aber das sind alles nur Träumereien. Was die Kinder in all den Jahren nicht gelernt haben packen die auch nicht woanders von heute auf morgen.


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23.08.2019 um 00:40
@Rosalina

Wenn beide fließend und akzentfrei Deutsch
sprechen, hat es am Erwerb der Fremdsprache offensichtlich nicht gelegen, dass aus ihnen „nichts geworden ist“. Sind sie denn unglücklich mit ihrem Leben? Wieso müssen denn alle studieren? Wir brauchen auch Menschen, die unsere Brötchen backen, den Müll abholen und unsere Haare schneiden! Und ich finde nicht, dass man Kurse nur besuchen sollte, wenn sie einem „was bringen“. Kinder dürfen auch einfach Spaß haben bei dem, was sie tun. Das ist Ziel genug!


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23.08.2019 um 00:41
Ohne Druck geht in Deutschland gar nichts denn leider gibt es hier ein Überpralles Sozialsystem das für viele so Verlockend scheint. Das haben andere Länder nicht und genau darum können sie sich eine andere Schulpolitik leisten.
Kannste nix-haste nix zum fressen und genau das gibts hier eben nicht.
Hier wird jeder in Watte gepackt und der Hintern gepudert.


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23.08.2019 um 00:44
@calmdude
Zitat von calmdudecalmdude schrieb:Wir brauchen auch Menschen, die unsere Brötchen backen, den Müll abholen und unsere Haare schneiden!
Keine Sorge, von denen gibt es mehr als Genug. Die werden nie ausgehen.

Die Eltern wollten nur das sie Studieren und eben nicht Putzkraft werden wie sie selber. Oder von der Hand in den Mund.
Das haben die mir gesagt. Aber sie haben sich auch selbst nie bemüht, hatten kein Interesse an der schulischen leistung.
Irgendwann ist der Zug eben abgefahren. Die jüngste ist jetzt 15 und fast fertig. Die älteste hat nen Freund und kann sich keine Wohnung leisten.
Da kann ich nur sagen: Tja, viel Glück euch allen.


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23.08.2019 um 00:46
Die Schulpflicht in Deutschland bringt doch aber keineswegs nur Gewinner hervor, siehe tatsächliche Arbeitslosenzahl oder Analphabetenquote, deswegen kann ich dein Argument für eine Schulpflicht nicht gelten lassen. Sozialleistungen sind auch nicht an die Schulpflicht geknüpft, sondern die bekommt jeder, der aus dem EU-Raum zuwandert, auch ohne je eine Schule besucht zu haben.


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23.08.2019 um 00:50
Zitat von RosalinaRosalina schrieb:Keine Sorge, von denen gibt es mehr als Genug. Die werden nie ausgehen.

Die Eltern wollten nur das sie Studieren und eben nicht Putzkraft werden wie sie selber. Oder von der Hand in den Mund.
Das haben die mir gesagt. Aber sie haben sich auch selbst nie bemüht, hatten kein Interesse an der schulischen leistung.
Irgendwann ist der Zug eben abgefahren. Die jüngste ist jetzt 15 und fast fertig. Die älteste hat nen Freund und kann sich keine Wohnung leisten.
Da kann ich nur sagen: Tja, viel Glück euch allen.
Wenn sie aber mit ihrem Leben zufrieden sind und niemandem schaden, kann uns doch gleich sein, wie sie es gestalten oder nicht?


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23.08.2019 um 00:56
Die Schulpflicht bringt nicht nur Gewinner hervor das ist doch klar aber dieses Land im jetzigen Zustand ohne Schulpflicht würde Bankrott gehen. Wer hat denn noch Lust auf Lernen? Wer interessiert sich denn für Physik, Geschichte, Kunst wenn alles freiwillig ist? Ich weiß als Jugendlicher ist man abgehoben, man hat Hormone, man kann Berge versetzen und keiner kann einem was.
Aber die Gesellschaft möchte ich nicht erleben die nur noch Party macht und jeder mit 3 XXX unterschreibt.
Zitat von calmdudecalmdude schrieb:Sozialleistungen sind auch nicht an die Schulpflicht geknüpft, sondern die bekommt jeder, der aus dem EU-Raum zuwandert, auch ohne je eine Schule besucht zu haben.
Das ist auch so ein Punkt den es nirgendwo auf der Welt gibt. Was sich dieser Staat leistet ist nicht mehr normal.
Zitat von calmdudecalmdude schrieb:Wenn sie aber mit ihrem Leben zufrieden sind und niemandem schaden, kann uns doch gleich sein, wie sie es gestalten oder nicht?
Lies es dir ruhig nochmal durch. Die Mutter ist Traurig und Enttäuscht und hatte sich eine bessere Zukunft für die Kinder gewünscht. Sie wollte sogar zurück nach Spanien aber es bringt ja alles nichts.
Von denen ist niemand zufrieden, die älteste muss als Erwachsene zuhause wohnen ohne Privatsphäre im Kinderzimmer. Die jüngste muss jetzt eine andere Schule besuchen.

Was regt dich daran so auf? Sowas ist Alltag im Land irgendwo, vielleicht sogar bei dir. Du willst ja die Schulen abschaffen und dir sind Kollateralschäden völlig Schnuppe. Hauptsache dir gehts gut oder?


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