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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

1.963 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Reform, Digitalisierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

09.09.2021 um 17:27
@shionoro

.......Wird ja nicht ohne Grund wieder abgeschafft..........


Da kann ich schlecht drüber urteilen, da bin ich nicht mehr drin.
Aber ist gut möglich.

Wird allerdings auch diskutiert ob man es wieder schwieriger machen sollte den abschluß.

Manche sagen es wird zu leicht gemacht.


Ich las vor kurzum ein Komik. da würde so eltiches durch den kakao gezogen.

Und ich musste doch ein wenig schmunzeln.
Heute kann fast jeder Tierarzt studieren, aber nur jede 5te wird genommen. Es ist hier drauf ein riesen andrang zum beispiel.
Ein andere art von ausschlußverfahren findet jetzt womöglich anders statt.

Ganz passen tut es auch nicht mehr.
Wie wollen die alle satt werden, wenn soviele dies wollen.
Wie oft sollen unser Tiere erkranken? ;-)
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wird ja nicht ohne Grund wieder abgeschafft.



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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

09.09.2021 um 18:14
@shionoro
Suchs dir aus. So als Kampfansage „Schule doof, Gruppenkuscheln toll, Individualismus rulez“ hab ich das bisher gelesen. Und mich schon öfter mit dir hier im Thread über diverse Nickligkeiten gezankt.
Aber wie du dir nun das Ganze vorstellst ist mir immer noch unklar. Erweiterter Kindergarten bis zur Uni? Was ist Vision und was sind die notwendigen ersten Schritte dahin?


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

09.09.2021 um 18:55
@paxito

Naja, also ich hab schon öfter umrissen, was ich mir vorstelle im Thread.

Ich fang aber mal damit an, was ich für einigermaßen realistisch umsetzbare erste Schritte halte, die man relativ schnell implementieren kann (innerhalb von zehn jahren). Wie gesagt habe ich für Schule die Zielsetzung, dass es nicht in erster Linie um Wissensvermittlung geht (weil es heutzutage so etwas wie standardwissen ohnehin nicht mehr gibt und 90% des in der Schule erlernten Materials nach der Schule gar nicht anwendbar sind für die Kinder), sondern da am Ende Menschen mit Skills herauskommen sollen, also anwendbaren Fähigkeiten sowohl Sozial als auch bei der Wissensaneignung.

Dann ist die Frage, wie kommen wir da hin? Denn heute vermittelt Schule das nicht.

Für mich müssen die ersten Schritte mit dem Aufbrechen des Unterrichts und der 'Lehrer/Schüler' Dynamik zu tun haben.

1) Da wäre für mich der erste Schritt, Raum dafür zu schaffen, dass Lehrer nicht als funktional wahrgenommen werden sondern in der Lage sind, wirkliche Bindungen zu den Schülern aufzubauen die über 45-90 Minuten Unterrichtseinheiten hinausgehen.

Was man dazu zunächst einmal machen könnte, wäre freie Zeit zu schaffen, in der Lehrer Zeit mit Schülern verbringen können außerhalb ihrer Lehrfunktion. Das kann eine "klassenstunde" jeden morgen sein, wo man sich einfach ungezwungen unterhalten kann, das können angebotene Stunden sein für Schüler mit Lernschwierigkeiten, das können auch Projekte sein, in denen der Lehrer als Projektmitglied beteiligt ist.
Das wichtige ist, dass Schüler Bindungen zu den Lehrern aufbauen können, die Raum auch für persönliche Gespräche lassen und den Lehrer nicht nur auf eine funktionale Rolle beschränken. Dann kann der Lehrer auch wesentlich besser auf Schüler eingehen, die Probleme haben und die Schüler mit Problemen haben etwas mehr Raum, um runterzukommen und sich an jemanden zu wenden.


2) Noten muss man definitiv so schnell es geht abschaffen. Da muss man dann gewährleisten, dass es in Hochschulen Eignungstests gibt, aber Noten sind ein großes Problem. Noten erzeugen Leistungsdruck, wo eigentlich keiner sein sollte. Es sollte in der Schule genau zwei Bewertungen geben: Bestanden und nicht bestanden.
Man kann sicherlich verschiedene Leistungskurse anbieten, in denen sich dann sehr talentierte Schüler austoben können und wo es ein höheres Niveau gibt, aber letztendlich muss man ja eine Grundausbildung gewährleisten.

Heute läuft das so, dass eine 4 eigentlich schon gar nicht mehr bedeutet, dass jemand das Thema kann. 4 heißt, dass er nicht durchgefallen ist, weil er wenigstens ein paar Punkte geholt hat, die oft nicht aussagekräftig sind.
Eine 4 kann heißen, jemand hat vom Thema absolut keine Ahnung und könnte keine sinnvolle Aufgabe zu dem Thema lösen, konnte aber einige wenige Bruchteile davon behalten. Das sollte so nicht sein.
Auf der anderen Seite heißt eine 1 oft nur, dass jemand die Aufgaben schneller bewältigt hat, obwohl das gar kein Kriterium sein sollte.

So macht das gar keinen Sinn, man macht nur ein vollkommmen unaussagekräftiges Leistungsgefälle auf. Ich will, dass jemand, der die Note 'bestanden' bekommt, zu welchem Thema auch immer, als jemand gelten kann, der das Thema beherrscht. Im Sinne von, der kann dazu aufgaben lösen. Im Sinne von: Einer, der ein "bestanden" in Physik einer Jahrgangsstufe hat, der kann nicht nur ein paar aufgaben die er auswendig gelernt hat lösen, sondern der kann mit einem Kräfteparallelogram usw. selbstständig umgehen, um theoretisch auch eine kleine Projektarbeit dazu selbstständig bewältigen zu können.
Und einer, der nicht bestanden hat, dem wird (falls nötig) geholfen, um dort hinzukommen, der wird nicht einfach mitgeschleppt ins nächste Thema.

3) Ausgedehnte Projektarbeiten.
Nein, das machen wir noch nicht. Ja, es gibt einzelne Projektarbeiten, Gruppenarbeiten usw.
Was ich meine, ist aber, dass es in jeder Jahrgangsstufe zentrale Projekte gibt, an denen dann auch an fast allen Schultagen irgendwie gearbeitet wird (ggf. auf theoretischer Ebene).
Da kann z.B. das zentrale Projekt in einer 8ten Klasse ein Theaterstück sein, was aufgeführt wird am Ende des Jahrgangs und dazu müssen aus allen möglichen Teildisziplinen Leistungen erbracht werden. Natürlich muss das Stück geschrieben werden, es müssen aber auch Kosten durchgerechnet werden, es müssen die Requisiten besorgt oder gebaut werden, es müssenFyler gemacht werden, es gibt organisationsarbeit usw.

Im Idealfall sollte bei diesen zentralen Themen jede Disziplin (also Mint, Kunst, Sport, Geisteswissenschaft usw.) einmal im Vordergrund stehen. Ist es in einem Jahr ein Theaterstück, kann es im Jahr danach dann der Bau von einem kleinen Robotersein, wo dann eher programmieren, Mathe, Physik usw. im Vordergrund steht.

Das wichtige ist, dass hier dann sinnvolle Aufgaben verteilt werden, die aber von den Schülern definitiv zu erledigen sind. Einer, der schwächer im Pgorammieren ist, muss dann nicht unbedingt Teil des Programmierteams sein. Aber der kann dann trotzdem sich am Bau beteiligen, indem er anderweitig z.B. bei der Organisation hilft. Das wichtige hier ist, dass die Schüler sich (natürlich mit Hilfe) selbst organisieren und selbstwirksamkeit lernen. "Wenn ich es nicht tue, tut es keiner" ist eine wesentlich bessere Lektion für später als "wenn ich es nicht tue, ist das vollkommen egal, außerhalb der Benotung. Und eine 5 darf ich haben".


4) Schule als sozialer Hub.
Das ist sie natürlich für Schüler, aber eben nur, weil das der Ort ist, wo andere Jugendliche sind. Nicht, weil sie dafür eine gute Umgebung ist. Schülern können in der Schule oft ihre Bindungen und altersgerechten Verhaltensweisen gar nicht ausleben, weil sie ja unterricht haben und das im unterricht stört. Die können sich danach treffen, klar, aber dann kann man kaum sagen, dass Schule da irgendwie sozialleben fördert. Und da kommt es auch oft dazu, dass man dann halt mit irgendwem, den man in einer Klassenstufe kennen gelernt hat, sein ganzes Schulleben rumhängt und keine neuen Leute mehr kennen lernt, weil da in den höheren Klassenstufen gar nicht so der Raum zu da ist.

Darum würde ich es für vernünftig halten, einen ganzen tag pro Woche sehr frei zu gestalten. Die Schüler müssen zur Schule hin und die haben auch irgendeine kleine, am besten selbstgesteckte aufgabe an dem Tag (da können ein paar Sachen in Ruhe nachgeholt werden, da können spezielle Talente gefördert werden (z.b. bekommt dann einer in der Mathe AG irgendeine aufgabe für den Tag) usw.), aber die meiste Zeit kann da frei gestaltet werden mit einigen Kursangeboten.
Auf die Art und Weise können sich auch die Schüler ungezwungen näherkommen in settings, die Privatgespräche explizit erlauben und fördern, die sonst nichts miteinander zu tun haben. Und die, die eh schon befreundet sind, können mehr Zeit miteinander verbringen.

Das gibt Jugendlich mehr raum, sich altersspezifisch auszuleben und blockeirt natürlich trotzdem keine anschließenden Treffen zu Hause.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

09.09.2021 um 19:09
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Da wäre für mich der erste Schritt, Raum dafür zu schaffen, dass Lehrer nicht als funktional wahrgenommen werden sondern in der Lage sind, wirkliche Bindungen zu den Schülern aufzubauen die über 45-90 Minuten Unterrichtseinheiten hinausgehen.
Mein tipp.

Statt 5 tage Klassenfahrt eher 10 tage bis 14 Tage wenn sich eine Klasse neu bildet.

Nach 5 Tage sind sie todmüde und streiten sich ohne ende. (dann fahren sie meist wieder nach hause)

Dies legt sich meist wieder am 7 tag, und sie werden ein gemeinschaft.
Dies war unsere erfahrung.
Nur finde erst mal Lehrer die 10 tagen wollen. Dies sind bestimmt nicht alle.


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