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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

1.963 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Reform, Digitalisierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

24.08.2019 um 00:49
@calmdude
Zitat von calmdudecalmdude schrieb:- weil sie wissen, dass Lernen ein natürlicher Prozess ist, der einen natürlichen Rahmen braucht
Bullshit. Du hast ja schließlich auch begriffen, wie Dein PC oder Handy funktioniert? Habe diese Dinge aber noch nie auf Bäumen wachsen sehen.
Zitat von calmdudecalmdude schrieb:Aber Lernen findet doch immer statt,
Und dieser Gedanke steht im Widerspruch zur oben erwähnten Aussage.
Zitat von calmdudecalmdude schrieb:- weil Unterricht zu Hause die ursprüngliche Form ist, Kindern etwas beizubringen
Und das macht sie automatisch richtiger oder besser?
Zitat von calmdudecalmdude schrieb:Das Problem ist auch, dass bei stark durchstrukturierten Tagesabläufen [...] kaum mehr Zeit für freies Spiel bleibt.
Wie haben das nur all die Generation davor überleben können?

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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

24.08.2019 um 00:53
Zitat von calmdudecalmdude schrieb:Es gibt nicht DEN EINEN Grund, seine Kinder nicht zur Schule zu geben
Doch, etliche.
- Wenn Erziehungsbrechtigte keine Ahnung von den unterschiedlichen Stoffen haben.
- Wenn sie alle den ganzen Tag lang arbeiten gehen und
- am Abend zu müde sind.
- Wenn das Kind/die Kinder lieber in die Schule wollen,
- weil dort zB ihre Freunde sind.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

24.08.2019 um 00:59
@Rosalina
Ich leb in der Nähe von Luxemburg und hab auch schon dort gearbeitet. Die Schulpflicht besteht vom 4. bis 16. Lebensjahr. Erst Grundschule und dann Sekundarunterricht je nach Schwerpunkt (zb Technik).
Manche Steuern dort sind niedriger, da der Staat sich mehr beteiligt. Daher mehr netto in der Kasse. Die Lebensunterhaltskosten sind aber weitaus höher, daher ziehen viele Luxemburger nach Deutschland. Luxemburg Stadt hat tagsüber doppelt so viele Einwohner wie am Abend. Kündigungsschutz ist nicht so gut wie in Deutschland, in manchen Bereichen gibt es Wochenverträge, Elternzeit ist wesentlich kürzer usw. Da ist nicht alles vorteilhaft.

Das Lernen ein natürlicher Raum ist, ist hanebüchener Unsinn. Und freies Spiel haben Kinder in Deutschland auch mit Schule meist genug. Unterricht zu Hause taugt in den meisten Fällen nix. Es ist schon gut so, wie es ist.

@off-peak
Kann Dir nur zustimmen


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

24.08.2019 um 01:17
@abberline
Zitat von abberlineabberline schrieb:Und freies Spiel haben Kinder in Deutschland auch mit Schule meist genug.
Abgesehen davon ist dafür ja auch in Schulen, vor Allem VS, ebenfalls Zeit vorgesehen. Wobei Spielen, Turnen, Musik, etc in Gruppen noch einen Vorteil birgt, den eine Eltern-Kind-Beziehung nicht bietet, nämlich das Erlernen des Umganges mit anderen, mit Fremden.
Unterricht zu Hause taugt in den meisten Fällen nix
Muss nicht unbedingt sein, aber vor Allem fehlen hier soziale Prozesse.

Was die Bildung und den Erwerb anderer Fähigkeiten (Handwerken, Turnen, Kunst) an sich betrifft, so ist es eigentlich selbsterklärend, das zwei Eltern sehr wahrscheinlich nicht all die Themen abdecken können werden, wie Schule mit zig Fächern und Fachkräften.

In "früheren" Zeiten, als es keine öffentlichen Schulen gab, wurden Kinder zwar auch zu Hause unterrichtet, aber eigentlich nur in dem, was die Eltern eben beruflich selbst taten. Die wenigstens lernten dabei Lesen oder Schreiben.
Gar Allgemeinbildung mit weiter Streuung gab es nur für reiche Kinder, deren Eltern sich zu diesem Zweck einen Hauslehrer leisteten. Und der konnte halt auch nur seine paar Fächer/Interessen.
Und selbst "damals" fanden Kids Lernen nicht lustig. ;)

Gerade Schule schaffte es später dann endlich, auch ärmere Kinder kostengünstig zu bilden. Ein Verdienst, der heute gerne übersehen wird, weil er so selbstverständlich ist.
Vielleicht ist ja gerade das kostengünstige System daran schuld. Was man nicht mit sauer erarbeitetem Geld selbst bezahlen muss, wissen viele einfach nicht zu schätzen.

Im Übrigen scheint mir, machen die Schulgegner die Rechnung mal wieder ohne den Wirt. Bishere lese ich nur, was sie sie meinen, was den armen Kids in Schulen so angetan würde. Aber hat wer von Euch eigentlich schon mal Schüler selbst befragt? Die meisten gehen nämlich sehr gerne in die Schule. Einfach, weil es dort andere Schüler gibt. Oder weil sie eben das eine oder andere Fach oder die eine oder andere Lehrperson mögen. Weil sie gerne etwas leisten und dafür auch ideell (Noten) belohnt werden möchten.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

24.08.2019 um 02:34
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Aber hat wer von Euch eigentlich schon mal Schüler selbst befragt? Die meisten gehen nämlich sehr gerne in die Schule
Hast du zu dieser Aussage Belege? Statistiken, die untermauern, dass Kinder generell gerne zur Schule gehen?
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Muss nicht unbedingt sein, aber vor Allem fehlen hier soziale Prozesse
Wie kommst du auf die Idee, Kinder, die nicht zur Schule gehen, hätten keine Sozialkontakte? Es ist vielmehr so, dass sich deren Kontakte idR nicht ausschliesslich auf ein isoliertes Umfeld beziehen. Freilerner treffen sich untereinander, sind in Vereinen aktiv, besuchen Kurse und Ferienangebote gemeinsam mit Schulkindern, sie spielen nachmittags mit Nachbarskindern, begleiten ihre Eltern bei deren Tätigkeiten und treffen dort auf viele verschiedene Menschen usw.

Kennst du denn überhaupt eine Homeschooling-Familie persönlich oder woher hast du deine Informationen?
Zitat von abberlineabberline schrieb:Und freies Spiel haben Kinder in Deutschland auch mit Schule meist genug
Hat du die Definition vom „freiem Spiel“ verstanden? Es handelt sich dabei um
Spielen, bei dem Kinder die Regeln selbst aufstellen und entscheiden, was sie spielen wollen, ohne Vorgabe von Erwachsenen. Findet das wirklich ausreichend statt, wenn der Tag der Kinder von morgens bis abends durchstrukturiert wird, Kinder nach der Schule von Erwachsenen organisierte Kurse besuchen?
Zitat von abberlineabberline schrieb:Unterricht zu Hause taugt in den meisten Fällen nix
Dazu möchte ich bitte einen Beleg haben, eine Studie oder ähnliches! Die mir bekannten Studien über Unterricht zu Hause sagen nämlich aus, dass Kinder ohne Schulbesuch durchaus gute bis sehr gute Leistungen erbringen, dass sie glücklicher und politisch viel engagierter sind als Gleichaltrige, die die Schule besuchen und dass ihre Kriminalitätsrate in einem Bereich liegt, der nicht mal messbar ist.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:CalmDude schrieb:
Es gibt nicht DEN EINEN Grund, seine Kinder nicht zur Schule zu geben
Doch, etliche.
- Wenn Erziehungsbrechtigte keine Ahnung von den unterschiedlichen Stoffen haben.
- Wenn sie alle den ganzen Tag lang arbeiten gehen und
- am Abend zu müde sind.
- Wenn das Kind/die Kinder lieber in die Schule wollen,
- weil dort zB ihre Freunde sind.
Du hast meinen Satz nicht richtig gelesen. Ich schrieb nämlich, dass es nicht den einen einzigen Grund gibt, seine Kinder nicht zur Schule zu schicken. Insofern macht deine Antwort überhaupt keinen Sinn.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:CalmDude schrieb:
Das Problem ist auch, dass bei stark durchstrukturierten Tagesabläufen [...] kaum mehr Zeit für freies Spiel bleibt.
Wie haben das nur all die Generation davor überleben können?
Da hatten die Kinder nachweislich viel Zeit für freies Spiel (Definition siehe weiter oben). Dass der Alltag der Kinder so stark strukturiert wird und Erwachsene über die Zeit der Kinder verfügen, ist eine recht neue Entwicklung. Sicher hast du als Kind auch noch stundenlang unbeaufsichtigt mit Freunden draußen gespielt. Ich jedenfalls schon.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Was die Bildung und den Erwerb anderer Fähigkeiten (Handwerken, Turnen, Kunst) an sich betrifft, so ist es eigentlich selbsterklärend, das zwei Eltern sehr wahrscheinlich nicht all die Themen abdecken können werden, wie Schule mit zig Fächern und Fachkräften
Aber dazu gibt es doch Kurse, die die Kinder besuchen können. Oder man kennt jemanden, der sich damit gut auskennt und es den Kindern näherbringen kann. Es geht ja, wie ich schon sagte, auch darum, dass Kinder in der Schule lernen müssen, was ihnen vorgegeben wird. Und zwar alles dasselbe. Sie haben keine Wahl, es gehe nicht um ihre Interessen. Wollen denn alle 30 Kinder in einer Klasse handwerklich tätig sein? Warum ist das wichtiger, als zum Bsp. eine Kampfsportart zu erleben oder einen Zirkuskurs zu besuchen? Hast du dieselben Hobbies wie alle deine Arbeitskollegen? Machen alle 65-jährigen dasselbe? Warum verlangt man es dann von Kindern?
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:- weil sie wissen, dass Lernen ein natürlicher Prozess ist, der einen natürlichen Rahmen braucht
Bullshit. Du hast ja schließlich auch begriffen, wie Dein PC oder Handy funktioniert? Habe diese Dinge aber noch nie auf Bäumen wachsen sehen.
Ich verstehe den Sinn deiner Aussage nicht! Was hat das damit zu tun, dass Computer nicht auf Bäumen wachsen? Es braucht kein schulisches Umfeld, um zu lernen, wie man einen Computer bedient. Kinder können sich dies durchaus in gewissem Maße selbst aneignen, wenn sie es denn wollen. Hier ist dazu ein interessanter Link: https://www.google.de/amp/s/www.technologyreview.com/s/506466/given-tablets-but-no-teachers-ethiopian-children-teach-themselves/amp/ Ich nehme an, du musstest keinen Kurs besuchen, um dein Handy in Betrieb zu nehmen?

Kinder lernen übrigens auch zu lesen, ohne dass es ihnen jemand beibringt. Jedes Kind hat dabei sein eigenes Tempo, sodass manche schon mit vier und andere erst mit zwölf lesen lernen. Buchstaben und Zahlen umgeben uns überall; man kann ihnen nicht entkommen und je öfter man ihnen begegnet, desto eher lernt man sie zu kombinieren.

Ich empfehle wirklich, die Bücher von Hüther zu lesen, Interviews mit André Stern zu schauen und Kontakt zu Freilernerfamiliem aufzunehmen. Das erfordert natürlich ein Mindestmaß an Offenheit und ich weiß auch, dass das viel verlangt ist in einem Land, deren Bürger oft denken, dass das, was sie tun, das Maß aller Dinge ist. Es gibt aber noch viele andere Länder, die vieles anders handhaben und es dennoch ganz gut machen. In UK besuchen 50.000 Kinder keine Schule, Tendenz steigend. In D sollen es mehr als 1.000 sein.

Gute Nacht.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Bullshit
Nett übrigens!


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24.08.2019 um 02:55
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Die meisten gehen nämlich sehr gerne in die Schule
„Im internationalen Vergleich gehen deutsche Kinder am wenigsten gerne in die Schule (...) Deutsche Kinder haben die Schule satt. Nur in Südkorea und England gehen Acht- bis Zwölfjährige genauso ungern zur Schule wie hierzulande (...)

Je älter ein Kind wird, desto unzufriedener ist es mit der Schule. Während weltweit 62 Prozent der Achtjährigen noch gerne in die Schule gehen, sinkt diese Quote bei den befragten Zehnjährigen auf 52 Prozent und bei den Zwölfjährigen nochmals um zehn Prozentpunkte auf 42 Prozent.“

Und weiter: „Die Wahrscheinlichkeit, in der Schule Gewalterfahrungen sammeln zu müssen, ist den Studien-Ergebnissen entsprechend in Estland, Großbritannien und Deutschland am höchsten. Die meisten Opfer von Mobbing finden sich unter den Achtjährigen.“

https://mobil.stern.de/familie/kinder/deutsche-schueler-gehen-ungern-zur-schule-6703162.html

http://www.isciweb.org (Archiv-Version vom 16.08.2019)


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24.08.2019 um 03:30
@calmdude
Kinder lernen selbständig lesen, das ist genau dieser Schreiben nach Gehör Blödsinn, der Eltern und Kinder verzweifeln lässt. Ich halte das für gefährlichen Unsinn, ausgetragen auf dem Rücken der Kinder.
Zu Herrn Hüther gibt es einen interessanten Artikel in der Zeit. Die Stunde der Propheten. Klingt alles nicht sehr seriös und überzeugend. "mit Wissenschaft hat das alles nicht viel zu tun"
https://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

24.08.2019 um 03:32
Zitat von abberlineabberline schrieb:Kinder lernen selbständig lesen, das ist genau dieser Schreiben nach Gehör Blödsinn, der Eltern und Kinder verzweifeln lässt. Ich halte das für gefährlichen Unsinn, ausgetragen auf dem Rücken der Kinder.
Was soll daran gefährlicher Unsinn sein, dass ein Kind sich selbst das Lesen beibringt? Kannst das das bitte genauer erklären?


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24.08.2019 um 03:38
Zitat von abberlineabberline schrieb:Zu Herrn Hüther gibt es einen interessanten Artikel in der Zeit. Die Stunde der Propheten. Klingt alles nicht sehr seriös und überzeugend. "mit Wissenschaft hat das alles nicht viel zu tun"
https://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren
Das lese ich mir morgen in Ruhe durch. Danke die den Link.

Kennst du denn jemanden persönlich, der seine Kinder nicht zur Schule schickt und sie damit offensichtlich benachteiligt oder wieso bist du so stark gegen Homeschooling? Hast du eigene Kinder im schulfähigen Alter?


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24.08.2019 um 03:43
@calmdude
Weil die Ergebnisse katastrophal sind.
Frag mal in den Schulen nach. Die Rechtschreibung ist dadurch schlechter, Schüler wie Eltern verzweifeln oft und zum Glück wird dieser Mist so langsam wieder in diversen Grundschulen rückgängig gemacht. Diese Spielchen sind theoretischer Krimskrams einiger Sozialpädagogik gewesen, die sich zum Teil schon selbst davon distanzieren.
In NRW wird Schreiben nach Gehör zb wieder ganz abgeschafft.
https://amp.welt.de/vermischtes/article190940915/Nordrhein-Westfalen-Schreiben-nach-Gehör-wird-abgeschafft.html

Nein, ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn Kindern zuhause auch Dinge beigebracht werden, wenn die Eltern erklären, klar auf spannende Art oder Dinge, die man in der Schule nicht lernt. ABER... das ersetzt die Schule nicht.


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24.08.2019 um 03:48
@abberline

Ich schrieb NIE von Schreiben nach Gehör, sondern davon, dass Kinder sich das Lesen selbst aneignen können, indem sie erst einzelnen Buchstaben erkennen, diese dann miteinander kombinieren und nach und nach ganze Sätze lesen können. Das lernen viele Kinder schon vor Schuleintritt. Du hast das zusammen in einen Topf mit dem Schreiben nach Gehör geworfen (wovon nie die Rede war) und es als „gefährlichen Unsinn“ bezeichnet, was jeglicher Grundlage entbehrt. Es gibt absolut keinen Grund, ein Kind davon abzuhalten, das Lesen autodidaktisch zu erlernen!


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24.08.2019 um 04:03
@calmdude
Da stimm ich Dir zu. Nur ist Honeschooling alleine in den meisten Fällen nicht praktikabel oder sinnvoll. Sich selbst schon etwas beizubringen ist toll, natürlich.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

24.08.2019 um 11:22
@abberline

Das klingt ja fast schon wie in der Schweiz wo ich mal gewohnt habe. Alle glauben die Schweiz sei so ein tolles demokratisches Land wo jeder viel Geld hat. Aber wehe du bist eine Frau und wirst Schwanger, dann kannst du ganz schnell rausgeschmissen werden oder nach der Elternzeit brauchst du nicht mehr wieder kommen. Es sind dort Gesetze wie aus den 50-60er Jahren.
Alles Produkte sind 2-3x so teuer weil alles aus der bösen EU importiert wird. Die Mieten und Versicherungen spotten jeder Beschreibung und tausende Schweizer fahren nach Frankreich, Italien, Deutschland um dort billiges Essen zu kaufen.
Die Realität ist ein ganz großer Unterschied zu dem was viele Glauben zu Wissen. In vielen Bereichen ist das Land absolut Rückständig und fast schon eine Satire wenn man sieht wie Abhängig die Schweiz von allen anderen Ländern rund herum ist.


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24.08.2019 um 12:09
@Rosalina

Davon habe ich auch schon gehört und deshalb kommt es als Land zum Leben nicht in Frage. Es ist ohnehin oft so, dass sich der Eindruck, den ein Land in den Medien oder bei Urlauben hinterlässt, nicht mit dem deckt, was man dann tatsächlich dort tagtäglich erlebt. Es sei denn, man zieht nach Dänemark. Dort ist alles schön 😉
Zitat von abberlineabberline schrieb:@calmdude
Da stimm ich Dir zu. Nur ist Honeschooling alleine in den meisten Fällen nicht praktikabel oder sinnvoll. Sich selbst schon etwas beizubringen ist toll, natürlich.
Es kann praktikabel sein, wenn mindestens ein Elternteil Lust und Zeit hat, die Kinder ganztags beim Lernen zu begleiten. Und selbst die Dinge, die Mama und Papa nicht können, erarbeiten sie sich eben gemeinsam mit ihren Kindern. Man darf aber nicht den Anspruch haben, die Schule als Institution zu ersetzen und das ist auch gar nicht so gedacht. Vorausgesetzt ist auch, dass man eine lange Zeit von nur einem Gehalt leben kann.
Es gibt ganz viele Arten und Wege, seinen Kindern Bildung zu vermitteln; fast so viele, wie es Freilerner gibt. Manche Familien haben einen eigenen Schulraum und ein festes Curriculum, mache praktizieren De-Schooling, andere wiederum radikales Un-Schooling.
Es gab neulich eine Studie zu erwachsenen Homeschoolern: Fast alle waren in Beschäftigung (auffallend viele davon selbständig), ein Großteil hatte mindestens einen Bachelor-Abschluss und nahezu 100% gaben an, es nicht bereut zu haben, niemals in der Schule gewesen zu sein. In den EU sind Homeschooler ausdrücklich an Unis willkommen und ansonsten kann man an sehr vielen Schulen zu jeder Zeit als Externer Prüfungen ablegen.
Welch ein Jammer, dass Homeschooling-Familien in D so stark kriminalisiert werden, dass Eltern inhaftiert werden oder ihnen das Sorgerecht entzogen wird (oder sie, um das zu verhindern, heimlich in D leben müssen - Hierüber ist man im Ausland ernsthaft entsetzt). In anderen Ländern ist per Verfassung geregelt, dass die Vermittlung von Bildung Elternrecht ist. Es herrscht Bildungs-, aber keine Schulpflicht und deren Einhaltung wird ggf. auch von staatlicher Seite regelmäßig überprüft (z.B. in Polen, Dänemark, Irland, Österreich, Tschechien).


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24.08.2019 um 13:48
Zitat von NerokNerok schrieb:8 Stunden am Tag Schule hast du höchstens in der Oberstufe oder mit einer AG und das auch höchstens 1-2 Tage in der Woche..zumindest war das zu meiner Zeit so.
Der Rest der Tage war maximal 6 Stunden und damit um kurz nach 13 Uhr vorbei.

Da bleibt mehr als genug Zeit für "Hobbies".
Aah, moment moment. Da vergisst du, dass nicht alle Stunden als Block geschehen.
Wenn da mal ein oder zwei freistunden drin sind bist du sehr schnell auf den 8 Stunden.

Aber gut, in unteren kalssenstufen bekommt man das ja einigermaßen hin. Nehmen wir also mal an, jeden Tag endet der unterricht um 13 Uhr. Das Problem erscheint mir hier viel eher zu sein , dass der jeden Tag stattfindet.
Hast du nominell genug zeit um noch großartig was mit deinem Tag anzufangen? Klar, hast du.

Aber wenn du um 7 aufgestanden bist (oder meinetwegen für die verschlafeneren um halb 8), dann bis 13 Uhr da rumgesessen hast, dann zu hause erstmal was essen und runterkommen musst, dann ist die kiste was anderes.
Dann sitzt du da, hast was gegessen, bist müde. Vielleicht schaffst du es, dich aufzuraffen, und zum fußballtraining zu gehen, kann schon sein.
Für eine große zahl der schüler ist das aber wie wenn erwachsene nach hause kommen: Du hast dein soll erfüllt und jetzt willst du fernsehen (bzw. bei jugendlichen an den PC gehen) und dich da einfach entspannen.

Es geht für Schule viel zeit und Energie drauf. NIchtmiteinberechnet sind hier ja auch noch die hausaufgaben und das wissen, dass das die ganze woche so weitergehen wird.

Das ist schon etwas anderes, als zu wissen, dass man mal 2-3 tage nur für sich und was man tun will hat.


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24.08.2019 um 14:03
Zitat von DobriDobri schrieb:Da möchte ich dir wiederum teilweise recht geben. Ich muss ehrlich gestehen, nach knapp 30 Jahren Unterricht taucht da wie aus dem Nichts eine neue Generation auf, die mit extrem viel Power und Freude and Lernen geht. So wie wir es früher gemacht haben. Das schließt leider nicht aus, dass wir auf der anderen Seite diesen riesigen Berg von Integration haben. Den hatten die Lehrer zu meiner Zeit nicht zu bewältigen.

Ich hatte übrigens Kunst Leistungskurs ;)
Ich glaube, dass das ein Verschiebung ist.

Frühere Kinder hatten in der Schule ein implizites versprechen: Du machst hier deine Sache und lernst das und dafür kriegst du später recht sicher, wenn du dich gut anstellst, einen annehmbaren oder sogar guten beruf und dir geht es besser als deinen eltern.
Du gründest dann,w ie alle anderen auch, eine familie und hast ein schönes häusschen oder eine schöne wohnung und dann gehst du irgendwann in rente und genießt noch den rest von deinem leben.

Das hat früher so einigermaßen gestimmt und das hat den meisten leuten so auch gereicht. Da gab es weniger den drang (oder fast zwang) sich ausleben zu müssen. Einige kreative haben das natürlich trotzdem gespürt und getan, aber ich meine jetzt von der qualität her. Da war das malen dann eben ein hobby und die wenigsten haben da ersnthaft dann gedacht 'boah ich will eigentlich gar nich arbeiten ich male jetzt nur noch und veröffentliche das'. Es gab ja auch viel weniger möglichkeit dazu als heute mit dem internet.
Dafür konnte man da wesentlich besser einfach seine Alltagsgeschichten schmeißen. Man hat sich nicht angestellt, seine Arbeit verrichtet (und das einigermaßen gewissenhaft)und eben sein Leben bestritten.

Heute sind aber gleich zwei sachen anders. Zunächst mal gilt das versprechen nicht mehr. Wenn du gut in der Schule bist heißt das noch lange nicht, dass du einen sicheren beruf bekommst. Da musst du schon mindestens ein gutes Mintstudium für bestritten haben, um so eine gewissheit zu haben. Eher ist die Schule eine vorraussetzung für die Uni und das verstehen Gymnasiasten auch, bzw. die unterenschulformen verstehen, dass sie ohne studium und Abi sowieso keinen allzu prallen beruf bekommen werden (was SO früher auch nicht gegeben war. Jedenfalls nicht in heutiger Form).

Was aber viel prävalenter ist heute sind medien. Man sieht jedent ag leute, die keinen 'richtigen' beruf haben und dir einfach auf yt irgendwas erzählen, was ihnen scheinbar spaß macht. Die sich über Patreon finanzieren oder ähnliches, die oft nichtmal irgendwie schlauer oder talentierter wirken als man selber.
Also hat mane inerseits die option, mit seinem mittelmäßigen abi möglicherweise zum mindestlohn beschäftigt zu werden mit einer eher unsicheren arbeitsstelle ODER aber man hat die Schaufenstermöglichkeit auszubrechen und eine art leben zu führen, das nicht teil dieser maschinerie ist (vermeintlich natürlich).

Da ist es gleich auch viel reizvoller, ernsthaft sich kreativ auszuprobieren, weil das so schließlich bei den meisten leuten die jetzt im medienbereich selbstständig sind (was auch immer weiter wächst) so angefangen hat.

Ich kenne selbst jemanden, bei dem war der haushalt von klein auf schief, kam auf die hauptschule, dann auf die berufsschule und kurz vor abschluss der berufsschule hat seine mutter wieder das saufen angefangen und sich recht flott in einen komaartigen zustand (der bleibt) gesoffen. Der Junge war am boden und hat ein paar monate vor abschluss die berufsschule abgebrochen. Alle haben ihn gefragt, was das soll und ihm noch mehr druck gemacht.

In der Zeit hat er (und auch schon länger) im kleinen rahmen youtube videos gemacht und sich da enorm reingesteigert nach dem vorfall. Auch davon hat man ihm abgeraten, aber innerhalb kurzer zeit konnte er damit eine neue wohnung für sich finanzieren und lebt heute davon.
War das sicher? Keineswegs, er hätte genausogut scheitern können. Aber aus seiner warte? Klar hätte er die berufsschule beenden und irgendeine ausbildung machen können, wo er dann bei einem häufig miesen chef oder mitarbeitern, mit denen er nix anfangen kann halt seien 8 stunden abarbeitet mit irgendwas, was ihm keine freude bereitet.
Oder er beschäftigt sich, gerade in der zeit der trauer, mit etwas, was ihm freude bereitet und wo er eine chance hat, konstant von zu hause aus zu arbeiten, wo er seine ruhige umgebung hat und sich einfach mit sich selbst beschäftigen kann.

Das eine schlägt das andere deutlich, selbst wenn es weniger geld abwirft. Wenigstens für heutige jugendliche. Weil Zeit für die meisten deutlich wertvoller als mehr geld geworden ist. Die idee, dass man etwas sehr unliebsames tut um geld für seine familie ranzuschaffen ist erodiert, weil man heute eher sagen würde 'ich will aber eigenltich lieber weniger geld haben und mehr zeit mit meiner familie verbirngen'. Oder mit sich selbst, wenn man keine familie hat.
Für viele Leute ist daher auch hartz4 deutlich attraktiver als die Jobs, die sie bei ihrem bildungsgrad vermittelt bekommen würden.

Ich kann das sehr gut verstehen. Das ist nicht besser oder schlechter als früher, es ist eben nur anders. Aber auf dieses anders muss unsere gesellschaft sich einstellen, nicht diese leute als faul oder unfähig brandmarken.


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Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

24.08.2019 um 14:09
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Abgesehen davon ist dafür ja auch in Schulen, vor Allem VS, ebenfalls Zeit vorgesehen. Wobei Spielen, Turnen, Musik, etc in Gruppen noch einen Vorteil birgt, den eine Eltern-Kind-Beziehung nicht bietet, nämlich das Erlernen des Umganges mit anderen, mit Fremden.
@abberline


Wo sollen Kinder in der schule denn 'freies spiel' haben?
Wie darf ich mir das vorstellen? Wenn der lehrer dir sagt, wie du zu spielen hast, ist das kein freies spiel.

Freies spiel ist, wenn du die kinder mal 3 stunden allein lässt auf dem hof und nur die aufsicht machst. Im Idealfall (heute versicherungstechnisch nicht möglich) sogar ohne die aufsicht.


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24.08.2019 um 14:15
@calmdude

Homeschooling ist meiner Meinung nach der ganz falsche weg. Die meisten eltern kriegen das nicht hin, ganz schlichtweg und man hat gar keine kontrolle darüber, wer da aufwächst und wo es probleme gibt.

Ich bin für das Gegenteil: Schon früh die absolute Kontrolle, die Eltern heute über ihre jungen Kinder haben, aufbrechen.
Kindergartenpflicht, dann früh lange Tage in der Grundschule (die aber eben nicht langen unterricht beeinhalten sondern eher wie in einer kita laufen) und eine eingehende beschäftigung dort mit den kindern, um eventuelle fehlerziehung der eltern auszugleichen.

Ich sehe es als problem an, dass eltern heute in der erziehung ihrer kinder zu viel zu sagen haben.


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24.08.2019 um 14:23
@shionoro

Wie wäre es, wenn wir Familien einfach gänzlich abschaffen würden? Lasst uns die Kinder den Eltern doch gleich nach der Geburt wegnehmen.


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24.08.2019 um 14:25
@calmdude

Warum die Polemik? Was wären denn die nachteile,w enn eltern nicht mehr absolute kontrolle über ihre kinder habe in jungen jahren?


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