Politik
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

1.963 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Reform, Digitalisierung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.09.2019 um 22:21
@Doors

Das ist circa so als würdest du sagen, dass du deine Kinder essen lässt, was sie wollen, ihnen aber alles hinstellst und einen Ernährungsratgeber gibst. Es ist keine Bevormundung, jemanden zu helfen, wenn er verunsichert ist.

Was wir heute machen, ist, kinder in die schule zu stecken wo man ihnen bis zur volljährigkeit (oft noch etwas länger) sagt, was sie tun sollen. An sich komplett ohne echte eigene entscheidungen (ob man aufgabe a oder b macht ist nun nicht wirklich eine freie entscheidung) und an sich auch ohne wirklich eigeninitiative und ohne raum um wirklich zu scheitern.

Da lässt man sich berieseln und macht, was einem gesagt wird.

DANN plötzlich soll man auf die uni gehen oder eine ausbildung machen oder arbeiten. Mit zigtausend möglichkeiten und dazu auch noch den wohlmeinenden erwachsenen, die sagen, man soll doch machen was einem spaß macht und einer gesellschaft, bei der 'selbstverwirklichung' ein immer größere thema sucht.

Jetzt soll der, der 20 Jahre lang gesagt bekommen hat, was er machen soll, das plötzlich alles selber wissen. Man will ihn ja nicht bevormunden.
Dann bricht er ein studium/ausbildung ab, vielleicht zwei und wenn ihm das irgendwann zu sehr beschämt macht er irgendwas anderes, mit dem er auch nicht so recht zufrieden ist. Sich immer fragend, ob er es nicht hätte besser machen können, ob ihm das genug ist, ob es reicht.

Und natürlich macht das leute unglücklich und führt auch zu demotivation. Weil wir leute 20 Jahre lang zur Folgsamkeit erziehen und dann Eigeninitiative und Entscheidungsstärke von ihnen wollen (die wir heute brauchen in modernen berufen).

Anzeige
melden

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.09.2019 um 22:22
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wie überlebst Du denn so? Sind Deine Eltern auch überfordert und Du trotzdem voll der SuperAllesChecker? Oder sind Deine Eltern die Ausnahme, die alles voll kapieren? Oder bist nur Du die Ausnahme? Auf jeden Fall hast Du ja voll den Durchblick, trotz Schule, wie hast Du das denn geschafft? Gab es zig Psychologen, die Dich ständig evaluiert haben?
Ich kann gerne darüber reden, wie das bei mir war, weil es ein gutes beispiel ist. Das mach ich aber nur, wenn wir offen und ehrlich reden und da nicht irgendwie Häme kommt. Muss es nicht haben, dass irgendwer sich über mein familien leben das maul zerreisst, hatte ich hier an anderer stelle schon, weil ich keine kinder habe.


melden
Doors ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.09.2019 um 22:32
@shionoro

Es ist ja nicht so, dass ich als Elternteil die Verantwortung für die Erziehung meiner Kinder, d. h. die Befähigung zur Selbständigkeit an die Schule "outsource". Ich bin der Erziehungsberechtigte und Erziehungsverpflichtete. Wenn es mir nicht gelingt, meine Kinder dahin zu bringen, ihren Lebensweg ab dem 18. Lebensjahr eigenverantwortlich zu gestalten, dann habe ich versagt. Da ist es dann billig, die Verantwortung dafür auf andere zu schieben.


2x zitiertmelden

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.09.2019 um 22:34
@shionoro
Mir geht es darum, Dir mal dahingehend einen Denkanstoss zu geben, Dein Familienleben interessiert mich nicht im persönlichen Sinne. Du musst eben auch bedenken, was sich generell so verändert hat, die Leute sind ja nicht blöder oder intelligenter als früher, die Zeiten sind andere. Es verändert sich viel und das ständig und das nicht im Sinne von Aufschwung. Meine Mutter ist kaum gebildet nach heutigen Maßstäben, mein Vater hat einen normalen Realschulabschluss. Sie hatten beide, obwohl quasi gleichzeitig in Deutschland aufgewachsen, ein vollkommen unterschiedliches Leben. Vollkommen unterschiedliche Voraussetzungen. Und beide haben dazu beigetragen, dass ihre Kinder die Menschen sind, die sie heute sind, kein Beitrag war da mehr oder weniger wert. Keiner nur gut oder nur schlecht.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Es ist ja nicht so, dass ich als Elternteil die Verantwortung für die Erziehung meiner Kinder, d. h. die Befähigung zur Selbständigkeit an die Schule "outsource".
Das ist aber die Idee von @shionoro und das finde ich bedenklich.


melden

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.09.2019 um 22:35
@Doors

Aber defacto ist das heute so, dass wir an die Schule outsourcen. Wir geben das nur nicht zu.
Immer mehr Eltern verlangen von der Schule, erziehungspflichten zu übernehmen. Auch, weil sie die gar nicht so richtig übernehmen können, wenn sie die hälfte des tages gar nicht da sind und auch bei dieser hälfte die kinder nicht zwangsläufig die ganze zeit sehen.

FIndest du es denn nicht bedenklich, wenn offenbar immer mehr eltern versagen und findest du nicht, dass man dann handlungsbedarf hat?


melden
Doors ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.09.2019 um 22:40
@shionoro

Also sind es die Eltern, die versagen? Und dann willst Du noch die Schule abschaffen? Wer bitte soll dann die Kinder erziehen?

Ich gehöre übrigens zur Generation der wirtschaftswunderlichen Schlüsselkinder. Mit dem Wiederaufbau der Bundesrepublik beschäftigt, hatten die wenigsten Eltern die Zeit, sich um ihre Kinder zu kümmern. Wir waren weitgehend uns selbst bzw. den älteren Geschwistern überlassen. Trotzdem habe ich nicht den Eindruck, wir wären alle Versager geworden.


1x zitiertmelden

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.09.2019 um 22:44
@Tussinelda

Ich behaupte auch nicht, dass irgendwer blöder oder intelligenter ist. Ich behaupte, dass zustände sich geändert haben, undzwar so geändert, dass man sie nicht mehr einfach zurückbiegen kann.
UNd dass wir uns nicht darauf einstellen.

Das ist, als würden wir immer noch heutzutage in erster linie die Kinder zu Bauern ausbilden, weil das historisch mal sinn gemacht hat und uns überlegen, ob wir nicht ein paar Computerstunden in die Bauernausbildung einbauen sollten, um das ganze moderner zu machen.
Wir bereiten die Kinder nicht darauf vor, was sie vorfinden.

Viele Menschen schaffen es trotzdem, sich zu behaupten. Versteh mich da nicht falsch. Aber das ist doch immer so. Es gab zeiten, da haben wir kinder geschlagen und misshandelt, ohne dass man dabei auch nur sich was dachte. Und die meisten davon sind trotzdem gute eltern und gesunde menschen geworden.
Damit vergleiche ich nicht schule heute mit schlagen, ich will nur sagen: Nur, weil die meisten leute einigermaßen klarkommen, heißt das nicht, dass das system gut ist.

Nochmal: Es geht NICHT um Wertigkeit.
Ich tue heutzutage Dinge, die meiner Eltern absolut überfordern würden. Meine Eltern haben Dinge gemacht, oder tun Dinge, die ich nicht tun könnte. Nur: Natürlich ist es sinnvoller, auf die heutige Welt hin zu erziehen als auf eine Zeit, die nicht mehr da ist.

Wie gesagt, wenn ich kinder darauf erziehe, dass sie an sich statussymbolen (und nichts anderes sind noten) hinterherlaufen und offiziellen titeln und um die zu bekommen tun sollen, was man ihnen sagt, kann ich nicht plötzlich von ihnen verlangen, dass sie aber eigeninitiative, kreativität und entscheidungsmut mitbringen sollen.

Genau das brauchen sie aber in vielen heutigen berufen und arbeits (und studien) umfelder. Und dieses paradoxe Handeln macht junge Erwachsene (und Jugendliche ) ängstlich.
Das heißt nicht, dass ihre eltern schlechte eltern sind, nur weil die sagen, dass Noten wichtig sind und die sich in der Schule anstrengen sollen. Aber man kann auch ein gutes und liebevolles Elternteil sein und trotzdem in einem oder zwei aspekten den kindern nicht mitgeben (können) was sie eigentlich bräuchten.
Und weil das häufig passiert (wie gesagt, ich hab auf den letzten seiten finde ich ausreichend belegt, dass heutige kinder und jugendliche und junge erwachsene gestresster und nervöser sind, als sie es sein sollten) müssen wir da über staatliche bildung eingreifen.

Wir haben aber eine staatliche bildung, die das problem verfestigt. Notendruck, Fokus auf Folgsamkeit, Lernen von Schemata anstatt Eigeninitiative, Reizarmut, wenig möglichkeit sich auszuprobieren.
Und genau das gegenteil müsste die Bildung eigentlich sein in der heutigen zeit.


melden

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.09.2019 um 22:46
@Doors

Du sagst doch, dass die Eltern wohl versagt haben, wenn volljährige kinder nicht wissen, wie sie mit dem studium klarkommen. Das war nicht ich.
Zitat von DoorsDoors schrieb:ch bin der Erziehungsberechtigte und Erziehungsverpflichtete. Wenn es mir nicht gelingt, meine Kinder dahin zu bringen, ihren Lebensweg ab dem 18. Lebensjahr eigenverantwortlich zu gestalten, dann habe ich versagt. Da ist es dann billig, die Verantwortung dafür auf andere zu schieben.
Das hast du geschrieben. Ich sehe das nicht so, aber nach deiner definition versagen sehr viele eltern, in wachsender anzahl.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ich gehöre übrigens zur Generation der wirtschaftswunderlichen Schlüsselkinder. Mit dem Wiederaufbau der Bundesrepublik beschäftigt, hatten die wenigsten Eltern die Zeit, sich um ihre Kinder zu kümmern. Wir waren weitgehend uns selbst bzw. den älteren Geschwistern überlassen. Trotzdem habe ich nicht den Eindruck, wir wären alle Versager geworden.
Und das heißt, dass man einfach hinnehmen sollte, wenn immer mehr jugendliche und junge erwachsene angststörungen entwickeln, weil sie mit ihrer orientierungslosigkeit nicht klarkommen?

Weil du in einer ganz anderen zeit und unter ganz anderen vorraussetzungen schließlich auch deinen lebensweg beschritten hast?


melden
Doors ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.09.2019 um 22:53
@shionoro

An der, aus durchsichtigen Gründen, von Psycho-Wissenschaftlern gern publizierten Zunahme von psychischen Erkrankungen aufgrund von Angst oder Leistungsdruck, habe ich so meine gewissen Zweifel. Als hätten frühere Generationen in den vergangenen hundert Jahren nicht viel mehr Gründe für Ängste und Burnout gehabt. Aber vermutlich hatten die vor lauter Überlebenskampf gar keine Zeit dafür. Es ist gut, dass psycjische Störungen heute nicht mehr verschwiegen und stigmatisiert werden wie noch vor vielen Jahrzehnten. Andererseits habe ich manchmal den Eindruck, dass Menschen ihre eigenen Missbefindlichkeiten als Standarte vor sich her tragen, um sich für alles Mögliche und Unmögliche zu entschuldigen und damit gleichzeitig die Schuld auf andere wegdelegieren.

Es liegt an den Schülern und Studenten selbst, heraus zu finden, was ihnen nicht passt, sich zu organisieren und die als untragbar empfundenen Zuständ ezu ändern.

Das kann ihnen niemand abnehmen.


3x zitiertmelden

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.09.2019 um 22:54
@shionoro
Das ist aber immer so, dass Eltern Dinge wissen/können, die wir womöglich nicht brauchen/können, weil es schlicht nicht mehr nötig oder überholt ist. So war es immer und wird es immer sein. Wir sind 3 Kinder, jedes einzelne hat einen vollkommen unterschiedlichen Weg eingeschlagen, vollkommen andere Entscheidungen getroffen, hat andere Lebensziele, wir haben alle die gleichen Grundlagen. Meine Eltern haben nicht versagt oder alles toll gemacht, sie haben uns den erforderlichen Grundstock mitgegeben, denn mehr können keine Eltern, den Rest macht das Individuum selbst draus.


3x zitiertmelden
Doors ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.09.2019 um 22:58
@Tussinelda

Die Schule kann einem nur das nötige Handwerkszeug liefern - Arbeiten muss man dann schon selbst. Das Leben lehrt uns mehr als die Schule.

Dummerweise wird man nicht vorher gefragt, in welche Welt man hinein geboren werden will - und ob überhaupt.
Aber wenn ich schon mal da bin, ungefragt, dann will ich auch sehen, was ich aus meinem Leben machen kann.

Jeder kriegt bei seiner Geburt eine Box voller LEGO geschenkt, sagt meine philosophische Irin. Welche Steine es sind, ob man aus den Steinen überhaupt irgendwas bauen kann, liegt nicht an uns. Aber wenn wir etwas daraus bauen können und wollen, dann liegt es an uns, was wir daraus machen.


4x zitiertmelden

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

01.09.2019 um 23:39
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Deutschlands Kinder sind rundum stressgeplagt, jedes Dritte ist mit seinem Leben unzufrieden.
Vielleicht liegts auch am Internet und zu viel Smartphonenutzung. Smartphones sind der reinste Terror.


melden

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

02.09.2019 um 00:02
Zitat von DoorsDoors schrieb:An der, aus durchsichtigen Gründen, von Psycho-Wissenschaftlern gern publizierten Zunahme von psychischen Erkrankungen aufgrund von Angst oder Leistungsdruck, habe ich so meine gewissen Zweifel. Als hätten frühere Generationen in den vergangenen hundert Jahren nicht viel mehr Gründe für Ängste und Burnout gehabt. Aber vermutlich hatten die vor lauter Überlebenskampf gar keine Zeit dafür. Es ist gut, dass psycjische Störungen heute nicht mehr verschwiegen und stigmatisiert werden wie noch vor vielen Jahrzehnten. Andererseits habe ich manchmal den Eindruck, dass Menschen ihre eigenen Missbefindlichkeiten als Standarte vor sich her tragen, um sich für alles Mögliche und Unmögliche zu entschuldigen und damit gleichzeitig die Schuld auf andere wegdelegieren.
Jetzt mal bitte keine VT. Das sind unabhängige studien, nicht von 'psycho wissenschaftler' die dir irgendwas verkaufen wollen.

Du verstehst es noch immer nicht: Es kommt nicht darauf an, was du für legitime gründe für burnout hälst. Sondern gerade eben das ist ja das interessante, dass heute mehr Leute unter solchen Versagensängsten leiden obwohl es den leuten objektiv betrachtet besser geht.

Genau das denken von dir, dieses 'ich habe manchmal den eindruck,d ass menschen ihre eigenen missbefindlichkeiten als standarte vor sich hertragen' ist das problem. Du erkennst, dass da leute sind, denen es eigentlich gar nicht so schlecht geht, die aber irgendwie gar nicht belastbar sind. Statt aber zu erkennen, dass das ein neuartiges problem ist und kein einzelfall, gehst du die 'ach die sind eigentlich faul und machen das als entschuldigung' route.
Das bringt uns aber langfristig in schwierigkeiten, denn diese probleme sind nicht aus faulheit erwachsen. Das sind neue Probleme unserer Jugend. Und die kommen AUCh daher, dass wir sie eben nicht gut auf das, was sie erwartet, vorbereiten.

Man muss keine kriegsgeneration sein, um sich unsicher über sein leben zu sein und angst davor zu haben, den falschen weg zu gehen. Im gegenteil: je mehr wege einem offen stehen, desto unsicherer wird man in seiner entscheidung. Und darauf bereiten wir leute in der schule eben nicht vor.

DIe schule behauptet, sie würde kinder auf alle lebenswege vorbereiten. Dabei macht sie es mit gar keinem.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Das ist aber immer so, dass Eltern Dinge wissen/können, die wir womöglich nicht brauchen/können, weil es schlicht nicht mehr nötig oder überholt ist. So war es immer und wird es immer sein. Wir sind 3 Kinder, jedes einzelne hat einen vollkommen unterschiedlichen Weg eingeschlagen, vollkommen andere Entscheidungen getroffen, hat andere Lebensziele, wir haben alle die gleichen Grundlagen. Meine Eltern haben nicht versagt oder alles toll gemacht, sie haben uns den erforderlichen Grundstock mitgegeben, denn mehr können keine Eltern, den Rest macht das Individuum selbst draus.
Das ist aber nicht nur ein kinkerlitzchen von 'jaja oma, heute macht man das anders'.
Das ist eine ganze elterngeneration die die Probleme ihrer Kinder nicht versteht. Es geht nicht um 'verschiedene wege', es geht darum, dass dieser erhebliche Individualisierungs und Auslebungsdruck so noch nicht in der jetzigen eltern (bzw. schon großeltern) generation da war.

Und darauf geben wir den kindern eben den grundstock nunmal nicht mit. Sonst hätten wir nicht die probleme, die wir haben.
Es geht nicht darum, ob Mama versteht, dass man ganz viele tolle sachen studieren kann. Das ist nicht das Problem.
Das Problem ist, dass viele junge Erwachsene sich trotz formal eigentlich guter Erfolgserlebnisse nicht wohl in ihrer Haut fühlen, sich eigentlich verkriechen wollen und bei jedem schritt denken, sie machen etwas falsch. Unabhängig davon, welchen weg sie nun gehen.

Und das verstehen die meisten älteren leute nicht, warum einer, der an sich einen akzeptablen job hat und dem nix weh tut zwischen ängsten und depressiven episoden schwankt und irgendwie einfach unzufrieden und gestresst ist.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Die Schule kann einem nur das nötige Handwerkszeug liefern - Arbeiten muss man dann schon selbst. Das Leben lehrt uns mehr als die Schule.

Dummerweise wird man nicht vorher gefragt, in welche Welt man hinein geboren werden will - und ob überhaupt.
Aber wenn ich schon mal da bin, ungefragt, dann will ich auch sehen, was ich aus meinem Leben machen kann.

Jeder kriegt bei seiner Geburt eine Box voller LEGO geschenkt, sagt meine philosophische Irin. Welche Steine es sind, ob man aus den Steinen überhaupt irgendwas bauen kann, liegt nicht an uns. Aber wenn wir etwas daraus bauen können und wollen, dann liegt es an uns, was wir daraus machen.
Das macht sie ja aber nich. Denn das, was man heute als rüstzeug bräuchte, wären genau charakterentwicklungsaspekte wie Frustrationstoleranz, entscheidungsfreudigkeit, kreativität, eigeninitiative usw.
Das bringt die Schule einem aber nicht bei, sondern sie gewöhnt es einem ab.

Sie gewöhnt einem das ab, was man heute braucht und sagt dann 'na das musst du dann schon selbst machen', bringt einem dafür aber sachen bei, die man nicht braucht.

In deiner Analogie z.b. ist es eher so, dass die schule dir lego verbietet, dir einen vorstellt, der dir 10 Jahre lang mit Duplo was vorbaut und dann sagt man dir, du sollst mit Lego ein Haus bauen was aber ganz toll aussehen muss, obwohl du nie selbst gebaut hast.

@parabol

Smartphones sind nichts schlechtes, digitalisierung auch nicht. Es bringt nichts, darüber zu schimpfen, dass etwas so ist. Wir haben heute auf schritt und tritt medien um uns. Das wird sich nicht ändern, auch nicht, wenn man schülern ihr handy für ne stunde wegnimmt.

Im gegenteil, man muss damit umgehen lernen.


2x zitiertmelden

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

02.09.2019 um 00:10
@shionoro
Och jetzt ist es schon eine ganze Elterngeneratiin, die ihre Kinder nicht versteht. Als ob das was Neues wäre. Meinst Du die Eltern der 68er haben ihre Kinder „verstanden“?
Es liegt in der Natur der Dinge.


melden

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

02.09.2019 um 00:25
@Tussinelda
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das ist aber nicht nur ein kinkerlitzchen von 'jaja oma, heute macht man das anders'.
Das ist eine ganze elterngeneration die die Probleme ihrer Kinder nicht versteht. Es geht nicht um 'verschiedene wege', es geht darum, dass dieser erhebliche Individualisierungs und Auslebungsdruck so noch nicht in der jetzigen eltern (bzw. schon großeltern) generation da war.
Das schrieb ich. Es geht darum, dass diese Generation nichtmal mehr die PROBLEME wirklich durchschauen kann, die die kinder da manchmal haben. Obwohl sie es will.

Wie gesagt, natürlich hat oma nicht verstanden, warum mama sich jetzt die haare so komisch färbt.
Aber das war letztendlich eine Phase. Oma hat meistens am Ende doch die Probleme von Mama verstanden sobald Mama nicht mehr eien Jugendliche in einer Phase, sondern eine Hausfrau war oder eine Mutter mit Halbtagstselle.
Einiges war schon in der Generation anders als in der davor. Natürlich hat Oma eventuell nicht verstanden, warum man jetzt Doppelnamen hat oder was Mama mit ihren modernen Erziehungsmethoden will. (ist ja nicht so, als wäre die Entwicklung neu), aber trotzdem hat sich jetzt etwas verändert.

Junge Erwachsene sind nicht mehr in einer trotzphase. Sogar viel weniger als noch in der Elterngeneration, dieses Punkding und aufbegehren ist schon ziemlich lange aus der Mode. Es geht da nicht um Attitüde oder Trends.

Es geht darum, dass junge Erwachsene heute Probleme haben, die mentaler Natur sind (also stress, angst, zwänge, weltschmerz, unglück), die nicht von ihren Eltern verstanden werden. Die können trösten und vllt einen Teil davon verstehen, aber die meisten leute aus der elterngeneration begreifen nicht, warum einer total unglücklich mit seinem leben ist der studiert hat, einen guten job, gesund ist aber trotzdem wegen alltagskleinigkeiten sich enorm belastet fühlt.


melden

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

02.09.2019 um 01:30
@shionoro
und all das löst Du im JZ. Daran glaube ich nicht.


melden

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

02.09.2019 um 01:45
@Tussinelda

Es wäre wenigstens ein Anfang. In jedem fall löst das JZ so einige Probleme.
Wenigstens verschlimmert es diesen Zustand nicht, so wie die Schule es tut.

Aber wir können uns ja mal konkreter darüber unterhalten, dass JZ erstmal nur im Kindergarten und Grundschulalter einzuführen.

Da sind schon wesentlich mehr überschneidungen da mit grundschulen, wäre also leichter zu implementieren und schon das würde vermutlich eine ganze Menge helfen, weil wir wenigstens dafür sorgen könnten, dass alle kinder für weiterführende schulen bereit sind, wenn sie dort hinkommen.


melden

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

02.09.2019 um 02:08
@shionoro
Du denkst, es löst Probleme, bitte tue nicht so, als wären Deine Fantasien Tatsachen


melden

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

02.09.2019 um 02:55
@Tussinelda

Ich hab aber gute argumente dafür-


1x zitiertmelden

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

02.09.2019 um 07:03
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich hab aber gute argumente dafür-
Das siehst DU so, ich nicht. Ich finde durchaus, dass Schule verbesserungswürdig ist, ich sehe aber kein JZ. Ich sehe es nicht als richtig an, alles in "staatliche Hand" zu geben, ich sehe das Problem eher darin, dass zu viel immer mehr abgegeben werden muss und abgegeben werden kann.


Anzeige

1x zitiertmelden