Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

@Spekulatius666

Ich habe gefragt was ein scherz war. Welchen punkt die angesprochen hast.

Meine sind jetzt groß. Und haben die schulen ein paar jähren jetzt hinter sich gelassen.

klompje1 schrieb:Meine sind jetzt groß. Und haben die schulen ein paar jähren jetzt hinter sich gelassen.

Das habe ich mir gedacht, dass du die aktuelle Situation in den Schulen mit Corona gar nicht beurteilen kannst.

klompje1 schrieb:Nicht böse gemeint, aber 25 mails zu beantworten und dies immer wieder ist nicht der aufgabe der Leher.

Im Distanzunterricht müssen Lehrer für Kinder da sein, wenn der Unterrichtsstoff nicht verstanden wird. Es ist nicht Aufgabe der Eltern. Distanzunterricht heisst auch nicht, die Lehrer haben frei.

klompje1 schrieb:Als Eltern sagt man ich gehe arbeiten und bin fein raus.

Es ist aber schon klar, dass die Schule der Ort der Wissensvermittlung ist. Das ist keine freiwillige Entscheidung, sondern es gibt eine Schulpflicht. Warum genau sollte Eltern eine staatliche Aufgabe auferlegt werden? Und welchen Zweck erfüllen Schulen und Lehrer dann noch, wenn sie ihre hoheitliche Aufgabe nicht mehr nachkommen?

klompje1 schrieb:Und vergessen viele haben auch familie.

Aha. Der Lehrkörper als besonders schützenwerte Institution...Eltern und Kinder müssen natürlich nicht geschützt werden. Die Kinder können bildungstechnisch gucken wo sie bleiben und den Eltern kann man natürlich neben Arbeit Haushalt auch noch den kompletten Lehrplan aufs Auge drücken. Interessante Einstellung.

Spekulatius666 schrieb:Das habe ich mir gedacht, dass du die aktuelle Situation in den Schulen mit Corona gar nicht beurteilen kannst.

Ich habe hier und besonders mein privat leben oft mein bedauern arbeitende mutter oder Eltern mitgeteilt.

Spekulatius666 schrieb:Im Distanzunterricht müssen Lehrer für Kinder da sein, wenn der Unterrichtsstoff nicht verstanden wird. Es ist nicht Aufgabe der Eltern. Distanzunterricht heisst auch nicht, die Lehrer haben frei.

Wie du schon sagst, lehrstoff und reglen kommen vom staat.

Und sie waren damals erst zart bei der einführung Computer mit dabei, Es ging zörgerlich.
Viele ältere lehrer wollen und können sich nicht mehr damit auseinander setzen. Haben auch oft noch gerne direkten Kontakt.

Und es ist nunmal eine ausnahme situation. Wo auch Lehrer nicht wussten was auf sie zukommt.

Es wird sich raustellen wer selbständig arbeiten kann, und wer weniger und wer mehr hilfe braucht.
Mein Sohn hätte damals auch bestimmt probleme, in so eine situation.

Spekulatius666 schrieb:Aha. Der Lehrkörper als besonders schützenwerte Institution...Eltern und Kinder müssen natürlich nicht geschützt werden. Die Kinder können bildungstechnisch gucken wo sie bleiben und den Eltern kann man natürlich neben Arbeit Haushalt auch noch den kompletten Lehrplan aufs Auge drücken. Interessante Einstellung.

Denke nicht das es so gedacht wäre, aber es ist so gekommen vor viele.
Und das ist zu bedauern. Und ich kann verstehen das man sich sorgen macht.

Nur wo ist die lösung?

Naja, die Lösung ist eine vernünftige Digitalisierungs- und Bildungspolitik.

Die haben wir nicht verfolgt und das rächt sich jetzt. Aber da muss man auch für gerade stehen. Man kann jetzt nicht sagen, dass das eben eine Ausnahmesituation ist. Schließlich wäre es irgendwann auch zu Problemen gekommen ganz ohne Corona, wenn man weiter laufen gelassen hätte.

Corona lässt es nur offensichtlicher werden.

klompje1 schrieb:Viele ältere lehrer wollen und können sich nicht mehr damit auseinander setzen

Ganz ehrlich, Arbeit ist kein Wunschkonzert. Wenn der Dienstherr das anordnet, muss es geleistet werden. Wer dazu nicht bereit ist, hätte besser einen anderen Beruf erlernt.

shionoro schrieb:Naja, die Lösung ist eine vernünftige Digitalisierungs- und Bildungspolitik.

Die haben wir nicht verfolgt und das rächt sich jetzt. Aber da muss man auch für gerade stehen. Man kann jetzt nicht sagen, dass das eben eine Ausnahmesituation ist. Schließlich wäre es irgendwann auch zu Problemen gekommen ganz ohne Corona, wenn man weiter laufen gelassen hätte.

Corona lässt es nur offensichtlicher werden.

Leider, eine vernünftige Lösung , die jetzt greift, sehe ich aber nicht. Einfach, weil man die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte nicht über Nacht ändern kann. Was man allerdings sofort ändern kann, wenn man will, ist die Einstellung, die man als Lehrer gegenüber seinen Schülern hat. Zb Erreichbarkeit bei Problemen.

Ich weiss von unserer Schule, dass sich viel darüber aufgeregt wird, dass unsere Schulministerin gelernte Rechtsanwaltsgehilfin ist und somit mit dem Schulalltag so gar nichts beruflich aus Erfahrung zu tun hat. Für mich auch ein No-Go. Das betrifft allerdings auch andere Posten zb den Bankkaufmann, der Gesundheitsminister ist.

@Spekulatius666

ICh finde es darum wichtig, dass was jetzt abgezogen wird nicht zu vergessen, wenn das nächste mal schuldebatten geführt werden.

Jahrelang rede ich dem thread davon, dass SChule den Schülern kein eigenverantwortliches Arbeiten beibringt, sondern nur, dass man sich durch den lehrer zwingen lassen muss (so wie später vom chef auf der arbeit) und, wo man kann, arbeit vermeiden soll.

Was passiert in Corona? Man wundert sich, dass das mit dem unterricht gar nicht so toll klappt, wenn der lehrer keine kontrolle mehr hat und das wissen nicht mehr mit dem löffel in den mund bringen kann.

Das gleiche damit, dass die schule nicht nach wissen, sondern auf verwahren ausgelegt ist. Sehen wir jetzt. VOn der 'ganzheitlichen bildung', die sonst gerne angeführt wurde, hört man keinen piep mehr. Wie wichtig selbst sehr abstrakte nieschenfächer sind. Nö. FEnster auf, sollen die Kinder ruhig frieren, hauptsache die sind nicht zu Hause.

Was ich sage ist weder gegen kinder, lehrer, politiker oder eltern gerichtet. Aber wir haben da gesellschaftlich einen blinden punkt, den wir jetzt hoffentlich in zukunft besser sehenkönnen.

@shionoro

Weniger Computer. Dies ganz normal als unterrichtsstunde einbauen. Und vieles bringen sie sich selbst bei.

Mehr praktikas, mehr bewegung würde ich sagen.

Und computer ganz normal einbauen.

Vor kurzum ein anruf. Wir würden immer so tolle ideen haben. was sie wohl studieren konnte.

Ich fragte, schaffst du dein abi denn.
Antwort.. weiß ich nicht.

Aber ich will so gerne ein Doktortitel haben. Finde ich cool.

Und ich sagte, frage erstmal was du willst. Was vor ein typ du bist. Brauchst du mehr bewegung, oder bist du lieber am computer, oder beides gemsicht. Bist du gerne mit menschen zusammen, kannst du locker plaudern. Oder was mit kreativität.

Konnte sie alles nicht mal beantworten.

Einfache fragen.

Dazu kann eine Lehrer mal behilflich sein. Und versuchen etwas einzuschätzen, wenn sie nicht alle 3 monaten wechseln.

klompje1 schrieb:Weniger Computer. Dies ganz normal als unterrichtsstunde einbauen. Und vieles bringen sie sich selbst bei.

Also überlässt man die Kinder sich selbst.und weniger Computer auch noch.

klompje1 schrieb:Mehr praktikas, mehr bewegung würde ich sagen.

Mehr Praktika fände ich auch schön, ist aber nicht vorgesehen und im Vergleich zu meiner Schulzeit ist es auch kaum möglich in den Ferien Praktikumsplätze zu bekommen. Die meisten Firmen winken ab wegen dem Versicherungsschutz oder nehmen nur Oberstufe oder oder oder. Wirklich Chancen gibt es nicht.

klompje1 schrieb:Und computer ganz normal einbauen.

Wer soll die ganzen PC eigentlich zahlen? Auch die Eltern? Und was ist, wenn diese es finanziell nicht können? Von den Schulen kommt da nicht viel. Es gibt zwar Fördertöpfe zur Digitalisierung, aber diese werden oftmals nicht abgerufen. Nicht aus Faulheit oder Unkenntnis, wobei letzteres oftmals schon..., Sondern dieses Geld ist für Hardware vorgesehen, ausschließlich. Wartung , Reparatur und Personal müsste aber vollständig die Schule finanzieren und eben dafür fehlt das Geld. Weil keine Schule verzichtet bei sowieso bestehenden Lehrermangel freiwillig auf noch einen Lehrer, nur um dann einen reinen IT Techniker oder Programmierer einzustellen.Also ruft man die Gelder zur Finanzierung auch nicht ab. Die Katze beisst sich so oder so in den Schwanz.

klompje1 schrieb:Dazu kann eine Lehrer mal behilflich sein

Eher nicht.

Mein Bruder ist Berufsschullehrer KFZ und hat seinen Schülern, die private Handynummer gegeben, um Unklarheiten zu beseitigen.
Telefonisch und per WA.

Dies wurde an der Schule bekannt und er "durfte" beim Personaler antreten. Dieser teilte ihm dann mit, das dies so nicht "gewünscht" sei und er dies doch bitte zu unterlassen habe.

Da sieht man mal, das Lehrer es auch nicht eben leicht haben.

@Hasenhirn

In der Tat hat ein Lehrer es schwer. Da sind aufgaben, die auf ihn anfallen, wenn er wirklich ein guter lehrer sein will, aber da ist gar nicht klar definiert, wie er ihnen nachkommen soll

Naja, das mag an manchen Schulen so sein, aber die Regel ist es nicht. In der Regel ( und da Rede ich von uns und all den Leuten, die ich kenne, die auch Kinder in Schulen haben) ist es so, dass es WhatsApp Gruppen gibt, wo auch die Lehrer anwesend sind. Alle Lehrer haben offizielle E-Mail Adressen bekommen, die auch bekannt gegeben wurden und Eltern und Schülern zum Austausch/Rückfragen dienen sollen. private E-Mail Adressen und Telefonnummern sind auch bekannt oder werden explizit mitgeteilt. Und zu guter Letzt arbeiten Lehrer und Schüler gemeinsam auf Moodle, wo man ganz offiziell jeden anschreiben kann.

Nur...all das nützt nichts, wenn Lehrer nicht reagieren oder das technische grundsätzlich ablehnen.

Spekulatius666 schrieb:Nur...all das nützt nichts, wenn Lehrer nicht reagieren oder das technische grundsätzlich ablehnen.

Eben. Viele wollen dies einfach nicht. Oder sind technisch dazu nicht in der Lage. (Weil vielleicht schon zu alt?)

Auch viele Schulen sind einfach nicht für so einen "Fernunterricht" ausgerüstet. Die Paar Rechner die da normal für den "EDV-Unterricht" stehen, werden meist von einigen wenigen Lehrer in ihrer Freizeit "gewartet". Wirklich professionelle Arbeit kann man da nicht erwarten.
Da haut eben wirklich der Investitionsstau den Kultusministern ordentlich zwischen die Beine.
Und welche Schule hat denn einen wirklich schnellen INet Anschluß? Dürften die wenigsten sein.

Viele sind aktuell schon froh, wenn sie die Fenster auf bekommen.
Weshalb einige Schüler schon ihren Klassenraum zur Lagerung für den Impfstoff angeboten haben ;-)

Hasenhirn schrieb:Eben. Viele wollen dies einfach nicht. Oder sind technisch dazu nicht in der Lage. (Weil vielleicht schon zu alt?)

Hatte ich zwar schonmal geschrieben, aber trotzdem...
Ist Arbeit bzw Staatsdienst jetzt ein Wunschkonzert, wo man sich aussuchen kann, ob man etwas will oder nicht?

Wenn mein Dienstherr etwas anordnet, mache ich das oder ich bin weg vom Fenster.

Unglaublich diese Rücksicht und Ansicht.

Spekulatius666 schrieb:Ist Arbeit bzw Staatsdienst jetzt ein Wunschkonzert, wo man sich aussuchen kann, ob man etwas will oder nicht?

Scheinbar Ja. Hat man doch schon bei LiMux gesehen. ;-)

Aber grundsätzlich hast Du schon recht. Wer wirklich Lehrer sein will und für seine Schüler da sein will, wird sich einsetzen und das, was fehlt an eigenem Know-how, schnell nachholen.
Die Lehrer, die dies nicht tun müssen aber nicht mit Problemen rechnen. Bei dem Lehrermangel kann sich keiner leisten die freizustellen.

@Spekulatius666


Ich bin nicht mehr so auf den laufenden, das stimmt.
Aber ich weiß auch das aufgaben gegeben würde die auch wiederholungen waren, und dann langsam gesteigert würden.

Nehme mal an das handhabt jeder Lehrer anders.

Aber ich verstehe deine sorge.

Vielleicht stellt sich auch raus wer gut ist oder wer nicht.
Und hilft bei der Berufswahl. Oder bei die Frage studieren oder nicht.

Und ich weiß auch da meine Kinder älter sind, die, die nicht studiert haben, ganz schön gut bei Kasse sind. Sie haben in die Zeit eine lehre gemacht. Und auch da kann man sich weiterbildenm und weiter kommen.
Wo ein studierte viele Jahre verlieren kann, wo er sonst normal arbeiten kann.

Oder auch mal was nebenbei machen kann.

Zurzeit in mein Umfeld studieren junge leute, machen es zu ende und stellen fest ist doch nichts für mich. Und studieren dann was neues.
Vielleicht sollte man sich viel mehr ein Kopf machen, wie man junge Leute helfen kann den weg zu finden was in frage kommen könnte.

Passend zu ihre Kapizitäten. Schrebt man da so ?

Ich finde das fehlt und mehr schul praktikas würden dabei helfen können.

Ich selber und meine Kinder auch, haben immer in die Ferien ein Job gemacht. Da findet sich meist was.

Humboldt schrieb am 27.07.2020:Ausweichmöglichkeiten für die Schüler

wenn jemand wirklich mobben möchte, passt er andere auf dem Schulweg ab oder an anderen Orten.
das ist nicht nur Langeweile oder Gelegenheit.

@klompje

Mit deiner Einstellung stellt sich tatsächlich die Ausgangsfrage, ob wir Schulen noch brauchen.

Mir geht es übrigens nicht darum, dass meine Kinder unbedingt Abitur machen, allerdings sehe ich nicht ein, dass sie darauf grundlos verzichten sollen, weil der Staat es eben nicht mehr hinbekommt Unterricht anzubieten oder Wissen zu vermitteln.unsere Gesellschaft ist nunmal so aufgebaut, dass man für gewisse Berufe bestimmte Abschlüsse braucht, es Prüfungen gibt, da hängt ja später ua auch der Lebensstandard von ab, den man gerne hätte.

Warum genau sollen meine Kinder jetzt auf Bildung und Abschlüsse verzichten, was ja auch Konsequenzen fürs ganze Leben hat.

Wie soll denn die Gesellschaft zukünftig aussehen, wenn jeder nur noch tut was er will und Bildung völlig flach fällt.

Ich glaube, du verkennst da die Situation, wohl auch, weil du eben nicht drin steckst. Aus der warte ist es sehr leicht Ratschläge zu erteilen. Wären meine Kinder bereits erwachsen, hätten Schule und Ausbildung hinter sich, dann könnte ich auch so daher reden. Geholfen ist damit aber keinen.

Brauchen wir überhaupt noch Schulen?

Das hab ich mich in letzter Zeit auch oft gefragt. Insbesondere weil ich nun den digitalen Unterricht über mich ergehen lassen muss...
Für uns alle ist das Neu. Aber später fragt keiner mehr danach, wie wir damit zurecht gekommen sind. Wir sollen das normale Pensum leisten - kein Aufschub, keine Zugeständnisse. Die kommenden Wochen werden sehr spannend.

Selbst wenn Ausstattung optimal ist: kann man Zuhause das lernen, was man auch im Präsentsunterricht lernt? Was sagt das, über unser Schulsystem aus? Disqualifiziert es sich nicht selbst, mit dem Anspruch, alles in die Cloud verlagern zu können?

Sollte lernen nicht mehr sein, als bloßes studieren von Fakten?
Wird, von so einem Unterricht, jeder Mensch angesprochen? An welcher Stelle, kann man einen Menschen und auf diese Weise, noch für etwas begeistern?

Ich betrachte Deutschland hier als total rückständig und ein Staat, der vor allem auf die Alten und den "Wenigen" zugeschnitten ist.

Negev schrieb:Ich betrachte Deutschland hier als total rückständig und ein Staat, der vor allem auf die Alten und den "Wenigen" zugeschnitten ist.

auf die Stammwählerschaft der etablierten Parteien halt ;)

Mit Merkel als Kanzlerin, die 2013 bekannte:

„Das Internet ist für uns alle Neuland“

und damit vielleicht den bürgernahen öffentl Dienst im Auge hatte

https://www.tagesspiegel.de/politik/die-kanzlerin-und-das-internet-merkels-neuland-wird-zur-lachnummer-im-netz/8375974.html

Dabei war der "Traum vom papierlosen Büro" , wo sämliche Daten elektronisch gespeichert, bearbeitet, übermittelt und ausgewertet werden statt als Papierakte von einem Stapel/Zimmer/Bundesland zum nächsten zu wandern, nun wirklich nichts, was an ihr vorbeigerauscht sein sollte..

Wenn das Internet 2013 noch Neuland war, ist es 2021 bereits in den Kinderschuhen und wird frühestens 2031 erwachsen ;)