Brauchen wir überhaupt noch Schulen?
25.08.2021 um 05:46Anzeige
shionoro schrieb:Mir geht es um das System.Da stimme ich dir natürlich zu. Wobei ich auch wieder finde, dass es inzwischen so viele verschiedene Schulformen gibt, dass es schwierig ist, alles unter „das System“ einzuordnen.
Wenn es für manche, bzw. sogar viele, Schüler im System eigentlich gar keine richtigen Auffangmechanismen gibt, dann ist das kein gutes System.
shionoro schrieb:Da wäre meine frage, warum man vergleichbarkeit braucht. Man behauptet doch, die Schule sei dazu da, dass Kinder die Grundlagen lernen. Oder nicht?Genau, man braucht nur dann Vergleichbarkeit, wenn es Noten gibt. Deshalb sag ich, das Notensystem gehört abgeschafft. Ich hab mein Abitur auf einer Montessorischule gemacht und es war eine super Entscheidung. Und als es dann im Abi Noten gab, gab es wieder Probleme - wie ich schon sagte. Weg mit den Zahlen, das ist wirklich eines der schlimmsten Dinge, die dieses Schulsystem zu bieten hat.
Luminita schrieb:eidung. Und als es dann im Abi Noten gab, gab es wieder ProblemeWas hattest du für Probleme?
Krautwurm schrieb:Was hattest du für Probleme?
Luminita schrieb:Ich hab im Abitur eine schlechte Note bekommen, WEIL ich mich kritisch mit dem Thema auseinandergesetzt habe und nicht der Meinung war, die vorgesehen war. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.:)
Krautwurm schrieb:Was wäre denn vorher passiert in deiner Schule?Ich verstehe nicht genau, was du meinst, aber ich erkläre gerne etwas mehr.
Wie hätten deine Lehrer das sonst zum Ausdruck gebracht?
Krautwurm schrieb:Ich möchte wissen, wie deine Lehrer sonst damit umgegangen wären, wenn sie deine Ausarbeitung zu kritisch gesehen hätten?Klar gab es Kritik. Die wäre in Schriftform geäußert worden, manchmal wurde (weil wir ja noch mit dem Regelsystem verknüpft waren) auch die Note dazugeschrieben, die es gegeben hätte.
Hätten sie es dir in Schriftform-wie oben erwähnt- gegeben. Oder gab es keine Kritik?
Krautwurm schrieb:Ich verstehe momentan nicht, warum du (anonyme) Benotung so bewertest.Was sagt mir denn meine Note? Ich könnte einen schlechten Tag gehabt haben, den Stoff noch nicht verstanden, keine Lust, Blackout, oder es wirklich nicht können. Und dann? Im Regelschulsystem gehts dann weiter, ohne wirkliche Chance, irgendwas aufzuarbeiten. Ich fands immer „klasse“, wenn man als Hausaufgaben aufhatte, die Schulaufgabe zu verbessern - wenn ich es gewusst hätte, hätte ich es gleich hingeschrieben. Na ja. Das Notensystem belohnt halt Bulimielernen, alles andere wird bestraft.
Luminita schrieb:Ich hab im Abitur eine schlechte Note bekommen, WEIL ich mich kritisch mit dem Thema auseinandergesetzt habe und nicht der Meinung war, die vorgesehen war. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.Was war denn das für ein Thema, und welche Meinung dazu war "vorgegeben"? Das kann wohl nur in einem Fach wie Deutsch gewesen sein, denn in Mathematik oder Physik gibt es keine "Meinungen".
T.Rick schrieb:Was war denn das für ein Thema, und welche Meinung dazu war "vorgegeben"?Ich kann das nicht mehr 100%tig wiedergeben, ist jetzt schon eine Weile her, aber es war in Deutsch (hatte sonst vorher nur Einser) und ich hab einen Charakter als positiv (energisch, selbstbewusst etc.) beurteilt, wo man diese Person eigentlich hätte negativ beurteilen sollen. Das Ganze klassisch aus einem eher kontextlosen Text … Na ja.
T.Rick schrieb:Auch negative Charaktere können energisch und selbstbewußt sein. Den Bösewicht erkennt man eher selten schon am Gesicht. Gerade Psychopathen können wunderbar charmant sein und wickeln ihre Opfer ein, bis sie irgendwann die Maske fallen lassen.Ganz genau. Hab mich halt auch fehlleiten lassen, hab danach den Originaltext gelesen und es wird im Textverlauf der Charakter viel klarer, trotzdem nicht unbedingt ein schlechter Mensch …
Luminita schrieb:Genau, man braucht nur dann Vergleichbarkeit, wenn es Noten gibt. Deshalb sag ich, das Notensystem gehört abgeschafft. Ich hab mein Abitur auf einer Montessorischule gemacht und es war eine super Entscheidung. Und als es dann im Abi Noten gab, gab es wieder Probleme - wie ich schon sagte. Weg mit den Zahlen, das ist wirklich eines der schlimmsten Dinge, die dieses Schulsystem zu bieten hat.Sehe ich auch so. Vor allem wird da ja Bildungserfolg an Fantasiebeurteilungen festgemacht und die Menschen daran gewöhnt. In unserer Gesellschaft interessiert es mehr, was du auf dem Papier angeblich kannst, als was du wirklich kannst.
paxito schrieb:persönliche Erfahrungen und „so war das doch bei mir“ sind wirklich überzeugende Argumente gegen wissenschaftliche Evidenz.Die Frage ist, ob wissenschaftliche Erkenntnisse stets umsetzbar sind u. perse immer sinnvoll.
Krautwurm schrieb:Ich habs immer noch nicht verstanden. Wie wäre denn die Abitur Prüfung in deiner Schule gelaufen, wenn es sich dafür die Möglichkeit gegeben hätte?Ich merks :D Ich hab doch Abiturprüfungen geschrieben? Ganz normal wie jeder andere auch, nur die Zeit davor war eben anders.
Wie liefen frühere Prüfungen ab?
shionoro schrieb:Und das sorgt natürlich auch dafür, dass sich Menschen eher daran orientieren, gute Noten zu haben, als viel zu lernen.Lernen ist in seiner klassischen Form "Veränderung des Verhaltens" (Psychologie) oder "Wissenserwerb". Das wird in der Schule nicht mehr vermittelt. Leider.
shionoro schrieb:Den Post kannst du halt echt nicht bringen wenn du schule mit h schreibstSarcasm :)
shionoro schrieb:Den Post kannst du halt echt nicht bringen wenn du schule mit h schreibstDas war ein Joke, Mann.
yong schrieb:Zudem sollte es Klassen geben die sich expliziert Schülern annehmen die einen gewissen Förderbedarf besitzen, ohne stark in den weiteren Unterrichtsverlauf einzugreifen, so dass Schüler mit Defiziten gefördert werden, jedoch nicht den Anschluß verlieren und weiter im jeweiligen Klassenverband integriert werden.Das Problem hat man schon jetzt mit der Inklusion, Schüler mit Defiziten (auch die Ex-Sonderschüler) sollen besser gefördert werden, aber die Schulbehörden bzw. zuständigen Länder weigern sich standhaft, die Schulen dann entsprechend mit mehr Lehrern und Sonderpädagogen aufzustocken. Das kostet schließlich Geld, das man mit der Schließung der Sonderschulen eigentlich sparen wollte. Am Ende bleibt das Problem an den vorhandenen Lehrern hängen, die die Mehrarbeit leisten sollen und nicht können, weil sie für ihre normalen Schüler nämlich auch noch da sein sollen, und auch an den normalen Schülern, die entsprechend zurückstecken sollen, weil für sie weniger Zeit übrig bleibt.
borabora schrieb:Die Frage ist, ob wissenschaftliche Erkenntnisse stets umsetzbar sind u. perse immer sinnvoll.In diesem Fall eindeutig umsetzbar und sinnvoll. Es gibt ja Schulen die erst um 9 öffnen, das hatte keine erkennbaren Nachteile. Zusätzlich gilt: jede Viertelstunde bringt was, wenn als 9 Uhr aus irgendwelchen organisatorischen Gründen nicht geht, dann ist auch 8:15 besser als 8:00.