Röhrich schrieb:Die Diskussion um die Wehrpflicht und Aufrüstung zeigt leider, noch sind nicht alle aus dem Traum aufgewacht, hoffen wir die gehen nicht direkt von dem einen in den Alptraum über.
Es wäre echt besser gewesen die beizubehalten und dann hochzuskalieren - dann hätte man keine scheiß Grundsatzdebatten mit Bequemen führen müssen.
klompje1 schrieb:Gestern noch ein Beitrag gesehen wie traumatisiert somanche Soldat ist.
Ich als mama würde höchst persönlich mit Knarre da stehen wenn sie mein Sohn abholen würde.
Und sohnemann dringend raten, in ein anderes land zu ziehen.
Das ewige Dilemma. Manche Berufe birgen gewisse Risiken. Bei dem Beispiel gibt es immer Grundsatzdebatten und Abscheu. Teils weil Zwang dabei ist (wenn Wehrpflicht), teils weil die Auswirkungen in einem noch größeren Kontrast stehen als wenn Friedenszustand ist.
Polizisten, Seelsorger, Sozialarbeiter, Feuerwehrleute, Rettungssanitäter und vergleichbare Jobs fragt aber auch Max Mustermann meist nicht wie es mit dem Trauma ist. Oder hat es als Sekundär- bzw. Tertiärthema. Aber wenn es sinngemäß oder im wahrsten Sinne brennt, dann hofft man, dass jemand kommt und Gesundheit oder Psyche riskiert um anderen beizustehen.
Vom Grundprinzip her sehe ich das auch bei Soldat(inn)en so. Das soll individuelle oder kollektive Kriegsschäden gar nicht schönreden.
Aber es ist doch alternativlos darauf zu hoffen, dass es genug Menschen gibt die im Notfall bereit sind, zu handeln. Wenn ich das kategorisch und prinzipiell beim Militär ausklammere müsste ich es denklogisch auch bei Blaulichtkräften, Gerichtsvollziehern, etc. pp. (überall wo Gefährdung wahrscheinlich wird).
Niemand will seine Haut oder die der Kinder riskieren. Aber wenn es brennt will man dann doch irgendwie, dass irgendwer seine Haut riskiert. Das geht kollektiv aber nur bis zu einem gewissen Prozentsatz gut.
klompje1 schrieb:Ich habe mein Sohn nicht geboren um ihm zu verlieren an ein krieg weil die oberen es nicht hin bekommen zu reden mit einander
Eine oberflächlich bequeme Haltung, die aber Komplexitäten der Welt aussen vor lässt. Wenn am Ende DEINE 'Oberen' bemüht sind aber die ANDEREN 'Oberen' nicht und genug Leute schicken dich / dein Umfeld / dein Kollektiv zu knechten, bleibt dir am Ende bei jeder Verweigerungshaltung nur die Flucht. Das ist individuell begründbar aber im Kollektiv nicht mehr bzw. ab einer kritischen Masse mündet es in kollektive Selbstaufgabe.
Manche müssen dann halt Prioritäten setzen. Alles zum Nulltarif gibt es leider nicht. Wenn einem Flucht/Verweigerung lieber ist sollte man halt auf gepackten Koffern sitzen oder vorher auswandern - und das schreibe ich jetzt in dem Kontext sogar wertfrei.
Man muss für sich Prioritäten setzen. Persönlich allergisch werde ich nur, wenn man seine eigene Erwartungshaltung dem Kollektiv aufbürden will, "wie es zu sein hätte". Ich kann das schlecht für andere/ein 'Kollektiv' (und rate jenen die nicht wollen immer proaktiv, KDV-Anträge zu stellen oder halt auszuwandern oder Koffer zu packen etc) - aber dann können es andere anders rum eben auch nicht für alle, I guess.