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Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen

146 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: EU, Wirtschaftswunder, Nationalmythen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
navi12.0 Diskussionsleiter
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Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen

16.09.2019 um 10:29
So beginnt der Titel einen Buches von Ulrike Herrmann. Ihres Zeichens Bankfachfrau und Wirtschaftsjournalistin die einen sehr kritischen Blick auf unsere ökonomische Geschichte wirft, und vieles zerlegt, richtig einordnet, letztlich offenbar eine bedeutsame Wahrheit aufdeckt.

Namentlich das Wirtschaftswunder, die soziale Marktwirtschaft, ihre Ikone Ludwig Ehrhard, und sonstige Nationalmythen, die so bestenfalls in unserem kollektiven Gedächtnis existieren, aber nicht in der Realität.

Erste Frage, die sich mir dazu stellt: Stimmt das, was sie sagt, oder wie viel ist denn wirklich an den Mythen dran?

Nächste Frage ist: Wenn tatsächlich vieles so nicht stimmen sollte, welche Schlüsse ließen sich aus den neuen Erkenntnissen für die Zukunft ziehen, und wie müsste unsere Gesellschaft darauf reagieren?

Welche Reformen, welche politischen Weichenstellungen, welche zivilgesellschaftliche Verhaltensweisen müssten entstehen. Schließlich wie wären die zukünftigen Geschichten, die man sich neu erzählen müsste, um eine "bessere" Zukunft bauen zu können?

Hier noch mal kurz ein Vid , das mich auf die Frau aufmerksam machte. Zum kurzen kennen lernen. Weiteres im Verlauf der Diskussion, so denn eine zustande kommt.

https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/videos/sendung-vom-15092019-video-102.html (Archiv-Version vom 10.08.2020)

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Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen

16.09.2019 um 12:51
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Erste Frage, die sich mir dazu stellt: Stimmt das, was sie sagt, oder wie viel ist denn wirklich an den Mythen dran?
Da müsstest du erstmal die mythen hier erzählen.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Welche Reformen, welche politischen Weichenstellungen, welche zivilgesellschaftliche Verhaltensweisen müssten entstehen. Schließlich wie wären die zukünftigen Geschichten, die man sich neu erzählen müsste, um eine "bessere" Zukunft bauen zu können?
Zu Unpräzise, da ist wie in zig anderen Weltberbesserungsthreads eine recht beliebige Frage.


Ansonsten scheint sie Mythen zu wiederlegen die nix Existierten... ebenso Positionsn die so nicht existieren ausser ganz Links oder ganz Rechts... Von daher wenig zum Diskutieren.

zumindest in dem TTT auschnitt.


wie gesagt wenn man das hie Diskutieren will müssten die Thesen mal so richtig auf den Tisch.


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Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen

16.09.2019 um 12:57
Anbei merkt man schon bei den kurzen Statement ihre vornehmlich von sozialistischen Fantasien geprägtes Vorstellung.


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navi12.0 Diskussionsleiter
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Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen

16.09.2019 um 14:39
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Da müsstest du erstmal die mythen hier erzählen.
Hast Recht, man muss das hier in kleinen Häppchen servieren, sonst kommt da nix an.

Fangen wir hier an:

-Deutschland ist wohlhabend, aber die gängigen Erklärungen dafür sind falsch,
behauptet die Frau.

-Ludwig Erhard soll Vater des Wirtschaftswunders gewesen sein. Tatsächlich war er ein unfähiger Ökonom, ein Profiteur im Dritten Reich und ein Lügner.

-Die Bundesbank war angeblich die unbestechliche Hüterin der D-Mark. Stimmt nicht, sagt sie.
Sie hat Millionen in die Arbeitslosigkeit geschickt und die deutsche Einheit fast ruiniert.

-Soziale Marktwirtschaft klingt nach sozialem Ausgleich, doch auch das ist eine irreführende Bezeichnung. Begünstigt werden schon immer, und immer mehr die Reichen.

-Auch die permanenten Exportüberschüsse haben Deutschland nicht voran gebracht, sondern geschadet. Stattdessen müsste es eigentlich heißen, dass wir ein Importdefizit haben, das den Nachbarn, von deren Wirtschaft unsere stark abhängig ist, schadet.

-Die Wiedervereinigung war angeblich unglaublich teuer, hat aber in Wahrheit keinen einzigen Pfennig gekostet.


Was halten die Allmy-Experten davon?
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Anbei merkt man schon bei den kurzen Statement ihre vornehmlich von sozialistischen Fantasien geprägtes Vorstellung.
Wo genau? Ich lese da eher Keynes raus. Vllt hab ich was übersehen.


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Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen

16.09.2019 um 15:03
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:-Deutschland ist wohlhabend, aber die gängigen Erklärungen dafür sind falsch,
behauptet die Frau.
Was sollen denn gemäß der Frau die gängisten Erklärungen sein? Tatsache ist Rohstoffe sind es schon mal nicht..und auch keine Spenden.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:-Ludwig Erhard soll Vater des Wirtschaftswunders gewesen sein. Tatsächlich war er ein unfähiger Ökonom, ein Profiteur im Dritten Reich und ein Lügner.
Da sehe ich eher ihre Absichts, es geht eher um Ludwig Erhardt. SO unfähig scheint aber nicht gewesen zu sein, zuminest wenn ich ihn mit anderen Politiker und ihren Plänen vergleiche..

Ob er im 3 Reich Profitiert hat? DAnn wäre das Thema eher Ludwig Erharts Biographie
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:-Die Bundesbank war angeblich die unbestechliche Hüterin der D-Mark. Stimmt nicht, sagt sie.
Hüterin der D Mark war sie, ob sie total Unbestechlich war? Schwer zu sagen, aber der Einfluss der Regierungen auf die Bundesbank ist doch immer sehr bescheiden gewesen, aber die gestellten aufgaben bzgl der D Mark wurden offensichtlich erfüllt.

Aber dafür müsste man eben viel mehr Details haben was sie an der BB kritisiert.
Sie hat Millionen in die Arbeitslosigkeit geschickt und die deutsche Einheit fast ruiniert.
Die Bundesbank? Vermutlich eher ein Vorwurf das man die Währung nicht "Weich gemacht" hat. Was wiedrum eher für die Unbestechlickeit spricht. Aber auch dort müsste man erstmal prüfen was und wo
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:-Soziale Marktwirtschaft klingt nach sozialem Ausgleich, doch auch das ist eine irreführende Bezeichnung. Begünstigt werden schon immer, und immer mehr die Reichen.
Das ist wiederum ein Punkt wo sie etwas mein was es bedeutet was es im Volksmun nicht wirklich bedeutet. Soziale Marktwirtschaft hieß nie das Reiche nicht Reicher werden können. Begünstig ist auch so ein Relativer Begriff. Soziale Marktwirtschaft heiß lediglich das der Gesezgeber mehr Einfluss hat auf die "Spielregeln des Marktes" als auch bestimmte Soziale Leistungen Organisiert. Ein Grund warum hier in der BRD eben nicht Menschen durch Krankheit oder Arbeistlosigkeit zum Leben unter der Brücke verdammt sind..
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:-Auch die permanenten Exportüberschüsse haben Deutschland nicht voran gebracht, sondern geschadet. Stattdessen müsste es eigentlich heißen, dass wir ein Importdefizit haben, das den Nachbarn, von deren Wirtschaft unsere stark abhängig ist, schadet.
Geht so, zuviele Extreme in eine Richtung sind selten Gut. Aber eine Positive Leistungsbilanz ist auch nicht schlecht. Und dann gibt es eben das Problem mit der Nachfrage. Ich hlate nix von befohlenem Importieren von "Scheißprodukten".

Ich schätze ihre Kritik ist in erster Linie Politisch Motiviert und nur bedingt Ökonomisch.

Dann ensteht ganz stark der Eindruck das sie Myhten oder "Glaubensätze" verfasst, die angeblich die breite Masse glaubt (was ich bezweifel) um sie dann als "Falsch" darzustellen
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:-Die Wiedervereinigung war angeblich unglaublich teuer, hat aber in Wahrheit keinen einzigen Pfennig gekostet.
Sehr gewagte These, das klappt nur mit Zahlenspielreien und komsichen Verrechnungsmethoden.


Bzgl Ihrer Gesinnung lese ich so ein bischen bei der Wahl ihre Kapitelübeschriften.


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Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen

16.09.2019 um 15:21
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Soziale Marktwirtschaft heiß lediglich das der Gesezgeber mehr Einfluss hat auf die "Spielregeln des Marktes" als auch bestimmte Soziale Leistungen Organisiert. Ein Grund warum hier in der BRD eben nicht Menschen durch Krankheit oder Arbeistlosigkeit zum Leben unter der Brücke verdammt sind..
Soziale Marktwirtschaft ist auch nur eine politische Floskel über deren tatsächlichen Gehalt man sich lange innerhalb der CDU/CSU gestritten hat. Ein Ludwig Erhard verstand darunter ironischerweise eine Politik der ökonomischen Nichteinmischung, die man heute sogar als marktradikal oder fälschlicherweise als neoliberal bezeichnen würde. So gesehen birgt das Thema tatsächlich das ein oder andere Märchen.


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Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen

16.09.2019 um 15:24
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Soziale Marktwirtschaft ist auch nur eine politische Floskel über deren tatsächlichen Gehalt man sich lange innerhalb der CDU/CSU gestritten hat. Ein Ludwig Erhard verstand darunter ironischerweise eine Politik der ökonomischen Nichteinmischung, die man heute sogar als Marktradikal oder fälschlicherweise als Neoliberalismus bezeichnen würde
Ironischerweise, ja, wobei die Soziale Markwirtschaft ja eine Strömung des Neoliberalismus war..

Natürlich ist die nicht in allen Ecken durchdefiniert. Eigentlich kann man es auch als "Eurokapitlismus" bezeichnen. Es ist von vielen Formen der Marktwirtschaft..
Zitat von paranomalparanomal schrieb:So gesehen birgt das Thema tatsächlich das ein oder andere Märchen.
Sofern denn das Märchen erzählt wird. Ehrhard hat eben damals richtig gelgegen sich nicht zu stark "Einmischen" Auch das "Maßhalten" scheint nicht ganz verkehrt gewesen zu sein wenn man schaut wie sich ein Schuldenberg so aufschüttet. Wobei da erst Kriisch wird wenn es Kolaibiert wie in den Pleiteländern.


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Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen

16.09.2019 um 15:37
Hmm, das angebliche Wirtschaftswunder war ja eigentlich nur eine Rückkehr zu der Wirtschaftskraft von vor dem Krieg ...
Die Unterstützung der Amerikaner war hilfreich und der europäische Wirtschaftsraum begann sich langsam zu formen ...


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Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen

16.09.2019 um 15:45
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/neugier-genuegt/redezeit-Ulrike-Herrmann-100.html


Schon am Anfang sehe ich da ihre Methodik. Oh Wow, die DM kam von den Amerikaner und war eine Ameriakanische idee?

Tja wie sollt es 1948 auch ander sein.. Ist eigentlich keine wirklich neue Erkenntnis.

Punkt 2?

wer sagt denn das das Wirtschafstwunder nur Deutschland betraf? Es fiel wohl in Deutschland besonders auf als Nachkriegsland unter Besatzung etc.

Der Aufgbau Europa war eine größer Agenda. Und wow, sie hat den Catch up Effekt entdeckt. Glückwunsch

Und es gab Länder mit größerne Pro Kopf einkommen, sie verweißt auf Spanien. Mmhh super, ändert ja nix am Emfpinden des Deutschen Wirtschafswunders, und wie man sah war das wohl nachhaltiger als etwas was in Spanien abging. (Was auch am 2 Weltkrieg nicht Teilgenommen hat.) Interessanterweise wurde die Spanische Volkswirtschaft aber nicht so wirklich global Player.

Aber auch hier die Erklärung. Fracno unterlag auch einem Boykott und Isolaiton

nach dem Krieg bzw Kalten Krieg änderte sich das natürlich auch



Die 1950-er und 60-er Jahre: Ein spanisches Wirtschaftswunder

In den 50-er Jahren änderte sich das politische Klima in der Welt. Der Ausbruch des Kalten Krieges brachte Spanien als mögliches Stützpunktland in den Fokus der USA – 1953 wurde ein Truppenstationierungsabkommen geschlossen. Spanien bekam milliardenschwere Kredite und knüpfte erste Handelsverbindungen mit Italien, Frankreich und England.

Oh nein, das ganze hat sogar einen Namen


Wikipedia: Nachkriegsboom






Also müsste man erstmal Prüfen. Welche Mythos existiert denn über die DM? Usw siehe oben.


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Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen

17.09.2019 um 07:55
Dieses Interview gibt Aufschluß darüber, was aus der Sicht der Autorin momentan besonders schief läuft, und wie wir dem begegnen sollten. Weltweit wird Kritik an unserer Ökonomie geäußert, nur bei uns wird das nicht wirklich zur Kenntnis genommen. Stattdessen baut man sich z.B. lieber irgendwelche Feinde im Ausland auf (siehe Eurokriese) und fackelt einen Strohmann nach dem anderen ab. Dieses fast schon autistische Verhalten der Deutschen bezüglich ihrer Wirtschaftsmärchen ist phänomenal und sollte sich ändern, so der Tenor hier.

https://www.srf.ch/sendungen/tagesgespraech/ulrike-herrmann-und-das-deutsche-wirtschaftsmaerchen


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Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen

17.09.2019 um 08:29
Macht alles immer noch nicht wirklich Plausibler. Gut wenn man einen HAmmer hat sieht man alles als Nagel und das vermute ich bei der Frau ganz Stark.

Leider bringt die Frau das ganze nicht Wissenschaftlich auf die Reihe, weswegen ihre Einstellung eben eher auf Ideologie basiert denn auf Volkswirtschaftlicher Herleitung.

Alternativen hat aber auch keiner so wirklich anzubieten, zumindest keine die wirklich bessere Ergebnisse hervorbringen.


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17.09.2019 um 08:57
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Alternativen hat aber auch keiner so wirklich anzubieten, zumindest keine die wirklich bessere Ergebnisse hervorbringen.
Und wie alle Märchen geht auch dieses zu Ende - weiter schlafen :D


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17.09.2019 um 09:12
welches Märchen meinst du


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Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen

17.09.2019 um 09:35
@Fedaykin
Ich gebe zu, nicht besonders viel Ahnung vom Thema zu haben. Bin da etwas unvorbereitet in die Sache eingestiegen, weil ich sie einfach spannend finde. Insbesondere angesichts einer drohenden Rezession. Muss mir da also noch etwas Wissen aneignen, bevor ich hier was wirklich sinnvolles beitragen kann.

@Issomad
@paranomal
Ihr beiden habt offenbar Interesse an der Thematik, und mehr Ahnung als ich, so wäre es für den Leser sicher interessant, wenn ihr die bereits gegebenen Impulse rund um die Geschichte etwas ausführt. Habe selbst etwas brauchbares Material gesucht, aber es gibt da noch nicht so viel zu. Zumindest ist es auf die Schnelle nicht aufzutreiben.
Müsste bei Gelegenheit auch das Buch lesen..

Hier mal ein Zeitungsartikel, der es aufgreift.

https://www.freitag.de/produkt-der-woche/buch/deutschland-ein-wirtschaftsmaerchen/maerchen_leseprobe (Archiv-Version vom 02.12.2020)


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17.09.2019 um 09:47
Klar greifen "Medien" wie "Freitag" das auf, wie alle was im Ansatz ihre Vorstellungen untestützt bzw dem Erfolgsmodell Marktwirtschaft entgegensteht.


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17.09.2019 um 09:51
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Alternativen hat aber auch keiner so wirklich anzubieten, zumindest keine die wirklich bessere Ergebnisse hervorbringen.
Eine Alternative bzgl. der nationalen Mythen ist es sich nicht zu erzählen, dass es der besonderen deutschen Raffinesse, des besonderen Arbeitseifers, oder besonderen Ingenieurskunst geschuldet ist, dass wir das Wirtschaftswunder hatten, sondern in erster Linie der Kooperation der europäischen Staaten nach dem Krieg nebst anderen wichtigen Faktoren. Der Irrglaube, wir würden hier der Zahlmeister für Europa sein, und alle anderen (bzw. gerade den Süden) mit durchfüttern, ist ein brandgefährlicher -politisch betrachtet-, und damit sollte eben aufgeräumt werden.

Dem kann man doch erstmal zustimmen, denke ich.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Klar greifen "Medien" wie "Freitag" das auf, wie alle was im Ansatz ihre Vorstellungen untestützt bzw dem Erfolgsmodell Marktwirtschaft entgegensteht.
Wieso ist das was, das man kritisieren sollte?

Der Inhalt des Artikels gibt ja nun erstmal einpaar Grundinformationen zum Thema, und darüber lässt sich ganz gut diskutieren.


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Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen

17.09.2019 um 10:06
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Eine Alternative bzgl. der nationalen Mythen ist es sich nicht zu erzählen, dass es der besonderen deutschen Raffinesse, des besonderen Arbeitseifers, oder besonderen Ingenieurskunst geschuldet ist, dass wir das Wirtschaftswunder hatten, sondern in erster Linie der Kooperation der europäischen Staaten nach dem Krieg nebst anderen wichtigen Faktoren.
Der Haken ist doch, ob dieser Mythos so existier wie du glaubst, oder nicht.

Oder ob er überhaupt Falsch ist. An der Deutschen Qualität lässt sich in vielen Dingen eben nicht rütteln, und sind eben mit ein Erfolgsfaktor. Die Deutsche ARbeitsmoral ist auch nicht die Schlechtestet, das merkt man wenn man das ganze einem Kulturellen Vergleich schuldet, (diese Faktoren existierten aber schon vor dem Krieg"

Die Kooperation mit Europäischen Staaten? Nun wie sah die aus, sie sah so aus das man den Warenverkehr wieder freigab, und die Europäische Einigung begann mit der Montanunion und co..

Aber du wirst es natürlich genauer erläutern.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:er Irrglaube, wir würden hier der Zahlmeister für Europa sein, und alle anderen (bzw. gerade den Süden) mit durchfüttern, ist ein brandgefährlicher -politisch betrachtet-, und damit sollte eben aufgeräumt werden.
Zahlmeister sind wir doch.. allerdings profitieren wir von dem Konstrukt EU auch ganz schön.

das der Süden ohne die EU schon anders dastehen würde ist auch kein Mythos.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Dem kann man doch erstmal zustimmen, denke ich.
In der vereinfachten form eher nicht. DAs ist es was mich stört. Wenn sie versucht die Geschichte nicht Faktisch zu betrachten sondern so, um irgendwelchen Nationalisten zu wiedersprechen so mag das Motiv ehrenwert sein, aber die Methodik finde ich dennoch nicht gut.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Wieso ist das was, das man kritisieren sollte?
Weil man einfach Glaubt statt die Fakten zu prüfen. Wie auch immer was ansatzweise den eigenen Wunschvorstellungen entspricht wird über den grünen Klee gelobt bzw nicht hinterfragt.

Ist doch schön wenn Hermann glaubt der Marshallplan wäre die Ursache.. .was witzig ist weil das selber vor Jahren als Myhtos gehandelt wurde..


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Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen

17.09.2019 um 10:29
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Der Haken ist doch, ob dieser Mythos so existier wie du glaubst, oder nicht.
Gut, ist wohl eher im Volksmund geläufig, nicht unter Fachleuten.
Wo das her kommt weiß ich nicht.

Könnte noch ein Überbleibsel aus NS Zeit sein (Übermenschvorstellung, die Häufig noch in den Köpfen der Menschen herum spukt), die durch das Wirtschaftswunder neu angefacht wurde. Wobei man hier eben nicht gesehen hat, wie viel die Partner dazu beitrugen, und den Erfolg nur sich selbst anrechnen wollte. Meine Vermutung dazu.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Oder ob er überhaupt Falsch ist. An der Deutschen Qualität lässt sich in vielen Dingen eben nicht rütteln, und sind eben mit ein Erfolgsfaktor. Die Deutsche ARbeitsmoral ist auch nicht die Schlechtestet, das merkt man wenn man das ganze einem Kulturellen Vergleich schuldet, (diese Faktoren existierten aber schon vor dem Krieg"
Da ist vllt was dran. Wenn auch nicht ganz so dolle, wie man sich das hier gerne vorstellt. Die anderen sind nicht schlechter in vielerlei Hinsicht, sie hatten oft nur nicht die Infrastruktur, die wir schon hatten. Die ganzen Konzerne, Unis, Unternehmer und Forscher, Straßen usw., die es für ein erfolgreiches und wettbewerbsfähiges Produkt braucht, hatten wir schon seit der Kaiserzeit und Länger, in der NS Zeit ausgebaut, und vielfach bis nach dem Krieg erhalten. Die wurden bei weitem nicht so schlimm zerstört, wie das auch im allgemeinen erzählt wird, hab ich schon öfter auch gelesen. Der Beleg dafür wäre der sog. Korea Boom. Wikipedia: Korea-Boom

Der Punkt ist doch aber auch der, dass du noch so tolle Sachen bauen kannst, und noch so arbeitsam sein kannst - Wenn du keinen Abnehmer für deine Wahren hast, die etwas haben das du auch brauchst, auch kein Welterfolg zustande kommt. Schon gleich gar nicht bei einer relativ schwachen Binnennachfrage, und einer relativen Ressourcenarmut hierzulande.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Die Kooperation mit Europäischen Staaten? Nun wie sah die aus, sie sah so aus das man den Warenverkehr wieder freigab, und die Europäische Einigung begann mit der Montanunion und co..

Aber du wirst es natürlich genauer erläutern.
Ich wäre ganz dankbar, wenn du das mal erläuterst. Hab doch gesagt, dass ich Laie bin, und mich erstmal ins Thema einlesen muss.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Zahlmeister sind wir doch.. allerdings profitieren wir von dem Konstrukt EU auch ganz schön.

das der Süden ohne die EU schon anders dastehen würde ist auch kein Mythos.
Also sind wir doch eher der Profiteur, und nicht der Benachteiligte. Der Politische Tenor der Eorokriese war aber genau der, dass wir hier die Arschkarte hätten. Das ist wohl auch zu komplex, um es so simplifizieren zu können.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:In der vereinfachten form eher nicht. DAs ist es was mich stört. Wenn sie versucht die Geschichte nicht Faktisch zu betrachten sondern so, um irgendwelchen Nationalisten zu wiedersprechen so mag das Motiv ehrenwert sein, aber die Methodik finde ich dennoch nicht gut.
Da stimme ich dir zu. Es braucht da noch viel mehr Daten dazu, und dann müsste das ordentlich aufgedröselt werden.

Ihren Ansatz finde ich jedenfalls interessant.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Weil man einfach Glaubt statt die Fakten zu prüfen. Wie auch immer was ansatzweise den eigenen Wunschvorstellungen entspricht wird über den grünen Klee gelobt bzw nicht hinterfragt.

Ist doch schön wenn Hermann glaubt der Marshallplan wäre die Ursache.. .was witzig ist weil das selber vor Jahren als Myhtos gehandelt wurde..
Ich will das doch gerade prüfen. Bestenfalls noch dazu lernen. Das ist meine Motivation.

Dass der Marshallplan die Ursache sei, hat sie meines Wissens nicht gesagt.


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17.09.2019 um 13:55
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Ihr beiden habt offenbar Interesse an der Thematik, und mehr Ahnung als ich, so wäre es für den Leser sicher interessant, wenn ihr die bereits gegebenen Impulse rund um die Geschichte etwas ausführt.
Also bei mir ging es ja jetzt eigentlich nur um häufig anzutreffen begriffliche Verwirrungen rund um die soziale Marktwirtschaft und den Fehlgebrauch der Bezeichnung Neoliberalismus. So ganz viel kann ich da jetzt nicht mehr ergänzen.
Wenn man aber schon bei Märchen ist, wäre es interessant auf Erhards Konzept einer formierten Gesellschaft einzugehen, das ja den Kern eines ideologischen Schleiers bildet, der noch heute über Deutschland liegt.
Darin muss die realwirtschafltiche Verflechtung aller als Argument herhalten um für ein gesamtgesellschaftliches Miteinander unter Verzicht auf Verteilungskämpfe zu pochen. Um das zu rechtfertigen tut man dann so als gäbe es gar keine Klassen mehr und fällt damit auf ein Verständnis zurück, dass auf einer Ebene mit vulgärmarxistischen Positionen ist, die den Klassenbegriff nur noch für Identitätspolitische Parolen nutzen und die tatsächlichen ökonomischen Verflechtungen, die auch dem Klassenbegriff immanent sind, einfach ignorieren.


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17.09.2019 um 15:03
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Gut, ist wohl eher im Volksmund geläufig, nicht unter Fachleuten.
Wo das her kommt weiß ich nicht.

Könnte noch ein Überbleibsel aus NS Zeit sein (Übermenschvorstellung, die Häufig noch in den Köpfen der Menschen herum spukt), die durch das Wirtschaftswunder neu angefacht wurde. Wobei man hier eben nicht gesehen hat, wie viel die Partner dazu beitrugen, und den Erfolg nur sich selbst anrechnen wollte. Meine Vermutung dazu.
Nein das hat mit der NS Zeit wenig zu tun, sondern mit dem subjektiven Erleben. DIe Partner, die einzigen Partner nach dem 2 Weltkrieg waren doch fast die USA, der Rest war wohl nicht gerade Wohlwollend gegenüber der BRD
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Die anderen sind nicht schlechter in vielerlei Hinsicht, sie hatten oft nur nicht die Infrastruktur, die wir schon hatten. Die ganzen Konzerne, Unis, Unternehmer und Forscher, Straßen usw., die es für ein erfolgreiches und wettbewerbsfähiges Produkt braucht, hatten wir schon seit der Kaiserzeit und Länger, in der NS Zeit ausgebaut, und vielfach bis nach dem Krieg erhalten. Die wurden bei weitem nicht so schlimm zerstört, wie das auch im allgemeinen erzählt wird, hab ich schon öfter auch gelesen. Der Beleg dafür wäre der sog. Korea Boom.
Was soll das denn für eine Ausrede sein, sie hatten die Infrastruktur nicht. Die wird einem auch nicht geschenkt die muss eine Volkswirtschaft auch schaffen... Und wenn wir nicht über damalige 3 Weltländer reden passt das auch nicht.

Der NBoom ist dafür auch kein Beleg. Da sind wir ja schon ne ganze Ecke Weiter als Frau Hermanns.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Der Punkt ist doch aber auch der, dass du noch so tolle Sachen bauen kannst, und noch so arbeitsam sein kannst - Wenn du keinen Abnehmer für deine Wahren hast, die etwas haben das du auch brauchst, auch kein Welterfolg zustande kommt. Schon gleich gar nicht bei einer relativ schwachen Binnennachfrage, und einer relativen Ressourcenarmut hierzulande.
Tja Gute Priodukt etc finden eben ihre Abnehmer. Weswegen es auch keine VW Käfer Witze gibt aber viele über Fiat,
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Ich wäre ganz dankbar, wenn du das mal erläuterst. Hab doch gesagt, dass ich Laie bin, und mich erstmal ins Thema einlesen muss.
Ich muss doch nicht die Arbeit für Frau Hermmans machen.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Also sind wir doch eher der Profiteur, und nicht der Benachteiligte. Der Politische Tenor der Eorokriese war aber genau der, dass wir hier die Arschkarte hätten. Das ist wohl auch zu komplex, um es so simplifizieren zu können.
Was hat jetzt die Eurokrise mit dem Wirtschaftsmyhten von Frau Hermanns zu tun. Sicherlich sehen das einige Kritisch bzgl Bürgschaften für Pleiteländer.
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Dass der Marshallplan die Ursache sei, hat sie meines Wissens nicht gesagt.
Irgenwo erwähnte sie das.. ging glaub ich um die Währungsreform.


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