sacredheart schrieb:Ebenfalls historisch inkorrekt aber nicht ohne Aussage: wohin führt no border:
Frag mal die Inkas und die nordamerikanischen Ureinwohner wohin das führt.
Ah ja, zwischen Deutschland und den umliegenden EU-Ländern handelt es sich natürlich um eine Zivilisations- und Kulturgrenze, verstehe.
Der logisch nachfolgende Schritt wäre dann wohl wieder Krieg in Zeiten der Atomkraft.
sacredheart schrieb:Wer die Kluft zwischen arm und reich verringern will kann ja auch heute schon sein Vermögen spenden.
Ich glaube nicht, dass das gros der Superreichen so altruistisch ist. Gesetzliche Regelungen mit dem staatlichen Gewaltmonopol im Hintergrund dürften wohl angemessenere und erfolgreichere Schritte sein, nur ist das hier nicht Thema.
sacredheart schrieb:Eine Grenzzaunanlage finde ich nicht zielführend im Gegensatz zu zu Grenzkontrollen an Straßen mit Schwerpunkten illegaler Migration.
Ja, die Zäune auf den Alpengipfeln. Kostet ja auch bloß paar hundert Milliarden, haben wir ja, und die Nord- und Ostsee wird mit Kanonenbooten gesichert. Da finde ich die bisherige Flüchtlingspolitik aber um einige Potenzen billiger. Dies nur zur Info für all jene, die sich über die sauteure Flüchtlingspolitik beklagen und mein en, die Kohle solle man besser in Infrastrukturprojekte packen.
sacredheart schrieb:Gegenden wie Eupen und Eifel
Da gibt es noch mehr von. Wer bemerkt auf der Fahrt von Rosenheim nach Kufstein schon eine Zivilisations-, Kultur-, Mentalitäts- und Sprachgrenze? Oberbayrisch ist Oberbayrisch auf beiden Seiten. Und ihre Kreuze hamse überall entlang des Wegs hängen.
Optimist schrieb:das finde ich halt auch falsch, dass man den globalen Handel dermaßen (ohne MAẞ) ausgebaut hat
Beschwer dich beim Globalisierungsminister. Wohin befestigte Grenzen führen, konnte man 40 Jahre lang an unserer Ostgrenze "bewundern".
Optimist schrieb:Solange global noch keine gleichen Verhältnisse in allen Ländern herrschen, finde ich es nicht zielführend, wirtschaftlich und zT auch sozial schon nach der Devise "no border" zu agieren.
Ist jetzt "no border" dein neuer Lieblingsausdruck oder Kampfbegriff geworden? Immerhin hat "no border" auch in Europa die Globalisierung ermöglicht. Und was für Geldströme, Warenströme und Dienstleistungen gilt, gilt erst recht für die Menschen. Allerdings erkennen ich hier, besonders auch im Forum, die Sehnsucht der besorgten Bürger nach einem ewigen Gestern und einem Switchback des Zustands in Europa zurück zu den "goldenen 50ern", als wir das erste Wirtschaftswunder erlebte und unseren ersten Urlaub mit dem schwarzen Käfer jenseits der Alpen in Italien machten. Da trugen die Mädels auch noch Röcke. Nur ist diese Form von Nostalgie eine extrem gefährliche, aber das merkt man immer erst wenn's zu spät ist den Irrtum zu erkennen und zu korrigieren.
Was ich übrigens in allen Flüchtlingsthemen in diesem Forum am meisten vermisse ist ein winzig kleiner Hauch von Empathie und Mitmenschlichkeit.
Optimist schrieb:Das muss mMn früher oder später zu politischen (Rechtsextreme zB) und sozialen Spannungen (Verteilungskämpfen zB) führen.
Kommt jetzt wieder die Rechtsextremismus-Keule? Wer die Zeit nicht um mindestens 30 Jahre zurückschraubt und alles wieder mit Grenzen verriegelt, kriegt die volle Wut der rechten zu spüren? Wahrscheinlich ist der deutsche Rechtsextremismus ein e Folge von Politik mit Augenmaß und einem Schuss Humanismus - mit Werte, die die rechten nicht kennen und/oder verachten.
sacredheart schrieb:Wenn wir schon von Ausbeutung sprechen da wird ja auch gerne mal der Kolonialismus angegeben. Dann müssten ja alle nach Belgien Spanien England wollen. Ist genau so Unfug.
Kamerun, Deutsch Südwest (Namibia), Tansania, Neuguinea, Samoa...
sacredheart schrieb:Deutschland ist auch keineswegs verantwortlich für die Geburtenrate in Subsahara Afrika.
Als Teil des reichen Westens indirekt schon, aber die Zusammenhänge zwischen Profiteuren und Opfern des globalen Kapitalismus ist dermaßen komplex, dass es dafür eines Extra-Threads bedarf. ich wehre mich hier vor allem gegen plump-satirischen Vereinfachern wie du es praktizierst. das mögen manche zwar lustig finden, hinterlässt aber einen bitteren Nachgeschmack. Der westen würde seine Schuld erst beglichen haben, wenn er Afrika wiederaufgebaut und dabei annähernd auf westliches Niveau geführt hätte. Die Kosten hierfür dürften zwischen 50-80 Billionen liegen (und damit meine ich nicht die amerikanischen billions).
sacredheart schrieb:Das ist sämtlich linksradikale Legendenbildung.
Nein, das ist Soziologie des Globalismus. Dazu gibt es ein paar Kilometer Fachliteratur.