Wir brauchen besseren Verbraucherschutz

Gwyddion schrieb am 19.06.2022:Du hälst den Verbraucher ja dumm genug den Kiddies nur Süßkram zu kaufen weil sie durch die Werbung getriggert werden.

Ich möchte nochmal auf Werbung zurück kommen.

Sah vor kurzum eine Doku die ich leider nicht wieder finde.
Da ging es vorallem um arme viertel und süßes. Betraff vor allem die schwarzen Menschen in Amerika.

Da gibt es besonders häufig MC Donalds und Cola hat seine Werbung überall.

Diese Kinder sind besonders dick. Da gibt es Menschen die dagegen an gehen und werden von der Zuckerlobby mit den tod bedroht.
Die kämpfen wirklich mit der zucker industrie.

klompje1 schrieb:Da gibt es besonders häufig MC Donalds und Cola hat seine Werbung überall

Ja... ist mir in Amerika damals auch aufgefallen. Aber nicht nur Mc Donalds und Cola, auch Pepsi, Burger King und viele andere Fast Food Ketten. Ich habe zur damaligen Zeit ( 30 Jahre her ) sehr viele sehr dicke Menschen gesehen.

klompje1 schrieb:Da gibt es Menschen die dagegen an gehen und werden von der Zuckerlobby mit den tod bedroht.
Die kämpfen wirklich mit der zucker industrie.

Na ja. Das ist jetzt schon etwas dick aufgetragen, oder?

Es sieht so aus, dass Menschen, die als Kinder schon mit Süßkram vollgestopft werden, gar nichts anderes mehr mögen. Ich sehe zuerst mal die Eltern in der Verantwortung. Und da die schon zu verwahrlost sind, muss der Gesetzgeber wohl was tun. Wenn der Staat allerdings zu verwahrlost ist ... was will man machen. Am Ende kann man es außerhalb von Nord-Korea oder China kaum verbieten.

Nemon schrieb:Na ja. Das ist jetzt schon etwas dick aufgetragen, oder?

Es sieht so aus, dass Menschen, die als Kinder schon mit Süßkram vollgestopft werden, gar nichts anderes mehr mögen. Ich sehe zuerst mal die Eltern in der Verantwortung. Und da die schon zu verwahrlost sind, muss der Gesetzgeber wohl was tun. Wenn der Staat allerdings zu verwahrlost ist ... was will man machen. Am Ende kann man es außerhalb von Nord-Korea oder China kaum verbieten.

Naja, doch. Also man kann auf dem demokratischen Weg durch Regulationen tätig werden. Dafür muss man nicht in einer Diktatur leben.
Die Zuckerlobby arbeitet ja genau durch Werbung und durch die Kontrolle des Angebots. Und das kann man regulieren.

In amerika ist das alles ja nochmal ganz gesondert, da haben Firmen ja noch viel mehr freiheiten um allerlei abartigkeiten durchzuziehen. Aber auch da kann man das ja grundsätzlich ändern.

Es ist eigentlich wie überall: Verbiete Zuckerbomben in expliziter Kindernahrung (was nicht heißt, kinder dürfen keine schokolade essen), reguliere werbung für ungesunde Produkte (dazu gehört auch, wo im Regal die wie beworben werden dürfen), schaff finanzielle Anreize für gesündere Produkte (in Deutschland stichwort mehrwertsteuer auf obst und gemüse) und schaff Transparenz für die Verbraucher, damit sie einen guten Überblick haben.

Dann lösen sich viele Probleme. in Amerika kommt hinzu, dass ungesunde nahrung oft wesentlich günstiger ist, als gesundes Essen (man also durch allerlei angebote billige burger bekommen kann, die wenigstens satt machen). Das ist zusätzlich noch ein armutsproblem. Aber vom Grundsatz her sind die obigen Maßnahmen eigentlich immer sinnvoll und machbar.

shionoro schrieb:Und das kann man regulieren.

Warum? Was ist schon verkehrt an Zucker?

shionoro schrieb: ungesunde Produkte

Was soll das sein, wer legt das fest?

Abahatschi schrieb:Was soll das sein, wer legt das fest?

Na komm. Süßigkeiten und Cola etc., darüber braucht man sich wirklich nicht zu streiten. Ab und zu ist ja okay. Aber nicht als Grundnahrungsmittel tagtäglich.

Abahatschi schrieb:Was soll das sein, wer legt das fest?

Also sinnvollerweise kann man sich bei der Frage danach, wie viel Zucker z.b. kinder zu sich nehmen sollten, auf Untersuchungen und Angaben der Who beziehen.
Wenn z.b. bereits in einer portion von frühstücksflocken mehr zucker steckt, als die WHO pro tag als sicher erachtet, dürfte klar sein, dass man sowas nicht als kindernahrung vermarkten dürfen sollte. Oder?

Nemon schrieb:Aber nicht als Grundnahrungsmittel tagtäglich.

Wer ißt Süßigkeiten als Grundnahrungsmittel? Das zu unterstellen finde ich übertrieben.

shionoro schrieb:Wenn z.b. bereits in einer portion von frühstücksflocken mehr zucker steckt, als die WHO pro tag als sicher erachtet, dürfte klar sein, dass man sowas nicht als kindernahrung vermarkten dürfen sollte. Oder?

Nö, das Produkt ist doch nicht schädlich, sondern die Menge...mach halt die Portion kleiner.

Abahatschi schrieb:Wer ißt Süßigkeiten als Grundnahrungsmittel? Das zu unterstellen finde ich übertrieben.

Dicke Kinder. Auch darum müssen wir jetzt nicht feilschen.

@Nemon
Ich denke sie essen sie zusätzlich, aber nicht als Grundnahrung.

Abahatschi schrieb:Nö, das Produkt ist doch nicht schädlich, sondern die Menge...mach halt die Portion kleiner.

Doch, das Produkt in der handelsüblichen Menge und der normalen Verzehrmethode ist schädlich für Kinder.
Niemand gibt einem kind einen einzigen schokopop und hört dann auf. Wenn du die Schüssel voll machst, so wie es gedacht ist, gibt es Müslis, die allein beim frühstück schon die Zuckergrenze überschreiten.

und die trotzdem durch ihre werbung suggerieren, sie seien für kinder geeignete frühstücksnahrung. Das sollte nicht erlaubt sein.

Und sowas wie Müsli morgens ist definitiv etwas, was ein gängiges und häufig verzehrtes Frühstück ist. Das ist nichts "Extra", nicht die Tafel Schokolade zu Nikolaus.

shionoro schrieb:Niemand gibt einem kind einen einzigen schokopop und hört dann auf.

Da hast Du das angebliche Problem. Du kannst auf die Packungen schreiben was Du willst, diktatorisch in die Werbung eingreifen, die Schüssel wird genauso aufgefüllt und aufgegessen.
Ich leite davon ab: der Verbraucher will das so, du müsstest vor allen Lebensmitteln warnen.

Nemon schrieb:Na ja. Das ist jetzt schon etwas dick aufgetragen, oder?

Nee, leider finde ich die doku von Arte nicht mehr.

Ist nunmal ein süchtiges machendes produkt. Ich kaufe auch immer was süßes wenn die enkel kommen.
Dies will ich jetzt einstellen, und alternativen suchen.

Und wenn du siehst wieviel plantagen gerodet werden auf grund zucker. Wie gesagt bin dabei mich umzustellen.

@Abahatschi
ab minuten 34
https://www.arte.tv/de/videos/054774-000-A/die-grosse-zuckerluege/

@klompje1
Ja, und? Ich verstehe nicht was ihr alle habt, die ganze Welt weiss dass Zucker in großen Mengen ungesund ist, stopft es trotzdem rein, was ist das große Geheimnis?
Und wenn das "Volk" was haben will, kann super Geld damit machen, ein weiteres Supergeheimnis.

Zucker ist nicht grundsätzlich zu verteufeln, wie es einige tun. Aber es gibt Methoden der Lebensmittelindustrie, die grenzen dahingehend schon an Betrug. Dabei steht Zucker neben Palmfett und weiteren ernährungstechnisch bedenklichen Inhaltsstoffen, ganz oben an. Wenn man auch Zucker nicht verbieten kann, kann man aber irreführendes Marketing und Verpackungsdesign einschränken.

Ich weise selbst gebildete erwachsene Menschen gelegentlich darauf hin, wie das ist und das zumindest das mit dem Zucker auch draufsteht (wie immer wieder auch mal im Forum). Wenn sie daraufhin mehr Obst essen wollen, muss ich ihnen leider die Zuckerwerte diverser Obst- und Gemüsesorten vorlesen und mitteilen, dass das zum Teil heftig und auch kein besserer Zucker ist. Fructose erst recht nicht. Menschen sind dumm, und das ist teilweise ja auch begründet. Zumal Zucker und Drogen uns oberflächlich ein gutes Gefühl vorgaukeln. Was je nach dem auch noch okay wäre, wenn man gelegentlich in Maßen konsumieren würde.

@Abahatschi
Nur mit den Achseln zucken finde ich da schon etwas dürftig.
In diesem Punkt bin ich noch nicht auf der Stufe des Aktivismus angelangt, aber eine gewisse Empörung darüber halte ich schon für angemessen.

@Nemon

Ja, aber was soll jetzt die Lösung sein? Willst du US-amerikanische Innenstädte zur zuckerfreien Zone erklären weil da der 'dumme Schwarze' wohnt den man vor sich selber schützen muss? Das ist auch wieder paternalistisch-abwertend bis neokolonialistisch, und natürlich rassistisch obendrauf. Es ist ja nicht so dass irgendwer es verboten hätte da normale Lebensmitteleinzelhändler usw. aufzumachen, aber scheinbar ist das wirtschaftlich nicht tragfähig, warum auch immer. Entweder weil sich die Anwohner das nicht leisten können - fraglich - oder es sich nicht leisten wollen bzw. die anderen Sachen besser finden. Das kannst du alles von 'oben runter' schlecht ändern, da muss man an der Basis anfangen. Wer nur industriell gefertigte Convenience-Produkte auf dem Speiseplan hat dem hilfst du mit Verboten auch nicht wirklich weiter, der wird möglicherweise nur zum nächsten, gerade noch erlaubten Ersatzprodukt greifen, im schlimmsten Fall dann noch mit irgendwelchen Frankenstein-Zutaten die den 'echten' Zucker dann mit Süßstoffen oder anderen Surrogaten mit ungewissen Neben- und Komplexwirkungen ersetzen.

@bgeoweh
Nein, ich sage ja schon, man muss die Richtlinien für die Industrie verschärfen. Zumindest in dem Punkt, dass Schrott nicht als gesund verkauft werden darf, vereinfacht gesagt. Geht bei Tabak und Alkohol doch auch (wenn auch der direkte Vergleich hinkt).

@Nemon

Nemon schrieb:Nein, ich sage ja schon, man muss die Richtlinien für die Industrie verschärfen. Zumindest in dem Punkt, dass Schrott nicht als gesund verkauft werden darf, vereinfacht gesagt.

Naja, ich glaube ehrlich gesagt nicht dass es die Leute tatsächlich großartig juckt ob irgendwas als 'gesund' vermarktet wird - das Gedisse gegen McDonalds zum Beispiel geht doch auch durch die Bank weg schon mindestens 30 Jahre, eher noch länger, also so ca. zwei Elterngenerationen, und die darben jetzt als Firma nicht gerade vor sich hin, genausowenig wie die Mitbewerber. Entweder gibt es also in Deutschland Massen an Idioten die von der grün-ökologisch-biologisch-dynamischen Segensbotschaft in drei Jahrzehnten nicht erreicht wurden, oder ist ist der breiten Masse der Menschen einfach komplett egal :D

Vielleicht sollte man sich öfter in Bewusstsein rufen dass, egal bei welchem Thema, die überwältigende Mehrheit der Menschen das eigene Steckenpferd-Thema bei Weitem nicht so wichtig nimmt wie man selbst.

bgeoweh schrieb:das Gedisse gegen McDonalds zum Beispiel geht doch auch durch die Bank weg schon mindestens 30 Jahre

McDonalds und andere sind meines Wissens gar nicht mal so übel. Ist nichts für mich und nichts für jeden Tag, aber die Substanz ist nicht sooo übel, wenn man nicht gleich 1 l Cola jedes Mal drauf schüttet (was zugegebermapen aber irgendwo auch dazu gehört. Anders gehts ja kaum).

Es sind eher so Sachen wir Kellog's zum Frühstück, Milchschnitte als Pausenmahlzeit und dazu am besten gleich Capri Sonne.
Da sind die lieben Kleinen schon vor dem Mittagessen so richtig schön gemästet. Am Büdchen dann noch Chips - und Cola drauf. Prost Mahlzeit!

bgeoweh schrieb:das eigene Steckenpferd-Thema

Warum die Spitze?
Was gibt es denn an dieser Ernährungsindustrie und den Essgewohnheiten der Leute zu verteidigen?
Das Gesundheits-Thema belastet zudem eine ganze Gesellschaft.

Nemon schrieb:Milchschnitte als Pausenmahlzeit

Die Hersteller haben bei diesen Produkten ganz bewusst über viele Jahre falsche Assoziationen geweckt. Man erinnere sich an die Milchschnittenwerbung aus den 90ern. Damals dachte ich auch, das sei ein gesunder Milchsnack und dementsprechend hab ich mir das Zeug jeden Tag in der großen Pause reingeschraubt.