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Wir brauchen besseren Verbraucherschutz

627 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Lebensmittel, Sozialismus, Verbraucherschutz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wir brauchen besseren Verbraucherschutz

05.03.2023 um 09:17
Zitat von InterestedInterested schrieb:Doch natürlich kann ich das. Ich muss mich bewegen. Ich muss anders essen. Ich muss nicht nonstop in ein Gerät glotzen.
Das gilt so seit den Neunziger Jahren. Und während die Industrie irrsinnige Summen investiert um ihre Produkte mit einem möglichst hohen Suchtfaktor auszustatten, steigt die Zahl der Süchtigen. An irgendeinem Punkt muss man sich eingestehen, dass das nicht funktioniert.
Wieviele Kinder müssen deiner Meinung nach unter Adipositas leiden, bevor man einsieht das Eigenverantwortung gesellschaftlich versagt hat?
In den Jahren von 2011 bis 2021 ist die Zahl der krankhaft übergewichtigen Kinder und Jugendlichen (6-18) um ein Drittel gestiegen. Bei Jungen im Alter von 15-18 sogar um 50%.
Waren die Eltern vor 10 Jahren besser in der Eigenverantwortung oder wie erklärst du dir solche Zahlen?
Zitat von InterestedInterested schrieb:Oh man, ich wollte auch immer auf die Bacardi Insel - dewegen bin ich aber nicht zum Alki geworden, weil ich gedacht habe, wenn ich nur viel davon trinke, lande ich automatisch mit schönen, tanzenden sexy people dort. :D
Du oder Ich sind hier nicht der Maßstab. Ich hab mit dem hier besprochenen so wenig ein Problem wie Du. Die Gesellschaft als Ganzes hat aber ein gewaltiges Problem. Und da reicht es einfach nicht, darauf zu beharren, man selbst habe doch kein Problem.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Jep - von Eltern in erster Linie.
Funktioniert nicht. Zeigen die Zahlen. Oder wollen wir das nochmal 10 Jahre austesten?
Zitat von InterestedInterested schrieb:Dann kann es in der Schule weitergehen und die Industrie kann ihren Beitrag dazu leisten.
Man kann das auch einfach regulieren. Ist doch definitiv nichts Neues, das man bestimmte Produkte aus Jugendschutzgründen reguliert und/oder deren Werbemöglichkeiten einschränkt. Machen wir sowieso bei ganz vielen Produkten völlig ohne Drama.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Wenn ich deine Ausführungen so lese - sind wir alle gnadenlos verloren. ^^
Haha. Deine Attitüde an dieser Stelle k*tzt mich an. Ich hab beruflich immer wieder mit den Problemfällen zu tun, die dieses unregulierte System schafft. Ich könnte dir endlos horrende Fallbeispiele liefern und dich mit Statistiken vollballern die zeigen was da desaströs falsch läuft. Und was dir einfällt ist Eigenverantwortung und Zynismus.

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05.03.2023 um 09:35
Zitat von paxitopaxito schrieb:Deine Attitüde an dieser Stelle k*tzt mich an
Schreib ruhig kotzen, wenn du kotzen meinst.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich hab beruflich immer wieder mit den Problemfällen zu tun, die dieses unregulierte System schafft. Ich könnte dir endlos horrende Fallbeispiele liefern und dich mit Statistiken vollballern die zeigen was da desaströs falsch läuft.
Süchte bedeuten immer Kompensation. Die Ursachen liegen ganz woanders gelagert, warum jemand durch welche Mittel auch immer zur Sucht gelangt. Diese müssten angegangen werden. Dort muss angesetzt werden. Essen, Nichtessen, sonstige Süchte kompensieren damit Probleme, deren Ursachen völlig anderer Natur sind. Ein BingeEater isst nicht, weil es ihm so gut schmeckt und er nicht damit aufhören kann - sondern, weil er die Leere in sich zu füllen versucht, die durch gewissen Traumata (vielfältiger Natur) hervorgerufen wurden. So verhält es sich mit jeder Form anderer Süchte ebenfalls.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Und was dir einfällt ist Eigenverantwortung und Zynismus.
Das ist kein Zynismus. Das ist die Realität.


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05.03.2023 um 09:52
Zitat von InterestedInterested schrieb:Süchte bedeuten immer Kompensation. Die Ursachen liegen ganz woanders gelagert, warum jemand durch welche Mittel auch immer zur Sucht gelangt. Diese müssten angegangen werden.
Möchtest du mir gerade meinen Job erklären? Das ist Küchenpsychologie.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Essen, Nichtessen, sonstige Süchte kompensieren damit Probleme, deren Ursachen völlig anderer Natur sind.
Bei Suchterkrankungen haben wir es mit einer Fehlsteuerung im Gehirn zu tun:
Suchtmittel aktivieren verschiedene Botenstoffe, die zum Beispiel Wohlbefinden oder Euphorie auslösen. Dadurch lernt das Gehirn relativ schnell, ein bestimmtes Suchtmittel als positiven Reiz wahrzunehmen. Fehlt dieser Reiz, empfindet es eine Art Belohnungsdefizit – mit der Folge, dass der unkontrollierte Wunsch nach dem Suchtmittel entsteht. Sucht ist also keine Charakterschwäche, sondern eine Krankheit, die im Gehirn nachgewiesen werden kann.
Quelle: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/suchterkrankung-stoffgebunden/

Das Suchtmittel erzeugt diese organische und nachweisbare Erkrankung. Eine Heilung existiert nicht (wer süchtig ist, bleibt süchtig), bestenfalls kann man damit leben lernen.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Ein BingeEater isst nicht, weil es ihm so gut schmeckt und er nicht damit aufhören kann
Ein BingeEater leidet unter einer Essstörung und nicht unter einer Sucht. Wenn du da schon psychologisieren willst, mach es wenigstens richtig.
Zitat von InterestedInterested schrieb:sondern, weil er die Leere in sich zu füllen versucht, die durch gewissen Traumata (vielfältiger Natur) hervorgerufen wurden
Blödsinn. Auslöser für Essstörungen sind vielfältig, da können selbst hormonelle Probleme hinter stecken. Das mal eben mit „Traumata“ abschließend zu erklären ist einfach Murks.


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05.03.2023 um 09:56
das Einzige, vor dem wir geschützt werden müssen sind Leute, die zu laut fordern wir müssen für Alles von oben geleitet werden. Das ended nämlich damit, das wir nur noch auf Befehl furzen, scheissen und v.... dürfen, der "Große Leiter" weiß ja, was wann am besten für uns ist.
Wenn die Eltern angeblich nicht in der Lage sind, Eigenverantwortung zu übernehmen muß doch das Kind unter geeignete Fittiche genommen werden, oder was wäre die logische Weiterführung? Also staatlich durchgeführte 24/7 Erziehung ohne Elterneinfluß - ab ins Erziehungsheim.

Das zuviel Verblödung durch Werbung erfolgt will ich nicht bestreiten, aber einen geleiteten Lebensstil hatten wir vor fast 90 Jahren schon einmal - das sollte doch wohl gereicht haben. "Vatta Staat" muß uns nicht alles verbieten oder alles für uns regeln, wir werden nicht durch Werbun zu Couchpotatos, sondern durch eigene Bequemlichkeit und Faulheit. Diesbezüglich sollte man mal werben, und nicht für betreutes Wohnen von der Krippe bis zur Bahre - das ist nun wirklich nicht das Wahre. Auch wenn das hier Einige scheinbar wollen.


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05.03.2023 um 10:04
Zitat von paxitopaxito schrieb:Möchtest du mir gerade meinen Job erklären? Das ist Küchenpsychologie.
Ich kennen deinen "Job" nicht und werde dir auch ganz sicher keine Plattform für Selbstprofilierung bieten. Im Internet ist jeder alles. :Y:

Und wenn du meinst, dass ein Link und Schubladendenken die Lösung ist, geschenkt.

Süchte haben nicht nur was mit Fehlfunktionen im Hirn zu tun - manche Menschen wissen gar nicht genau, warum sie gewissen Süchten erliegen und ihre Traumata verdrängen. Das zu verbalisieren, erkennen, ist ein Weg der Eigenverantwortung in die richtige Richtung.
Essstörungen haben immer ne psych. Komponente.

@cpt_void
Definitiv viel Wahres. :Y:


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05.03.2023 um 10:33
Zitat von InterestedInterested schrieb:Süchte haben nicht nur was mit Fehlfunktionen im Hirn zu tun
Es ging nicht darum womit Süchte zu tun haben, sondern was Ursache einer Sucht ist. Die Antwort liegt in einer krankhaften Veränderung des Gehirns.
Doch das Schlimme: Das Gehirn merkt sich, welche Stoffe zu einer besonderen Belohnung geführt haben. Das Verlangen nach den belohnenden Substanzen wird dadurch stärker, komplexe neuronale Anpassungsprozesse setzen ein und diese Adaptation verändert das Gehirn nachhaltig.
Quelle: https://www.dasgehirn.info/krankheiten/sucht/die-neurobiologie-der-sucht
Sucht verursacht molekulare Veränderungen im Gehirn, besonders in Bereichen, die Dopamin produzieren, einem Botenstoff, der die Belohnungserwartung steuert. Die Neuronen von Drogensüchtigen werden so modifiziert, dass sie viel stärkere Dopaminsignale als üblich übertragen können.
Quelle: https://cordis.europa.eu/article/id/29783-study-reveals-impacts-of-addiction-on-the-brain/de
Zum überstimulierten Belohnungssystem kommt hinzu, dass bei einer Abhängigkeit die Kontrollinstanz im Gehirn abgekoppelt wird oder – im Fall von Jugendlichen und jungen Erwachsenen – noch gar nicht vollständig entwickelt ist. Bei der Gier nach immer mehr kommt dem Botenstoff Dopamin eine besondere Bedeutung zu. Bei manchen Abhängigen nimmt die Anzahl der Dopamin-Rezeptoren ab. Um einen vergleichbaren Effekt zu erzielen, muss der Körper immer mehr Dopamin ausschütten, eine »Resistenz« entsteht. In der Folge sind immer höhere Dosen des Suchtmittels notwendig. Diesen Vorgang bezeichnen Mediziner als Toleranzentwicklung. Bleibt die »Belohnung« aus, reagieren Betroffene mit schlechter Laune, gereizt oder depressiv verstimmt.
Diese Abläufe sind im Wesentlichen immer dieselben – unabhängig davon, ob der Betroffene von Nicotin, Heroin oder Onlinespielen abhängig ist.
Quelle: https://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-042012/was-im-gehirn-passiert/
Zitat von InterestedInterested schrieb:manche Menschen wissen gar nicht genau, warum sie gewissen Süchten erliegen und ihre Traumata verdrängen.
Das man einer Sucht erliegt kann tatsächlich an einer geschwächten Resilienz liegen. Da können Traumata eine Rollen spielen. Können, nicht müssen. Da geht es aber um Prädisposition, wer warum besonders anfällig ist, nicht um die Ursache einer Suchterkrankung.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Das zu verbalisieren, erkennen, ist ein Weg der Eigenverantwortung in die richtige Richtung.
Trauma Arbeit ist eine tolle Sache und kann helfen einen Rückfall zu vermeiden. Wenn denn überhaupt ein Trauma vorliegt. Bringt aber herzlich wenig, wenn du vorher nicht die Suchterkrankung im Griff hast.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Essstörungen haben immer ne psych. Komponente.
Bezweifelt niemand bei einer psychischen Erkrankung. Du hast aber die Ursache für Sucht mittels einer Essstörung erklärt, für die du wiederum nur eine Ursache angegeben hast (Traumata).


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05.03.2023 um 10:49
Zitat von paxitopaxito schrieb:Die Antwort liegt in einer krankhaften Veränderung des Gehirns.
Nein, nicht all diese Menschen haben ein krankhaft verändertes Organ.^^

Nur ein Beispiel, um aufzuzeigen, welche Mechnismen wirken können....
Wer wenig Anerkennung im Alltag erfährt, mangels Job und Sozialkontakten, als echtes, reales feedback und nun bei social media für bearbeitete Fotos, Kochgeschichten, DIY Projekten z.B. (nur ein Beispiel) Lob und Likes erfährt, der wird vielleicht süchtig nach diesem guten Gefühl und ändert sein Onlineverhalten - manche bis hin zur "Sucht". Wir alle sind empfänglich für solche Dinge. Man hat dann aber nicht zwangsläufig ne Fehlfunktion im Hirn - weiß aber vielleicht auch nicht, warum er im RL wenig Anerkennung oder gar Ablehnung erfährt und wie man das umkehren kann.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Du hast aber die Ursache für Sucht mittels einer Essstörung erklärt, für die du wiederum nur eine Ursache angegeben hast (Traumata).
Das war ein Beispiel, eine Erklärung.

Ansonsten würde ich grundsätzlich lieber weiter im Topic s. EP weiterdiskutieren. Und werde das hier nicht weiter vertiefen.
Allmy ist weder Psychologie- Medizin- etc. pp. Fachforum. An dieser Stelle bin ich also raus und diskutier das Topic aber gerne gelegentlich weiter. So im allgemein verständlichen Sinne.
Schönen Tag noch. :)


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05.03.2023 um 10:56
Zitat von InterestedInterested schrieb:Nein, nicht all diese Menschen haben ein krankhaft verändertes Organ.^^
Doch.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Wer wenig Anerkennung im Alltag erfährt, mangels Job und Sozialkontakten, als echtes, reales feedback und nun bei social media für bearbeitete Fotos, Kochgeschichten, DIY Projekten z.B. (nur ein Beispiel) Lob und Likes erfährt, der wird vielleicht süchtig nach diesem guten Gefühl und ändert sein Onlineverhalten - manche bis hin zur "Sucht".
Was denkst du denn was dieses „gute Gefühl“ an der Stelle ist? Eine Dopaminausschüttung, nichts weiter. Neuronal passiert da im Kern das Gleiche, genau wie bei allen anderen Süchten.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Man hat dann aber nicht zwangsläufig ne Fehlfunktion im Hirn
Doch, das ist nachweisbar der Fall. Es ist ein erlerntes Verhalten, dass dein Belohnungszentrum nachhaltig verändert.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Das war ein Beispiel, eine Erklärung.
Dann schreib kann und nicht ist.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Ansonsten würde ich grundsätzlich lieber weiter im Topic s. EP weiterdiskutieren. Und werde das hier nicht weiter vertiefen.
Deine Sache.


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05.03.2023 um 11:13
Zitat von cpt_voidcpt_void schrieb:Vatta Staat" muß uns nicht alles verbieten oder alles für uns regeln
Nein, aber du musst das Thema nicht gleich nazifizieren. Es ist eine zwiespältige Angelegenheit. Die Folgen der Verdicklichung der Gesellschaft muss diese nämlich auch als Ganze tragen. Das ist nicht so eine Privatsache, wie Mancher meint.


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05.03.2023 um 11:48
Ich finde @paxito s längerer Beitrag auf der vorigen Seite hat ein paar wichtige Aspekte eingebracht.

Wir können als Eltern unsere Kinder nicht einfach in einen 1979 Modus resetten.

Wenn Kinder jetzt draußen mit ihren Freunden spielen sollen, treffen sie allenfalls auf 2 Personen, die mit dem Hund rausgehen und ein älteres Paar mit Nordic Walking Stöcken.

Eltern haben es nicht alleine in der Hand.

Ab Grundschule kann man allerdings schon das Elterntaxi zurückfahren.

Allerdings wird auch der andere Weg nicht viel bringen.

Ein Werbeverbot für Süßigkeiten macht Kinder nicht beweglicher und hindert die Eltern nicht daran, Chicken Nuggets in der Mikrowelle als Mittagessen zu servieren.

Einfach ein Thema ohne einfache Lösungen.

Eigentlich ist es doch total irre: Man kann sogar bei Discountern hochwertiges Gemüse kaufen, es gibt online hunderttausende gute Rezepte kostenlos, Ernährungstipps etc.

In gleichem Umfang, wie das frei verfügbare Wissen zunimmt, reduziert sich dessen Anwendung.


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05.03.2023 um 12:15
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:In gleichem Umfang, wie das frei verfügbare Wissen zunimmt, reduziert sich dessen Anwendung.
Weiß nicht, ob man das in dieser Form wörtlich nehmen kann.
Ich meine jedenfalls, dass das kein allgemeiner Trend ist, sondern soziale Schichten betrifft. Die Schere geht auseinander. Jene, die lesen und schreiben können und nach allen Regeln der Kunst, die die heutige Profi-Eltern-Kaste praktiziert, erzogen werden, stehen auch körperlich besser da. Super Humans by Super Food & Super Skills :lolcry:

So ein bisschen in der Art beobachte ich es jedenfalls in meinem Umfeld. Die Frage wird eines Tages nur sein, wen diese zukünftigen Top-Manager dann überhaupt noch managen, wenn es im anderen Teil der Gesellschaft wegbricht. Aber: anderes Thema ...


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05.03.2023 um 12:45
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Einfach ein Thema ohne einfache Lösungen.
Leider ja. Sicher Werbeverbote, Nutri Score oder Zuckergrenzen lösen zugrundeliegende Probleme nicht, es ist am Ende Symptombekämpfung. Dadurch wird es aber nicht falsch, v.a. wenn man ansonsten echt wenig Pfeile im Köcher hat.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:In gleichem Umfang, wie das frei verfügbare Wissen zunimmt, reduziert sich dessen Anwendung.
Es fehlt oft schon an grundlegenden Kulturtechniken. Am Kochen, Backen, manchmal schon am „Brot schmieren“.
Wenn beide Elternteile arbeiten (so überhaupt zwei da sind), wo soll ein Kind kochen lernen? Ich hab mir das auch erst mit 20+ beigebracht, recht mühselig. Die Zeit das meinen Kindern beizubringen ist noch knapper.


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05.03.2023 um 16:32
Zitat von paxitopaxito schrieb:Leider ja. Sicher Werbeverbote, Nutri Score oder Zuckergrenzen lösen zugrundeliegende Probleme nicht, es ist am Ende Symptombekämpfung. Dadurch wird es aber nicht falsch, v.a. wenn man ansonsten echt wenig Pfeile im Köcher hat.
@paxito
Bin ja gar nicht ganz dagegen. Man muss dann aber alle Effekte bedenken.

Ein Werbeverbot für Süßigkeiten alleine dürfte zu kurz greifen und auch ungerecht sein. Dann müsste es auch als Getränk verbrämte Zuckerplörre betreffen incl Energy Drinks, ungesunde Systemgastronomie von Macces bis Pizzeria und vor allem Starbucks. Schwierig, eine Grenze zu ziehen, finde ich.

Und die Eigenmarkenprodukte wie River Cola, Ja Chips, Lidl Schokolade, Edeka Flips verkaufen sich auch ohne Werbung wie geschnitten Brot.

Und auch wenn es komisch klingt, verhindern Werbeverbote evtl sogar Sportsponsoring.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wenn beide Elternteile arbeiten (so überhaupt zwei da sind), wo soll ein Kind kochen lernen?
Zu Hause am Wochenende oder im Urlaub wäre eine gute Gelegenheit. So habe ich es zB gemacht.

Ich weiss auch, dass es nicht einfach ist und man muss halt früh damit anfangen, wenn es für Kinder noch spannend ist, mit in der Küche zu stehen.
Und noch wichtiger: Ernährungskompetenz fängt nicht am Herd an, sondern bei Einkauf und Planung.


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05.03.2023 um 16:46
Jede/r ist ihres/seines Unglückes eigener Schmied.
Jeder Dämon hat seinen Preis.
Wer säuft, verreckt an Leberschäden, Herz-Kreislaufversagen oder Unfall.
Wer raucht, egal, was, verreckt an Lungenkrebs.
Wer kokst, dem gehen Nasenscheidewand und Hirn flöten.
Wer nascht, bekommt Diabetes und Karies.
Wer fickt, bekommt AIDS oder Kinder.
Wer lebt, stirbt.

Das lernt nun Klein-Fritzchen schon in der Grundschule. Prävention ist heute schon fester Bestandteil von Kita-Pädagogik. Auch in der Schule hatten meine beiden jüngsten Kinder schon Unterrichtseinheiten, die sich "Fit for Life" nannten, in denen von gesunder Ernährung bis zu Mobilfunkverträgen alles Mögliche und so manches Unmögliche behandelt wurde.

Der normale Verbraucher sollte schon in der Lage sein, die Liste der Inhaltsstoffe zu lesen und diese Informationen in seine Kaufentscheidung einfliessen zu lassen. Wer das nicht kann, sollte es lernen - oder sich nicht aufregen, wenn ihn sein Essen tötet.

Zucker macht Diabetes und Karies. Das lernten meine Kids schon im Kindergarten.
Tabak macht so tot wie Alkohol. Das habe ich zumindestens noch mit blutigen Filmen in der Schule gelernt.
Salz macht Bluthochdruck und Butter macht Herzinfarkt. Obst und Gemüse enthält krebserregende Pestizide, Mineralwasser Uran, Fisch Schwermetalle und Fleisch Hormone. Das kann ich jeden Tag in der Zeitung lesen.

Erzähle mir also keiner was von "dummen Verbrauchern", die von irgendwelchen Besser-Menschen zu schützen wären.

Jeder weiss doch inzwischen, welchen Risiken er sich aussetzt und wie er sie vermeiden kann.
Wer sein Vibratorhandy wegen der angenehmen Gefühle eingeschaltet unter den Sack klemmt, der darf sich dann nicht wundern, wenn ihm irgendwann die Eier abfaulen.

Vor individueller Blödheit kann man niemanden schützen. Höchstens durch Einbetonieren..


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05.03.2023 um 16:57
Zitat von DoorsDoors schrieb:Erzähle mir also keiner was von "dummen Verbrauchern", die von irgendwelchen Besser-Menschen zu schützen wären.
Das ist die eine Sache. Die andere ist die Industrie. Wie viel an Lügen ist dir denn genehm — bevor die Bessermenschen einschreiten müssen? Vielleicht auch einfach nur, weil Lügen nicht hinnehmbar sind? Und kommerzielle Lügen einfach nicht ethischen Standards entsprechen, in denen wir uns gerne bewegen?
Wie viel Verarschung ist denn statthaft und wie viel Verbraucherschutz geht damit einher?


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05.03.2023 um 17:35
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ein Werbeverbot für Süßigkeiten alleine dürfte zu kurz greifen und auch ungerecht sein. Dann müsste es auch als Getränk verbrämte Zuckerplörre betreffen incl Energy Drinks, ungesunde Systemgastronomie von Macces bis Pizzeria und vor allem Starbucks. Schwierig, eine Grenze zu ziehen, finde ich.
Ich persönlich würde die Grenze bei Kindern ziehen. Über die Altersgrenze lässt sich streiten (8, 12, 14…) aber meines Erachtens hat Werbung in deren Umfeld nichts zu suchen. Keine Werbung im Umkreis von KiTas und Schulen, keine werbefinanzierten TV Programme für Kinder, keine werbefinanzierten Apps für Kinder, Werbung im Netz nur mit Altersnachweis. Würde viele Geschäftsmodelle kaputt machen, aber das meiste davon ist eh gesellschaftsschädlich.
Ich sehe absolut keinen vernünftigen Grund warum man Minderjährige der Werbeindustrie feil bieten müsste.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Zu Hause am Wochenende oder im Urlaub wäre eine gute Gelegenheit. So habe ich es zB gemacht.
Seit ich keine Wochenenddienste mehr hab, ist das auch einfacher geworden. Hat aber auch nicht jeder, WE frei.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und noch wichtiger: Ernährungskompetenz fängt nicht am Herd an, sondern bei Einkauf und Planung.
Ich denke die Küche ist der zentrale Ort um den es da geht. Da gehört Einkauf/Planung mit dazu.


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05.03.2023 um 18:28
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wer sein Vibratorhandy wegen der angenehmen Gefühle eingeschaltet unter den Sack klemmt, der darf sich dann nicht wundern, wenn ihm irgendwann die Eier abfaulen.
@Doors

Ich schätze Deine poetische Art, die Dinge auszudrücken.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Jeder weiss doch inzwischen, welchen Risiken er sich aussetzt und wie er sie vermeiden kann.
Wenn ich hierzu mal windows zitieren darf:

Are you sure?

Der Haken an den meisten Risiken ist doch, dass ihr einmaliges oder seltenes Eingehen tatsächlich völlig ungefährlich ist, ganz im Gegensatz zum Dauerkonsum.

Dazu kommt die Illusion, man würde den eigenen Konsum kontrollieren.

Die Bewohner der Bacardi Insel (lalala bacardi Rum) sind ja auch keine aufgeschwemmten paralytischen Vollhonks mit 8 verfaulten Zähnen im Mund, Verfolgungswahn, Fußpilz und Achselschweiss.
Zitat von paxitopaxito schrieb:keine werbefinanzierten TV Programme für Kinder,
Und wie soll das im Privatfernsehen verhindert werden?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich sehe absolut keinen vernünftigen Grund warum man Minderjährige der Werbeindustrie feil bieten müsste.
Wie soll das gehen, Minderjährige vor der Werbung vollständig zu schützen, ihnen aber ab 18 die Kompetenz zur Verarbeitung von Werbung zuzuschreiben?

Als ich in den 70ern Kind war, gab es auch schon reichlich Werbung für Produkte für meine Altersgruppe, aber auch Eltern, die den Mist nicht gekauft hatten, vor allem meine Eltern.


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05.03.2023 um 18:32
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Als ich in den 70ern Kind war, gab es auch schon reichlich Werbung für Produkte für meine Altersgruppe, aber auch Eltern, die den Mist nicht gekauft hatten, vor allem meine Eltern.
Denen reichte damals eher der Blick in den Geldbeutel als der Blick auf die Waage, wenn das Kind drauf steht. Deinen Naschkram kannst Du Dir von Deinem Taschengeld kaufen! Wie, Du bekommst gar kein Taschengeld? Na, dann gibt es auch keinen Naschkram!

So jedenfalls war es bei mir.


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05.03.2023 um 18:42
@Doors

Taschengeld bekam ich schon, das reichte aber so gerade eben für das Yps Heft, also der wichtigste Baustein, um überhaupt im Klassenverbund bemerkt zu werden. Für Yps Spezial reichte es schon nicht mehr, was meine Wahl zum Klassensprecher zu einem aussichtslosen Unterfangen werden ließ.

Da konnte ich mir doch kein Raider oder Brauner Bär kaufen, wenn es schon den Erwerb des normalen Yps aussichtslos werden ließ.

Gleiches galt später für Fußballbilder und kurz darauf für die Sammelbilder zum 'Flash Gordon' Album.


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05.03.2023 um 18:44
@Doors
Frage war gestellt.


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