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Wir brauchen besseren Verbraucherschutz

627 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Lebensmittel, Sozialismus, Verbraucherschutz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wir brauchen besseren Verbraucherschutz

25.04.2022 um 19:58
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:Mache ich auch nicht, weil ich mittlerweile auch einen ziemlich guten Überblick habe, was wo drin ist. Im Endeffekt kommt es ja auch nicht auf jede einzelne Kalorie oder jedes einzelne Gramm Zucker an, sondern darauf, dass man in etwa seinen Tagesbedarf kennt und ein Gefühl dafür entwickelt, wann es "viel zu viel" wird.
Und genau das wird durch Labels erleichtert. Weil einfach viele Verbraucher den unterschied zwischen gesättigten und ungesättigten fettsäuren nicht kennen und vielen nicht klar ist, dass Zucker und auch Süßungsmittel mehr Hunger machen.
Die achten dann nur auf die Kalorien und schießen sich damit ins Knie.

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25.04.2022 um 19:58
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die Franzosen haben es doch auch einfach umgesetzt,
Umsetzbar ist es schon, ob und wie es der Verbraucher annimmt, ist eben eine andere Frage.
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:. Im Endeffekt kommt es ja auch nicht auf jede einzelne Kalorie oder jedes einzelne Gramm Zucker an, sondern darauf, dass man in etwa seinen Tagesbedarf kennt und ein Gefühl dafür entwickelt, wann es "viel zu viel" wird.
Das sehe ich auch so.
Von daher braucht es eigentlich keine neuen Kennzeichnungen auf Verpackungen.


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25.04.2022 um 19:58
Zitat von boraboraborabora schrieb:Umsetzbar ist es schon, ob und wie es der Verbraucher annimmt, ist eben eine andere Frage.
Eine bereits zigmal geklärte Frage, weil es bereits einfach umgesetzt wurde ohne große Kosten in Frankreich und 9 von 10 Deutsche davon sind.

Ich mein, was würdest du denn auch erwarten? Dass die Verbraucher Amok laufen weil da ein Symbol auf der Verpackung ist?


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25.04.2022 um 20:02
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich mein, was würdest du denn auch erwarten? Dass die Verbraucher Amok laufen weil da ein Symbol auf der Verpackung ist?
Kein Verbraucher wird Amok laufen. Wir haben aber doch gestern Nacht diskutiert, ob eine weitere Kennzeichnung wie der NutriScore nicht womöglich auch Verbraucher in die Irre führen kann, nämlich beispielsweisedann, wenn auf einer TK-Pizza mit 1.000 Kalorien ein grünes B prangt.


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25.04.2022 um 20:10
@Balumpa

Genau, aber gerade diese Befürchtung hat sich in Frankreich zumindest nicht bewahrheitet. So funktioniert der verbraucher offenbar nicht. Mal davon abgesehen wie gesagt, dass diese Pizza halt einfach nicht schrecklich ungesund ist.
Gerade damit verbraucher verstehen, dass ihr erstes bauchgefühl "pizza ungesund, müsli weniger ungesund" nicht immer richtig ist, ist der nutri score ja sinnvoll.

Es ist besser, wenn man sich mal so eine Pizza gibt als wenn man sich eine Pizza mit schlechterem Nutri Score gibt, oder ein anderes Fertigprodukt mit schlechteren Nutri Score. Es ist auch, zumindest fürs abnehmen, besser, wenn man diese Pizza isst als wenn man sich beispielsweise ein süßes Müsli + einen Fruchtsaft. Oder Brötchen mit bestimmten pflanzlichen Aufstrichen. Und das ist vielen Kunden schlicht so klar.

Wenn der Verbraucher jetzt also entscheidet bei den sachen, die er HÄUFIG isst, und die für ihn gängig sind, ob es da nicht alternativen gibt, dann ist das gut. Diese Pizza z.b. ist zwar kleiner, aber viel ungesünder https://www.nestle-marktplatz.de/produkte/wagner-flammkuchen-unser-original-4009233003686

Das hat zwar von der gesamtmenge her weniger kalorien, aber eine große menge zucker und ungesättigte fettsäuren, und darum würde diese pizza, anders als die fischstäbchenpizza, dich auch nicht so sättigen, obwohl sie trotzdem viele kalorien enthält. Darum hat sie den Nutri Score D, und wenn du im Geschäft kunden hast, die dann von der einen auf die andere pizza switchen, dann ist das gut für diese kunden.
Denn alles, was die da an kalorien bei der D pizza einsparen, kommt sowieso wieder rein, weil sie danach mehr hunger durch den zucker und die ungesättigten Fettsäuren.

Und das ist nur wenigen Kunden so klar. Dasselbe gilt eben für Müslis, süße aufstriche usw..
Darum ist die Bewertung mit B für manche Produkte, die eher nicht zur ausgewogenen ernährung gehören, auch trotzdem richtig. Sie führen den Verbraucher nicht in die Irre, wegen dem Nutri Score B glaubt keiner, er sollte jeden Tag Pizza essen. Das hat sich zumindest in Frankreich nicht bewahrheitet, gerade die ungebildeten Studienteilnehmer haben vom Nutri Score profitiert.


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25.04.2022 um 20:15
Und nur, um das nochmal klar zu sageN: Ich behaupte nicht, dass der Nutri Score perfekt ist. Aber es ist ein erster Schritt der beweisbar gut ist.
Danach muss man natürlich schauen, wie man das Ganze nachschärfen und verbessern kann. Aber es ist definitiv beweisbar besser, als keinerlei Label einzuführen.

Genauso sowas bräuchte man für Ökologie und Tierwohl auch, dann wären die Kunden vernünftig informiert.


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25.04.2022 um 20:28
@shionoro

Ich sehe es eher so, dass man schon dann auf eisnem Irrweg ist, wenn man Produkte kauft, die mit einem Nutri Score sinnvoll zu kennzeichnen sind.

Wenn ich frischen Staudensellerie kaufe, was soll ich mit einem Score?

Bei Äpfeln, Biofleisch vom Bauernhof, Fisch aus dem Fischladen, Paprika, Tomaten, Petersilie, Pilzen völlig überflüssig.

Wer das in Plastik für die Mikrowelle eingeschweisste Hacksteak mit Kartoffelbrei (900 Watt, 3min) kauft, dem ist sein Leben doch ohnehin egal.

Die Bio Zertifikate sind zum Teil nach hinten losgegangen, weil der kleine Anbieter von Fleisch, Obst, Forellen den teuren Zertifizierungsprozess nicht zahlen konnte.

Die großen Anbieter von Champignons haben einfach 20% der Ware als Bio markiert, einfach weil die Produktion immer Bio ist.

Die Haltungsformen 1-4 sind auch kaum mehr als Etikettenschwindel, weil das Schwein H3 auch nicht glücklicher ist als H1.

Am Ende schmücken sich die big player mit Zertifikaten, die entsprechend Druck machen können und der kleine Produzent kann das nicht.
Mit ein bißchen Pech führen mehr Zertifikate nur zu weniger Anbietern. Der Anbieter, der selbst 80 Anwälte beschäftigt, kann da leicht klagen, der kleine Anbieter kann nicht einmal einen Anwalt bezahlen.


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25.04.2022 um 20:31
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich mein, was würdest du denn auch erwarten? Dass die Verbraucher Amok laufen weil da ein Symbol auf der Verpackung ist?
Ich habe keine Erwartungshaltung im Gegensatz zu Dir? u. bin skeptisch, ob sich die Leute dadurch gesünder ernähren oder größtenteils nur noch schlanke Leute herumlaufen.


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25.04.2022 um 20:36
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich sehe es eher so, dass man schon dann auf eisnem Irrweg ist, wenn man Produkte kauft, die mit einem Nutri Score sinnvoll zu kennzeichnen sind.

Wenn ich frischen Staudensellerie kaufe, was soll ich mit einem Score?

Bei Äpfeln, Biofleisch vom Bauernhof, Fisch aus dem Fischladen, Paprika, Tomaten, Petersilie, Pilzen völlig überflüssig.

Wer das in Plastik für die Mikrowelle eingeschweisste Hacksteak mit Kartoffelbrei (900 Watt, 3min) kauft, dem ist sein Leben doch ohnehin egal.

Die Bio Zertifikate sind zum Teil nach hinten losgegangen, weil der kleine Anbieter von Fleisch, Obst, Forellen den teuren Zertifizierungsprozess nicht zahlen konnte.

Die großen Anbieter von Champignons haben einfach 20% der Ware als Bio markiert, einfach weil die Produktion immer Bio ist.

Die Haltungsformen 1-4 sind auch kaum mehr als Etikettenschwindel, weil das Schwein H3 auch nicht glücklicher ist als H1.

Am Ende schmücken sich die big player mit Zertifikaten, die entsprechend Druck machen können und der kleine Produzent kann das nicht.
Mit ein bißchen Pech führen mehr Zertifikate nur zu weniger Anbietern. Der Anbieter, der selbst 80 Anwälte beschäftigt, kann da leicht klagen, der kleine Anbieter kann nicht einmal einen Anwalt bezahlen.
Aber mit Realitäten muss man sich ja schon abfinden, wenn man etwas ändern möchte. Und die Realität ist, dass Deutsche viele verarbeitete Lebensmittel essen. Um zu beurteilen, wie gesund ein Apfel ist, brauch ich keinen Nutri Score, das wissen auch alle verbraucher. Aber nicht allen verbrauchern ist klar, dass z.b. ein Produkt mit vielen gesättigten fettsäuren ungesünder ist als ein vergleichbares produkt mit weniger aber leicht mehr kalorien. Und wenn verbraucher den nutri Score ernst nehmen, dann kommt auch ein verbraucher ggf. eher auf den gedanken, frisch zu kochen. Aber selbst wenn nicht kocht er dann mit irgendeiner weniger zuckerhaltigen fertigsoße, oder er steigt von Cola auf Schorle um. Es geht nicht darum, dass mit dem Nutri Score alles gesagt und getan ist. Es geht darum, dass er belegbar sinnvoll ist und hersteller per lobbyismus dagegen arbeiten. Weil die genau wissen, dass er sinnvoll ist und leute dann weniger zuckerhaltige Produkte kaufen.

Ich gebe dir recht dabei, dass viele Label nach hinten losgehen. Aber das muss ja nicht so sein. Das passiert zum Teil durch Lobbyismus, dass Label verwässert werden, so, dass Hersteller sich besser tarnen können.

Beim Nutri Score kannst du auch tricksen, z.b. lässt du zucker weg, packst aber richtig viel süßmittel rein. Dann hast du einen besseren score als ein produkt, wo ein bisschen zucker drin ist aber das eben keine bedenklichen mengen von süßstoffen enthält. Es wird ein anhaltender Kampf sein, gegen solche Tricksereien immer weiter nachzuschärfen.

Aber genau deshalb ist es wichtig, dass man EU einheitliche Siegel schafft, die dann einmal wirklich durchgezogen werdem und ständig auf dem prüfstand zur nachschärfung sind. Dann können sich einzelne Firmen schlechter dagegen wehren

Überhaupt keine Labels zu machen wird jedenfalls nicht dazu führen, dass jemand über seinen Konsum nachdenkt und dann frisch kocht.


@borabora

Aber warum dann nicht einfach machen? Und warum skeptisch obwohl super gelaufen in frankreich und verbraucher hier das wollen?


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25.04.2022 um 21:06
@shionoro

Frankreich ist in Sachen Lebensmittel auch kein guter Vergleich. Vor einigen Jahren haben französische Haushalte alles in allem 30% ihres Einkommens für Ernährung im weitesten Sinne ausgegeben, Deutsche 9%.

Dafür hatten wir die teureren Autos.

Ich will vor allem.gegenteilige Effekte ausschließen.

Beispiel: Viele inhabergeführte Rewe oder Edeka Mäekte stellen auch lokale verarbeitete Produkte ins Regal, sas kann zB ein Vanillejoghurt vom Hofbauer 2km weiter sein.
Wenn Rewe oder der Bauer die 3000 Euro für den Zertifizierungsprozess legen müssen, ist das Produkt aus dem Regal verschwunden.

Wenn die 30 Gläser Johjurt 8m.Monat verkaufen auf dem Vertriebsweg, refinanziert sich das nie.
Das nützt nur den großen Herstellern.

Wenn jedes verarbeitete Nischenprodukt zertifiziert werden muss, werden es einfach weniger. Es mag nicht um alle schade sein, um einige schon.


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25.04.2022 um 21:24
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn der Verbraucher jetzt also entscheidet bei den sachen, die er HÄUFIG isst, und die für ihn gängig sind, ob es da nicht alternativen gibt, dann ist das gut. Diese Pizza z.b. ist zwar kleiner, aber viel ungesünder https://www.nestle-marktplatz.de/produkte/wagner-flammkuchen-unser-original-4009233003686
@shionoro
Das mag ja sein - aber man möchte vielleicht keinen Flammkuchen essen, sondern eine Pizza und wenn man die nicht täglich isst oder einen Ausgleich für die vielen Kalorien leistet, kann man sich die auch mal gönnen. Wobei ne frische selbstgemachte immer besser schmeckt und ein Salat dazu gegessen, wertet es von den Nährstoffen schon mal auf.

Eine Freundin von mir war Anfang des Monats in London und hat uns div. Fotos geschickt. Dabei war u.a. eines von einer Speisekarte, wo die Kcal. von jedem Gericht mit draufstehen. Ich suche später mal das Foto. Lustigerweise wurde das wohl heute auch hier im TV gesendet, wo man darauf Bezug nahm. GB hat das im April eingeführt, um zu einem gesünderen Bewusstsein beizutragen, gesündere Ernährung anzuregen, dem Kampf gegen Übergewicht.
Das wäre z.B. eine Möglichkeit, um den Leuten zu verdeutlichen, wieviel leere Kcal. sie zuweilen zu sich nehmen. Ich persönlich finde das super. :D Das könnte ich mir für Deutschland auch gut vorstellen - da wüssten manche dann eben auch, woher ihr Übergewicht rührt.
Die Vorgabe, die seit Mittwoch in Kraft ist, gilt für Ketten, Restaurants und Cafés mit mindestens 250 Beschäftigten und bezieht sich auf alle nicht verpackten Speisen und Softdrinks. Die Regierung hat die Maßnahme als Teil ihrer Strategie gegen Übergewicht auf den Weg gebracht.

Offiziellen Angaben zufolge sind fast zwei Drittel der Erwachsenen in England übergewichtig und jedes dritte Kind verlässt die Grundschule mit einem ungesunden Gewicht. "Übergewicht ist eines der größten Gesundheitsprobleme, die wir hier im Land haben",
Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_91968868/gesundheit-england-kalorienangaben-auf-speisekarten.html

Beim Nutri Score müsste man halt schauen, worauf sich der beziehen soll Nährstoffe oder Kaloriendichte. Viele Kcal. bedeutet nicht automatisch ungesund - Beispiel Nüsse und Saaten, Öle... Und wie bei Allem spielt die Eigenverantwortung auch eine große Rolle. Wer will, kann sich heutzutage alle Infos aus dem Netz ziehen. Wollen aber scheinbar nur wenige oder verstehen nicht, was sie da lesen.
Andere sind schlichtweg zu faul zum Kochen und greifen schnell zu nem Fertiggericht - was selten gesund, nahrhaft ist und nicht lange satt hält.


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25.04.2022 um 21:44
@Interested

Interessant das mit den Speisekarten.

Allerdings ist das irrelevant, sobald eine Frau essen geht. Oder kennst Du Frauen, die ein Essen eiinfach so bestellen, wie es auf der Karte steht?

Ich habe schon sehr viele Ernährungsformen selbst ausprobiert. Ich denke, es geht nicjt nur mir so:

Sobald man für sich und andere kocht, gibt man sich viel Mühe, in einer Lebensphase alleine hatte ich da keine Lust zu und habe dann auch Schrott gegessen. Da hätte mich auch kein Score besonders motiviert.

Wenn ich für meine Frau und oder meine Kinder koche, dann darf es gesund und aufwändig sein. Dann stehe ich auch gerne 2 Stunden in der Küche und klappere vorher die Hofläden ab.
Für mich würde ich das nicht machen.

Aber statt noch ein Zertifikat würde ich vorschlagen: Jede Kita, jede Schule soll ne Köchin oder einen Koch bekommen. Wer als Kind 10 Jahre hochwertig, frisch und lecker gegessen hat, will das als Erwachsenener automatisch.


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25.04.2022 um 22:03
Hier das Foto
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Ich finde das jedenfalls genial. Für Menschen, die auf ihre Figur achten möchten oder wissen, wann sie Ausgleich schaffen müssten, ne gute Sache. Die Kritik an der Geschichte ist, dass man befürchtet, dass Essstörungen so gefördert werden könnten - Stichwort Anorexie.

Wobei ich es schon wichtig finde, das man grob überblickt, wieviel Kcal. so manches Essen hat. Hier gibt es ja auch den Kochthread und so manches Mal staune ich, was da an Kcal. auf dem Teller landet - für eine Mahlzeit. Ich glaube, wenn man sich etwas damit beschäftigen würde, könnte man da einige Kcal.Quellen austauschen. Muss aber jeder selbst wissen. Zumindest ist es mir dort egal.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Sobald man für sich und andere kocht, gibt man sich viel Mühe, in einer Lebensphase alleine hatte ich da keine Lust zu und habe dann auch Schrott gegessen. Da hätte mich auch kein Score besonders motiviert.
Verstehe ich nur bedingt. Mal oder ne zeitlang - ok - aber grundsätzlich solltest Du Dir mindesten soviel wert sein, wie Frau und Kinder. Also auch für Dich diesen Aufwand betreiben, gesund zu kochen. Klar kann es auch mal Convenience sein, Fastfood usw. - aber wie bei Allem: Die Dosis macht das Gift.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Für mich würde ich das nicht machen.
Solltest Du. Das erlebe ich im Sportbereich wirklich sehr oft - dass sobald sich die ersten Erfolge "zeigen", die Menschen motivierter sind, auch besser und gesünder zu essen. Da machen dann auch Ausreißer nicht so viel aus.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Aber statt noch ein Zertifikat würde ich vorschlagen: Jede Kita, jede Schule soll ne Köchin oder einen Koch bekommen. Wer als Kind 10 Jahre hochwertig, frisch und lecker gegessen hat, will das als Erwachsenener automatisch.
Jede Familie, wo ein Bedarf herrscht, sollte kostengünstig Kurse besuchen dürfen, wo das vermittelt wird. Ich finde es zu einfach gedacht, die Verantwortung immer auf andere abzuschieben - in diesem Fall Schule, Kita usw. Es sollte in den Familien beginnen.
Viele Migranten z.B. kochen selten mit Dosen...meist frisch - bei den Teigwaren allerdings auch kalorienreich. Egal ob Pasta oder Börek. :D Aber dennoch kochen sie eindeutig frischer.


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26.04.2022 um 01:06
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Frankreich ist in Sachen Lebensmittel auch kein guter Vergleich. Vor einigen Jahren haben französische Haushalte alles in allem 30% ihres Einkommens für Ernährung im weitesten Sinne ausgegeben, Deutsche 9%.

Dafür hatten wir die teureren Autos.

Ich will vor allem.gegenteilige Effekte ausschließen.

Beispiel: Viele inhabergeführte Rewe oder Edeka Mäekte stellen auch lokale verarbeitete Produkte ins Regal, sas kann zB ein Vanillejoghurt vom Hofbauer 2km weiter sein.
Wenn Rewe oder der Bauer die 3000 Euro für den Zertifizierungsprozess legen müssen, ist das Produkt aus dem Regal verschwunden.

Wenn die 30 Gläser Johjurt 8m.Monat verkaufen auf dem Vertriebsweg, refinanziert sich das nie.
Das nützt nur den großen Herstellern.

Wenn jedes verarbeitete Nischenprodukt zertifiziert werden muss, werden es einfach weniger. Es mag nicht um alle schade sein, um einige schon.
Aber das wäre ja nur dann der Fall, wenn wir das so regeln. Warum sollten wir das tun? Den Nutri Score berechnen die Hersteller selbst aus ihren Nährwerten, die stehen ja hinten drauf. Den kannst du auch als Kunde selbst berechnen mit einer Excel Tabelle.
Da gibt es keinen teuren Zertifizierungsprozess.

Und bei anderen Siegeln müssen wir zwar kontrollieren (beispielsweise die Lieferketten), aber auch da wäre eine einheitliche Regelung, an die sich alle halten, wohl kaum zwangsläufig teuer für Produzenten.

In jedem Fall läuft es beim Nutri Score wie gesagt nicht so ab. Der ist für die Hersteller quasi kostenlos (bis auf das ändern der Verpackung).
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Aber statt noch ein Zertifikat würde ich vorschlagen: Jede Kita, jede Schule soll ne Köchin oder einen Koch bekommen. Wer als Kind 10 Jahre hochwertig, frisch und lecker gegessen hat, will das als Erwachsenener automatisch.
Aber warum entweder/oder? Es leben nunmal viele Menschen allein und auch viele Berufstätige bekommen das mit dem Kochen, auch zu zweit, oft nicht gut hin, wenigstens nicht sonderlich gesund.
Es geht nicht darum, dass jemand vom couch potato zum health nut wird. Es geht darum, dass auch der student der gerne cola und chips isst an der Kasse immer wieder verdeutlicht bekommt, welche Lebensmittel gesündere Alternativen wären. Jedes Mal wenn er die Schokolade kauft, ist da das rote E drauf, auf einer anderen vielleicht ein C und das hat Einfluss auf Kaufentscheidungen. Gerade bei den Produkten, die man häufig kauft.

Wenn wir bei vielen leuten sagen wir mal 5 angesetzte kilo in 10 Jahren sparen können, klingt das nicht viel, würde an ihrer Gesundheit aber schon etwas ändern.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Das mag ja sein - aber man möchte vielleicht keinen Flammkuchen essen, sondern eine Pizza und wenn man die nicht täglich isst oder einen Ausgleich für die vielen Kalorien leistet, kann man sich die auch mal gönnen. Wobei ne frische selbstgemachte immer besser schmeckt und ein Salat dazu gegessen, wertet es von den Nährstoffen schon mal auf.

Eine Freundin von mir war Anfang des Monats in London und hat uns div. Fotos geschickt. Dabei war u.a. eines von einer Speisekarte, wo die Kcal. von jedem Gericht mit draufstehen. Ich suche später mal das Foto. Lustigerweise wurde das wohl heute auch hier im TV gesendet, wo man darauf Bezug nahm. GB hat das im April eingeführt, um zu einem gesünderen Bewusstsein beizutragen, gesündere Ernährung anzuregen, dem Kampf gegen Übergewicht.
Das wäre z.B. eine Möglichkeit, um den Leuten zu verdeutlichen, wieviel leere Kcal. sie zuweilen zu sich nehmen. Ich persönlich finde das super. :D Das könnte ich mir für Deutschland auch gut vorstellen - da wüssten manche dann eben auch, woher ihr Übergewicht rührt.
Aber es ist Fakt, dass Kunden ihre Kaufentscheidungen durch den nutri Score überdenken. Das haben Studien aus Frankreich ergeben.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Beim Nutri Score müsste man halt schauen, worauf sich der beziehen soll Nährstoffe oder Kaloriendichte. Viele Kcal. bedeutet nicht automatisch ungesund - Beispiel Nüsse und Saaten, Öle... Und wie bei Allem spielt die Eigenverantwortung auch eine große Rolle. Wer will, kann sich heutzutage alle Infos aus dem Netz ziehen. Wollen aber scheinbar nur wenige oder verstehen nicht, was sie da lesen.
Andere sind schlichtweg zu faul zum Kochen und greifen schnell zu nem Fertiggericht - was selten gesund, nahrhaft ist und nicht lange satt hält.
Das ist beim Nutri Score doch schon klar. Der Nutri Score hat als Fokus, möglichst Dickmacher wie Zucker, gesättigte Fettsäuren und wenige Ballaststoffe zu vermeiden.
Der Nutri Score hilft gerade denen, die sich nicht gut mit Lebensmitteln auskennen, auch das ist belegt. Er ist für Hersteller quasi kostenlos und 9 von 10 kunden wollen ihn.

Gerade bei den Kunden, denen nicht immer klar ist, wie bestimmte produkte ihr gewicht beeinflussen, bringen halt aktionen wie in england oder der nutri score etwas. Und das sind sehr viele verbraucher. Und viele davon wünschen sich eine solche Hilfe.


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26.04.2022 um 07:11
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Den Nutri Score berechnen die Hersteller selbst aus ihren Nährwerten, die stehen ja hinten drauf. Den kannst du auch als Kunde selbst berechnen mit einer Excel Tabelle.
Kannst du sowas mal verlinken, also ein abgebildeter Nutriscore den man anhand der ebenfalls abgebildeten Nährwerte nachvollziehen kann?


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26.04.2022 um 07:23
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber das wäre ja nur dann der Fall, wenn wir das so regeln. Warum sollten wir das tun? Den Nutri Score berechnen die Hersteller selbst aus ihren Nährwerten, die stehen ja hinten drauf.
Mal nebenbei: Sollten Früchte und so dann vielleicht auch Nutri Score angaben bekommen?
Ich kann dir versichern das manche Früchte dort nicht sonderlich gut abschneiden würden.

Das hier:
Angewendet wird der Nutri-Score nur für verarbeitete Lebensmittel wie Pizza, Kekse, Fertiggerichte, Käse oder Fruchtjoghurt. Ausgenommen sind lediglich Produktgruppen wie z.B. Obst, Gemüse oder Gewürze. Grundsätzlich gilt: keine Nährwerttabelle - kein Nutri-Score.
Quelle: https://www.rewe.de/ernaehrung/nutri-score/

Ist nämlich schon etwas fragwürdig.
Obst und Gemüse einfach komplett ausgenommen?

https://www.rewe.de/_ts_01630320599549/.imaging/dim/1480/0/50-50/dam/rewe-de/rezepte-und-gesund-geniessen/rezepte-und-ernaehrung/nutriscore/neu-07-2021/Nutri-Score-Erklaergrafik_1480x1480px.jpg

Das hier sind übrigens die Werte die gegenüber gestellt werden.
Ein hoher "Energie (kcal)" Wert gilt z.b. generell als Böse.

Dazu kommt auch noch:
Nicht berücksichtigt wird beispielsweise der Gehalt an Vitaminen wie Vitamin C oder Folsäure, Mineralstoffen wie Eisen oder Calcium sowie der Gehalt an ungesättigten Fettsäuren. Doch ohne eine Vereinfachung ist eine Bewertung auf einen Blick kaum möglich.
Auch Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker oder Süßstoffe fließen nicht in die Bewertung ein. Hier hilft ein Blick in die Zutatenliste weiter. Sie befindet sich meist auf der Rückseite der Verpackung.
Beim Nutri-Score wird Nachhaltigkeit wie die regionale Herkunft oder der ökologische Anbau nicht berücksichtigt



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26.04.2022 um 08:12
Ok, ich bin in Frankreich, bin im Supermarkt und sehe ein Gericht, grün (beste Bewertung): ich esse es komplett auf, ein Kind isst auch komplett auf.
Wieso ist es gut?


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26.04.2022 um 08:19
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Darum können auch menschen mit niedrigem bildungsgrad und problemen beim textverständnis besser beurteilen, wie gesund ein lebensmittel ist.

Denn es ist defacto so, dass nicht jeder "halbwegs denkende mensch" das kann und dass der nutri score das erleichtert. Inwiefern ist der Nutri score "ans händchen packen" im übrigen? Weil da ein Label auf dem Lebensmittel ist?
Und nochmal : Ernährungspyramide! Da braucht es kein großes Textverständnis für.
Ganz einfach!
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Da gibt es keinen teuren Zertifizierungsprozess.
Der Zertifizierungsprozess würde kommen, dass ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Denn irgendeine Gesellschaft will dann damit Geld verdienen.


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26.04.2022 um 09:05
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Gerade bei den Kunden, denen nicht immer klar ist, wie bestimmte produkte ihr gewicht beeinflussen, bringen halt aktionen wie in england oder der nutri score etwas.
Ich bin ja gar nicht gegen den Nutri Score. Man sollte sich trotzdem nicht nur auf den farbigen Buchstaben verlassen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ja, das ist beweisbar so, und der nutri score ist viel besser verständlich als jede andere markierung. Darum können auch menschen mit niedrigem bildungsgrad und problemen beim textverständnis besser beurteilen, wie gesund ein lebensmittel ist.
Das würde ich so nicht unterschreiben. Denn auch Schokolade ist ja trotz rotem E nicht per se schlecht oder ungesund. Da kommt es ja auf die Mengen an.
Vorsicht vor falschen Schlüssen

Doch der Nutri-Score kann Verbraucher auch auf die falsche Fährte bringen: Nudeln zum Beispiel enthalten kaum Fett, Salz und Zucker - und bekämen daher eigentlich ein grünes A. Die tatsächlich gesunden Walnüsse dagegen enthalten viel Fett und trügen ein C, ebenso wie sehr gesundes Olivenöl.

Toastbrot hätte dank seines geringen Fett- und Zucker-Anteils wiederum ein A, während der Käse, der auf dem Brot landet, nur ein D erhielte, da er viel Fett enthält. Ernährungsmediziner warnen deshalb davor, den Nutri-Score mit einem Gesundheitsversprechen gleichzusetzen.

Im schlimmsten Fall würden Verbraucher im guten Glauben, sich mit A- und B-Produkten gesund zu ernähren, nur minderwertige Lebensmittel essen und wirklich gesundes wie ein hochwertiges Olivenöl oder Fisch vermeiden, weil diese Produkte laut Nutri-Score schlechter abschneiden.
Quelle: https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Nutri-Score-Gesuender-essen-mit-der-Lebensmittelampel,nutriscore110.html

Die Gefahr besteht eben auch, dass wie Du anmerkst, bildungsferne - sagen wir mal faulere Menschen, die keine Zeit und Lust haben, sich damit auseinander zu setzen - das hat nicht nur was mit der Bildung zu tun, sich so auch falsch und unterernähren können, wenn sie sich nur auf Farbe und Buchstabe verlassen. Es kann helfen ja, ist aber nur ein kleiner Baustein.


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26.04.2022 um 10:20
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber das wäre ja nur dann der Fall, wenn wir das so regeln. Warum sollten wir das tun? Den Nutri Score berechnen die Hersteller selbst aus ihren Nährwerten, die stehen ja hinten drauf. Den kannst du auch als Kunde selbst berechnen mit einer Excel Tabelle.
Da gibt es keinen teuren Zertifizierungsprozess.
@shionoro

Da hälst DU die Hersteller offenbar für seriöser als ich das tue. So eine reine Selbstauskunft lohnt doch den Aufdruck nicht. Und wenn es fremdzertifiziert wird, incl einige Folgekontrollen, bist Du ganz schnell bei einem vierstelligen Betrag. Der fällt natürlich bei jeder Rezepturänderung oder neuen Geschmacksvariante noch mal neu an.

Ich kenne mich leidgeprüft mit dem deutschen Zertifizierungsunwesen hinreichend aus, um zu wissen, was da aufgerufen wird und das schon ganz ohne chemische Analyse.

@Interested
Zitat von InterestedInterested schrieb:Jede Familie, wo ein Bedarf herrscht, sollte kostengünstig Kurse besuchen dürfen, wo das vermittelt wird. Ich finde es zu einfach gedacht, die Verantwortung immer auf andere abzuschieben - in diesem Fall Schule, Kita usw. Es sollte in den Familien beginnen.
Das Problem ist, wie bei vielen anderen Bildungsangeboten: Diejenigen, die es nicht unbedingt brauchen, nehmen es dann gerne als Ergänzung wahr und diejenigen, die es echt nötig hätten, sehen die Notwendigkeit nicht.
Zitat von InterestedInterested schrieb:Verstehe ich nur bedingt. Mal oder ne zeitlang - ok - aber grundsätzlich solltest Du Dir mindesten soviel wert sein, wie Frau und Kinder. Also auch für Dich diesen Aufwand betreiben, gesund zu kochen. Klar kann es auch mal Convenience sein, Fastfood usw. - aber wie bei Allem: Die Dosis macht das Gift.
Grundsätzlich ist das richtig. Seit vielen Jahren kochen auch entweder meine Frau oder ich und dann auch immer richtig gut und in aller Regel gesund und immer frisch. Den eigenen Nutri Score kann man selbst fast schon an der gelben Tonne ablesen: Wenn die plötzlich nur noch halb so voll ist, macht man in Sachen Ernährung schon viel richtig.

Ich wäre zusätzlich für eine bessere Qualitätskontrolle des Essen in Altersheimen. Was da zT geboten wird, finde ich bis heute leider menschenunwürdig. Das gilt auch vor dem Hintergrund, dass viele von den Bewohnern außer dem Essen ja kaum noch Freude haben.


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