Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....

@kiki1962
Wie schon in dem Link beschrieben, ist jede weitere Renovierung
ein Eingriff der die Grausamkeit vertuscht.
Das Lager soll nicht nach Baumarkt aussehen sondern nach
Altem Konzentrationslager.

@Winchester
ich gehe davon aus, dass sie sensibel genug renovieren - angemessen

@kiki1962
Die Polen sagen, das verwalten wird immer schwieriger.
Jetzt wird ein neuer Zaun gezogen, Deutsche Firmen spendieren kräftig
beim Bau mit Fahrzeugen.
Offiziell hat sich die Bundesregierung noch nicht zu der Anfrage geäusert.
Also ist überhaupt nichts entschieden.

@Winchester


Poste doch mal Bilder die deine Befürchtung begründen?

Gibts dort Zirkuszelte?? Ich fand noch keine Bilder die das zu künstlich zeigen würde, oder die gar an einen Baumarkt erinnern

@insideman
Ja weil es ja eine Befürchtung ist das es so kommen könnte.
Und ein bestimmter Teil des Lagers ist schon renoviert worden
in den 90ern.
Mit mäsigem Erfolg, da nicht mehr original.
Es wird jetzt auf Europa gesetzt das die Gedenkstätte erhalten bleibt.

Winchester schrieb: a weil es ja eine Befürchtung ist das es so kommen könnte.
Und ein bestimmter Teil des Lagers ist schon renoviert worden
in den 90ern.
Mit mäsigem Erfolg, da nicht mehr original.

Was mit mässigen Erfolg?

Ists wieder zusammengebrochen? haben die Leute nen Lachkrampf bekommen weils so unecht aussah??

Nicht mehr original? wurde was verfälscht?

http://www.merkur-online.de/nachrichten/welt/deutschland-will-sanierung-gedenkstaette-auschwitz-helfen-31230.html

Also ich sag mal so wenn ich eine BMW R32 von 1920 so restauriere
das ich denke das Teil ist gerade vom Band gelaufen, denke ich
toll so ham die Dinger also ausgesehen.
Wenn ich an dem selben Motorrad nur das nötigste mache das es
nicht vergammelt und fährt, dann macht es mir eine Gänsehaut.

hab ich vrhin gefunden:

https://www.youtube.com/watch?v=EUvo5OHH6o8

lass es unkommentiert

@Cesair
Warum muss ich da nur an die "Moorsoldaten" denken?

@Cesair
hat mich tief berührt-danke!

Folgende Gedanken sind eine Diskussion wert.
Die Debatte behandelt das Dritte Reich, den Holocaust, Unterrichtsinhalte und die Generationen, für die der Krieg nicht mehr das Erlebte, sondern die Geschichte darstellt.
Selbstverständlich kommen bei Kindern Fragen danach auf, warum der Holocaust in aller Ausführlichkeit behandelt wird und Gedenkstätten immer wieder bereist werden.
Aber wie beantworten wir diese Fragen?
Dazu widmen wir uns dem, was heute von Schülern erwartet wird, womit sie konfrontiert werden und wie dabei mit ihnen umgegangen wird.
Es geht um die Teilnahme an Gedenkfeiern, die im Rahmen des Geschichtsunterrichtes stattfindet.

Warum findet das nicht auf freiwilliger Basis statt? Über Betroffenheit erreicht man niemanden. Und auf diese Weise entsteht kein Interesse. Dass kein Interesse am Holocaust besteht, hängt vor allem damit zusammen, dass die Vernichtung der europäischen Juden keinen Platz im Gedächtnis der Familien hatte. Eltern haben dadurch oft eine ganz andere Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg. Erlebtes und Unterricht passen nicht zusammen. Das ist ein Grund für Desinteresse.

Zum anderen spielt es eine große Rolle, dass der Unterricht nicht viel mit dem tatsächlichen Interesse der Jugendlichen zu tun hat. Der Unterricht verlangt die Einsicht an der Schuld des Holocaust, ein Interesse besteht jedoch am Dritten Reich. Der Lehrplan bietet nur ersteres.
Sicherlich spielt der Ruf der Schule bei der Teilnahme an Gedenkfeiern eine größere Rolle als die Auseinandersetzung dies erfordert. Das führt im Klassenzimmer unweigerlich zur Auseinandersetzung zwischen Schülern und Lehrern. Da stellt sich die Frage, was der Holocaust (vor allem in seiner Ausführlichkeit) im Unterricht zu suchen hat. Wenn der Besuch in Buchenwald nicht für hängende Köpfe sorgt, muss eben die Klassenfahrt nach Auschwitz her? Das wäre die ideale Ergänzung zu dem, was ich hier „sozial verträgliches Reden“ nenne.
Der Geschichtsunterricht, wie er jetzt stattfindet, klärt nicht über die Geschichte auf. Kann er schon deshalb nicht, weil er lediglich einen Teil des Dritten Reichs thematisiert – den Holocaust. Der Unterricht informiert nicht, er gibt stattdessen vor, wie über das Dritte Reich gesprochen wird. Vor allem mit hängendem Kopf!
In einer Abwandlung des Unterrichts läge meiner Meinung nach nicht die Gefahr des Vergessens – aber die des besseren Verständnisses. Um aus der Vergangenheit und vor allem für die Zukunft zu lernen, muss die alles entscheidende Frage lauten: Wie konnte sich diese Gewalt aus einer modernen Gesellschaft heraus entwickeln? Dazu liefern weder der derzeitige Geschichtsunterricht noch die verpflichtende Teilnahme an Gedenkfeiern Interesse, Einblicke oder gar Antworten.

@niurick
Worauf stützt du deine Erfahrungen?
Als Vater einer Tochter, die gerade den Holocaust und das dritte Reich im Geschichtsunterricht aufgearbeitet hat, möchte ich etwas daz sagen.

niurick schrieb:Über Betroffenheit erreicht man niemanden

Halte ich für falsch. Mal abgesehen von der Pauschalität der Behauptung, sehe ich einen guten Teil der weltweiten Spendentätigkeit durchaus auch als Reaktion einer persönlichen Betroffenheit.

niurick schrieb:Dass kein Interesse am Holocaust besteht...

Pauschalurteil! Es besteht vielleicht nicht bei allen ein Interesse, aber keineswegs bei keinem.

niurick schrieb:dass die Vernichtung der europäischen Juden keinen Platz im Gedächtnis der Familien hatte.

Pauschalurteil, s. o..

niurick schrieb:Der Unterricht verlangt die Einsicht an der Schuld des Holocaust, ein Interesse besteht jedoch am Dritten Reich. Der Lehrplan bietet nur ersteres.

Falsch. Ich weiss nicht welche Curricula für den Geschichtsunterricht du hier heranziehst, aber mir ist nicht eines bekannt und zumindest hier in NRW wird es den mir bekannten Schulen auch nicht so umgesetzt.
Der Holocaust wurde im Rahmen der geschichtlichen Ereignisse thematisiert, was für mich völlig in Ordnung geht und nicht wegzudikutieren ist.

niurick schrieb:Der Geschichtsunterricht, wie er jetzt stattfindet, klärt nicht über die Geschichte auf. Kann er schon deshalb nicht, weil er lediglich einen Teil des Dritten Reichs thematisiert – den Holocaust.

Mal wieder ein Pauschalurteil.
Was die mir bekannten Schulen angeht, geht deine Aussage zudem völlig an der von mir erlebten Realität vorbei.
Eine Änderung der Unterrichtsform oder des Inhaltes ist natürlich immer diskutabel, allerdings gehst du hier von völlig falschen Annahmen aus.

@niurick
Das ist mir auch alles zu pauschal.

niurick schrieb:In einer Abwandlung des Unterrichts läge meiner Meinung nach nicht die Gefahr des Vergessens – aber die des besseren Verständnisses. Um aus der Vergangenheit und vor allem für die Zukunft zu lernen, muss die alles entscheidende Frage lauten: Wie konnte sich diese Gewalt aus einer modernen Gesellschaft heraus entwickeln? Dazu liefern weder der derzeitige Geschichtsunterricht noch die verpflichtende Teilnahme an Gedenkfeiern Interesse, Einblicke oder gar Antworten.

Wie kommst du darauf, dass es eine moderne Gesellschaft in der Weimarer Republik gab, warum sollte der Geschichsunterricht so etwas erzählen? Was bedeutet für dich modern? Diese Gesellschaft war von eingefahrenen Mann-Frau-Rollenmustern, hierarchischen, autoritären Abhängigkeitsverhältnissen aus der Feudalzeit stammend, nationalen, biedermännischen Idealen geprägt und unter dem Druck der Reperationszahlungen nach dem 1. WK wirtschaftlich am Boden. Hitler konnte die Klassen vereinen und das Großkapital auf seine Seite ziehen und den Rest erledigten seine paramilitären Verbände.

niurick schrieb:Dass kein Interesse am Holocaust besteht, hängt vor allem damit zusammen, dass die Vernichtung der europäischen Juden keinen Platz im Gedächtnis der Familien hatte. Eltern haben dadurch oft eine ganz andere Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg. Erlebtes und Unterricht passen nicht zusammen. Das ist ein Grund für Desinteresse.

gegenfrage: wer hat ein interesse daran zu wissen, was es für grausamkeiten gibt, die zusammenhänge und folgen? - wohl nur wenige setzen sich freiwillig solchem horror aus - sei es in der heutigen zeit oder paar jahre davor

wer informiert sich freiwillig über die tutsi, über china und seine menschenrechtsverletzungen, die verfolgung von christen usw. usf. ?

ich gehöre zur ersten generation nach dem 2. WK - meine Großeltern und Eltern erlebten diese zeit - ich war extremer als meine brüder und ging allen kontinuierlich auf den "kranz" mit meinen fragen - ich wollte es wissen ...

und ja die wahrnehmungen der "alten" sind verschieden - aus meiner familie jedenfalls habe ich nichts "ehrenvolles, huldigendes" gehört - und auch die lagerinsassen mit denen sprach fielen keine guten aspekte aus jener zeit ein

aber es gab durchaus auch die relativierer, die auch die guten seiten nicht vergessen können . . welche führt jetzt hier zu weit

meine kinder wiederum sind nicht so nah im kontakt mit überlebenden aus jener zeit getreten - dass wir die gedenkstätten aufsuchen - und sie nötigen mitzukommen und sie das auch tun - liegt einzig an uns eltern: es darf nicht vergessen werden ..

den geschichtsunterricht fand ich zweifelhaft - ja - die vorbereitungen für den besuch des mahnmals fand ich nicht ausführlich und sensibel genug - letztlich sind es 14jährige und da gehört einfach ein längerer zeitraum dazu, um diesen jugendlichen einfühlung, sensibilität für dieses stück geschichte nahe zu bringen

@emanon & @mitras

Dass nicht die aufgestellten Behauptungen, sondern der, der sie sagt, zu Reaktionen animieren, habe ich mir bereits gedacht. Die albernen Unterstellungen, meine Thesen seien zu pauschal, sind Beweis genug dafür, dass es für Dich eine größere Rolle spielt, wer etwas sagt, und Du nicht darauf achtest, was gesagt wird.

Den Anlass für den Beitrag bot mir ein Artikel in der Zeit, der gestern erschienen ist. In aller Ausführlichkeit kann darin auf 3 Seiten nachgelesen werden, was von mir angeblich zu pauschal dargestellt wird. Vielleicht ist die Botschaft aus dem Munde eines Lehrers, der nach Lehrplan und nicht nach seinem eigenen Empfinden handeln muss, oder des Leiters der Gedenkstätte Buchenwald eine andere, als wenn sie von mir stammt. Verstehen muss ich Deine Logik ja nicht.

Die Schule bietet ein Basiswissen an. Der Holocaust muss hier eine zentrale Rolle spielen wenn der Lehrplan bei dieser Zeit angekommen ist.

Interesse ist entweder vorhanden oder nicht.DIe ,die interessiert sind, werden sich später selber drum kümmern. Die anderen fürn Test auswendig lernen und vergessen..

Um es nicht zu vergessen ist ein Besuch eines KZ´s sicher nicht das schlechteste. Solch Auflüge bleiben eher in Erinnerung.

@niurick

Was schlägst du denn vor, wie genau sollte sich der Lehrplan hier verändern?

@niurick
Und der Artikel in der Zeit kann nicht auch einfach viel zu pauschal sein? Du musst ihn doch nicht übernehmen, angebliche Experten verbreiten oft den größten Unsinn.

Du könntest auch mehr deine eigenen Gedanken formulieren und weniger verallgemeinern, denn albern ist die Reaktion wirklich nicht.

@insideman

Schön, dass Du fragst.
Zum einen halte ich die Teilnahme an Gedenkfeiern im Rahmen des Unterrichts für falsch; da dieser verpflichtend ist. Eine freiwillige Teilnahme wäre in meinen Augen sinnvoller.
Zum anderen soll es in Geschichte um den Zweiten Weltkrieg oder ums Dritte Reich gehen, nicht ausschliesslich um den Holocaust. Die beiden Punkte halte ich für sehr wichtig.

@mitras

mitras schrieb:angebliche Experten verbreiten oft den größten Unsinn.

Und ein ebensolcher ist seit 1994 Leiter von Buchenwald?
Wer schreibt denn hier den Blödsinn?

@niurick
ohne drittes reich kein holocaust -

aber ich habe vorhin noch mal in den geschichtshefter meiner nun schon aus der schule entwachsenen tochter geschaut

es war eingebunden - weimarer republik - nationalsozialismus - verschiedenste einzelthemen: krieg - holocaust - euthanasie - kinder- und jugendliche - frauen und polit. verfolgte des nazi-regimes - eine "projektzeit" von 5 wochen mit einer umfassenden ausstellung dazu in er schule

ich hätte mir mehr einfühlung für die schüler gewünscht, als sie eben verschiedenste gedenkstätten in diesen projekten besuchten

@niurick

Vl könnte man dann andere Dinge auslassen.

Die Schlacht von Issos merken sich die meisten auch nicht mit der Eselsbrücke 333 bei Issos Keilerei.

Wir haben den Holocaust sicher nicht zu intensiv durchgenommen. Ein Besuch in Mauthausen war drin, und denke es war sehr informativ.

Auch wird das vielen anderen die nie wieder damit zu tun haben, wohl am meisten in Erinnerung geblieben sein.

Was wird hängenbleiben von Zahlen, Fakten ,Theorie über den "2ten Weltkrieg?

Es geht (zumindest) in der Grundschule wohl nicht darum intensivstes Wissen zu vermitteln. Dafür ist er zu unspezifisch.

Hier gilt es die wichtigten Dinge so zu lehren dass es auch die behalten die danach nie wieder was darüber hören (wollen)

Eine Bevölkerung wo der Großteil nicht weiß was der Holocaust war ist beängstigend. Da ist es mir lieber sie wissen nichts über den Polenfeldzug, oder Stalingrad.

Was würde davon hängen bleiben? Wohl genauso viel wie vom Alexander dem Großen