Warum sind die Menschen so faul geworden?

Ja, so ähnlich verhält es sich auch. Was hier völlig untergeht ist die wirtschaftliche Wahrheit. Früher gab es Arbeit genug, weil die Unterschicht (ich weiß, das ist sehr verallgemeinert - so in Reinform gibt es sie nicht !) für einfache Tätigkeiten zu gebrauchen war, Fabrikarbeiten usw. Heute kommen die Waren aus China und Japan, Indien und Afrika usw. Wir exportieren zwar Maschinen und auch etwas Know How, sind sog. Exportweltmeister, das bedeutet als Hochtechnologieland aber auch in Konsequenz, dass für bestimmte Bevölkerungsschichten keine Arbeit mehr vorhanden ist.

Ich versteh daher nicht, warum auf Harz4-lern rumgeritten wird oder auf sog. Ausländern, die uns angeblich die Arbeitsplätze... Polen auf dem Bau für 3 Eur - liegt das an denen? In Berlin machen auch Deutsche auf dem Bau für lau rum. Also, so einfach ist das nicht. Außerdem zahlt der Staat weit mehr in den Straßenbau, in Subventionen, in die Kirchen als in Hartz4, bezahltes Bettlertum.

Doch zurück, das nur nebenbei. Es geht um dir wirtschaftliche Wahrheit, wie oben angesprochen. Um Arbeitsplätze zu schaffen, müsste man neue Berufe schaffen und aufbauen, aber auch den Konsum ändern, wobei der Konsum nur dem Angebot nachfolgt - wieder eine einfache Binsenweisheit. So lange aber die Konsumkraft in die Hände derjenigen fließen, die im TV ihr Wesen zur Schau stellen, in Massenprodukte a la Kik, Mac Donalds, Karstadt-Quelle, Plus, Netto, Aldi usw. werden nur wenige neue Arbeitsplätze für die Unterschicht entstehen können. Wenn man mal recherchiert, wie viele Spitzenkräfte alleine in Deutschland gesucht werden, wird man nämlich staunen, da fehlen Arbeitskräfte, SAP-Programmieren, Vertriebsleiter, die gut sind, Industrieanlagentechniker usw. Das ist die nackte Wahrheit und ich hoffe diese wird hier auch mal - vielleicht weniger plakativ wie ich es gerade mach - diskutiert.

Der Ausweg aus der Sackgasse ist:

- Den Mittelstand zu stärken
- Pluralisierung der Medien, damit auch kleine Betriebe und Organsiationen günstige Marketting machen können
- Neue, innovative Produkte
- Den Lohnsektor ausgleichen
- Risiko- und Gewinnbeteiligung von Arbeitskräften

Teilweise liegt das Problem auch in der Unfähigkeit der Menschen, sich lebenslang weiter zu bilden, positive Ziele zu entwickeln und einfach, sich gegen die lähmende Masse durchzusetzen. In diesem Sinn, anstoßen ist besser als ausstoßen.

mitras schrieb:positive Ziele zu entwickeln

Genau da liegt der Hund beim Hasen im Pfeffer begraben.

Weil die Welt immer bequemer wird.
Es ist leider eine Seltenheit, wenn heute mal jemand Sport treibt, weil es ihm Spaß macht.

Wer sind eigentlich "die Menschen"?
Ach so, immer die anderen.
Na, dann kann ich mich beruhigt wieder hinlegen, wenn nur "die anderen" so faul sind.

arbeit - diese definition ist für meinen vater klar gewesen: sicherung des lebenserhaltes, also fabrik und dort molochen
zu hause: garten, feld, vieh - nebenbei aber voller hingabe - dies wäre sein "ding" gewesen - ging aber nicht, weil er davon seine 3 kinder nicht ernähren konnte -

nun, wir brauchen den müllmann genauso wie den lehrer - ich bin aber der meinung, dass der müllmann viel mehr als alle anderen verdienen sollte - wenn es ihn nicht gäbe würden wir im müll umkommen -

für meine mutter bin ich "faul", wenn ich ein buch lese - hast du nichts anderes zu tun? ihr wäre lieber ich würde stricken -

also "faulheit" ist eine "wahrnehmungssache" - wenn sich doors hinlegt, dann doch sicher nicht ausschließlich um seine "faule" haut zu pflegen
vielleicht befasst er sich beim liegen mit tiefgründigen gedanken oder ruht einfach davon aus . . .

>>nun, wir brauchen den müllmann genauso wie den lehrer - ich bin aber der meinung, >>dass der müllmann viel mehr als alle anderen verdienen sollte - wenn es ihn nicht >>gäbe würden wir im müll umkommen -

Nicht nur Müllmänner, meiner Meinung nach sollten alle körperlich anstrengenden
Berufe besser bezahlt werden als stinknormale Bürojobs.

Vergleicht es mit faulen Früchten der NAtur, der Pflanzenwelt....... aber weil mich niemand davor gewarnt hat, könnte ich .............. :D

@ topic

Warum denn eigentlich geworden?
Aufgrund von - das sind Beispiele - Neid, Missgunst oder Langeweile schauen wir wahrscheinlich nur genauer hin.
Wer nichts besseres zu tun hat, als die BILD zu lesen oder RTL II zu schauen, der "stellt fest", dass sein Nachbar stinkend faul ist...

Ich denke der Link passt hier ganz gut rein.


http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,618360,00.html

Wir lernen zu funktionieren, in Elternhaus, Schule, Agenturen der Gesellschaft wie Vereinen, nicht, uns für ein Ziel zu begeistern und intrinsisch motiviert zu handeln. Wenn durch äußere Umstände die Lebenskraft zurückgeht und man langsam vom materiellem Lebgen satt wurde, tritt der Gewöhnungseffekt ein und damit besteht kein Anreiz mehr, sich zu engagieren, man läuft im System mit wie ein Halbtoter.

Ursache der Faulheit ist der Gewöhnungseffekt. Wenn materielle Ziele und das Kreisen um sich selbst Triebfeder des Handelns sind, ist man dann eben schon angekommen. Außerdem haben die Menschen den Glauben an die Gesellschaft als positive Einheit verloren und viele das Bemühen um Eingliederung - stillhalten, mitmachen - als Täuschung und Erziehung zur Lebensfern durchschaut.

Disziplin fehlt...

Disziplin bedeutet Übung und Wiederholung, das ist auch richtig, erklärt aber nicht, warum man nicht für seine Ziele nicht brennt.

@niurick
Warum denn eigentlich geworden?
Aufgrund von - das sind Beispiele - Neid, Missgunst oder Langeweile schauen wir wahrscheinlich nur genauer hin.
Wer nichts besseres zu tun hat, als die BILD zu lesen oder RTL II zu schauen, der "stellt fest", dass sein Nachbar stinkend faul ist...

die Antwort ist ganz einfach.
Die sind Geistig unterfordert. :D

Brot und Spiele

Diese Frage zu beantworten - würde einen Roman ergeben !

Unterstützt das System diese * Faulheit * denn nicht ?

Dieses System erstickt doch Aktivitäten !

Wer hinter die Fassade schaut - bemerkt eine handlungsunfähige Gesellschaft -
die sich teilweise selbst isoliert...

Delon.

Faulheit hinter der Fassade, da passt doch das Wort Lethargie sehr gut, noch besser als Apathie. Die Gesellschaft besitzt einen betrunkenen, gefesselten Geist und der Körper verödet infolge fehlender Aufmerksamkeit.

An die Stelle natürlicher Impulsivität tritt mit zunehmender Lähmung des Geistes, in Elternhaus und Schule gefördert, der Bürokratengeist, der auf Gehorsam zielt, auch wenn das Ziel noch so bescheuert und klein ist.

Nur weil dieser Bürokratengeist, der gefesselte Geist, die Gesellschaft durchdringt, wird das Ego als notwendiger Ersatz gewählt und zur 2. Natur.

@Delon

"Dieses System erstickt doch Aktivitäten !"


Inwiefern?




@mitras

"Die Gesellschaft" allerdings besteht aus lauter einzelnen "Du und ichs".
In mir verfestigt sich immer mehr der Eindruck, dass zahlreiche Mitmenschen individuelle Faulheit und/oder Dummheit auf andere, möglichst eine anonyme "Gesellschaft" abschieben, die irgendwer sein mag, keinesfalls aber sie selbst, nicht einmal als Bestandteil.
So kann ich immer behaupten: "Ich würde ja gern, wenn ich könnte, wie ich wollte, aber man lässt mich ja nicht." Das halte ich für ebenso bequem wie falsch.

@Doors
Das ist einfach normale Projektion, schlecht sind immer die anderen. Ganz konkret zu sein bedeutet immer wieder ins Detail zu gehen und dort zu schauen, warum sich nichts bewegt, darüber könnte man viel sagen.

Ein Onkel von mir war Architekt, der erzählte Storys vom Bau, dass es einem schlecht werden konnte. Das Prinzip vieler Menschen ist die Zuständigkeit, welche die Verantwortlichkeit ersetzt hat. "Ich bin nicht zuständig" klingt wie ein Soldat im Kriegseinsatz "Befehl ist Befehl".

Diese generelle Berufung auf Dritte und Drittes hast du im Sinn?

Ich würde tiefer sagen, das Problem besteht in der Angst, der Gewalt und der Kontrolle sowie im Liebesentzug und Bindungsproblemen. Menschen lernen nicht aus ihrem Gefühl heraus richtig zu handeln, mit ihren Energien richtig umzugehen, sondern bekommen Maßnahmen in den Kopf versetzt, wie sie funktionieren können.

Besonders eindrucksvoll empfinde ich das hin und wieder im Zusammensein mit geistig behinderten Menschen, die in gewisser Weise wesentlich weniger kaputt sind als "DIE GESELLSCHAFT" bzw. "DIE NORMALEN". Ich weiß....

Früher sind die Leute nicht so ohne weiteres beeinflussbar gewesen. Wenn man sich das ganze mal anschaut: alles ist zahlbar mit Plastikgeld, dadurch wird man registriert(ob das nun legal oder illegal ist interessiert ja sowieso nicht). Auch die Regierung hat ihr Umfrageinstitut, Finanzamt und andere kontrollierende Organe, die einen auf Schritt und Tritt verfolgen. Daraus wird dann ein Schema erstellt, welches dazu dient, genau zu analysieren, wie die Bevölkerung gerade tickt. Nun braucht man lediglich zu überlegen, wie man den Leuten das Geld aus der Tasche zieht, ohne das die es merken. Ein kleiner Brocken wird hingeworfen, weil man ja nun genau weiss, worauf das gemeine Volk abfährt,hintenrum wird dann abkassiert. Und genau deshalb wird in D keiner oder kaum einer was dagegen unternehmen.

Um etwas zu leisten bedarf es einer Motivation. So einfach ist das. Was soll das mit Disziplin zu tun haben?
Wenn jemand Ziele hat und die Motivation diese Ziele zu erreichen entsteht die Disziplin von ganz alleine.
Wenn jemand Perspektivlos ist, rührt er logischerweise keinen Finger.. für was auch?