@niurick:
Mag sein, dass du findest, dass ich sehr ängstlich und voreingenommensei... Aber ob das wirklich immer zutrifft, was jemand so findet, lassen wir mal dahingestellt sein.
Die Bundeswehr gegen die Bevölkerung einsetzen - Ist es wirklichso, dass die Armee für unsere Interessen im Einsatz ist? Ob nun Armee oder Polizeigewalt.Gerade bei Demonstrationen, und ich denke nicht nur an die G8-Geschichte, sondern zB. beiAtomkraftwerken, Endlagerstätten oder Flughafenerweiterungen, wie in Frankfurt a.M.usw... oder als es um die WAA in Wackersdorf ging, welche Mr. J. Strauß so gerne inBayern an der Tschechischen Grenze gehabt hätte... War der Protest der Bevölkerung nichtetwa gerechtfertigt? Waren die Demonstrationen nicht ein vom Volk in Anspruch genommenesBürgerrecht? Und wie geht die Staatsgewalt im Allgemeinen gegen das Volk vor? Schütztdiese nicht eher die Staatsinteressen als die Bürgerinteressen? Ob nun die Staatsgewaltvon der Polzei wahr genommen wird oder vom Millitär, geschützt wird nicht das Volk undder Bürger mit seinen Interessen, sondern immer nur das staatliche Interesse. Wo auchimmer etwas gebaut wird, was staatlich beschlossen wurde steht auf dem Bauschild: Hierentsteht im Namen des Volkes... Mehr brauche ich dazu nicht zu sagen.
Im weiterenist die Bundeswehr für Innerdeutsche Angelegenheite nicht nur nicht gegründet worden,sondern auch nicht rechtlich befugt. Als Konrad Adenauer kurz nach dem 2. WK gegen dieallgemeine Volksmeinung: Nie wieder Bewaffung - Nie wieder Krieg - dennoch eineBundeswehr gründete, war diese, und das gilt bis heute, als reine Verteidigungsarmee fürden Fall eines Angriffs gedacht. Damit ist ihre Aufgabe klar definiert. Im Inneren istdie Bundeswehr nicht legitimiert, vorzugehen, und schon gar nicht gegen die eigeneBevölkerung, anstelle oder zur Verstärkung der Polizeigewalt etwa bei Demonstrationen.Warum wurde die Bundeswehr überhaupt beim G8-Gipfel eingesetzt? Wozu waren die Tornadosim Tiefflug nötig? Die schönen Fotos hätte man auch von einem Polizeihubschrauber ausmachen können...
Ich freue mich sehr darüber, dass unsere Regierung konsequentdaran arbeitet Terroristen aufzuspüren und Straftaten aufzuklären - darüber freue ichmich auch, aber es geht um die Art und Weise und die Mittel die dafür eingesetzt werden.Das sind meine Kritikpunkte.
In wiefern fühlst Du Dich in deiner Freiheitbeschränkt, selbst wenn dein PC ausspioniert würde? Du würdest es gar nicht bemerken. Fürmich ist das kein ernsthafter Einwand. - Ob man etwas bemerkt, oder nicht - es geht mirums Prinzip ! Es könnte auch sein, dass ich es zufällig später doch mal bemerke... essind einfach zu große Einschnitte in die Privatsphäre. Und die sind im Grundgesetzgeschützt und das soll auch so bleiben.
Es kann nicht sein, dass alles was mannicht bemerkt, weil es "heimlich" durchgeführt wird, sich alleine dadurch schonlegitimiert. Wenn jemand einem anderen in Vollnarkose unbemerkt einen Arm amputiert mitder Begründung, man merke es ja gar nicht, ist darin noch lange keine Legitimation fürdie Amputation enthalten. Wo kämen wir da hin? Und was ist nach der Narkose, wenn man esspätestens dann doch bemerkt?
Ich mag keine Methoden wie heimlichesherumschnüffeln in der Privatsphäre von Bürgern, ausspionieren von Festplatten auf demPC, heimliches Abhorchen von Gesprächen durch das Handy, Verwanzung von Wohneigentumusw... Was soll das bitte? Wenn der Staat sich selber solcher Mittel bedient, kann er esanderen Schnüfflern und Hackern nicht verbieten. Und heimliches herumschnüffeln ist nichtgerade etwas besonders Ehrenwertes dessen sich ein Staat rühmen kann.
Unschuldsvermutung? Wenn sexuelle Straftaten passieren werden doch auchMassengentests veranlasst. Da fühlt sich auch niemand in seinen Rechten beschnitten. Siehes mal so: man kann sich an der Aufklärung beteiligen!
Generell hätte ich damitkeine Probleme. Ein Gen-Test verschafft nämlich Gewissheit. Damit lässt sich eindeutigfeststellen, ob ein Verdächtiger auch tatsächlich Täter ist oder nicht. Das sind Methodendie ich sogar beführworte. Allerdings der Einwand ist dahingehend berechtigt, was man mitden erhaltenen genetischen Informationen dann macht. Vorsorglich alles schon malabspeichern, falls man es irgendwann mal brauchen könnte sind wieder Methoden die man ausStasi & Co. kennt. Das lehne ich ab. Aber für einen konkreten Fall sicheresBeweismaterial zu erlangen, um 1. den wahren Schuldigen zu finden und 2. um alle anderenVerdächtigen zu entlasten, sehe ich das durchaus positiv.
Unsere Grundrechtewurden vor über 50 Jahren verfasst. Es ist doch gar nicht möglich, dass man damals analle Eventualitäten denken konnte. Deshalb muss sich das Grundgesetz ja zwangsläufiganpassen. - Richtig, aber Anpassen heißt nicht, die Grundrechte Aushebeln oder Aufheben.Die Grundgedanken und Grundprinzipien müssen gewahrt bleiben - möglichst für Immer. Dasbedeutet, dass sich ein Staat, der sich für diese verankerten Grundrechte, für eindemokratisches, freiheitliches und rechtsstaatliches System entschieden hat, auch inKrisenzeiten daran halten sollte, denn ein solches auf Freiheit, Rechtsstaatlichkeit undDemokratie gegründetes System muss Krisen jeder Art aushalten können, ohne dass esumkippt, ohne dass es in seiner Ursprünglichkeit so nachhaltig verändert wird, dass manes irgendwann nicht mehr wiedererkennen kann. Entweder taugt dieses System nur für"Schönwetterperioden", dann müsste es generell in Frage gestellt werden, oder es taugtauch für Krisensituationen und dann muss man sich auch daran halten, ohne größereÄnderungen vorzunehmen. Ich traue es unserer Verfassung und Regierung prinzipiell zu,dass die Krisen auch ohne größere Schäden bewältigt werden können, auch ohne größereSchäden an unserem Grundgesetz.