Deutschland=Österreich?

Was hat wohl die französische Bevölkerung gemacht, so isoliert und besetzt und militärisch total unterlegen?

individualist schrieb:du hast da keine Beweise hingelegt und auch von keinem anderen

Doch. Militärattaché Muff hat dem österreichischen Präsidenten ein Ultimatum gestellt. Auf Weisung Görings: Beitrag von Branntweiner (Seite 10)

Aber ich kann dir gerne den Wortlaut des Telefonats von Göring mit Seyss-Inquart um etwa 17.30 Uhr, wie er in Görings Büro mitstenografiert wurde, zitieren:

Also bitte folgendes: Sie möchten sich sofort zusammen mit dem Generalleutnant Muff zum Bundespräsidenten begeben und ihm sagen, wenn nicht unverzüglich die Forderungen, wie benannt, Sie kennen sie, angenommen werden, dann erfolgt heute Nacht der Einmarsch der bereits an der Grenze aufmarschierten und anrollenden Truppen auf der ganzen Linie und die Existenz Österreichs ist vorbei!
[...]
Aber jetzt ist die Sache so, daß dann heute Nacht der Einmarsch an allen Stellen Österreichs beginnt. Der Einmarsch wird nur dann aufgehalten und die Truppen bleiben an der Grenze stehen, wenn wir bis 7.30 Uhr die Meldung haben, daß der Miklas die Bundeskanzlerschaft Ihnen übertragen hat.
[...]
Ich werde sofort Muff dieselbe Weisung geben. Wenn der Miklas das nicht in vier Stunden kapiert, muß er jetzt eben in vier Minuten kapieren.

Quelle:
http://www.zeno.org/Geschichte/M/Der+N%C3%BCrnberger+Proze%C3%9F/Hauptverhandlungen/Achter+Tag.+Donnerstag,+29.+November+1945/Nachmittagssitzung

@SethSteiner
Ach komm, die Resistance war doch im Vergleich zu den Widerstandsbewegungen in Osteuropa eine große Witzveranstaltung.

War ja jetzt nur ein Beispiel, man kann da jedes beliebige Volk einsetzen.

@SethSteiner
War Frankreich auch total auf sich gestellt hatte keine verbündeten, war Militärisch so gut wie machtlos und wurde die Deutsche annektierung von den anderen Ländern gutgeheisen?

@Branntweiner
Es wird nirgends wo belegt dass die Österreicher Widerstand gegen die Annektierung pflegten.

@interrobang

In Frankreich gab es jedenfalls keine breite Bevölkerungsmehrheit die für die Nazis war :D

Aber den Seyß-Inquart haben die Alliierten für euch hingerichtet....wenigstens müsst euch diesen Erzverräter nicht vorwerfen lassen...ausser das er eben auch ein bekennender Nazi war. und zwar lange vor dem Anschluss :D

@interrobang
Wie gesagt, man kann ja auch gern ein anderes Land nehmen, dems genau so mies erging. Österreich hätte ja auch bei Kriegsbeginn eine Resistance aufbauen können, das wäre sicher nicht sehr kontraproduktiv gewesen aber was soll man machen, Ösis sind halt nicht nur Ösis, sondern auch Deutsche.

individualist schrieb:Es wird nirgends wo belegt dass die Österreicher Widerstand gegen die Annektierung pflegten.

Wird das jetzt ein Affentanz, oder was?

Die österreichische Regierung hat null militärische Chancen gesehen. Aus Schuschniggs letzter Radiomitteilung:

Die deutsche Reichsregierung hat dem Herrn Bundespräsidenten ein befristetes Ultimatum gestellt, nach welchem der Herr Bundespräsident einen ihm vorgeschlagenen Kandidaten zum Bundeskanzler zu ernennen und die Regierung nach den Vorschlägen der deutschen Reichsregierung zu bestellen hätte, widrigenfalls der Einmarsch deutscher Truppen für diese Stunde in Aussicht genommen würde.
[...]
Der Herr Bundespräsident beauftragt mich, dem österreichischen Volk mitzuteilen, dass wir der Gewalt weichen. Wir haben, weil wir um keinen Preis, auch in dieser ernsten Stunde nicht, deutsches Blut zu vergießen gesonnen sind, unserer Wehrmacht den Auftrag gegeben, für den Fall, dass der Einmarsch durchgeführt wird, ohne wesentlichen Widerstand – ohne Widerstand –, sich zurückzuziehen und die Entscheidung der nächsten Stunden abzuwarten.

http://books.google.at/books?id=59E-ykYDbXIC&pg=PA1029&lpg=PA1029

@interrobang

Die einzigen,die etwas gegen den Anschluss hatten, war die herrschende Clique. Der Anschluss selbst,war in der Bevölkerung weitestgehend unumstritten. Daher lass ich das Opferargument nicht gelten,auch wenn die Art des Anschlusses ruppig war.

@interrobang

Und als Opfer nimmt man auch nicht am Krieg des Täters teil. Ihr wart Mitläufer und Mittäter.

Obrien schrieb:Die einzigen,die etwas gegen den Anschluss hatten, war die herrschende Clique

Lies dich lieber ein, bevor du so einen Schmarrn von dir gibst. Das sind ein Haufen Bücher, wir lesen uns also nächstes Jahr wieder in diesem Thread.

Eine Auswahlbibliographie:
Wikipedia: Widerstand gegen den Nationalsozialismus#.C3.96sterreich

Obrien schrieb:Ihr wart Mitläufer und Mittäter.

Die Kollektivschulddthese kannst du dir in die Haare schmieren (siehe Bibliographie oben).

@SethSteiner
Eine Reistance gab es. War bedingung für die Österreichische unabhängichkeit nach dem Krieg.

@Branntweiner
Tja die "Reichsdeutschen" halt. ^^ Immer der meinung das ihrem Führer damals alle zugejubelt hätten. :D

SethSteiner schrieb:Ösis sind halt nicht nur Ösis, sondern auch Deutsche.

Kärntner Slowenen sind Österreicher, aber keine Deutschen.
Burgenländer Kroaten sind Österreicher, aber keine Deutschen.
Burgenländer Ungarn sind Österreicher, aber keine Deutschen.
Roma sind Österreicher, aber keine Deutschen.
Die Poschpischils, Nagys und wie sie alle heißen sind Österreicher und keine Deutschen.

@Branntweiner

Schmarrn ist das nicht. InÖsterreich gabs nicht mehr Widerstand,als in anderen Reichsteilen auch. Das ist also kein Pluspunkt für die Opferthese. Diemeisten Widerstandsgruppen regten sich vorallemnach dem Anschluss. Andere wiederumhaben vorher gegen die Ständediktatur gekämpft.

Die Österreicher waren nicht weniger Mitläufer als die Deutschen.

@interrobang
Joah, irgendwas gabs ja überall, hier auch^^

@Branntweiner
Joah, man kann sich natürlich viel einreden.

Obrien schrieb:Das ist also kein Pluspunkt für die Opferthese

Nochmal: der völkerrechtliche Überfall hat nichts damit zu tun, wieviele Einwohner für einen Anschluss an Hitlerdeutschland waren.

Das Nichtverteidigungsgebot der abdankenden Regierung war nicht gerade förderlich, die Briten haben die Annektierung akzeptiert. Genauso haben sie keine Wimper gerührt, als die tschechische Regierung im März 1939 dem Militär untersagte, dass verteidigt wird. Damals wären die Briten bereit gewesen, da Hitler das Münchner Abkommen gebrochen hatte.

Die Moskauer Deklaration von 1943 sah Österreich erstmals von Seiten der Alliierten als ersten von Hitler überfallenen Staat und war die Grundlage der Wiederherstellung Österreichs in den Grenzen vor der Annektion.

Was aber die Sowjetunion nicht abhielt, ab Mai 1945 abzumontieren, was nicht niet- und nagelfest war. Woran sich übrigens gut die Dialektik alliierten Denkens in Bezug auf Österreich als erstes völkerrechtliches Opfer, aber gleichzeitig als Teil des Großdeutschen Reichs ablesen lässt.

SethSteiner schrieb:Joah, man kann sich natürlich viel einreden.

Du kannst gerne mal einem burgenländischen Ungarn erklären, dass er eigentlich ein Deutscher ist.

Beitrag von Branntweiner (Seite 13)

@Branntweiner
Oder den Kärntner Slowenen die für einen anschluss an Österreich und nicht an Deutschland gestimmt haben. ^^

Haben die armen österreichischen Freiheitskämpfer eigentlich auch soetwas wie den Warschauer Aufstand losgetreten?
Halt, nein, die Meisten waren damit beschäftigt, Juden, Roma, Slowaken und andere Minderheiten auszubeuten und später zu vernichten.