Was tut ihr gegen ein "total" überwachtes Europa?

"du bist gegen Überwachung, fragst aber nach Alternativen"

ja, weil ich denke, nur "nein"sagen, bringt nichts. daher die frage nach alternativen.

"Bedeutet das, du gehst davon aus, daß die Überwachung dich vor Straftätern schützen könnte?"

Nein.

"Es geht überhaupt nicht um Straftäter oder Terroristen... es geht um Machterhalt und Druck auf Dich, Mich und alle anderen die hier leben. Kontrolle heisst das Zauberwort. Druck und Zwang."

ist mir schon klar, denn ich hab lang genug in der einrichtung staat gearbeitet ;)
und der grad, zwischen starfverfolgung und überwachung ist so schmal und der übergang ist fließend.

"Die folgen einer Totalen Überwachung sind auf dauer tötlich für eine "Freie Gesselschaft", die eigentlich schon lange nicht mehr Frei ist."

jepp

Daher lautet die Frage nicht: "Was ist die Alternative zur Überwachung?"

Sondern viel mehr: "Was ist die Alternative zur lächerlich aus der Luft gegriffenen, vollkommen übertriebenen Panikmache?"

Zivilcourage, Bildung, Erhöhung der unteren Einkommen, Arbeitsgenehmigung für Asylwerber.

Schlagworte die seit eh und je drängen, jedoch immer unzureichend oder gar nicht behandelt werden.

Ganz vergessen: Eine Änderung der Außen- bzw. Entwicklungspolitik.

wolfspirit schrieb:Zivilcourage, Bildung, Erhöhung der unteren Einkommen, Arbeitsgenehmigung für Asylwerber.

Schlagworte die seit eh und je drängen, jedoch immer unzureichend oder gar nicht behandelt werden.

Sehr richtig!
Doch diese Themen werden entweder garnicht, oder tot debattiert. Stattdessen wird jeder unter "Gerneralverdacht" gestellt, der diese Politik anzweifelt und auf einen anderen Kurs bringen will. Aktuell sehr schön die Debatte um die Hartz-IV Bezüge, die direkt zu beginn rein populistische Wege gehen. Oder die künstliche geschührte Angst vor Terroranschlägen und Ausländern.
In dieser Politik ist kein Platz mehr für Menschlichkeit, Menschen verkommen zu Nummern in Datenbanken und Statistiken, weltweit.

@ hullabaloo

hullabaloo schrieb: Ich glaube es hackt! Ich bin kein Moslem und habe mit dem Islam herzlich wenig zu tun, aber wann begreift ihr endlich mal, dass Moslems nicht gleich Islamisten sind

Die Flugpassagiere, die da auf skurilste Weise gecheckt werden an Flughäfen, werden ja auch ALLE über einen Kamm geschoren und gelten auch alle als potentielle Terroristen. Ich wurde mal aussortiert und musste unter Polizeibegleitung in den Gepäckbereich, weil ich 2 tuben Künstlerölfarbe und eine Tube Senf im Koffer hatte.

Jeder weiss dass Moslems nicht gleich Islamisten sind, aber am Airport sieht man ja auch niemanden an ob er ein Terrorist ist.

also einfacher ist die Gefahr zu reduzieren wenn Muslime Fluglinien arabischer Provenienz benutzen, manch ein Muslim (wie kürzlich geschehen) regte sich ja tierisch auf, weil seine Frau einen Platz neben einem Nichtmuslim bekam.

Also schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe

@blackbush:
Und was tun wir mit den Terroristen, die keine bekennenden Moslems sind?!
Was macht ein Moslem, der kein Terrorist ist und fliegen will?

Was für eine Weltanschauung :| ...

alphaomega schrieb:Stattdessen wird jeder unter "Gerneralverdacht" gestellt

Der Generalverdacht wird doch auch in anderen Bereichen angewandt. Zum Beispiel bei Massengentests!

Da rennen die Leute freiwillig hin, weil sie froh sind bei der Aufklärung von Verbrechen mitwirken zu können und Kriminelle aus der Gesellschaft zur Rechenschaft zu ziehen!

In diesen Fällen hat noch keiner dafür demonstriert, dass man die Kinderschänder, Mörder und Vergewaltiger durch Bitten und Betteln davon überzeugt sich der Polizei zu stellen.

Kaum kommt man auf "Online-Durchsuchung", das Sammeln von Daten oder das Erstellen biometrischer Erkennungszeichen zu sprechen, gehen alle auf die Barrikaden und reden plötzlich von einem "Einschnitt in unsere Freiheitsrechte" oder von der "Auflösung der Privatsphäre"!

Für Erklärungen zu diesem Phänomen komme ich gern wieder her!

Link: www.ftd.de (extern) (Archiv-Version vom 09.09.2007)

Kein Schnüffeln unter dieser Nummer
von Martin Virtel

Sobald die lebenslängliche Lohnsteuer-Nummer eingeführt ist, wird Missbrauch mit ihr betrieben werden. Es gibt nur ein Gegenmittel: Jeder muss sein eigener Datenschützer werden.

Junge oder Mädchen? Diese Frage, der sich Eltern vor dem Ultraschallbild oder kurz nach der Geburt widmen, beantwortet die deutsche Abgabenordnung in schöner Schlichtheit: Ganz egal. Was auch immer auf die Welt kommt, es ist auf jeden Fall ein Steuerschuldner. Diese Subjekte werden je eine eigene Nummer erhalten, damit sie in Zukunft wirksam zum Begleichen ihrer Schulden aufgefordert werden können. Daten und Nummer sollen zentral gespeichert werden, das ist praktischer. Und sicher ist das Ganze doch auch, so versichert uns die Regierung: Gesetze verbieten, dass diese Nummer zu anderen Zwecken verwendet wird.

Dass man sich auf diese Zusage nicht verlassen kann, weiß jeder, der das Debakel um Toll Collect verfolgt hat. Bürgermit den Kontrollkameras oder den Erfassungsgeräten in den Lkw zu überwachen, war einmal strikt verboten. Die Aufhebung dieser Barriere ist nur noch eine Frage der Zeit, unter Federführung des Innenministeriums. Murphys Datenschutzgesetz gilt auch hier: Wo immer Informationen gespeichert sind, wird sich jemand finden, der sie missbraucht. Meistens keine Hacker, sondern Menschen, die sich den Zugriff mit Argumenten verschaffen. Um so etwas zu verhindern, hilft nur: Gar nicht erst speichern. Daher rührt auch der schöne Begriff der Datensparsamkeit, der im Gesetz steht und langsam in Vergessenheit gerät.

Beamte ohne Sinn für Bürgerrechte sind aber nicht das größte Problem. Das größte Problem ist die Wirtschaft. Das Beispiel USA zeigt, wie aus der Einführung einer lebenslangen eindeutigen Nummer für Menschen ein Alptraum für Datenschützer entstehen kann: Die "Social Security Number" (SSN) wird von Banken, Telefonunternehmen, Ärzten, Unis und allen möglichen Behördenabgefragt, weil sie so praktisch ist - mit SSN lassen sich die Kundendaten teurer an Werbemüll-Versender verscherbeln, weil es keine Gefahr gibt, den Millionär Charlse Smith und den Sozialhilfeempfänger Charles Smith zu verwechseln. Eine ganze Branche ist entstanden, die anhand der SSN Profile von jedem Amerikaner anfertigt und verkauft.

Diese Entwicklung droht auch in Deutschland. Da man sich auf den Staat in Sachen Datenschutz nicht verlassen kann, bleibt nur die Notwehr: Alle, die die Lohnsteuernummer verlangen, obwohl sie kein Recht darauf haben, bekommen die falsche Variante. Jeder sollte sich neben seiner echten Lohnsteuer-Identifikationsnummer noch eine zweite zulegen - frei erfinden ist eine Möglichkeit. Oder man wartet darauf, dass der Chaos Computer Club die Steuer-Seriennummer von Wolfgang Schäuble herausfindet und praktische Kärtchen für die Brieftasche damit bedrucken lässt.

Schwachsinn niurick, natürlich gibt es gegen Massen DNA-Abgaben zur Aufklärung von Verbrechen Demonstrationen und Verweigerer.

Das Schöne ist: Warst du mal bei so einer Massen-DNA-Sammlung, und am nächsten Tatort warst du zufällig auch, nur nicht zur Zeit als der (Hausnummer) Mord geschah, hast aber deine DNA hinterlassen, SCHWUPS bist du schon im Kreise der Hauptverdächtigen, obwohl vollkommen unschuldig - und wenn du dann kein handfestes Alibi hast, dann wird's schon eng.

Und verweigerst du aufgrund solcher und ähnlicher Umstände die DNA-Abgabe, machst du dich natürlich auch schon verdächtig. Obwohl du nur couragierter Bürger bist, der sich gegen derlei Methoden zurecht zur Wehr setzt.

Dasselbe mit der biometrischen Gesichtserkennung.. Pech, wenn dir ein Täter zufällig zum Verwechseln ähnlich sieht. Dann hat wohl auch das Erkennungsprogramm eine gewisse Übereinstimmung entdeckt.

Die Regierung / der Staat muss das Volk fürchten und nichtumgekehrt. Überwachung trägt allerdings massiv zum Gegenteil bei.

Link: www.wiedenroth-karikatur.de (extern)

Was tut ihr gegen ein "total" überwachtes Europa?

Wir danken Atta und seinen Kollegen.

ohohoh... ich sehe brennende Allmy Server wegen dieser Karikatur

andi75 schrieb am 16.08.2007: Was tut ihr gegen ein "total" überwachtes Europa?

In Diskussionsforen darüber schwadronieren. Ist natürlich ne heikle Sache, da diese auch überwacht werden. Aber ich versuche grundsätzlich meinen Familiennamen unerwähnt zu lassen.
Ansonsten bei jeder noch so bescheuerten Unterschriftenaktion mitmachen und die Piratenpartei wählen.

Ich helfe mit, diesbezüglich Informationen zu verbreiten:

Die Bundesregierung bestätigt: der Bundestrojaner existiert und wird auch schon vom Zoll zum Skype-Abhören eingesetzt

http://info-agent.blogspot.com/2010/10/die-bundesregierung-bestatigt-der.html

Neusprech-Alarm: Die Vorratsdatenspeicherung heißt jetzt "Mindestspeicherfrist"

http://info-agent.blogspot.com/2010/10/neusprech-alarm-die-vorratsdatenspeiche.html

Sondersendung zu den Themen Polizei (Einsätze, Taktik, Ausrüstung, wie man sich geschickt verhält) und Netzneutralität

http://info-agent.blogspot.com/2010/10/sondersendung-zu-den-themen-polizei.html
btw: der Chaosradio Podcast eignet sich auch ganz gut zum Stöbern:
http://chaosradio.ccc.de/chaosradio.html

Naja auf evt. Gefahren hinweisen.
Was passieren kann wenn man seine Freiheit für Sicherheit hergibt.
Mehr kann man auch nicht machen, denn der Gesellschaft ist virtuelle Sicherheit anscheinend wichtiger als die persönliche Freiheit.
Ist ja nicht so dass in der Schweiz die Einführung des Biometriedatenpasses, nicht durchs Volk abgesegnet wurde. Ist ja nicht so, dass der Staat die Kameraüberwachung von Kinderspielplätzen und anderen öffentlichen Orten fordert, sondern die Initiative dazu kommt vom besorgten Bürger. Also muss ich ja davon ausgehen, dass die Leute es wollen.
So bleibt mir doch auch nur die Diskusion als Mittel.
In so nem Forum zBsp. oder in meinem persönlichen Umfeld.
Protest stösst eh nur auf Kopfschütteln.

"Was tut ihr gegen ein "total" überwachtes Europa?"

ich weis was die meisten machen:

Einfach zuschauen und sich alles gefallen lassen :(

Wie wäre es hier eine Onlinepetition zu starten?
Würde jemand mit machen, bei dem erstellen eines Onlineprofil und eines Links?


MfG

Mich entziehen, wo ich kann.

Möglichst viel mit Bargeld bezahlen, nicht mit EC- oder Kreditkarte. Autobahnen meiden. Lieber mit dem Auto oder der Bahn fahren, als fliegen. Auf Wochenmärkten kaufen und nicht in Supermärkten. Handy möglichst aus lassen oder nicht mitnehmen. Verschleierungsprogramme auf dem PC laufen lassen oder von Internet-Cafes aus surfen. Kameraüberwachte Gebiete meiden. Keine Preisauschreiben mitmachen und nichts im Versandhandel kaufen. Fahrzeuge von Freunden nutzen. Ach, die Liste ist lang...

Gute Liste

Nichts tu ich dagegen...ich unterstütze die europäische Union! :)

Eine Europäische Union klingt ja auch gut - aber der EU-Vertrag ist es nicht.