Darf man stolz auf Deutschland sein?

Auf jeden Fall ist Fremdschämen für unsere deutschlandfahnenschwenkenden und querdenkenden (Pseudo)Patrioten angesagt.

Wir können auf vieles stolz sein was Deutschland und seine Menschen im Positiven Sinne erreicht haben.

Menschen in jeder gesellschaftlichen Klasse brachten und bringen das Land voran und leisten einen wichtigen Beitrag, wobei man so richtig stolz eigentlich nur auf Eigenleistung sein kann, aber ich schäme mich geradezu für einige meiner deutschen querdenkenden Mitbürger und so wenige sind das nicht mal. Erschreckend eigentlich. Auf die Gesamtzahl bezogen sind es natürlich wenige, Gott sei Dank, aber einzeln betrachtet doch eine Menge und bereits viel zu viel.

Auch bei diesen anderen (Pseudo)patrioten von Pegida ist fremdschämen angesagt.

Warden schrieb:Und eine der Ansicht ist, dass ich 'gesunden Patriotismus' in Ordnung oder als nicht problematisch empfinde.

Ich würde nur noch ein Stück weitergehen. Er ist nötig um die Gesellschaft weiter zu tragen.

Man kann stolz sein in einem Land zu leben welche absolute Meinungsfreiheit zulässt, welches politisch Verfolgten Asyl gewährt, in dem es mit das beste soziale Netz gibt.

Denn wer es nur gleichgültig hinnimmt wird diese Werte auch nicht verteidigen. Stolz als Begriff ist für viele verpönt, aber auf erreichtes kann man stolz sein. Dieses Land hat viel erreicht, und jeder Deutsche ist Teil dieses Landes, dieses Gesellschaft. Also ist stolz berechtigt
Wer sich nicht als Teil dieser Gesellschaft sieht, sich nur positive Annehmlichkeiten rauspicken möchte kann das natürlich nicht nachvollziehen.
Meine bescheidene Meinung.

Johannes620 schrieb:Man kann stolz sein in einem Land zu leben welche absolute Meinungsfreiheit zulässt, welches politisch Verfolgten Asyl gewährt, in dem es mit das beste soziale Netz gibt.

Kleine Korrektur, es gibt keine absolute Meinungsfreiheit in Deutschland in dem Fall und das ist gut so.

Infidel schrieb:Kleine Korrektur, es gibt keine absolute Meinungsfreiheit in Deutschland in dem Fall und das ist gut so.

Sehr richtig. Finde ich übrigens auch gut so. Nur so können wir eine gewisse Grundordnung und Rechte anderer Menschen wahren bzw. schützen.

Es gibt auch keine absolute (Handlungs)Freiheit. In einem gesellschaftlichen Miteinander würde absolute (Handlungs)Freiheit (ohne Rücksicht auf Rechte anderer) im Chaos enden.


Ps.
Auch begrüße ich in diesem Zusammenhang das private Hausrecht, welches auch virtuell gilt. Nicht jede Meinung muss geduldet werden.

Infidel schrieb:Kleine Korrektur, es gibt keine absolute Meinungsfreiheit in Deutschland in dem Fall und das ist gut so.

Viel wichtiger ist die Freiheit nach der Meinungsäußerung, da gibt anscheinend sehr sehr große Probleme.
Deswegen Schweigen mittlerweile ist besser als reden, nennen wir sie mal stumme Demokratie, Extremistenparteien, Euer Reich komme.

Infidel schrieb:Kleine Korrektur, es gibt keine absolute Meinungsfreiheit in Deutschland in dem Fall und das ist gut so.

@Infidel

Absolute Meinungsfreiheit gibt es schon. Es kann lediglich sanktioniert werden, was an Meinung irgendwie öffentlich wird. Und dass Einiges sanktioniert werden kann, finde ich auch richtig: Drohungen, Aufrufe zum Mord, Nazi Kram, etc

Infidel schrieb:Kleine Korrektur, es gibt keine absolute Meinungsfreiheit in Deutschland in dem Fall und das ist gut so.

Das Strafgesetz sollte man schon beachten, davon gehe ich einfach aus.

Abahatschi schrieb:Viel wichtiger ist die Freiheit nach der Meinungsäußerung, da gibt anscheinend sehr sehr große Probleme.

Staatlicherseits zum Glück nicht. Da gibt es statt dessen wohl viele Berufsempörte. Aber die haben halt auch Rechte, so nervig sie sein mögen.

rhapsody3004 schrieb:Auf jeden Fall ist Fremdschämen für unsere deutschlandfahnenschwenkenden und querdenkenden (Pseudo)Patrioten angesagt.

Ich denke zum Beispiel sofort an Querdenker oder Rechte wenn ich irgendwo an einem Haus eine Deutschlandfahne sehe. An Autos habe ich Verständnis wenn grad Fussball ist, aber ein dauerhafter Aufkleber lässt mich auch gleich so denken. Ist so seit etwa der Flüchtlingskrise.

@behind_eyes
Also vor meinem Haus weht eine Deutschland Flagge. Mit Adler. Und ich bin alles andere als ein Querdenker

6.PzGren391 schrieb:Also vor meinem Haus weht eine Deutschland Flagge. Mit Adler.

Finde ich schön, das gibt es in soviel Länder. Am besten finde ich es noch mit einer aus der Region kombiniert - bei
mir war es mit Bayern.

@Abahatschi
Darunter hängt der Frankenrechen

behind_eyes schrieb:Ich denke zum Beispiel sofort an Querdenker oder Rechte wenn ich irgendwo an einem Haus eine Deutschlandfahne sehe.

Ist ja schräg. Aber es stimmt das diese Kleingruppen oft gar keine eigene Fahne haben und dann halt die von Deutschland nehmen. Obwohl die Rechten schon oft irgendwas aus einem deutschen Reich nehmen, um zu zeigen das ihnen das aktuelle Deutschland nicht gefällt und sie wieder das gefallene Reich zurückhaben wollen. Und deshalb werden solche Reichskriegsflaggen usw. dann auch auf Demonstrationen als Ersatzsymbol für die Hitlerfahne wieder verboten. Da bleibt dann nur noch Deutschlandfahne übrig.

Man kann die Nationalflagge eigentlich zu vielen Anlässen hissen oder auch auf Halbmast setzen, wenn was schlimmes passiert. Die mit dem Adler ist übrigens als Dienstflagge für Behörden gedacht

rhapsody3004 schrieb:Auch bei diesen anderen (Pseudo)patrioten von Pegida ist fremdschämen angesagt.

Das Problem von nationalen Idioten haben andere Länder aber auch, wenn ich da nach USA schaue, welche Figuren da das Kapitol gestürmt haben...

frivol schrieb:Das Problem von nationalen Idioten haben andere Länder aber auch, wenn ich da nach USA schaue, welche Figuren da das Kapitol gestürmt haben...

Nationalismus ist nicht idiotisch per se. Das mögen ja die härtesten Internationalisten so empfinden und die Anarchisten und Ähnliche. Aber wer unter Nationalismus gleich Ultranationalismus und Nationalsozialismus sieht oder sonst was, der hat auch nicht alle Tassen im Schrank.

Und ja, ich bin auch ein Nationalist, und ja das kann man als (eher) "Linker" und Sozialdemokrat auch sein.

Ich will nicht penibel sein und unabhängig davon wie "der Volksmund" wie auch das Recht von den Begriffen spricht, würde ich aber zwischen Redefreiheit und Meinungsfreiheit differenzieren. Meinen/Glauben kann man alles. Die Gedanken sind frei.

Der Rest ist dann Sache des Inhalts und wer sich daran echauffiert, sobald diese Meinung auch kundgetan und von anderen wahrgenommen wird. Da ist es richtig, nicht alles zu erlauben.

Aber sind wir auch mal realistisch: Meine Meinung öffentlich zu äußern heißt überhaupt nicht, dass ich vor Kritik oder Gegenmeinung gefeit wäre. Das muss man halt auch mal bedenken: Äußere ich was, kann das eine andere Person entsprechend öffentlichkeitswirksam auch ablehnen und kritisieren. Den 'Gegenwind', so man ihn auch subjektiv manchmal als falsch betiteln möge, sollte man schon abkönnen. Ist ja auch Teil der Sache, die man selbst für sich beanspruchen möchte und dann auch anderen zubilligen sollte.

---

Thema Fahnen: Ich sehe da absolut kein Problem* drin.

*Naja, es kommt drauf an. Ja, wenns ein Klischeeabziehbild eines Rechtspopulisten bzw. National(sozial)isten ist? Ok, es kriegt Geschmäckle.

Ottonormal? Ja why not? Dahingehend meine ich nicht nur die dt. Flagge. Gerade im Sinne des Föderalismus sind Landesflaggen/Wappen (wo rechtlich möglich, je nach Art) super. Interessanterweise würde ich mir aber keine Deutschlandflagge raushängen, höchstens einen Patch am Rucksack. Ich hätte kein Problem damit wenn sie an einem Uniformstück prangen würde (BW, THW, Polizei ggf., etc) oder ich in zivil nen Rucksack mit Patch des BL oder der dt. Fahne tragen würde - aber ans Fenster hängen, weiß nicht, ist nicht so meins. Ich würde es interessanterweise nicht, habe aber kein Problem damit wenn jemand das tut. Ich sehe mich eher als 'stillen Macher'. Weniger zeigen und implizieren, mehr machen und durch Tat glänzen.



Besonders toll finde ich die Bundesflagge, wenn sie Liegenschaften mal hissen und ich dran vorbeilatsche. Hier in hängender Variante als "Banner". Im üblichen Format entsprechend gedreht:

(Hintergrundinfos: https://www.wikiwand.com/de/Dienstflagge_der_Bundesbeh%C3%B6rden)

Darfste halt nicht in den meisten Fällen als Privatperson einfach verwenden weil Ordnungswidrigkeit, finde ich aber dennoch schön anzusehen.

---

Wie gesagt, nix mit Pegida und Co. Finde auch dahingehend, man sollte sich solche Dinge wie auch Begriffe (was erinnere ich mich an die "Heimat-Debatte", als das BMI umbenannt werden sollte und wurde oder dass in der BW der "Heimatschutz" eingeführt wurde, also entsprechende Regimenter) nicht wegnehmen lassen oder das als Alleinstellungsmerkmal jener deuten.

Das sollten ganz normale Dinge sein.

behind_eyes schrieb:Ich denke zum Beispiel sofort an Querdenker oder Rechte wenn ich irgendwo an einem Haus eine Deutschlandfahne sehe.

da würde ich mal an meiner gedanklichen Ausrichtung arbeiten ;)

ich sehe ja verschiedene Flaggen, an Häusern, in Gärten, an Autos, in Fenstern....

Vertretene Länder, die mir spontan einfallen:

Deutschland, jaaaa, Sachsen, Thüringen, Bayern,
Schweiz, Österreich, Russland, Türkei, Jamaika, Großbritanien, USA, Frankreich

ich hab mit den Flaggen überhaupt kein Problem, es ist Stoff und die menschen zeigen damit, dass sie sich dem Land zugehörig fühlen.

Was soll daran RECHTS oder verquergedacht sein??

Es haben ja nicht alle ein total gestörtes Verhältnis zur eigenen Nationalität.

Seidenraupe schrieb:ich hab mit den Flaggen überhaupt kein Problem, es ist Stoff

Das ist ja mal ein Argument....

Seidenraupe schrieb:da würde ich mal an meiner gedanklichen Ausrichtung arbeiten

Ich kann es für mich zumindest herleiten.
Ab 2015 ging es hier ab mit Pegida, Rechtsruck. Deutschlandflaggen habe ich hier ne ganze Weile nur noch auf Demos gesehen. Damit meine ich Jahre... Das hat mich geprägt und das führt zu meinem Vorurteil dessen ich mir absolut bewusst bin.

Das hier:

behind_eyes schrieb:Ich denke zum Beispiel sofort an Querdenker oder Rechte wenn ich irgendwo an einem Haus eine Deutschlandfahne sehe

habe ich bewusst so drastisch geschrieben. Mir ist klar das nicht jeder rechts ist ABER dennoch ist dieser Gedanke beim Erblicken der Fahne immer da.

Hallo,

würde gerne dazu nochmal was schreiben..

Ich finde Nationalstolz einfach größtenteils unsinnig, weil es natürlich reiner zufall ist, welcher Gemeinschaft man angehört. auch wenn es manche wesen nicht glauben wollen! wo ist da die Logik es abzufeiern? "Man sagt ja auch nicht man ist stolz ein Erdmensch zu sein" Höchstens kann man Stolz sein auf seine Vorfahren, dass die was aufgebaut haben und man es versucht fortzuführen diese Argumentation klingt mir dann irgendwo schlüssiger.

Was mir eben bei Nationalstolz mächtig auf die Eier geht, dass manche es dann so auslegen, anderen sich mit "dieser Eigenschaft" überlegen zu fühlen, das finde ich dann schon sehr peinlich um es mal so zu sagen.

Ansonsten kann jeder seine Fahnen hängen und tragen wie und wo er will, solange er nicht andere damit belästigt oder angreift, bitte sehr.

Um es mal kurz zu fassen für mich ist dier Begriff Stolz in diesem Zusammenhang einfach Kindergarten, den man im Sandkasten als erwachsener und reflektierter Mensch lassen sollte.

werderb schrieb:für mich ist dier Begriff Stolz in diesem Zusammenhang einfach Kindergarten, den man im Sandkasten als erwachsener und reflektierter Mensch lassen sollte

Und wenn du keine Wahl hast im Kindergarten?
Bei mir zb. kam damals ein Offizier der NVA und hat uns Marschieren und Kampflieder beigebracht. Das gehörte zum Kindergarten mit dazu. Da konnte sich auch keiner Entziehen.

Dann heutzutage sitzen die selben Parteien wieder im Bundestag und stehen zur Wahl und was glaubst du wohl was passiert wenn die erst wieder an der Macht sind? Dieses: keine Deutschlandflagge, wir sind ja so Multikulturell und offen usw. usf. ist doch alles nur um die Menschen zu Ködern. Die Radikale Linke und Rechte sind da absolut gleich.
Die Linke zb. macht da auch gar keinen Hehl darum. Die sagen sie wollen den Kapitalimus überwinden (!) ...da roll ich schon mit den Augen. Da werden sich noch viele Wundern was später im Kindergarten wieder abgeht. :D

@ Duckala

lol wer sagt was und wer sagt der Kapitalismus soll überwunden werden?

wundern im Kindergarten komische andeutung?? verstehe nur bahnhof

Und was hat mein zitat mit deinem Text zu tun? #Metapher