Geld regiert die Welt; Zeit für eine Revolution?

@anto

In einem Industrieland findet man eben keine Arbeiter, die für 50 Cent die Stunde die Regale auffüllen.

@Warhead
Dir ist nicht bekannt, dass die genannten Firmen auch in Entwicklungsländern vergleichsweise überdurchschnittliche Löhne bezahlen?

ein allgemeiner festlohn wäre ein anfang...
das es nur auf die berufsgruppe ankommt, wie viel man verdient und nicht auf die laune des chefs oder die wirtschaftslage eines betriebs...

fußballprofis, manager usw verdienen weitaus mehr, als sie ausgeben können und haben ncht einmal eine steuer, die diese "reichtümer" wieder etwas ausgleicht...
was solche gehälter angeht, ist das einfach nur wahnsinn...
was machen fußballprofis und manager?
die einen rennen 90 minuten einem ball hinterher und das oft mehr schlecht als recht und die anderen kaufen und verkaufen ihre spieler an den einen oder anderen verein... da gehen millionenbeträge einfach für die unterhaltung von der breiten masse drauf... woher kommt das geld?
von denen die wirklich wissen was arbeit überhaupt bedeutet...

>>Dir ist nicht bekannt, dass die genannten Firmen auch in Entwicklungsländern vergleichsweise überdurchschnittliche Löhne bezahlen?<<

ja, diese firmen sind ja sooo gütig. sie existieren nur aus dem grund, um unser leben zu bereichern. kinderarbeit kennen die nicht. nein, von denen sollten wir uns alle mal eine dicke scheibe MORAL abschneiden... *achtung ironie*

"In einem Industrieland findet man eben keine Arbeiter, die für 50 Cent die Stunde die Regale auffüllen."


Ach so...die Menschen in den Entwicklungsländern haben also die Wahl zwischen 50 Cent und 10 Euro die Stunde, doch sie entscheiden sich lieber für 50 Cent?
Nein es sieht anders aus. Enweder sie verrecken oder sie arbeiten für das Geld, dass man ihnen zahlt.

@rakim

_rakim_ schrieb:ja, diese firmen sind ja sooo gütig. sie existieren nur aus dem grund, um unser leben zu bereichern.

Diese Firmen existieren, weil sie Produkte und Dienstleistungen anbieten, die der Verbraucher nachfragt.

_rakim_ schrieb:kinderarbeit kennen die nicht. nein, von denen sollten wir uns alle mal eine dicke scheibe MORAL abschneiden...

Soll man Kinderarbeit einfach verbieten und Länder und Waren von Firmen, die Kinder beschäftigen boykottieren?
Wer das rundheraus bejaht kennt die Realität der Armen nicht.
Erstens arbeitet derGroßteil der Kinder nicht in Bereichen die mit dem Außenhandel zu tun haben (70% sind in der Landwirtschaft tätig). Nur fünf Prozent arbeiten für die Exportindustrie und alle Erfahrung zeigt, dass die Arbeit hier relativ ungefährlich ist.
Die Kinder werden zur Arbeit geschickt, weil die Familie jeden Cent zum Überleben braucht. Kaufen wir ihre Waren nicht, werden die Lebensbedingungen noch schlechter. Als 1992 der US-Congress drohte, Importe aus Ländern mit Kinderarbeit zu verbieten, wurden sofort Tausende von Kindern in Bangladeshs Nähereien entlassen.
Internationale Organisationen kamen zu der Erkenntnis, dass viele der Kinder anschließend Beschäftigungen nachgingen, die gefährlicher und schlechter bezahlt waren, als die vorherigen. Einige waren in derProstituion gelandet.
Ein ähnlicher Boykott gegen Nepals Teppichindustrie endete laut UNICEF damit, dass über 5000 Mädchen der Prostitution nachgingen.
Jetzt behauptet der Nächstbeste gleich ich wäre für Kinderarbeit!

Mein Gott @anto du Maulheld, eröffne eine Schneiderei in Lima und zahle 10€ Stundenlohn. Könnte man damit Geld verdienen wäre doch der Eine oder Andere schon mal auf die Idee gekommen. Fang du halt mal an. Schließlich weißt du wie das geht!

@ hansi:
ich glaube du solltest diese dinge ein wenig gerechter sehen, damit du auch die gründe dafür erkennst... es ist nicht so das diese , von dir aufgezählten, gründe nicht stimmen... es ist eher so, das diese gründe einem system dienen, welches die menschen ausbeutet zum wohl derer, die bereits im geld schwimmen, anstatt an die gerechtigkeit zu denken und die welt "GEMEINSAM" in die zukunft zu führen...
diese von dir angegebenen gründe gehören einer egozentrischen welt an und gerade dieser ego-trip der menschheit, ist es den man verändern MUSS...

hansi,

ich finde diesen ganzen konsum übertrieben.
ausserdem kann ich keine symphatien für firmen aufbringen, bei denen ein schuh einen herstellungswert von 1 € hat und von sklaven produziert wird, aber der dann für 150 € verkauft wird.

ich weiss nicht, warum du mit sowas symphatierst.... da kann ich echt nur den kopf schütteln.

und ja, kinderarbeit gehört verboten!!! mehr gibt es nicht zu sagen.
wenn ein kind wie früher natürlich auf dem acker hilft, ist das natürlich was anderes...

es reicht schon, dass die erwachsenen bis 67 jahren arbeiten sollen und bis dahin immer mehr steuern zahlen sollen. ich sehe keine zukunft in diesem land, wenn das so weitergeht.

*symphatisierst

@Satanael

Die Entwicklungshilfe zeigt dass karitative Maßnahmen die Länder nicht aus der Misere führt.
Bisher sind nur die Staaten in den Klub der Wohlhabenden aufgestiegen, die ihre Märkte geöffnet haben und dem Kapital Rechtssicherheit und Freiheit gegeben haben.
Das ist nicht sozial, aber es hilft!

@rakim

_rakim_ schrieb:ausserdem kann ich keine symphatien für firmen aufbringen, bei denen ein schuh einen herstellungswert von 1 € hat und von sklaven produziert wird, aber der dann für 150 € verkauft wird.

Das ist durchaus verständlich, aber der Nike-Schuh wird nicht deshalb wertvoll, weil er in Fernost genäht wurde, sondern weil er auf der Frankfurter Zeil oder der Düsseldorfer "Kö" verkauft wird.

was helfen würde wäre ein gerechteres wirtschaftsystem, in dem man für das bezahlt wird, was man tut... wo es nicht nötig ist karitative maßnahmen zu ergreifen, sondern der staat selber für ein wenig mehr gerechtigkeit sorgen würde...
du zählst zwar dinge auf, die existieren... aber auf dauer nutzen sie alle nichts...
es ist wichtig die effizienz der umsetzung einer besitmmten sache zu steigern und nicht auf eine generation zu !beschrenken!...
du siehst nur fragmente des allgemeinen... würdest du diese puzzleteile zusammensetzen, würdest du das bild erkennen, welches den kapitalismus ablösen wird...

der kapitalismus dient immer nur dem wohl derer, die bereits geld haben und nicht denen, die geld brauchen! du sprichst viel zu oft von "kapital", aber du siehst doch auch die hohen arbeitslosenzahlen... die freien stellen... die irrsinnige gesetzgebung die sich im grunde selber aufhebt... hier geht es nicht um RECHTE, sondern um GERECHTIGKEIT!

hansi,

die leute dürften diesen mist einfach nicht mehr kaufen. das problem ist, dass die meisten gar nicht wissen, was läuft...

es sieht gut aus, dann geben wir halt mal einfach 150€ aus. wir ham's ja...

>>Die Entwicklungshilfe zeigt dass karitative Maßnahmen die Länder nicht aus der Misere führt.<<

Habe vor einiger Zeit erfahren,
daß die Humana-Altkleidungsammlung
wovon vieles nach Afrika geschickt wird,
die afrikanischen Stoffehersteller, die Stoffdrucker und Färber
arbeitslos macht.

Man kann das System und die Zustände in solchen armen Ländern
nicht mit unseren europäischen System und Leben/Denken vergleichen,
deshalb ist es oft nicht einfach, die Konsequenzen vorauszusehen.

Lieben Gruß snafu

Ohja,auch das Rote Kreuz und die anderen sind mit von der Partie.Bei den Klamotten verdienen sich dutzende von Zwischenhändlern eine goldene Nase.
Kamerun wird mit europäischen Subventionsgefügel eingedeckt,die dortigen Hühnerzüchter hat das in die Pleite getrieben,aber die Produkte Kameruns sind hierzulande mit fetten Zöllen belegt.
Der Nikeschuh ist in Manila auch nicht so sehr billiger als in der Kö.

So und weil beispielsweise Coca Cola so tolle Löhne zahlt streiken die Arbeiter in Indien,Mexico und Columbien.
In Mexico wurden Streikposten von der Polizei zusammengeschlagen,in Columbien wurden Gewerkschafter von Killern, die Coca Cola anheuerte,bedroht,erschossen,entführt und hingerichtet.
In Indien dreht Coca Cola den Bauern regelrecht den Hahn ab,sollen die Bauern doch ihre Felder und ihr Vieh mit Cola wässern.Wenn die Familien allesamt so bitterarm sind das die Kinder auch arbeiten müssen,wird es Zeit die Löhne zu erhöhen damit die Blagen in die Schule gehen können.Aber daran besteht kein Interesse,Interesse besteht daran sich ein Heer billigster,ungebildeter,unqualifiziertzer,austauschbarer Sklaven zu halten.

@Hansi

"Mein Gott @anto du Maulheld, eröffne eine Schneiderei in Lima und zahle 10€ Stundenlohn. Könnte man damit Geld verdienen wäre doch der Eine oder Andere schon mal auf die Idee gekommen. Fang du halt mal an. Schließlich weißt du wie das geht!"


Nein mit 10 Euro die Stunde würde der Unternehmer wahrscheinlich kaum Gewinn erzielen. Aber mit 5 Euro! Wesshalb soll jedoch der Unternehmer 5 Euro die Stunde zahlen, wenn er auch 50 Cent bezahlen kann und somit seinen Profit maximiert? Im Kapitalismus geht es ja schlisselich um Profitmaximierung.

Ausserdem glaubst du, dass es den Menschen dort nicht besser geht und sie evtl. gar kein Geld mehr haben, wenn wir solche ausbeuterische Konzerne boykottieren. Ich bin trotzdem fest davon überzeugt, dass Boykott und Konsumminimierung dieses Problem an der Wurzel packen. Der Virus wird unsere Welt nur noch stärker befallen, wenn wir glauben, durch Unterstützung von Ausbeuter-Konzernen den Menschen dort etwas Gutes zu tun. Wenn es so weitergeht und in Zukunft immernoch soviele Menschen denken wie du, wird das Leid auf dieser Welt auch weiterhin existieren und das Problem nie an der Wurzel gepackt. Die Angst, es vorübergehend nur noch schlimmer zu machen veleitet die Menschen sehr oft dazu, die momentane Lage zu akzeptieren und nichts dagegen zu tun.

Firmen produzieren natürlich billig, um die Gewinne zu maximieren. Sonst hätte Kapitalismus keinen Anreiz. Um Nachfrage gehts hier ganz bestimmt nicht. Sogar diese wird auf die eine oder andere Weise geschickt geweckt.

@goldzak

Auch dich kann ich eigentlich nur auffordern mit gutem Beispiel voran zu gehen.
Mache dich selbständig, produziere Ware die nicht nachgefragt wird, und sag uns Bescheid wenn du pleite bist:)

Vielleicht ist nun der Punkt erreicht, wo der eine oder andere merkt, dass man das System nicht ändern kann, wenn sich nicht auch die Menschen ändern. Oder anders fromuliert: Das System, das viele so ungerecht finden, spiegelt nichts weiter wider, als die Art und Weise wir uns hier grundsätzlich miteinander arrangieren - im Kleinen und im Großen. Ich meine: Es hilft gar nichts, am System etwas zu ändern, wenn wir nicht zunächst das Profitdenken in uns selbst abschaffen. Das Gezeter wäre nämlich ziemlich groß, wenn Produkte plötzlich so viel kosten, wie sie wirklich wert sind (im Sinne von angemessener Bezahlung für alle) und Menschen vorher nicht die Bereitschaft entwickelt haben, auch entsprechend dafür zu geben.

@kribert


"Firmen produzieren natürlich billig, um die Gewinne zu maximieren. Sonst hätte Kapitalismus keinen Anreiz."

Wie gesagt, der Kapitalismus an sich ist das grundlgende Problem.


"Um Nachfrage gehts hier ganz bestimmt nicht. Sogar diese wird auf die eine oder andere Weise geschickt geweckt."

So ist es. Kaum einer entscheidet heute noch selbst, was er braucht. Medien und Filme vermitteln uns, welche Dinge nun wichtig oder überflüssig sind. Und natürlich sind Medien und "Filme" in den Händen deren, die bis heute am stärksten profitiert haben vom Kapitalismus und es auch weiter tun wollen. Wie sind viele der heute existierenden TV Programme sonst zu erklären? Was wird uns vermittelt? "Konsum, Luxus und Spass ist gut!" "Am besten jedoch, wenn ihr teursten Schmuck, Designerklamotten usw. besitzt oder anstrebt, nur dann habt ihr es geschaft, ihr dummen Schafe!"



Du hast geschrieben, dass es gar nichts nützt, das System zu verändern, wenn wir nicht erst unsere eigene Profitgier loswerden. Das sehe ich auch so. Ich glaube jedoch, dass man das System gar nicht erst ändern kann, ohne unsere eigene Profitgier loszuwerden.