Geplante Obsoleszenz - Herz des Kapitalismus?

Dass Obsoleszens regelrecht geplant wird, ist ein ebenso alter Hut, wie der,
dass wir uns krank arbeiten, um anschließend mit dem Geld unsere Gesundung zu bezahlen,
ganz vereinfacht gesagt.

Dass aber Obsoleszens das Herz des Kapitalismus ist, ist übertrieben.

Das Herz des Kapitalismus sind Schulden !

Das Anhäufen von Schulden häuft Kapital an.

Das Herz des Kapitalismus ist der Zinseffekt der Schulden ;)
Geplante Obsoleszenz unterstützt obiges nur.

facehugga schrieb am 23.04.2012:Das Herz des Kapitalismus ist der Zinseffekt der Schulden

Wer zwingt Dich denn, Schulden zu machen? Du profitierst doch davon, wenn Dir jemand Geld leiht, damit Du Dir etwas dafür kaufen kannst, was eigentlich über Deinen Verhältnissen liegt.

Ich bin mir ziemlich sich das die geplante Obsoleszenz bei den Autoherstellern an der Tagesordnung steht.

Alleine vom Verkauf Neuwagen kann ein Autohersteller anscheinend nicht "leben".
Jeder kennt das Ersatzteile unverhältnismäßig überteuert sind.

Es gibt doch kein Hersteller mehr, der von sich positive Schlagzeilen macht, dass
sein Auto gut durchdacht und sehr zuverlässig ist.

Autobauer haben es nicht verstanden das weniger mehr ist.

Was hilft mir ein integrierter Fahrradträger, wenn ich andauernd Ärger mit der Fahrzeugelektrik habe und ich mit der Karre nicht vom Fleck wegkomme - im Idealfall hat man ja dann sein Fahrrad dabei.

Im stabilen soliden Getriebe eines Rührgerätes sind in der Zuberhör-Aufnahme zwei Kunststoff-Zahnräder eingebaut.
Qualität ist
wenn diese zwei Kunsstoffzahnräder erst nach Ablauf der Garantie von den Metallzahnrädern regelrecht
durchgefräst worden sind.
Da sie sich nicht auswechseln/ersetzen lassen, ist der Kauf eines neuen Gerätes fällig.

Dasselbe gilt für die wiederaufladbare Batterie einer elektrischen Zahnbürste, die sich weder aufladen noch auswechseln lässt.
(Beispiele aus 3SAT)

Für all Jene, die behaupten, geplante Obsoleszenz gäbe es nicht:

Freundestreffen 2012 Themenecke Murks? - Nein danke! Mit Tim Fabian Kloss und Stefan Schridde

Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.

http://www.murks-nein-danke.de/murksmelden/ (Archiv-Version vom 29.10.2012)

Teure Preise und Markennamen schützen nict davor, an vermurkste Geräte zu geraten
Schau Euch die gemeldeten Geräte an.
Meine Erfahrungen können dies leider nur bestätigen.
Markenhersteller sind in Wirklichkeit oft nichts anderes mehr, als Handelshäuser.

kleinundgrün schrieb:Du profitierst doch davon, wenn Dir jemand Geld leiht, damit Du Dir etwas dafür kaufen kannst, was eigentlich über Deinen Verhältnissen liegt.

Der Verleiher profitiert wohl nicht (?), wenn er 15 Prozent Dispozinsen verlangt, während er selbst sich Geld praktisch zinsfrei leihen kann.
Vielleicht wird die Bande deshalb nicht müde, das Schuldenmachen per Kaltaquise schmackhaft zu machen. ;)

Ich glaube man könnte das Problem lösen, wenn man Produkte die wirklich lange halten, also die bestmögliche Haltbarkeit aufweisen, einfach viel teurer verkaufen würde.

Problem dabei denke ich ist, dass die "Bürger" diese teuren Waren nicht kaufen würden weil sie:

1. Das Vertrauen in den Markt garnicht mehr haben und es nicht umbedingt gewöhnt sind, dass ein Produkt eine Garantie von z.B 20 Jahren hat.

2. Manche Menschen einfach nur Stumpf das billigste kaufen selbst wenn das Produkt für den doppelten Preis die 4-Fache Garantie haben sollte.

wenn man die Käufer zusätzlich intelligent sensibilisiert könnte das aber gehen denke ich.

@neonnhn

neonnhn schrieb:1. Das Vertrauen in den Markt garnicht mehr haben und es nicht umbedingt gewöhnt sind, dass ein Produkt eine Garantie von z.B 20 Jahren hat.

Das wäre m.E. das kleinste Problem. Garantie heißt ja, dass der Anbieter auch für Reparaturen aufkommt. Aber eben wenn gerade das Vertrauen fehlt, geht man von vielen nötigen Reparaturen aus, weswegen der höhere Preis für 20 Jahre Garantie um so lohnender erscheinen würde. Also jetzt rein unter Betrachtung des Vertrauens in den Markt.

Dass die meisten gerne Mal vor lauter Preis die Qualität vergessen, ist da schon eher problematisch. Ob da eine Sensibilisierung möglich ist, kann ich nicht beurteilen, einen Versuch wäre es aber zumindest wert.

Kenn ich nicht. Ich kaufe aber in der Regel auch nur "gute" Sachen. Ein wenig Recherche hilft da immens. Hab nur selten "Billigprodukte". Ein Handy z. B. ging nach 1,5 Jahren das Display ohne ersichtlichen Grund kaputt. Jetziges "lebt" schon 6 Jahre.

eckhart schrieb am 31.10.2012:Der Verleiher profitiert wohl nicht (?)

Doch, aber er trägt auch das Risiko des Zahlungsausfalls. Warum sollte er sich dieses Risiko nicht bezahlen lassen dürfen?

eckhart schrieb am 31.10.2012:Vielleicht wird die Bande deshalb nicht müde, das Schuldenmachen per Kaltaquise schmackhaft zu machen.

Wer zwingt Dich denn, den Dispokredit in Anspruch zu nehmen? Das ist doch der eigentliche Punkt. Du willst mehr Geld ausgeben als Du hast. Das sollte Dir doch zu denken geben, oder nicht?

tris schrieb:Das wäre m.E. das kleinste Problem. Garantie heißt ja, dass der Anbieter auch für Reparaturen aufkommt.

Da muss man ein wenig differenzieren. garantie heist, dass der Anbieter für Reparaturen von Schäden aufkommt, die trotz bestimmungsgemäßem Gebrauch entstanden sind. Und hier liegt das Problem. Was ist der bestimmungsgemäße Gebrauch eines Rührgerätes? 3 mal am Tag rühren? 10 mal? 500 mal? Was ist, wenn es versehentlich runterfällt? Muss es das aushalten?

kleinundgrün schrieb:Du willst mehr Geld ausgeben als Du hast. Das sollte Dir doch zu denken geben, oder nicht?

Wenn D A S mein Problem wäre, sicher !
Aber um mich gehts nicht, denn ich bin nicht dispowürdig und somit raus.
Was aber die Wucherer keineswegs aus ihrer Schuld entlässt ...

Du weisst Doch, dass man als Mittelständler gar nicht umhinkommt,
zu hoffen, dass die Kunden den Verstand verloren haben.
Wie willst Du denn sonst den Dreck (dtsch. SALE) loswerden ?

Du musst doch hoffen, dass sie die "Tugenden"
heute Kaufen, morgen zahlen, übermorgen zahlen, irgendwann zahlen
noch intus haben.
@kleinundgrün
Wenn jeder nur noch das kaufen würde, was er sich leisten kann,
Noch schlimmer: was er wirklich braucht(!)
dann wäre die Marktwirtschaft längst kollabiert.

So wie Du als Verkäufer Nepper, Schlepper und Bauernfänger sein musst,
musst Du als Hersteller alles daran setzen,
Deine sogenannten Kunden nicht merken zu lassen,
dass sie an der Kostenoptimierung, Fehlersuche, Endmontage und Endkontrolle
Deines Produktes mitwirken, obwohl Du sie gar nicht dafür entlohnst.

Wie man als Verkäufer perfekt lügen können muss,
muss man als Hersteller so tun können, als sei es das Normalste von der Welt,
halbfertige Produkte zu verkaufen.
Und das ist die hohe Schule: Im Hochpreissegment
Es klappt hervorragend !

eckhart schrieb:Du weisst Doch, dass man als Mittelständler gar nicht umhinkommt,
zu hoffen, dass die Kunden den Verstand verloren haben.

Nein, das weiß ich nicht.

Wenn jeder nur noch das kaufen würde, was er sich leisten kann, [...] dann wäre die Marktwirtschaft längst kollabiert.

Nein, es wäre nur teurer.

eckhart schrieb:So wie Du als Verkäufer Nepper, Schlepper und Bauernfänger sein musst,

Das ist Unsinn. Ein seriöser Verkäufer verkauft auf Dauer mehr.

eckhart schrieb:musst Du als Hersteller alles daran setzen,
Deine sogenannten Kunden nicht merken zu lassen,
dass sie an der Kostenoptimierung, Fehlersuche, Endmontage und Endkontrolle
Deines Produktes mitwirken, obwohl Du sie gar nicht dafür entlohnst.

Auch das rächt sich.

eckhart schrieb:Wie man als Verkäufer perfekt lügen können muss,

Muss man nicht.

Du willst hier offenbar einen Frust loswerden. Aber objektiv betrachtet, hast Du Unrecht. Du unterstellst Dinge und baust auf diesen Unterstellungen Deine Beweisführung auf.

Die von Dir beschrieben Typen gibt es natürlich, aber sie haben keinen nachhaltigen Erfolg (in der Regel). Ein Unternehmen und ein Verkäufer macht mehr Umsatz und Gewinn, wenn der Kunde ihm vertraut. Dieses Vertrauen zu verlieren, ist ein erheblicher Wettbewerbsnachteil.

kleinundgrün schrieb:Dieses Vertrauen zu verlieren, ist ein erheblicher Wettbewerbsnachteil.

Wo gehst Du denn hin, wenn Du zu Mediamarkt, Saturn, Medimax (usw)
das Vertrauen verloren hast?
Zum Elektronikpartner mit seinen Hausmarken, die Du Dir nicht leisten kannst ?
Das ist nur ein Beispiel. Das ist in vielen Branchen sehr sehr ähnlich.

Wenn Du merkst, dass ein Großteil des Baumarktsortiments gleich oder gleichwertig (von Preisvariationen abgesehen) ist, und zum Beispiel sagst: "Ihr könnt mich am Arsch lecken - ich geh ins nahe Tschechien oder nach Polen"
dann ist unser Baumarktsortiment schon dort. Tatsache ! Es ist so !

eckhart schrieb:Wo gehst Du denn hin, wenn Du zu Mediamarkt, Saturn, Medimax (usw)
das Vertrauen verloren hast?

Es gibt gerade im Elektronikbereich eine Unzahl von Anbietern. Kaum irgendwo ist der Druck der Hersteller und Verkäufer so groß, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen.

eckhart schrieb:Wenn Du merkst, dass ein Großteil des Baumarktsortiments gleich oder gleichwertig (von Preisvariationen abgesehen) ist, und zum Beispiel sagst: "Ihr könnt mich am Arsch lecken - ich geh ins nahe Tschechien oder nach Polen"
dann ist unser Baumarktsortiment schon dort. Tatsache ! Es ist so !

Da verstehe ich nicht, was Du meinst.

@eckhart
Noch eins. In der heutigen Zeit ist es durch die Möglichkeit, ein Produkt zu bewerten (Amazon, z.B.), sehr eng für viele Hersteller geworden. Wenn das Produkt Mist ist, bekommt es überwiegend vernichtende Bewertungen.

kleinundgrün schrieb:Es gibt gerade im Elektronikbereich eine Unzahl von Anbietern. Kaum irgendwo ist der Druck der Hersteller und Verkäufer so groß, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen.

Ja wenn Du die Mitarbeiter alle einzeln aufzählst und dabei auch nicht den letzten Chinesen vergisst, der unsere angeblich deutschen Markenprodukte zusammenschraubt,
dann ist die Vielfalt wahrlich umwerfend.
Ich gebe Dir ja recht, dass man heutzutage dem um Vertrauen werbenden Verkäufer, der dadurch keineswegs gehindert wird, seine Ladenhüter anzupreisen
nicht mehr ausgeliefert ist.
Doch die Bewertungssysteme der Internetverkäufer erfassen zumeist nur die Eindrücke der Kunden unmittelbar nach dem Kauf,
wenn sie zB. einen Samsung-Monitor wegen des bekannten unerträglichen Gestankes zurückgehen lassen. Aber den Gestank bemerkst Du im Laden auch erst nach dem Kauf.

Die unzähligen teuren Notebooks verschiedener Marken, bei denen sich nach der Garantie die Grafikkarten verabschieden oder die an Flexingfehlern leiden, findest Du in Bewertungen nicht.
Das dauert einfach zu lange ..., so lange wartet niemand mit der Bewertung.

Ehrlich, ich wüsste gern eine einzige vertrauenswürdige Marke.
Wenn Du ne Quelle hast.

In so einem schnelllebigen Sektor wie der Elektronikbranche tauschen die meisten ihr Produkt weit vor dem "Zerfall". Dennoch halten diese sehr lange. Meine Schwester verwendete einen 8+ Jahre alten IBM Laptop. Ich verschenkte meinen 4Jahre alten und der läuft immer noch. mein Cousin würde sich liebend gerne einen neuen kaufen, aber dafür müsste dieser erst mal seinen Geist aufgeben bevor er einen anderen bekommt.

Die unzähligen teuren Notebooks verschiedener Marken, bei denen sich nach der Garantie die Grafikkarten verabschieden oder die an Flexingfehlern leiden

Weder meine eigenen Erfahrungen noch die Erfahrungen meiner Bekannten entsprechen dem. Meine Notebooks benutze ich in der Regel 5 Jahre und hatte noch keinen ernsten Defekt, der nicht auf mechanische Einwirkung zurück zu führen wäre. Marken: Asus, Samsung, Dell, IBM.

Ich kann mich auch an kein Küchengerät erinnern, das ich wegen eines Defektes innerhalb von 10 Jahren getauscht hätte.

Vielleicht hast du überdurchschnittlich häufig Pech gehabt?

@kleinundgrün
Nein, ich repariere nur überdurchschnittlich viel
(für Andere).

Geplante Obsoleszenz - Herz des Kapitalismus?

Wäre das Herz des Kapitalismus nicht eher der Boykott derartig designter Produkte ? :P