Massenproteste in Nordafrika

Wäre es nicht sinnvoller, kenntnisreich (!) über die Hintergründe und Ursachen der Unruhen in Tunesien zu sprechen?

Warum diese Debatte über die USA? Ablenkung von den Misständen und den Verhältnissen in Tunesien?

Ist das Thema so unangenehm?

Ich finde es geradezu entlarvend, in welche Richtung dieses wichtige und aktuelle topic gedrängt wird. Besser hätte es die Zensurabteilung des tunesischen Präsidenten auch kaum hingekriegt.

@CokGüzel

@Puschelhasi

Stimmt, da hast du Recht. Ich habe das Thema viel zu viel mit meiner USA Kritik von den tieferen Gruenden und Ursachen abgelenkt. Ich werde spaeter ein wenig recherchieren und versuchen, tiefere Beitraege zu posten.

OddThomas schrieb:Mal vorweg genommen: Es ist erstmal ein innerstaatliches Problem. Da hat die Staatengemeinschaft sich vorerst nicht einzumischen.

Warum hat sich dann die USA in den Irak eingemischt ??? Das war auch ein Innerstaatliches Problem/Angelgenheit damals, und der Irak hatte die USA weder bedroht oder war eine Bedrohung.
Die Usa wussten, dass Irak keine Terroristen gefördert hatte und dass es keine Massenvernichtungswaffen gibt.

@nurunalanur

Vielleicht lernt man aus den Fehlern der Vergangenheit oder seiner Amtsvorgänger?

@OddThomas

Nun, die Amis sind nicht nur mal eben so aus einem Fehler, oder Ausversehen in den Irak rein marschiert, sondern wussten alles, da gab es keine Fehler. Sie wussten der Irak hatte keine Massenvernichtungswaffen, geben es ja sogar glaub schon zu, sie wussten dass es keine Verbindung zu Al-kaida gab und sie wussten dass dort keine Terroristen unterstützt oder ausgebildet werden. Die Amis haben ja sogar Aufnahmen und Bilder, sowie Nachweise gefälscht, um Beweise und eine Rechtfertigung zu haben.

Naja manche (ich mein nicht dich damit) haben es halt sehr einfach und klar strukturiert in ihrem Weltbild und Ansicht.

Die USA mischt sich in etwas ein wenn es ihr passt und wann sie es möchte egal was für Gründe, und selbst wenn nur ein Baum schief im Lande steht und es denen nicht passt.

nurunalanur schrieb:nun, die amis sind nicht nur mal eben so aus einem fehler, oder ausversehen in den irak rein marschiert

Und glaubst du, das wäre unter einem anderen Präsidenten auch so geschehen?

Mischen sich die Vereinten Nationen ein wird rumgeschrien, mischen sie sich (vorerst) nicht ein auch. Was wolt ihr denn nun? Soll dieser innerstaatliche Konflikt erstmal intern gelöst werden oder wollt ihr Sanktionen, Friedenstruppen -bei vielen auch gerne Besatzer genannt- das volle Programm?

Vielleicht sollten bei den nächsten Chaostagen oder G-8 Gipfel auch präventiv Blauhelme stationiert werden.
Ich halte die Wahrscheinlichkeit für relativ hoch, das Tunesien selbst das Problem in den Griff bekommt.

OddThomas schrieb:Ich halte die Wahrscheinlichkeit für relativ hoch, das Tunesien selbst das Problem in den Griff bekommt.

um gottest willen, das ginge nur mit der chinesischen methode..

nurunalanur schrieb:Die USA mischt sich in etwas ein wenn es ihr passt und wann sie es möchte egal was für Gründe, und selbst wenn nur ein Baum schief im Lande steht und es denen nicht passt.

Das ist totaler Humbug. Sicherlich waren die Gründe für den Irakkrieg fadenscheinig. Aber diese Pauschalisierung grenzt auch schon an Hetze gegenüber der USA.

OddThomas schrieb:Das ist totaler Humbug. Sicherlich waren die Gründe für den Irakkrieg fadenscheinig. Aber diese Pauschalisierung grenzt auch schon an Hetze gegenüber der USA

wie ist es den sonst,greift die usa selbstlos ohne hintergedanken länder an um allen menschen zu helfen?

Das ist wirklich schlimm....

Die Regierung (dieser Länder) sollte was dageggen tun - aber damit meine keine Bleikugeln, sondern Reformen. Den soweit ich den Eingangspost verstanden habe, handelt es sich hierbei um soziale unruhen, die durch die krasse ungleichverteilung des Reichtums entstanden sind. Ich meine, 150 milliarden $ an Öldevisen, trotzdem unglaublich massenarbeitslosigkeit (arbeitslose hochschulabsolventen!) und wohnungsnot - kein wunder, das die Staatsführung als korrupt bezeichnet wird und das Volk auf die Straße geht. Wenn Tunesien und Algerien überleben möchten müssen sie diese Missstände beheben - und zwar schnell, den wenn es mitte dieses Jahres noch Aufstände gibt, bleiben die Touristen aus und das Land bekommt ernsthafte probleme.

V-Trabi schrieb:wie ist es den sonst,greift die usa selbstlos ohne hintergedanken länder an um allen menschen zu helfen?

1. Gibst du mit deiner Frage das wieder, was ich bereits geschrieben habe. Lese richtig, dann wirst du es sehen.

2. George W. Bush ist nicht mehr Präsident der USA, auch das habe ich erwähnt. Natürlich habe ich auch den Eindruck, dass es ein persönlicher Feldzug seinerseits war. Mir fällt aber gerade kein Land ein, dass Obama überfallen hat.

@OddThomas
Vielleicht kann Obama es sich nicht mehr leisten, wie seine Vorgänger den militärisch-wirtschaftlichen Komplex anzukurbeln. Das war ja bis Dato in den USA so üblich, nach Eisenhowers Mahnung zumindest, ob ein wirklicher Wechsel in der Aussenpolitik möglich ist, wird sich spätestens in der nächsten Amtszeit eines republikanischen Präsidenten zeigen, denke ich.

Nun zeigt sich, was längst absehbar gewesen ist. Junge arbeitslose Muslime in islamisch geprägten Ländern haben keine Lust mehr auf Haschparties und verklagen ihre Führer wegen unterlassener Kapitalisierung mittels Brandbomben und Tumulte.

Puschelhasi schrieb:Wäre es nicht sinnvoller, kenntnisreich (!) über die Hintergründe und Ursachen der Unruhen in Tunesien zu sprechen?

Warum diese Debatte über die USA? Ablenkung von den Misständen und den Verhältnissen in Tunesien?

Ist das Thema so unangenehm?

Ha ha ha. Natürlich. Immer die selbe fluchtartige Reaktion der hier im sicheren kapitalistisch und noch nicht islamisch geprägten Westen lebenden Muslime....

@Puschelhasi

@pprubens

Ein u.U. natürliche Reaktion, da doch wohl keiner gerne vor der eigenen Tür kehrt, und die sozialen Unruhen nur sehr schwer ebenfalls dem Westen in die Schuhe geschoben werden können.

Aber die prompte und sehr einsichtige Reaktion des @CokGüzel auf meinen Einwand, zeigt mir doch, dass ein Interesse an einer Änderung dieser reflexartigen Haltung und auch ein Einsehen in diese Schieflage besteht.

Es besteht also Hoffnung.

@Puschelhasi
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aktuell in Tunesien und Algerien.

Es ist zwar bekannt, dass die USA Ben Ali und Buteflika und ihre Apparate massiv unterstützen, CIA- Zentren in beiden Ländern unterhalten, in Algerien geht es auch um ÖL usw. ... und natürlich ist die westliche Haltung verlogen, besonders das nüchterne Kalkül, dass eine massive Unterstützung dieser Despoten dem Westen islamische Regigierungen ersparen. Das hat natürlich mit den heeren humanistischen Idealen nichts zu tun, die uns verkauft werden.

Aber lassen wir den Westen und seine Verlogenheit aus dem Spiel!

Ben Ali und CO schaffen es schon ganz alleine, ihre Polizeistaaten aufrechtzuerhalten!

Es geht hier um einen äußerst rigiden Polizeistaat (Tunesien) bzw. eine unfähige sanfte Despotie (Algerien).

Nordafrikaner sind impulsiv und lassen sich nicht alles gefallen (Algerier sowieso nicht).

Wenn das ganze aber Ägypten erreicht, dann kann es zu unabsehbaren Konsequenzen kommen ...

DahamImIslam schrieb:Ben Ali und CO schaffen es schon ganz alleine, ihre Polizeistaaten aufrechtzuerhalten!

Wo bleibt da die islamische Zuversicht auf ein Kalifat?

Wie verlogen ist denn diese Aussicht @DahamImIslam - wenn wir den westlichen Humanismus mal aussen vor lassen?

In Algerien gingen die Menschen aus Protest gegen hohe Lebensmittelpreise auf die Straße.

Verstehe ich nicht ganz - bedeutet aber, gegen das Regime ging es nicht.

Sehen wir klar: Islamisch geprägte Staaten können ihre Leute nicht satt bekommen. Hunger bringt Verzweifelung und zieht Verzweifelungstaten nach sich. Wie lange gibt es den Islam schon als politische Gesellschaftsform? Und immer noch nicht auf den grünen Zweig gekommen...

DahamImIslam schrieb:Nordafrikaner sind impulsiv und lassen sich nicht alles gefallen (Algerier sowieso nicht).

Liegt es am Temperament?

@DahamImIslam