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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

1.318 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frauen, Quoten, 30% ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 14:40
@rhapsody3004

leider ist es doch so, daß die Karriere, daß heißt doch eigentlich nur einen besser bezahlten Job zu bekommen, bedeutet, daß man bis zu einem bestimmten Alter qualifiziert sein muß, danach werden Jüngere bevorzugt. Dummerweise ist das genau das Alter, in dem man Kinder bekommt.

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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 14:42
@behind_eyes

ich hab das Buch Mitte 2000 gelesen, danach gab es auch Dokus zu dem Moso. Das Buch kann ich sehr empfehlen.


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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 15:01
Zitat von paxitopaxito schrieb:Dass du da die Ansprüche eher auf Frauenseite siehst, ist kein Resultat eines Mangels der Frauen, sondern ein gesellschaftliches, was Frauen als Rollenbild zugeschrieben wird.
Da hast du recht.

Allerdings meinte ich es auch tatsächlich auf Frauen bezogen, als ich von gewissen Ansprüchen sprach.
Frauen haben nach meinem Empfinden mehr den Anspruch alles immer gleichzeitig auf einmal haben zu wollen - Karriere und Kinderkriegen. Und wollen am liebsten beides um jeden Preis in gleicher Perfektion ausführen und das geht oftmals leider nicht gleichzeitig zusammen.
Und beides möglichst gleichzeitig haben zu wollen, bedeutet natürlich auch mehr Probleme und Stress. Darüber sollten sich auch Frauen möglichst vorher schon bzw. Insbesondere vorher schon, wenn noch eine Wahl zwischen Karriere und Kindern besteht, im Klaren sein, denn möchte man beides gleichzeitig auf einmal haben, umso mehr ist man auf Kinderbetreuung (allein die Suche danach) und auch das Wohlwollen und Verständnis von Arbeitgebern angewiesen.
Darum schrieb ich auch, dass es vielleicht auch mal hilfreich sein kann, erst recht wenn noch die Wahl besteht, besser und mehr vorher abzuwägen und notfalls auch mal zumindest vorläufig Abstriche in einem Bereich, Verzicht auf einen Interessensbereich zu machen und erst nach und nach sich Ziele, Wünsche, Ansprüche zu erfüllen. Diese Vorgehensweise kann unnötigen Stress und Probleme und letztendlich auch Jammern, weil ja alles so hart und stressig ist, vermeiden.



Klar wollen Frauen auch nur wegen einer gesellschaftlichen Erwartungshaltung die Mutterrolle möglichst perfekt neben der Karriere ausführen. Frau unterliegt also auch noch immer gesellschaftlichen Zwängen.
Ein nennenswerter Teil hat halt immer noch ein festes Bild vor Augen, eine feste Definition, was "nur" eine perfekte Mutter ausmacht.
Von diesem Bild muss sich die insbesondere erzkonservative Gesellschaft auch lösen, denn selbst wenn Frau diese gesellschaftliche Erwartung nicht erfüllt, bedeutet das nicht automatisch, dass sie auch gleich eine Rabenmutter darstellt, der das Kind egal ist.



Ps.
Für mich ist es übrigens auch noch einen Unterschied zwischen Karriere, unbedingt Karriere machen zu wollen oder einfach nur der Notwendigkeit wegen Arbeiten gehen zu müssen, damit wenigstens Grundbedürfnisse und ein wenig darüberhinaus gedeckt sind.


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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 15:09
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Frauen haben nach meinem Empfinden mehr den Anspruch alles immer gleichzeitig auf einmal haben zu wollen - Karriere und Kinderkriegen.
den Anspruch haben Männer doch auch. Und bei denen klappts problemlos, das zu verbinden.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Darum schrieb ich auch, dass es vielleicht auch mal hilfreich sein kann, erst recht wenn noch die Wahl besteht, besser und mehr vorher abzuwägen und notfalls auch mal zumindest vorläufig Abstriche in einem Bereich, Verzicht auf einen Interessensbereich zu machen und erst nach und nach sich Ziele, Wünsche, Ansprüche zu erfüllen. Diese Vorgehensweise kann unnötigen Stress und Probleme und letztendlich auch Jammern, weil ja alles so hart und stressig ist, vermeiden.
und Du denkst, diesen Tipp von Dir haben Frauen nötig?


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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 15:13
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Frauen haben nach meinem Empfinden mehr den Anspruch alles immer gleichzeitig auf einmal haben zu wollen - Karriere und Kinderkriegen. Und wollen am liebsten beides um jeden Preis in gleicher Perfektion ausführen und das geht oftmals leider nicht gleichzeitig zusammen.
Da stimme ich dir ja sogar zu. Aber ich sehe das eben nicht als eine den Frauen irgendwie eigene Angewohnheit. Die sind nicht mit diesen Selbstansprüchen auf die Welt gekommen. Das meine ich, wenn ich davon spreche, dass das nicht ein Resultat eines Mangels der Frauen wäre.
Diese Ansprüche sind das Resultat reproduzierter gesellschaftlicher Rollenbilder, nicht nur der Rolle "Mutter" sondern auch der Rolle "erfolgreiche Frau im Beruf" (und es gibt noch viel mehr). Diese beiden Rollen sind in unserer Gesellschaft tatsächlich kaum vereinbar, werden aber beide an Frauen herangetragen (durch die Gesellschaft).
Da jetzt an die Frauen zu appellieren, sie sollen doch etwas mehr reflektieren und sich mit der Unfähigkeit die an sie gestellten und internalisierten Erwartungen nicht erfüllen zu können abfinden, naja, das hilft doch auch nicht weiter.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Klar wollen Frauen auch nur wegen einer gesellschaftlichen Erwartungshaltung die Mutterrolle möglichst perfekt neben der Karriere ausführen
Aus dem gleichen Grund wollen sie auch Karierre machen. Das blendet du da aus, wobei da des Pudels Kern liegt.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Frau unterliegt also auch noch immer gesellschaftlichen Zwängen.
Das wird sie auch immer. Wir Männer aber ebenfalls. Man kann Rollenverständnis ändern, man kann aber nicht ohne Rollenbilder auskommen.


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21.06.2021 um 15:16
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:und Du denkst, diesen Tipp von Dir haben Frauen nötig?
Sagen wir mal so: Einige sicherlich. Und schaden tut es auch nichts, sich diesen Tipp zumindest mal zu Herzen zu nehmen oder darüber mal ernsthaft nachzudenken. Beides gleichzeitig kann nun mal zu mehr Problemen und zu mehr Stress führen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:den Anspruch haben Männer doch auch. Und bei denen klappts problemlos, das zu verbinden
Ich glaube nicht so sehr wie Frauen. Männer, wenn noch die Wahl besteht, können besser abwägen und sehen manche Probleme auch eher und stellen einen Interessensbereich erst mal hinten an, wenn sie von Frau nicht gerade überredet werden unbedingt jetzt beide Ansprüche gleichzeitig zu erlangen.

Aber ja, natürlich gibt es solche und solche unter beiden Geschlechtern.


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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 15:27
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ja. Ich weiß nicht wie du auf den Gedanken kommst, die Führung eines Unternehmens müsste deren Angestellte repräsentieren.
Naja, mit der Ansicht kann ich ja auch sagen, dass ich nicht weißt, wie du darauf kommst, die Führung eines Unternehmens müsste 30% Frauen im Aufsichtsrat haben.

Es geht ja natürlich auch darum, dass die Frauen im Betrieb repräsentiert werden, in den Führungsetagen und Betriebsräten. Das diese, sonst nach gängiger Auffassung, marginalisierte Gruppe eben zu dem ihr zustehendem Gehör finden kann.

Wenn es nicht um Repräsentation der Angestellten geht, gibt es für mich keinen sinnvollen Grund, in die Wahlfreiheit bei Aufsichtsrat- und Betriebsratwahlen einzugreifen. Zumindest sehe ich ihn noch nicht.


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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 15:29
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Naja, mit der Ansicht kann ich ja auch sagen, dass ich nicht weißt, wie du darauf kommst, die Führung eines Unternehmens müsste 30% Frauen im Aufsichtsrat haben.
Weil Frauen in Führungspositionen unterrepräsentiert sind, schreibst du selbst. Die repräsentieren aber nicht die Angestellten, sondern die Frauen.


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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 15:32
@paxito

Deswegen meine Frage - was wenn es gar keine oder kaum Frauen im Betrieb gibt. WEN repräsentieren die dann?

Und natürlich repräsentiert ein Aufsichtsrat sowohl seine Firma, als auch seine Angestellten, nach Außen wie nach Innen, das steht eigentlich gar nicht zur Diskussion. Je höher in der Führungsetage, desto größer ist auch deine Repräsentation des Unternehmens und seiner Mitarbeiter.

Ich verstehe halt nicht den Sprung von "Gesellschaftlicher Benachteiligung" zu "punktueller Bevorzugung".

Ich fände es einfach fairer, nachvollziehbarer, vielleicht ja nur für mich, wenn das anteilig besetzt wäre. 40% Frauen im Betrieb, dann auch 40% Frauen im Vorstand.

Auch wenn das, wie erwähnt, eigentlich immer noch mit der Wahlfreiheit kollidiert.


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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 15:42
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Deswegen meine Frage - was wenn es gar keine oder kaum Frauen im Betrieb gibt. WEN repräsentieren die dann?
Die Frauen. Ich verstehe da dein Problem nicht.
Folgende Lage: Führungspositionen in Unternehmen gehen mit gesellschaftlicher Wirkmacht einher. In den Führungspositionen sind fast nur Männer vertreten. Diese setzen ihre Gestaltungsmacht zum Nachteil der Frauen ein.
Lösung: das muss sich ändern, da es freiwillig nicht funktioniert durch staatlichen Zwang, sprich Quoten.

Dabei ist völlig unerheblich wie die Geschlechter bei den untergebenen Angestellten verteilt sind.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Und natürlich repräsentiert ein Aufsichtsrat sowohl seine Firma, als auch seine Angestellten, nach Außen wie nach Innen, das steht eigentlich gar nicht zur Diskussion.
Sicher. Da will aber niemand ne geschlechtliche Repräsentation, das interessiert keinen. Außer dich, wie es scheint.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Ich verstehe halt nicht den Sprung von "Gesellschaftlicher Benachteiligung" zu "punktueller Bevorzugung".
Steht so im Gesetz, auch wann das möglich ist und wozu das dient.
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Ich fände es einfach fairer, nachvollziehbarer, vielleicht ja nur für mich, wenn das anteilig besetzt wäre. 40% Frauen im Betrieb, dann auch 40% Frauen im Vorstand.
Damit zementierst du Rollenbilder im Beruf und das ohne jeden guten Grund. Warum sollte eine Frau nicht ein Unternehmen führen (und repräsentieren) können, nur weil da hauptsächlich Männer arbeiten und umgekehrt? Welchen Sinn oder Nutzen soll sowas haben?
Zitat von EinElchEinElch schrieb:Auch wenn das, wie erwähnt, eigentlich immer noch mit der Wahlfreiheit kollidiert.
Das ist immer noch keine demokratische Veranstaltung.


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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 15:55
@paxito
Zitat von paxitopaxito schrieb:Damit zementierst du Rollenbilder im Beruf und das ohne jeden guten Grund. Warum sollte eine Frau nicht ein Unternehmen führen (und repräsentieren) können, nur weil da hauptsächlich Männer arbeiten und umgekehrt? Welchen Sinn oder Nutzen soll sowas haben?
Das wäre doch genau nicht der Ansatz. Hiermit unterstellt @EinElch, dass Frauen und Männer genau gleich qualifiziert, motiviert usw. sind. Wenn alles gerecht zugeht, also niemand bevorzugt wird, und sich die Eignung über die Geschlechter mittelt, dann habe ich bei 40% weiblicher Belegschaft genau 40% weibliche Führungskräfte und quasi eine 40% Chance, dass der Vorstand eine Frau ist. Aus Sicht der Gerechtigkeit kann ich EinElch daher nur zustimmen - das wäre fairer und nachvollziehbarer.

Die Zahl weicht ja nur deshalb ab, weil man bestimmte politische Ziele verfolgt und eben die Gesellschaft und nicht die Angestellten repräsentiert sehen will.

Aber dazu kann man natürlich auch das Argument anbringen, dass eine Firma keine demokratische Veranstaltung sein muss. Ich sage nicht, dass dieses oder jenes Argument besser ist, ich fand nur bisher Argumente für die Frauenquote wenig überzeugend.

Wobei ich mir immer die Frage stelle, welche Gruppe noch besonders bedacht werden soll. Gerade am Beispiel Migranten, die es im Berufsleben nachweislich eben auch nicht einfach haben. Wird hier eine Quote notwendig oder geht man davon aus, dass dies über eine Frauenquote mit abgedeckt wird (da mehr Diversity)?


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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 16:15
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Wenn alles gerecht zugeht, also niemand bevorzugt wird, und sich die Eignung über die Geschlechter mittelt, dann habe ich bei 40% weiblicher Belegschaft genau 40% weibliche Führungskräfte und quasi eine 40% Chance, dass der Vorstand eine Frau ist.
Das geht davon aus, dass prinzipiell der einfache Angestellte zur Führungskraft aufsteigen kann. Das mag in manchen Unternehmen der Fall sein, die Regel ist das nicht. Führungskräfte haben in der Regel eine völlig andere Ausbildung als die "einfachen" Angestellten. Das die Reinigungskraft in ihrem Unternehmen zur Chefin aufsteigt, die Wahrscheinlichkeit würde ich mal mit nahe 0 angeben. Oder der Hausmeister. Das ist aber alles ne komplette Torpfostenverschiebung, denn um die Frage der Repräsentation der Angestellten ging es da nie.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Die Zahl weicht ja nur deshalb ab, weil man bestimmte politische Ziele verfolgt und eben die Gesellschaft und nicht die Angestellten repräsentiert sehen will.
Weil? Belege? Steile These.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Aber dazu kann man natürlich auch das Argument anbringen, dass eine Firma keine demokratische Veranstaltung sein muss
Und defacto auch keine ist. Die Debatte ob man Unternehmensstrukturen demokratisieren sollte, ist ne andere Debatte. Und wird m.E. hier vorgeschoben um sich nicht mit der eklatanten Ungleichheit bei der Besetzung von Führungspositionen auseinanderzusetzen.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Ich sage nicht, dass dieses oder jenes Argument besser ist, ich fand nur bisher Argumente für die Frauenquote wenig überzeugend.
Das Argument ist und bleibt das Gleiche. Es gibt zu wenig Frauen in hohen Positionen. Und zwar nicht ein paar zehntelprozent sondern erheblich und in nahezu allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Wobei ich mir immer die Frage stelle, welche Gruppe noch besonders bedacht werden soll.
Menschen mit Behinderung.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Gerade am Beispiel Migranten, die es im Berufsleben nachweislich eben auch nicht einfach haben. Wird hier eine Quote notwendig oder geht man davon aus, dass dies über eine Frauenquote mit abgedeckt wird (da mehr Diversity)?
Keine Ahnung, müsste man sich die Zahlen anschauen, ob da staatliches Handeln notwendig oder sinnvoll wäre. Ein Problem hätte ich damit nicht.


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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 16:29
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das geht davon aus, dass prinzipiell der einfache Angestellte zur Führungskraft aufsteigen kann. Das mag in manchen Unternehmen der Fall sein, die Regel ist das nicht. Führungskräfte haben in der Regel eine völlig andere Ausbildung als die "einfachen" Angestellten. Das die Reinigungskraft in ihrem Unternehmen zur Chefin aufsteigt, die Wahrscheinlichkeit würde ich mal mit nahe 0 angeben. Oder der Hausmeister. Das ist aber alles ne komplette Torpfostenverschiebung, denn um die Frage der Repräsentation der Angestellten ging es da nie.
Eigentlich nicht, da ja über alle Angestellte gemittelt. Wenn ich 40% Frauen im Unternehmen habe, dann sollte es bei identischer Qualifikation und Motivation ja alle Bereiche gleich betreffen. Falls trotz gleicher Chancen die Verteilung in den unterschiedlichen Unternehmensbereichen (HR usw.) unterschiedlich ist, macht es das natürlich komplizierter. Andererseits wirft dies ohnehin nochmal ein eigenes Bild auf Quoten, weil man stärker differenzieren müsste.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Weil? Belege? Steile These.
Ich dachte, das wurde hier vorausgesetzt? 30%, unabhängig von der Belegschaft, werden angestrebt, um einen Wandel herbeizuführen - das ist doch das Argument? So hatte ich es zumindest gemeint. Sonst könnte man ja auch ein Abbild der Belegschaft wählen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Und defacto auch keine ist. Die Debatte ob man Unternehmensstrukturen demokratisieren sollte, ist ne andere Debatte. Und wird m.E. hier vorgeschoben um sich nicht mit der eklatanten Ungleichheit bei der Besetzung von Führungspositionen auseinanderzusetzen.
Möglich. Aber das Argument ist ja ein anderes. Es geht ganz grundsätzlich um die Frage, welchen Einfluss die Politik auf Firmen haben darf/soll. Also wieso sollte eine Firma die Gesellschaft spiegeln oder bestimmte Gruppen stärker repräsentieren? Ich sage nicht, dass dies so oder nicht so sein soll - aber das scheint mir ein genereller Diskussionspunkt zu sein.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das Argument ist und bleibt das Gleiche. Es gibt zu wenig Frauen in hohen Positionen. Und zwar nicht ein paar zehntelprozent sondern erheblich und in nahezu allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen.
Eigentlich ist das nicht das Argument, das ist die Beobachtung des aktuellen Zustandes. Dass man es ändern will, ist eine politische Bestrebung. Und die Frauenquote ist ja "nur" eine Variante. Auch hier besteht offenbar ein genereller Dissens, denn manche sehen den Eingriff als zu stark an (und ggf. benachteiligend für andere Gruppen).
Zitat von paxitopaxito schrieb:Menschen mit Behinderung.
Genau, das ist ein weiteres Beispiel.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Keine Ahnung, müsste man sich die Zahlen anschauen, ob da staatliches Handeln notwendig oder sinnvoll wäre. Ein Problem hätte ich damit nicht.
Das ist ja auch ein beliebtes Argument "dagegen". Wo würde man die Grenze ziehen? Wie sieht es z.B. mit dem sozialen Status aus, Herkunft? Aber das nur in den Raum geworfen, ich kenne keine Antwort.


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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 16:37
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Sagen wir mal so: Einige sicherlich. Und schaden tut es auch nichts, sich diesen Tipp zumindest mal zu Herzen zu nehmen oder darüber mal ernsthaft nachzudenken. Beides gleichzeitig kann nun mal zu mehr Problemen und zu mehr Stress führen.
ich denke, Du übersiehst hier so manches. Es ist nicht so, dass Frauen darüber NICHT nachdenken würden, nur ist es AUCH problematisch, sich für entweder oder zu entscheiden, wenn auch quasi nur zeitlich begrenzt.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ich glaube nicht so sehr wie Frauen. Männer, wenn noch die Wahl besteht, können besser abwägen und sehen manche Probleme auch eher und stellen einen Interessensbereich erst mal hinten an, wenn sie von Frau nicht gerade überredet werden unbedingt jetzt beide Ansprüche gleichzeitig zu erlangen.
nee, Männer haben nicht die gleiche Problematik, DAS ist der Punkt. Du glaubst doch wohl nicht, dass Männer abwägen MÜSSTEN oder würden?
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Wenn alles gerecht zugeht, also niemand bevorzugt wird, und sich die Eignung über die Geschlechter mittelt, dann habe ich bei 40% weiblicher Belegschaft genau 40% weibliche Führungskräfte und quasi eine 40% Chance, dass der Vorstand eine Frau ist. Aus Sicht der Gerechtigkeit kann ich EinElch daher nur zustimmen - das wäre fairer und nachvollziehbarer.
und warum ist dann die Realität so, dass egal ob mehr oder weniger Frauen, die oberste Riege immer aus vornehmlich Männern besteht? Ja wie sind die denn dahin gekommen?


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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 16:40
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:und warum ist dann die Realität so, dass egal ob mehr oder weniger Frauen, die oberste Riege immer aus vornehmlich Männern besteht? Ja wie sind die denn dahin gekommen?
Da gibt es verschiedene denkbare Gründe. Hier geht es aber um die Frage, ob eine Quote, welche genau die Belegschaft spiegelt, nicht "gerechter" wäre. Statt z.B. starr 30% oder 50% usw. Damit würde man ja diesen "Missstand" (unter der Annahme, dass die Eignung über die Geschlechter genau gleich verteilt ist) genauso aus der Welt räumen.


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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 16:43
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Eigentlich nicht, da ja über alle Angestellte gemittelt. Wenn ich 40% Frauen im Unternehmen habe, dann sollte es bei identischer Qualifikation und Motivation ja alle Bereiche gleich betreffen.
Unfug. In einer Reinigungsfirma, in der 99% der Angestellten weiblich sind, ergibt sich keine 99% Wahrscheinlichkeit, daß der Chef ne Chefin ist. Es gibt auch keinen Grund das anzunehmen, der Beruf "Manager" ist einfach mal ein anderer als "Reinigungskraft".
Da einfach ein "das wird sich schon irgendwie durch Zauberhand am statistischen Durchschnitt orientieren" anzunehmen wirkt angesichts der sozialen Wirklichkeit mit Verlaub ziemlich albern.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Ich dachte, das wurde hier vorausgesetzt? 30%, unabhängig von der Belegschaft, werden angestrebt, um einen Wandel herbeizuführen - das ist doch das Argument? So hatte ich es zumindest gemeint. Sonst könnte man ja auch ein Abbild der Belegschaft wählen.
Die Führungskräfte haben noch nie die Angestellten geschlechtlich repräsentiert und daran ändert auch das Gesetz nichts.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Die Zahl weicht ja nur deshalb ab, weil man bestimmte politische Ziele verfolgt und eben die Gesellschaft und nicht die Angestellten repräsentiert sehen will.
Also: nein, die Zahl weicht nicht nur deshalb ab. Die hat dem nie entsprochen.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Möglich. Aber das Argument ist ja ein anderes. Es geht ganz grundsätzlich um die Frage, welchen Einfluss die Politik auf Firmen haben darf/soll.
Den hat sie eh, durch Rahmensetzung. Verbietest du Frauen zur Schule zu gehen, wird die Zahl weiblicher Führungskräfte gegen 0 sinken. Politik hat und hatte schon immer diesen Einfluss.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Eigentlich ist das nicht das Argument, das ist die Beobachtung des aktuellen Zustandes. Dass man es ändern will, ist eine politische Bestrebung
Richtig. Das reicht aber als Begründung.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Und die Frauenquote ist ja "nur" eine Variante. Auch hier besteht offenbar ein genereller Dissens, denn manche sehen den Eingriff als zu stark an (und ggf. benachteiligend für andere Gruppen).
Es gibt immer jemanden, der sich den Kaiser zurück wünscht. Heißt nicht, dass man darüber diskutieren müsste.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Das ist ja auch ein beliebtes Argument "dagegen". Wo würde man die Grenze ziehen?
Auch bei der Frauenquote ist das ja nur letztes und nie einziges Mittel. Und etwas nicht umzusetzen, obwohl als richtig erkannt, mit einem Whataboutism ist wieder nur der Versuch die Debatte zu verschieben.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:nee, Männer haben nicht die gleiche Problematik, DAS ist der Punkt.
Haben dieses Problem nicht in dem Umfang! Mir selbst hat sich das durchaus gestellt, eben weil ich eine halbwegs gleichberechtigte Beziehung führe ;)


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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 16:54
Zitat von paxitopaxito schrieb:Unfug. In einer Reinigungsfirma, in der 99% der Angestellten weiblich sind, ergibt sich keine 99% Wahrscheinlichkeit, daß der Chef ne Chefin ist. Es gibt auch keinen Grund das anzunehmen, der Beruf "Manager" ist einfach mal ein anderer als "Reinigungskraft".
Da einfach ein "das wird sich schon irgendwie durch Zauberhand am statistischen Durchschnitt orientieren" anzunehmen wirkt angesichts der sozialen Wirklichkeit mit Verlaub ziemlich albern.
Verstehe ich nicht. Wie kommst darauf, dass bei gleicher Qualifikation, Eignung usw. über die Geschlechter hinweg 99% der Reinigungskräfte langfristig weiblich sein sollten? Und gerade in so einem Fall würde die Quote (wenn man es so umsetzt wie von EinElch vorgeschlagen) ja dazu führen, dass eine Frau Vorstand ist. Wir sind hier im Soll, nicht im Ist. Die Frage ist doch gerade, was so eine Quote, die sich an der Belegschaft orientiert, bringen könnte.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Die Führungskräfte haben noch nie die Angestellten geschlechtlich repräsentiert und daran ändert auch das Gesetz nichts.
Und wäre das schlimm, wenn es so ist?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Also: nein, die Zahl weicht nicht nur deshalb ab. Die hat dem nie entsprochen.
Die Zahl 30% weicht von einer "Belegschaftsquote" ab, weil das Ziel ist ist, die Belegschaft zu repräsentieren, sondern die Denkweise zu ändern. Das meinte ich damit. Das ist für mich der einzige Grund, wieso in einem Unternehmen mit 10% Frauen 30% weibliche Führungskräfte legitim sind.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Richtig. Das reicht aber als Begründung.
Nein, nicht für die Quote. Es reicht als Begründung, dass wir uns als Gesellschaft Lösungen überlegen müssen. Aber es gibt keine Lösung vor.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Auch bei der Frauenquote ist das ja nur letztes und nie einziges Mittel. Und etwas nicht umzusetzen, obwohl als richtig erkannt, mit einem Whataboutism ist wieder nur der Versuch die Debatte zu verschieben.
Warum? Hier Whataboutism zu unterstellen ist ja selbst wieder Whataboutism. Ich verstehe die Emotionalität dabei auch nicht so ganz.
Das Thema ist doch eigentlich ganz einfach. Es gibt ein gesellschaftliches Missverhältnis. Man sollte klären, wie es dazu kommt und sich dann Lösungen überlegen. Dass die Frauenquote als "richtig" erkannt wurde, ist ja eine leicht Übertreibung. Das Thema ist hoch kontrovers. Man ist sich aber einig, dass man etwas tun muss, die Lösung steht zur Debatte. Und das ist auch gut so, weil eine Quote stark in die Freiheit der Firmen eingreift und auch Nachteile für andere Gruppen mit sich bringt.


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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 16:54
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Da gibt es verschiedene denkbare Gründe.
Nein nur einen, eine systematische Benachteiligung von Frauen.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Hier geht es aber um die Frage, ob eine Quote, welche genau die Belegschaft spiegelt, nicht "gerechter" wäre.
Dahin wollte ihr/du die Debatte verschieben. Eigentlich geht es um die Frage ob eine Quote der systematischen Benachteiligung entgegen wirkt oder nicht. Antwort: jo, sie hilft.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Statt z.B. starr 30% oder 50% usw. Damit würde man ja diesen "Missstand" (unter der Annahme, dass die Eignung über die Geschlechter genau gleich verteilt ist) genauso aus der Welt räumen.
Durchführbarkeit. Das bürokratischen Monstrum, dass dafür notwendig wäre, will ich mir nicht vorstellen. Aber wenn dir das ein Anliegen ist - bitte setz dich dafür ein. Es war aber nie Zielsetzung bei der Frauenquote, nicht mal Thema.


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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 16:59
@paxito
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nein nur einen, eine systematische Benachteiligung von Frauen.
Nein, du machst es dir viel zu einfach. Ansonsten gerne Belege liefern, dass systematische Benachteiligung der einzige Grund dafür ist, wieso Frauen seltener Führungskräfte sind.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Dahin wollte ihr/du die Debatte verschieben. Eigentlich geht es um die Frage ob eine Quote der systematischen Benachteiligung entgegen wirkt oder nicht. Antwort: jo, sie hilft.
Wer ist "ihr"? Das Thema dreht sich um die Frage einer 30% Quote. Es gibt ja auch andere Varianten, wieso dürfen diese nicht diskutiert werden?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Durchführbarkeit. Das bürokratischen Monstrum, dass dafür notwendig wäre, will ich mir nicht vorstellen. Aber wenn dir das ein Anliegen ist - bitte setz dich dafür ein. Es war aber nie Zielsetzung bei der Frauenquote, nicht mal Thema.
Nun, das ist jetzt wieder ein anderes Argument. Frauenquote, weil es die einfachste Lösung ist? Darf man so argumentieren bei einem Thema, welche massiv in die wirtschaftliche Freiheit usw. eingreift?


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30% Frauenquote in Führungspositionen - was sagt ihr dazu?

21.06.2021 um 17:03
Zitat von osakiosaki schrieb:Nein, das tut sie nicht, aber ohne Kinder keine neue Generation, auch keine neuen Männer. Das hat was mit der Biologie zu tun, Männer können keine Kinder bekommen.
Das ist mir herzlich egal, ich bin ja schon da. Dann halt keine Männer. Aber auch keine Frauen.
Zitat von osakiosaki schrieb:Das ist ein Hohn für Familien.
Wieso? Weil sie ihre Konsequenzen selbst tragen müssen?
Zitat von osakiosaki schrieb:Die Wirtschaft läßt es kaum zu, daß man soviel sparen kann, bevor man Kinder bekommt, um sie aufziehen zu können, ohne auf Arbeitslosigkeit, Lohnsenkungen etc Rücksicht nehmen zu müssen.
Die Wirtschaft verbietet niemanden das sparen, man kann auch nicht alles haben.
Zitat von osakiosaki schrieb:Familien mit Kindern zahlen heute prozentual oft mehr Steuern, als Selbstständige mit Besitz und Vermögen. Den Steuergesetzten sei Dank.
So erwas lässr wunderbar belegen, also bitte ich darum.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Kinder von heute sind die Beitragszahler von morgen.
Nein, die Nettosteuerzahler sind die wahren Beitragszahler, Kind reicht als Prädikat nicht.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Deine eigene Rente ist also auch von der - so nennst du es - individuellen Entscheidung ein Kind zu bekommen, abhängig.
Falsch, meine Rente ist von erworbenen Rentenpunkten, Renteneintritsalter und Rentenfaktor abhängig.


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