Stehen wir kurz vor der Nahrungsmittelkrise?

@NeoDeus
Meiner Meinung nach gibt es da klare Parallelen, aber man darf das nicht überbewerten, die Situation ist nicht mehr identisch mit der im vorigen Jahrhundert. Der Nationalsozialismus und Faschismus war etwas Neues, mittlerweile weiss man, dass dies zu nichts führt, ausser zu noch mehr Toten.

Ich sehe düstere Zeiten auf uns zukommen...das ganze Prozedre was nun in Gang gesetzt wurde lässt sich nicht mehr aufhalten...nur noch ein wenig nach später verschieben.

@kiki1962

Jean Ziegler bringt es wie immer auf den Punkt.
Konstant - in Interviews und Büchern - verweist er immer wieder auf die selbe Problematik:

Von den 192 Staaten des Planeten liegen 122 in der südlichen Hemisphäre. Ihre Auslandsschuld beläuft sich insgesamt auf mehr als 2100 Milliarden Dollar. Die Außenschuld wirkt wie eine Würgschraube. Der Großteil der Devisen, die ein Land der Dritten Welt durch seine Exporte verdient, dient dazu, die Amortisationstranchen und die Zinsen der Schuld zu bezahlen. Die Gläubigerbanken des Nordens handeln wie Vampire. Das Schuldnerland wird ausgeblutet. Die Schuld verhindert jede konsequente gesellschaftliche Investition in die Bewässerung, die Straßen-, Schul- und Gesundheitsinfrastruktur, und erst recht in einen Industriesektor, welchen auch immer. Das tägliche Massaker des Hungers geht in eiskalter Normalität weiter. Alle fünf Sekunden stirbt ein Kind unter zehn Jahren an Hunger. Alle vier Minuten erblindet jemand aufgrund von Vitamin A-Mangel. Im Jahr 2007 waren 856 Millionen Menschen jeder sechste auf unserem Planeten schwer und dauerhaft unterernährt. Im Jahr 2005 waren es noch 842 Millionen. Der World Food Report der FAO, der diese Zahlen angibt, versichert, dass die weltweite Landwirtschaft im derzeitigen Entwicklungsstand ihrer Produktivkräfte normalerweise (das heißt mit 2700 Kalorien pro Tag und pro Erwachsenem) 12 Milliarden Menschen ernähren könnte. Wir sind heute 6,6 Milliarden Menschen auf dieser Erde. Konklusion: Es gibt kein unabänderliches Schicksal. Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet. Die wirtschaftliche, soziale und politische Weltordnung, die vom Raubtierkapitalismus errichtet wurde, ist nicht nur mörderisch. Sie ist auch absurd. Sie tötet, aber sie tötet ohne Notwendigkeit. Sie muss radikal bekämpft werden.

Warum dann noch fragen, ob wir kurz vor der Nahrungsmittelkrise stehen, wo doch der Hunger allgegenwärtig ist? Kann man wirklich erst dann von einer Krise sprechen, wenn die kleine Minderheit auf diesem Planeten - wir Bewohner Europas, Nordamerikas und Nordostasiens - unter höheren Lebensmittelpreise "leidet", während ein Sechstel der Menschheit seit Jahren permanent an Hunger leidet?

Treffend stellt das globale System des künstlich erzeugten Mangels auch die Umweltaktivistin Vandana Shiva bloß:

Vandana Shiva on global food crisis

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@IllegalMind
wie Jean Ziegler in dem Interview sagt
"Das Verbrennen von Nahrungsmitteln ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit" und damit hat er vollkommen recht.
Ich sehe keinen Unterschied zum Faschismus. Es ist eine andere Form von Faschismus, eine mutierte Form, die sich den Gegebenheiten angepasst hat. Wir haben es zugelassen, der Mensch hat es wieder zugelassen, dass die Demokratie unterwandert wird und das System von Innen nach Außen ausgehobelt wird, auf Kosten der Menschen.

@kulam
du hast recht, eigentlich hätte ich das Thread "Stehen wir kurz vor dem Nahrungsmittelkollaps?" nennen müssen....

@NeoDeus

Erst wenn wir trotz objektiven Nahrungsmittelüberflusses vor leeren Supermarktregalen stehen, werden wir die Folgen des Raubtierkapitalismus aufs Heftigste erfahren müssen.

@NeoDeus
Wenn das für Dich Faschismus ist, kannst Du froh sein, keinen echten Faschismus zu kennen.
Aber wo sind dann die Parallelen zum vorigen Jahrhundert geblieben, die Du angeführt hast ?
Werden die Bänker und Börsenmakler einen "Hitler des Kapitals" hervorbringen ? Irgendwie widersprüchlich oder nicht gut durchdacht der Vergleich.

@IllegalMind
wie das so ist mit vergleichen, sie hinken,

dass alle paar sekunden ein kind hungers stirbt, kommt einem ausmerzen sehr nahe -

vor allem weil im gegenzug zig mrd. manch einer sein eigen nennt - wer so viel geld hat, ist ein mörder eindeutig

kiki1962 schrieb:wie das so ist mit vergleichen, sie hinken

Genau wie der Milliardärvergleich mit einem Mörder.
Ein Mörder legt selbst Hand an.

@IllegalMind
meinst du nicht, dass ignoranz, tötet?

ist jemand frei zu sprechen von schuld, wenn seine gewinne aus machenschaften stammen die anrüchig sind, die anderen die lebensgrundlage wegnehmen ?

nein, in meinen augen nicht, denn ohne sein geld wäre es nicht möglich . . .

@Warhead
kann dies sicher besser als ich ausführen

@IllegalMind
Das ist eine Maschinerie, die Menschen sterben lässt. Macht es da einen Unterschied ob ein Mensch den Abzug einer Waffe betätigt oder einen Knopf am Computer drückt der die Preise so hoch schiessen lässt, durch den Menschen auf der anderen Seite der Erde sterben?
Nur eine andere Form von Faschismus... ich sage nicht, dass es eine Naziwelt ist , wie zur Zeit des 3. Reichs...

IllegalMind schrieb:Ein Mörder legt selbst Hand an.

Wie genau man einen Mord definiert spielt hier eigentlich überhaupt keine Rolle. Begrifflichkeiten sind nur Schall und Rauch, bedenkt man die realen Leiden, die das System verursacht.
Fakt ist, dass täglich fast 50000 Menschen Hungers sterben, obwohl genug Nahrung vorhanden ist. Fakt ist, dass es sich bei der Ursache des erzeugten Hungers um künstlich erzeugten Mangel handelt - grob gesagt: Nahrungsmittelüberfluss in der nördlichen Hemisphäre und Nahrunsmittelmangel in der südlichen Hemispähre. Nahrungsmittel werden auf der Nordhalbkugel massenweise verschwendet und weggeworfen, während auf der Südhalbkugel die Eigenversorgung mit Nahrungsmitteln behindert wird - durch Verschuldung, Agrardumping und die durch Welthandelsorganisation und anderen Institutionen des globalen Finanzkapitals gewünschte forcierte Umwandlung der dortigen Landwirtschaft zu Monokulturen für den Export.

kiki1962 schrieb:kann dies sicher besser als ich ausführen

Glaub ich auch, dass jemand anderes besser für Dich sprechen kann.
Irgendwer wird schon eine Meinung dazu haben.

@NeoDeus
Also ist jeder Kapitalist ein Faschist ?
Wo siehst Du denn die Zusammenhänge rein von der Definition ?

kulam schrieb:Wie genau man einen Mord definiert spielt hier eigentlich überhaupt keine Rolle.

Also ist es egal, wen man einen Mörder nennt ? Kann man jeden nach belieben als Mörder bezeichnen ? Ist der Faschismus und der Nationalsozialismus dann auch

kulam schrieb:nur Schall und Rauch

?

@NeoDeus
Und mach nicht die Globalisierung alleine für das Dilemma verantwortlich,mit nationalstaatlicher Eigenbrödelei wurden noch nie Probleme bewältigt,eher noch neue geschaffen

@andreasko
Mag sein,aber nicht mit Naziblogs wie Schwaff und Schwuff

@IllegalMind
ich weiß, dass @Warhead präszisere beiträge postet als ich - :D

@IllegalMind
wer geld für best. projekte, aktien etc gibt steht klar in der verantwortung - und ja er trägt mit die schuld, wenn sein geld für etwas verwendet wird, dass andere schädigt oder gar tötet

ich kenne da kein erbarmen . . . sozusagen: er gibt den auftrag und der killer führt es aus . . . - keine haftmilderung

@IllegalMind

Was ich meinte ist, dass es in dieser Thematik überhaupt keine Rolle spielt. Was zählt ist das aktuelle real existierende System des globalen Finanzkapitalismus mit all seinen Widersprüchen und Mängeln. Was zählt ist dann aber auch die Frage nach konkreten Alternativen.
Ob ich es nun Mord nenne oder nicht, dass täglich alle fünf Sekunden ein Kind an Hunger stirbt, aufgrund eines künstlich erzeugten Mangels, ist irrelevant, solange uns bewusst ist, dass das geändert werden muss.

@IllegalMind
für mich zählt nicht die Definition von Faschismus. Das Verbrechen an der Menschlichkeit, ist der größte Nenner den diese Art von Handeln mit sich führt.

@kiki1962
Was ähh soll ich jetzt beitragen...ich meine zu was...souffliere mir mal

@NeoDeus
Also der Unterschied ist das Faschisten aus dem Motiv der rassischen,nationalen oder sonstwas Überlegenheit morden.Der Kapitalist,so er nicht gerade ne Todesschwadron beschäftigt,tötet durch das Gesetz Ursache und Wirkung,der Tod ist quasi ein Nebenprodukt der Renditegeilheit


https://www.youtube.com/watch?v=w9UQA_Me31M

https://www.youtube.com/watch?v=IBefrF5uNVs

kiki1962 schrieb:und ja er trägt mit die schuld, wenn sein geld für etwas verwendet wird, dass andere schädigt oder gar tötet

Aber jeder Mensch, der in unserer Gesellschaft aufwächst lernt doch, dass Verantwortung und hinter die Kulissen zu schauen nichts erstrebenswertes ist.

@NeoDeus
Wieso gibst Du dem "Kind" dann einen Namen, der nicht zu ihm gehört ?
Das führt doch zu nichts, ausser Unglaubwürdigkeit.
Genaus das Problem habe ich auch damit, jeden Reichen als Mörder zu bezeichnen.
Wen hat Bill Gates getötet ?

kulam schrieb:Was ich meinte ist, dass es in dieser Thematik überhaupt keine Rolle spielt.

So ist es, deshalb sollte man bei der Thematik bleiben, und nicht unnötig viel Salz in die Suppe streuen, die ist auch so schon übersalzen.