http://www.spiegel.de/politik/deutschland/autobombenanschlag-in-damaskus-mindestens-zehn-tote-a-864013.html (Archiv-Version vom 31.10.2012)Mindestens zehn Tote bei Anschlag in Damaskus
Attentat in Damaskus: Eine Autobombe explodierte in einem Vorort der syrischen Hauptstadt. Mindestens zehn Menschen starben, wie das syrische Staatsfernsehen meldete. Unter den Opfern seien Frauen und Kinder.
Damaskus - In der syrischen Hauptstadt Damaskus sind bei einem Bombenanschlag mindestens zehn Menschen getötet worden. Nach Angaben des syrischen Staatsfernsehens detonierte der in einem Auto platzierte Sprengsatz im Vorort Dscharamana. Unter den Opfern seien Frauen und Kinder.
Verantwortlich für den Anschlag seien Terroristen, berichtete das Staatsfernsehen und verwandte den Begriff, mit dem die Führung um Präsident Baschar al-Assad die Aufständischen bezeichnet. Die Bombe sei vor einer Bäckerei detoniert.
Der Stadtteil wird überwiegend von Drusen und Christen bewohnt. Die rund 300.000 Einwohner des Viertels haben sich lange gegen ein Übergreifen des Bürgerkrieges auf ihre Wohngegend gewehrt. Dscharamana ist Anwohnern zufolge in der Hand der Regierungstruppen. Assad versucht seit rund eineinhalb Jahren, einen Aufstand niederzuschlagen.
Menschenrechtler sprechen von heftigen Luftangriffen
Der Montag ist der letzte Tag einer von den Vereinten Nationen vermittelten Waffenruhe während des islamischen Opferfestes. Allerdings wurde die Waffenpause auch an diesem Tag gebrochen.
Die syrische Luftwaffe flog nach Angaben von Menschenrechtlern am Montag die bisher heftigsten Angriffe in Syrien. Binnen drei Stunden hätten Kampfjets am Montagmorgen 34 Angriffe gestartet, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mit. Die Luftwaffe griff auch Rebellenstellungen in einem Vorort von Damaskus an. Die Kampfflugzeuge hätten das Wohngebiet Harat al-Schwam bombardiert, das nur wenige Kilometer östlich der Hauptstadt liegt, berichteten Aktivisten.
Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.Lage in Syrien "sehr, sehr gefährlich"
Der internationale Syrien-Sondergesandte Lakdar Brahimi stufte die Lage in Syrien als "sehr, sehr gefährlich" ein. Die Situation werde immer schlimmer, sagte Brahimi nach einem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in Moskau. Lawrow zeigte sich enttäuscht über die Nicht-Einhaltung des offiziell vereinbarten Waffenstillstands anlässlich des viertägigen Opferfests Eid al-Adha.
Der Uno-Sondergesandte Brahimi hatte die Waffenruhe ausgehandelt, sie wurde aber bereits am ersten Tag von Assad-Truppen und Aufständischen gebrochen.
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Zitat: Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.
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