Neuer nordkoreanischer Diktator Kim Jong Un

Wie wir jetzt wissen, besitzt Nordkorea 28 eigene Homepages, inkl. einer Art Facebook:

airkoryo.com.kp.
cooks.org.kp.
friend.com.kp.
gnu.rep.kp.
kass.org.kp.
kcna.kp.
kiyctc.com.kp.
knic.com.kp.
koredufund.org.kp.
korelcfund.org.kp.
korfilm.com.kp.
ma.gov.kp.
masikryong.com.kp.
naenara.com.kp.
nta.gov.kp.
portal.net.kp.
rcc.net.kp.
rep.kp.
rodong.rep.kp.
ryongnamsan.edu.kp.
sdprk.org.kp.
silibank.net.kp.
star-co.net.kp.
star-di.net.kp.
star.co.kp.
star.edu.kp.
star.net.kp.
vok.rep.kp.

https://github.com/mandatoryprogrammer/NorthKoreaDNSLeak/blob/master/README.md

Leider dauert es ewig, bis die Seiten geladen haben - falls sie überhaupt laden. Weiter bin ich bis jetzt nicht gekommen:



Gibt aber bereits Screenshots: https://www.reddit.com/r/technology/comments/53mr05/north_korea_accidentally_leaks_dns_for_kp_only_28/ (Archiv-Version vom 21.09.2016)

[...]Although many of the websites are inaccessible, they give a rare insight through the keyhole of North Korea's all-encompassing leadership and its very, very dull Internet.

Among the websites are a flight ticket website, a cooking site, a film website, a few educational sites, the North Korean tourist board, news agencies, and a social sciences website. They even appear to have a kind of social network site called “Friend.”

You can still access many of the websites above, although it might take a while to load – after all, they’re probably not too used to heavy international traffic.

An accompanying GitHub post explained how cyber security experts managed to get their hands on the data: “On Sept 19, 2016, at approximately 10:00PM (PST), one of North Korea's top level name servers was accidentally configured to allow global DNS zone transfers. This allows anyone who performs an `AXFR` (zone transfer) request to the country's `ns2.kptc.kp` nameserver to get a copy of the nation's top level DNS data. This was detected by the [TL;DR Project].”[...]

http://www.iflscience.com/technology/north-korea-accidently-leaks-how-tiny-its-internet-is/

Das ganze nochmal auf Deutsch:

Während bereits die Hälfte aller Menschen weltweit durch das Internet surft, ist Nordkorea eines der wenigen Länder, in denen die Mehrzahl der Bevölkerung "offline" ist. Von 25 Millionen Menschen im kommunistischen Norden der koreanischen Halbinsel sollen gerade einmal 7000 Menschen in der Netzwelt unterwegs sein. Und die 28 Webseiten des Landes sind nur schwer abrufbar - offenbar sind sie überlastet, weil internationale Medien die Liste der dort offiziell registrierten Seiten veröffentlichten.

Auf die Anzahl der in Nordkorea registrierten Seiten (Endung: .kp) ist ein Sicherheitsexperte gekommen. Er hat nach eigenen Angaben die Fehlkonfiguration eines Servers genutzt, mit dem nordkoreanische Internetadressen verwaltet werden - dort war auf einmal eine Liste aller Webseiten abrufbar, berichtet die BBC.

Wer sich die Seiten genauer anschauen möchte, braucht auf jeden Fall viel Geduld. Sehr viel. Und muss am besten koreanisch verstehen. Nur wenige Seiten sind auf Englisch - so wie jene der Zeitung Rodong Sinum, die aber gleichzeitig Sprachrohr des Zentralkomitees der Arbeiterpartei Koreas ist.[...]

http://www.spiegel.de/politik/ausland/nur-28-webseiten-in-nordkorea-a-1113404.html

Und hier gibt's ein paar Bilder direkt aus Pjöngjang.

http://www.spiegel.de/fotostrecke/nachrichtenagentur-in-nordkorea-alltag-in-pjoengjang-fotostrecke-141252-6.html

Jetzt ist auch noch ein Halbbruder von Kim Jong-Un in Malaysia ermordet worden.

@Momjul
Mich würde interessieren wer hinter dem Mord steckt. Ob es das organisierte Verbrechen oder eine Regierung war. Die Story mit den zwei Frauen und der Giftspritze kommt mir seltsam rein.
Ich mein so rein vom Zeitpunkt her kanns durchaus auch politisch motiviert sein um den Kim unter Druck zu setzen.

Aldaris schrieb am 23.09.2016:Und hier gibt's ein paar Bilder direkt aus Pjöngjang.  

Bilder aus Nord Korea sind nicht mehr wirklich selten. Es gibt sogar Videos von Leuten die aus dem Auto heraus filmen, ähnlich den Dashcams, oder mit der Kamera in der Hand herumgelaufen sind.
Ich kenne auch einige Reiseberichte, dank meines Interesses der Eisenbahn, wo Menschen durch das Land gereist sind und alles mögliche fotografiert haben.
Solche Einblicke finde ich äußerst interessant.

@Glünggi

Glünggi schrieb:Ich mein so rein vom Zeitpunkt her kanns durchaus auch politisch motiviert sein um den Kim unter Druck zu setzen.

Da der Bruder ja schon längere Zeit in Ungnade gefallen ist kommt natürlich zunächst die Nordkoreanische Regierung in Frage...oder aber eine Racheakt aus dem kriminellen Milieu.

@canales
Jo der südkoreanische Geheimdienst geht auch davon aus:

Südkoreas Geheimdienstchef Lee Byung Ho behauptete vor Abgeordneten in Seoul, dass der Nordkoreaner einem Giftanschlag zum Opfer gefallen sei. Das Regime in Pjöngjang habe seit fünf Jahren versucht, Kim Jong Nam aus dem Weg zu räumen, sagte Lee nach Angaben des Vereinigungsministeriums
http://www.srf.ch/news/international/verhaftung-im-spionage-krimi-um-kim-jong-nam

Gestern wurde im Mordfall Kim Jong Nam ein Nordkoreaner verhaftet der als "Gastarbeiter" gemeldet war. Interessant finde ich ja das die nordkoreanische Regierung jetzt schon behauptet den Bericht der Autopsie nicht anzuerkennen. Verdächtig! 
http://www.tagesschau.de/ausland/kim-tod-101.html

Das die Nordkoreaner hinter dem Tod Kim Jong Nams stecken ist mittlerweile doch sehr wahrscheinlich. Ich finde die ganze Geschichte ziemlich spannend, wie aus einem James Bond Film. Interessant ist auch das offenbar zwei ahnungslose Frauen als Attentäter missbraucht wurden indem Ihnen erzählt wurde sie würden in einer Show ala versteckte Kamera mitwirken.

Seltsam, daß die Täterinnen offenbar keine Giftspritze verwendet haben sollen. Das Gift muß so brisant gewesen sein, daß die auf das Tuch geträufelte Menge, vom Opfer eingeatmet, ausreichte, es zu töten. Wie haben es die Täterinnen geschafft, selbst völlig ohne Beeinträchtigungen davon zu kommen? Zumal die eine Täterin sich auf der Toilette die Hände gewaschen haben soll, um das Gift zu entfernen! Wäre es irgendein Kontaktgift gewesen, hätte sie eigentlich auch tot sein müssen, oder?

@Saxnot555

Da muss man wohl abwarten was die Untersuchungsergebnisse aussagen, die Untersuchung dauert ja noch an.

Kim Jong Nam war doch schon länger ein Dorn im Auge, schon zu Lebzeiten von Kim Jong-Il. Ich erinnere mich da an de"Disney-Eklat". Ebenfalls prangerte er ja recht häufig an, dass er das Recht hätte Oberhaupt des Staates zu sein da er Erstgeborener ist.

Sein Sohn gibt ja ebenfalls recht kritische Bemerkungen in die Richtung von Kim Jong Un. Hoffentlich begibt er sich da nicht auf zu dünnes Eis.

@Bone02943
Die Aufnahmen war schon sehr interessant, hab sie mir auch mal angeschaut, zwar nicht weil ich Eisenbahn Fan bin, sondern mal 'Reiseberichte' von dort zu hören.

@Saxnot555
@canales
Zum Gift:

Die Substanz wurde nach ersten Analysen des malaysischen Zentrums für die Analyse von Chemiewaffen als O-Ethyl- S-2-Diisopropylaminoethyl Methylphosphonothiolat identifiziert, eine der chemischen Bezeichnungen für den Kampfstoff VX.
VX ist eine farblose bis gelbliche Flüssigkeit. Sie gilt als stärkstes Nervengas und wird über die Haut, Augen, Nahrung und Atemwege in den Körper aufgenommen. Dies führt zu Übelkeit, Lähmung der Atemmuskulatur und dann binnen weniger Minuten zum Tod durch Ersticken. Das Gas VX wird auch als Chemiewaffe eingesetzt.
Die UNO stuft die Substanz als Massenvernichtungswaffe ein.
Eine Gasmaske allein bietet keinen ausreichenden Schutz. Da der Stoff in erster Linie durch die Haut aufgenommen wird, ist ein spezieller Schutzanzug erforderlich. Einen wirksamen Schutz von Zivilisten gegen einen Anschlag mit VX gibt es deshalb nicht. Das beste Gegenmittel ist Atropin. Schon wenige Milligramm VX wirken tödlich.
Der tödliche Stoff kann billig in Produktionsanlagen für Pflanzenschutzmittel hergestellt werden.
http://www.srf.ch/news/international/halbbruder-von-nordkoreas-machthaber-starb-an-nervengas

Mir ein Rätsel wie die Attentäterin das überlebt hat.. die hatte unglaubliches Glück

@Glünggi
Sie könnte ein Gegengift gespritzt haben...Vielleicht hatte sie ein paar Tollkirschen dabei... Aber was ist z.B. mit den Ersthelfern, die mit Giftgas nicht rechnen konnten? Ist da jemand zu Schaden gekommen? Etwa jemand, der den Erstickenden zu beatmen versuchte? 
Ein Mord mit einem Massenvernichtungsmittel, wo ein Messer ausgereicht hätte, vor laufender Überwachungskamera, mitten in einer belebten Flughafenhalle, irgendwie kommt mir das Ganze nicht plausibel vor. Vielleicht war das eher so eine "Wartburg-Aktion" mit der das "Opfer" aUS der SchUSslinie gebracht werden sollte.  Totgesagte leben manchmal länger... 

@Saxnot555
Na ich weiss nicht wie sauber so nen Gegengift wirkt.
Also entweder extremes Glück und oder hohe Professionalität
Die Frage die mich grad beschäftigt ist:
Wenn wirklich Nordkorea dahinter steckt.... wie viele Fässer VX haben wohl sie so auf Lager?

@Glünggi
Genau. So nebenbei hat man jetzt einen Beweis für die nordkoreanischen Massenvernichtungsmittel. Der war im Fall des Irak nicht so einfach zu führen...

Interessant ist für mich an der Sache vor allem, die Wahrnehmung dieses Vorfalls in der Presse. Der Halbbruder von Kim Jong Un wurde umgebracht und Schuld kann natürlich nur Nordkorea sein. Keine einzige Zeile zum Motiv, keine einzige Zeile, warum sich sein Halbbruder zur Tatzeit außerhalb Nordkoreas aufgehalten hatte. Null Hintergrundinformationen, denn wichtig ist nur, das wir wissen, das Nordkorea dahinter steckt O_o

Journalismus stell ich mir anders vor.

@Nevrion


Motiv Landesverat ?
Der Herr ist aus Nk geflüchtet.

Das vor Jahren.

Darüber wurde ausführlich berichtet.

Die verhafteten Nordkoreaner, welche unter Verdacht stehen, deuten darauf hin, das Nk dahinter steht.
Denn jemand mit Nk Pass ist selten aus privaten Gründen im Ausland.

Google ist dein Freund..

evilparasit schrieb:Motiv Landesverat ?
Der Herr ist aus Nk geflüchtet.

Das vor Jahren.

Darüber wurde ausführlich berichtet.

Die verhafteten Nordkoreaner, welche unter Verdacht stehen, deuten darauf hin, das Nk dahinter steht.
Denn jemand mit Nk Pass ist selten aus privaten Gründen im Ausland.

Google ist dein Freund..

Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass genau diese Informationen in den gängisten Medien in diesem Zusammenhang gar nicht erst genannt oder aufgegriffen werden, damit man ja nicht auf die Idee kommt, irgendetwas daran zu hinterfragen, sondern das Feindbild gleich feststeht.

Also Stefan Mogl  Leiter Fachbereich Chemie Labor Spiez, meint dass es schwer sei einen solchen Anschlag durchzuführen, weil schon kleinste Mengen Symptome hervorrufen würden
Die Herstellung sei nicht einfach, aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen, der Transport hingegen sei kein Problem
Desweiteren sagt er auch dass Angaben über die Herkunft des Giftes zur Zeit nur Spekulation sei.
http://www.srf.ch/news/international/bisher-waren-keine-anschlaege-mit-nervengift-vx-bekannt

Ich kenne das Thema VX noch aus meiner Bundeswehrzeit.

Der Merkspruch für Nervengifte war:

"Sarin, Tabun, Soman, VX - ist/sind für meine Nerven nix!"