Folgen des Klimawandels für die Natur, Gesellschaft und Politik

frivol schrieb:Also Bundesregierung hört auf eure Bürger und die Mehrheit im Parlament und verlängert die verbliebenen AKW um 2 x 10 Jahre bis 2035 und 2045.

Der Drops ist gelutscht. Damit die AKW weiter betrieben werden dürfen müssen folgende Punkte geklärt werden:
- die Verträge zum Abbau müssen storniert werden
-> Entschädigungszahlungen zahlt dann wer?
- Personal muss neu angeworben werden inkl. Beschäftigungsgarantie
- die erloschene Betriebserlaubnis muss neu beantragt werden
-> die gibt es aber nur, wenn es ein funktionierende Endlager in Deutschland gibt
oder
-> das entsprechende Gesetz wird geändert (hat aktuell nicht die Mehrheit)
- die PSÜ muss unbedingt nachgeholt werden, die ist schon seit 2019 überfällig
-> die Vorbereitungen laufen normalerweise während des laufenden Betriebes über mehrere(!) Jahre
-> eigentlich alle 10 Jahre erforderlich
-> es wurden wegen des zu erwartenden Abschaltens keine Vorbereitungen getroffen

Gerade der Punkt PSÜ wird gerne unterschlagen - das ist quasi die AKW-TÜV-Plakette in Deutschland.
Und im Vergleich zum PKW sind die AKW mal eben 8 Monate drüber. Viel Spaß mit der Polizei beider Diskussion.

Fichtenmoped schrieb:Damit die AKW weiter betrieben werden dürfen müssen folgende Punkte geklärt werden:

Und wenn das dann durch is, platzt mit etwas Pech irgendwo auf der Welt ein Reaktor und die gerade erst wieder Fit gemachten deutschen deutschen AKW werden direkt wieder abgeschaltet, worauf hin Betreiber (mit Recht) auf Entschädigung klagen.
Hatten wir doch alles schon mal...

mfg
kuno

Abahatschi schrieb:Aber das Thema wird wieder kommen.

Ja wie gesagt, ich werde jetzt nicht in Panik rumrennen, nur weil wir jetzt mal einen Tag oder ein paar Tage Strom importieren. Was die Statistik zeigt die ich gepostet habe ist folgendes:

Seit 2003 exportieren wir stets mehr Strom als wir importieren. Und das obwohl wir in dem Zeitraum 17 Atomkraftwerke abschaltet haben und den CO2 Faktor in der Stromerzeugung um 1/3 gesenkt haben. Sprich es wurden auch fossile Kraftwerke abschaltet. Und deshalb müssen wir diesen letzten AKWs nicht mehr hinterher trauern.

frivol schrieb:Natürlich bauen wir viele erneuerbare Energien, weswegen sich Kohle zum Glück nicht noch mehr erhöht.

Und das ist aber ne ganz andere Aussage als:

frivol schrieb:Statt bei den AKWs 54.000 Tonnen CO2 zu erzeugen, müssen wir mit den Kohlekraftwerken jetzt 4,5 Millionen Tonnen CO2 rauspusten

Wo du offensichtlich davon ausgehst, das ein Ersatz 1:1 stattfindet.

Auch hier gilt: trotz Abschaltung von 17 AKWs haben wir in 20 Jahren den CO2 Faktor pro Kwh um 1/3 gesenkt. Und wir sind nach wie vor Stromexporteur, haben also genug Strom. Man kann sich natprlich trefflich darüber streiten ob der CO2 Faktor pro kwh ebentuell noch niedriger läge, wenn man anstatt AKWs lieber mehr Kohlekraftwerke abschaltet hätten.

Aber es ist jetzt nun mal wie es ist, und die letzten drei AKWs werden nicht wirklich gebraucht. Also könnt ihr auch mal eure Tränen trocknen und wieder nach vorne schauen.

Achso: Nochviel besser beim CO2 Faktor pro Kwh würden wir übrigens darstehen, wenn die Regierungen Merkel sich nicht nur Klimakanzler genannt, sondern auch Klimakanzler gemacht hätten. Hätte man mal den Ausbau der EE vorrangetrieben, anstatt ihn aktiv zu behindern, sähe die Sache schon ganz anders aus

alhambra schrieb:Seit 2003 exportieren wir stets mehr Strom als wir importieren. Und das obwohl wir in dem Zeitraum 17 Atomkraftwerke abschaltet haben und den CO2 Faktor in der Stromerzeugung um 1/3 gesenkt haben. Sprich es wurden auch fossile Kraftwerke abschaltet. Und deshalb müssen wir diesen letzten AKWs nicht mehr hinterher trauern.

Wen kümmert es ob wir Strom exportieren oder nicht, wenn die Strompreise hierzulande voraussichtlich weiter steigen werden:

https://www.bw24.de/verbraucher/stuttgart-destatis-kunden-strompreis-prognose-2023-91848841.html

Wir entsorgen oft überschüßigen Strom wenn er nichts wert ist und müssen teuer importieren wenn er knapp ist.

militarynerd schrieb:Wir entsorgen oft überschüßigen Strom wenn er nichts wert ist und müssen teuer importieren wenn er knapp ist.

Das habe ich versucht auch zu erklären, Import/Export Bilanz ist egal wenn man die monetäre Seite nicht betrachtet.
In meinem Link sieht man deutlich, man verkauft bei Preisen um 14 bis 40€ und man kauft um die 140€ ein.
Ja das ist sehr schlau, Deutschland kann stolz auf seinen Stromexport sein.

Original anzeigen (0,2 MB)

https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_import_export/01.01.2023/17.04.2023/today/

Während dessen zahlt der Bürger in Frankreich 19 Cent sonst brennt die Bude, ich kann nur ableiten der Deutsche hat das Geld, auch für 50-60 Cent kWh, auch dann wenn alle unter Strafandrohung Wärmepumpen einbauen und das KWh 80-110 Cent erreicht weil die Nachfrage steigt.

Abahatschi schrieb:Das habe ich versucht auch zu erklären, Import/Export Bilanz ist egal wenn man die monetäre Seite nicht betrachtet.
In meinem Link sieht man deutlich, man verkauft bei Preisen um 14 bis 40€ und man kauft um die 140€ ein.
Ja das ist sehr schlau, Deutschland kann stolz auf seinen Stromexport sein.

Ich schätze, dass auch mehr PV da nicht zielführend sein wird, da man so nur (noch mehr) Überkapazitäten bei schönem Wetter schafft, während der Ausbau von Windkraft sehr viel länger dauert als PV und damit erst mittel- bis langfristig wirksam wird?

@militarynerd
@Abahatschi

Na gut, schauen wir uns doch die monitäre Seite an:

Der Exportüberschuss** fiel mit 2.880 Mio. € in 2022 höher aus als im Jahr 2021 (1.142 Mio. €).

Quelle: https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/20230104_smard.html

Ach guck. Wir nehmen mehr Geld damit ein als wir ausgeben? Seltsam, seltsam.

alhambra schrieb:Ach guck. Wir nehmen mehr Geld damit ein als wir ausgeben? Seltsam, seltsam.

An den hohen Strompreisen in Deutschland ändert das nichts.

alhambra schrieb:Ach guck. Wir nehmen mehr Geld damit ein als wir ausgeben? Seltsam, seltsam.

Hmm, warum sind dann die Preise am Höchsten? Das ist ja noch seltsamer.
Schaut danach aus: Bevölkerung mit der EEG schröpfen und verarschen, mit dem Geld Anlagen bauen um Strom billigst zu exportieren während in DE die Leute sich Sorgen um ihre Stromrechnungen machen und natürlich auch um die Lebensmittel.
Das muss ein schönes Gefühl sein, doppelte Kosten in der Hand halten und sich sagen: wir sind Stromexporteur :D

Abahatschi schrieb:Während dessen zahlt der Bürger in Frankreich 19 Cent sonst brennt die Bude

Tja, der Strompreis in Frankreich wird durch die Politik festgelegt. Und er ist nicht kostendeckend, deswegen ist EDF hoffnungslos Überschuldet.

Abahatschi schrieb:Schaut danach aus: Bevölkerung mit der EEG schröpfen und verarschen

Falls es dir entgangen ist EEG zahlst du nicht mehr.

Abahatschi schrieb:Hmm, warum sind dann die Preise am Höchsten?

militarynerd schrieb:An den hohen Strompreisen in Deutschland ändert das nichts.

So lange die Steuern etwa die Hälfte des (Endkunden)Preises ausmachen, wird sich da nichts ändern. Zudem darf man mal auf die Gewinne der Energiekonzerne schielen.

Auch in Deutschland wäre ein Strompreis von 20-25 ct pro kwh möglich. Scheint aber von der Politik derzeit nicht gewünscht. Da können aber die EE nix dafür.

alhambra schrieb:Falls es dir entgangen ist EEG zahlst du nicht mehr.

Ich weiß, was tut das zur Sache? Wieso wird der Gewinn mit den Anlagen die Dank EEG gebaut wurden nicht an denen die es bezahlt haben weitergegeben?

alhambra schrieb:Auch in Deutschland wäre ein Strompreis von 20-25 ct pro kwh möglich. Scheint aber von der Politik derzeit nicht gewünscht. Da können aber die EE nix dafür.

Jo, Ideologie frisst Hirn...auch ein Bärendienst für die Energiewende.

militarynerd schrieb:wenn die Strompreise hierzulande voraussichtlich weiter steigen werden:

Haste den verlinkten Artikel eigentlich gelesen? Auf den dort angeführten Prognosen liegt doch schon ein Pfund Staub. :D
Die Prognosen stammen aus dem Herbst 2022 und die haben sich alle samt als falsch herausgestellt. Seither haben sich die Gaspreise um 80% verringert und die Strom, Sprit und Heizölpreise sind deutlich gesunken.

Mit so nem Artikel hier heute aufzuschlagen is schon ein wenig peinlich.

kuno

kuno7 schrieb:Mit so nem Artikel hier heute aufzuschlagen is schon ein wenig peinlich.

Auch jetzt im neuen Jahr hört man von teils deutlichen Preissteigerungen:

https://www.ruhrnachrichten.de/regionales/eon-strompreis-grundversorgung-preissteigerung-arbeitspreis-kilowattstunde-w720580-2000786349/#:~:text=Deutschlands%20gr%C3%B6%C3%9Fter%20Energieversorger%20Eon%20erh%C3%B6ht,von%20mehr%20als%2060%20Prozent.

Die Energiekrise ist fürchte ich noch lange nicht ausgestanden, zumal das ehemals billige Russengas jetzt auf Dauer durch teureres Gas aus Übersee ersetzt werden muss. Mit den 3 nun nicht mehr verbliebenen AKWs fallen auch 6% der Stromerzeugung flach, so wenig ist das auch nicht.

militarynerd schrieb:zumal das ehemals billige Russengas jetzt auf Dauer durch teureres Gas aus Übersee ersetzt werden muss

Warum haben wir dann derzeit den niedrigsten Gaspreis seit Herbst 2020? Also zumindest an der Börse...

militarynerd schrieb:Auch jetzt im neuen Jahr hört man von teils deutlichen Preissteigerungen:

Mag ja sein, das EON sich auch die Taschen voll machen möchte. Es gibt aber auch wieder Neuverträge für 30-35 ct und einzelne Ausreißer bei unter 30ct. Die gabs vor nem halben Jahr noch nicht.

alhambra schrieb:Warum haben wir dann derzeit den niedrigsten Gaspreis seit Herbst 2020? Also zumindest an der Börse...

Das ist eine Momentaufnahme, weiter nichts. Auf dem Höhepunkt von Corona gab es negative Rohölpreise, das kann schnell von einem Extrem ins andere schießen.

Entsprechend vorsichtig sind Marktexperten, wenn sie auf die Entwicklung des Gaspreises blicken. Ntv berichtet, dass das Rohstoffanalyse-Team der Investmentbank Goldman Sachs vor einer Verdoppelung des derzeit niedrigen Gaspreises warnt. Man erwarte erst 2025 eine nachhaltige Lösung für die europäische Energiekrise, abhängig von LNG-Produktionskapazitäten, die derzeit noch aufgebaut würden.

Quelle: https://www.merkur.de/wirtschaft/gaspreis-entwicklung-verdoppelung-energierkrise-marktexperten-92173845.html

alhambra schrieb:Mag ja sein, das EON sich auch die Taschen voll machen möchte.

Klar, wollen die sich die Taschen vollmachen. Oder glaubst an den Weihnachtsmann?

Die Endkundenpreise werden nie wieder sinken. Wetten?

SomertonMan schrieb:Wetten?

haste ja schon verloren. Bis August 22 habe ich 29ct bezahlt. Seit dem sind es 42ct. aktuell bekomme ich wieder nen Neuvertrag für ca. 30ct. Das ist immer noch leicht mehr als vor der Krise, aber deutlich weniger als während der Krise

militarynerd schrieb:Auch jetzt im neuen Jahr hört man von teils deutlichen Preissteigerungen:

Und mit diesem Schritt hat man jetzt das Kartellamt aufgeweckt:

Bei den Verbraucherzentralen häufen sich Bürgerbeschwerden über hohe Energiekosten. Eon etwa schraubt die Preise in der Grundversorgung um bis zu 45 Prozent nach oben. Das Kartellamt kündigt Ermittlungen gegen schwarze Schafe unter den Versorgern an.

Quelle: https://amp.n-tv.de/wirtschaft/Kartellamt-kuendigt-Strompreis-Ermittlungen-an-article24054585.html

Komischerweise ist diese Preissteigerung nur in der Grundversorgung. Da rutscht man rein, wenn einem der Stromliefervertrag gekündigt wird.

@Fichtenmoped @kuno7 @taren @de-Ox @shionoro @gastric @LeeMonade


Spanien bereit sich auf Recordtemperaturen vor - im April.

Die extremen Bedingungen werden in einigen Gebieten auf den trockensten März seit 20 Jahren folgen, was die wachsende Besorgnis über die Wasserreserven des Landes verstärkt und Spanien offiziell in eine langfristige Dürre gestürzt hat.

Die Stauseen liegen etwa 15 % unter dem durchschnittlichen Niveau, wobei einige auf nur 26 % ihrer Kapazität schrumpfen, während die trockenen Bedingungen Befürchtungen über den Ausbruch weiterer Waldbrände wecken, wenn der Sommer näher rückt.

Die Einwohner werden aufgefordert, darüber nachzudenken, wie sie die Wasserversorgung nutzen, da Spanien trotz der jüngsten kalten und nassen Bedingungen in vielen anderen Teilen Europas weiterhin von Dürrebedingungen heimgesucht wird.

Auch die Landwirtschaft wurde schwer getroffen, da die Ernten unter den heißen und trockenen Bedingungen zu kämpfen hatten.

Letzte Woche warnte der spanische Premierminister Pedro Sanchez vor der anhaltenden „Herausforderung“, der sein Land durch die Auswirkungen des Klimawandels gegenüberstehe .

„Die spanische Regierung und ich sind uns bewusst, dass die Debatte um die Dürre in den kommenden Jahren eine der zentralen politischen und territorialen Debatten unseres Landes sein wird“, sagte er.

Quelle: https://news.sky.com/story/spain-braced-for-record-breaking-april-temperatures-of-40c-12865085

Die Hiobsbotschaften reißen nicht ab.

Im Schweizerischen Andermatt lag in den letzten 30 Jahren nie so wenig Schnee wie im Winter 2022/2023. Selbst der Kunstschnee schmilzt. Der Sommer 2022 war um 1.4 Grad wärmer als der Durchschnitt der letzten 30 Jahre. Das Klima in Europa betrugt 2,2 Grad mehr als in der vorindustriellen Zeit von 1850 bis 1900.

Diese Hitze hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier, die Landwirtschaft, die Binnenschifffahrt und die Energiewirtschaft. In Grönland lagen die Temperaturen im September um acht Grad höher als üblich. Dies führte zu einem beispiellosen Abschmelzen der Gletscher.

Weltweit schmelzen die Gletscher dreimal schneller, als dies noch vor 20 Jahren von Klimaforschern prognostiziert worden war. Auch in Europa haben die Temperaturen neue Rekordwerte erreicht. Der Sommer 2022 war der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, also seit 1870, informierte unlängst der Klimabeobachtungsdienst Copernicus.

In Italien sind die Wasserspeicher bereits so leer, wie sonst nur zur Jahresmitte. Spanien stöhnt unter einer noch nie dagewesenen Wasserknappheit. Das Land wird Milliardenverluste erleiden, weil weniger Gemüse als sonst exportiert werden kann.

Quelle: https://www.telepolis.de/features/Es-wird-immer-heisser-8976506.html