Whistleblower - heimliche Helden, oder Nestbeschmutzer?

whistleblower sind hinweisgeber, die die öffentlichkeit über misstände in betrieben,behörden und politik aufklären.
meistens haben sie schon vor ort versucht die verantwortlichen über den dienstweg auf bestehende misstände hingewiesen, aber es hat sich nichts geändert.
ihr gewissen ließ ihnen keinen anderen weg mehr gehen als an die öffentlichkeit um eine veränderung zu erlangen.

so jetzt die frage: sind whistleblower heimliche helden oder nestbeschmutzer?
soll, wie in den usa(protection enhancement act) ein gesetz zum schutz für whistlebower erlassen werden?

@dasewige

Ich denke das whistlebowing wie die Oppositation in der Poliktik ist - diese verhindern ein Monopol
Natürlich wenn diese "ausgeschschatet" werden - wer soll dann über Kurruptuion etc. aufdecken?

dasewige schrieb:so jetzt die frage: sind whistleblower heimliche helden oder nestbeschmutzer?

Irgendwie beides und irgendwie nichts davon. Ist wie die Sache "Terroristen oder Freiheitskämpfer", ist selten eindeutig und meitens vom eigenen Standpunkt abhängig.

In der Regel ist es ja toll, wenn Geheimnisse aufgedeckt werden, solang man nicht selbst zu den Geheimnisträgern gehört. Aber manche Dinge sollten lieber geheim bleiben. Stell dir einfach mal vor, der Kuba-Türkei-Deal wäre frühzeitig publik geworden, dann gute Nacht, liebe Welt.

dasewige schrieb:whistleblower sind hinweisgeber, die die öffentlichkeit über misstände in betrieben,behörden und politik aufklären.

gehören alle weggesperrt wie Assagne, denn wass fällt denen ein, Missstände und Verbreschen aufzudecken und Hinzuweisen.

Genau aber imme rufen mann will keine Geheimnisse haben und alles soll jedem zugänglich sein :trollking: Logik ftw

offensichtlich sind sie nötig, darüber sollte man mal nachdenken....

@nurunalanur
deinen beitrag verstehe ich mal ironisch.
ansonsten müßte ich dich fragen, ob man alles tun muß was einen befohlen oder angewiesen bekommt.
aber diese frage stelle ich nicht, da du deinen beitrag ironisch meinst!

@MareTranquil
aus meiner sicht sind es heimliche helden und wir brauchen sie.
ansonsten können wir unsere struckturen nicht verbessern.

@Tussinelda
ich gebe dir recht, der mensch ist nun mal ein wesen der versucht seine eigene integrität zu schützen versucht und fehlverhalten, die aufgedeckt werden, diese beschädigen könnte.

whistleblower sind heutzutage notwendig. Das man im Kriegsfall gerne Informationen weg lässt oder verfälscht ist business as usual. Gerade die USA ist ein Staat der Kriegsverbrechen anderen Ländern vorwirft aber selbst welche am laufenden Band vergeht. Und wenn diese nicht gezeigt werden, wird es auch keine Maßnahmen geben zukünftige Verbrechen zu verhindern sondern man wird immer weiter welche begehen, nach dem Motto "wo kein Richter da kein Kläger". Dass man Investigative Journalisten als Netzbeschmutzer bezeichnen hängt mit dem als Patriotismus gedeckten Nationalismus zusammen deren Nationalstolz so groß ist dass sie die Verheimlichung von Vergewaltigungen, Verstümmlungen und Morde akzeptieren und tolerieren.

,,Held" wäre vielleicht zu viel gesagt.

Aber gut finde ich es jedenfalls, dass dreckige Geheimnisse aufgedeckt werden.
Das verhindert, dass der moralische Sumpf vollkommen bodenlos wird und Regierungen oder große Konzerne, Behörden, Geheimdienste etc. völlig abgekoppelt vom Rest der Gesellschaft machen können, was sie wollen.

So etwas öffnet bekanntermaßen Tür und Tor für Missbrauch dieser Macht, da kann dann beispielsweise die Verlockung entstehen, nervende Menschen einfach zu beseitigen und zu behaupten, das seien ,,Terroristen" gewesen.

Das darf nicht sein.

Ich erwarte nicht, dass Behörden oder Regierungen immer astrein sind. Aber ich erwarte, dass sie sich zumindest Mühe geben, nicht mehr schmutzige Nummern als notwendig zu machen.

http://www.tagesschau.de/ausland/chelsea-manning-obama-101.html

Der scheidende US-Präsident Barack Obama hat die 35-jährige Haftstrafe für die Whistleblowerin Chelsea Manning verkürzt. Die ehemalige Wikileaks-Informantin solle das Gefängnis am 17. Mai 2017 verlassen dürfen, teilte das Weiße Haus mit.

US-Präsident Barack Obama hat kurz vor Ende seiner Amtszeit der Whistleblowerin Chelsea Manning den größten Teil ihrer Strafe erlassen. Die 29-Jährige werde am 17. Mai freigelassen, teilte das Weiße Haus mit.

Na, ich weiss nicht so recht. Wenn er denn noch vor seinem Abgang Leute begnadigen will gäbe es bestimmt bessere Alternativen.

@JoschiX
und wen z.b?

@robert-capa
Zum Tode verurteilte würden mir da zum Beispiel einfallen. :)

@McMurdo

Wenn ich das richtig verstehe kann der Präsident nur Menschen begnadigen deren handeln den USA als Staat geschadet hat und vor einem Bundesgericht oder Militärgericht verurteilt wurden.

he shall have Power to grant Reprieves and Pardons for Offenses against the United States

Bei Kapitalverbrechen sind aber die Gerichte der einzelnen Bundesstaaten verantwortlich und damit müsste der Gouverneur dden Straftäter begnadigen.

Schwierig ist eben die Bewertung; ich nenne es Mal in Anlehnung an die Literatur die Fallhöhe:

Bis zu einem gewissen Punkt duldet jeder zum Beispiel einen korrupten Chef der ab und an Mal einen Auftrag schwarz abrechnet. Wenn es aber überhand nimmt, wird man eben vom Mitwisser zum Mitschuldigen und der Punkt wann jemand aussteigt ist unterschiedlich. Mag sein das die einen sich immer im Recht sehen, Narzissten zum Beispiel - manche sprechen dann den Chef an und wollen damit nichts mehr zu tun haben. Wieder andere sagen - so hier ist Schluß und geben der Polizei einen anonymen Hinweis oder erstatten offen Anzeige.

Im Falle von Snowden zum Beispiel ist die Fallhöhe riesig - er hat eine heldenhafte Tat für das amerikanische Volk und die ganze Welt auf sich genommen. Er hat offen gelegt das die US Behörden auf alle Kameras, alle großen Internetknoten, Überseekabel, Cloud Dienste, Chatverläufe und Telefonate in Echtzeit zugreifen, auf private Bilder die nur dem oder der Liebsten gelten. Und das auch noch verstärkt im eigenen Land, bei den eigenen Landsleuten. Für mich ist Snowden der Wilhelm Tell dieses Jahrhunderts. Er ist weit wichtiger als Trump. Aber das versteht die Welt nicht. Denn niemand hat etwas zu verbergen. Schaut Euch den Snowden Film Mal an - es ist beklemmend zu wissen das Dein Chef (oder irgendjemand!) alles weiß aus deinem Privatleben und aus dem Deiner Freundin. Alles!

Eindeutig Nestbeschmutzer! denn sie können nicht die Folgen absehen was sie mit ihrem Wisthleblowing verusachen.

Wenn ich von einer Straftat Kenntnis habe und diese verschweige, den Täter damit decke, dann mache ich mich schuldig. Das gilt für den Chef mit der schwarzen Kasse ebenso wie für Bespitzelung durch eine Behörde oder illegale Waffenlieferungen.

Doors schrieb am 22.01.2019:Wenn ich von einer Straftat Kenntnis habe und diese verschweige, den Täter damit decke, dann mache ich mich schuldig.

Volle Zustimmung, sehe ich genauso.

Man sollte meinen, dass Politik und Justiz inzwischen gelernt hätten, wie wichtig Whistleblower für die Gesellschaft sind. Doch zeigt sich auch heute wieder, dass ihnen der Filz von Profiteuren, zu denen sie womöglich selber gehören, wichtiger ist als die Interessen des Volkes.

Denn bislang läuft es immer wieder gleich ab: Wer Missstände aufdeckt, wird zum Täter. Und wer etwas Illegales begangen hat, wird als Opfer dargestellt. Eine Gesellschaft, in der Ehrlichkeit bestraft und Unehrlichkeit gedeckt wird, ist moralisch verkommen. Das ist für mich ein absolutes Armutszeugnis für unseren angeblichen Rechtsstaat. Aber lieber ruhig mitschwimmen und schön still sein. Das macht in vielen Teilen unsere Gesellschaft aus. Mut wird bestraft, Unrecht besser gedeckt. Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

Was passiert mit Menschen, die etwas aufdecken, das einigen Leuten "Unangenehmlichkeiten" bereiten könnte?

Werden sie ermordet?

Mord in Wolfsburg

Sterben ihre Familienmitglieder...

In Gedenken an... (Seite 241) (Beitrag von Okersumpf)

... oder massenweise Kollegen unter teils mysteriösen Umständen?

Mord in Wolfsburg (Seite 251) (Beitrag von Okersumpf)

Und statt Aufdeckung folgt Ablass?

Warum seid Ihr in einem Kriminalforum? (Seite 3) (Beitrag von Okersumpf)

Wer ist denn der Verräter? Derjenige, der den Staat und Unternehmen durch Korruption schädigt oder derjenige, der den Staat und Unternehmen schützt durch seine Enthüllung? Hat etwa der Schutz selbst ernannter Leistungsträger vor Rechtsverfolgung bei Straftaten mehr Gewicht, als die Durchsetzung des Rechts?

Wenn es um die Sache geht sind Menschen gefragt welche Zivilcourage, Mut und Gerechtigkeitssinn leben und nicht Mitläufer und Drückeberger. Es gehört eine politisch unabhängige Stelle geschaffen, mit Fachleuten, die Whistleblower-Schutz garantieren können. Dabei tritt nicht mehr der Whistleblower in den Vordergrund, sondern diese Fachleute vertreten den Whistleblower geheim und geschützt, bis der Fall eindeutig geklärt ist und die Missstände behoben sind.

Wir brauchen eine Art Zeugenschutzprogramm für Whistleblower. Es muss sich auch finanziell lohnen, illegale Machenschaften zum Schaden der Allgemeinheit an die Öffentlichkeit zu bringen. In den USA werden z. B. Whistleblower an dem finanziellen Erfolg ihrer Angaben beteiligt. So hat ein Whistleblower in Steuersachen 30 Millionen $ erhalten. Aber hier wird alles unserem System "Deutschland AG" untergeordnet.

Widerlich ist, dass meist nur eine kleine Gruppe von Managern Milliardenschäden verursachen, dadurch Millionen Jobs gefährden und dafür kaum jemand zur Rechenschaft gezogen bzw. in Regress genommen wird, siehe Dieselskandal.

Okersumpf schrieb:Und wer etwas Illegales begangen hat, wird als Opfer dargestellt. Eine Gesellschaft, in der Ehrlichkeit bestraft und Unehrlichkeit gedeckt wird, ist moralisch verkommen.

Vielleicht musst du auch nur deinen Kompass ein bisschen neu justieren?
Dein Gerechtigkeitsempfinden in allen Ehren, aber wir leben durchaus in einem Rechtsstaat. Dass es auch hier Skandale gibt, ist zum Teil ebendieser Tatsache geschuldet.

Okersumpf schrieb:Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

Dieser Terminus "Nestbeschmutzung" scheint mir auch ein ausschließlich elitärer Appell an Kollegen zu sein, bitte nichts Kritisches der eigenen Institution gegenüber zu denken/zu veröffentlichen, da sonst ja das "Ansehen" (O-ton) in der Öffentlichkeit beschädigt werden würde - schon vielsagend.