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These: Religion ist evolutionär von Vorteil

83 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Religion, Evolution ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

These: Religion ist evolutionär von Vorteil

17.12.2018 um 23:33
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Na gut, als Moderator kannst du dir das ja auch leisten.
Ach herrje, kein Grund hier zu kriesche

deine Aussage war halt absoluter Quatsch, aber nett, dass du versucht ihr nachztäglich Leben einzuhauchen.
Nicht jede Reanimation kann funktionieren.

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17.12.2018 um 23:34
Kann ich dich und deinen spam irgendwie blockieren, oder muss ich mich damit begnügen dich zu ignorieren?


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18.12.2018 um 00:45
Zitat von emanonemanon schrieb:Bewiesen hat den Vorteil bisher noch keiner.
Aber natürlich könnten es alle.
Ich weiß nicht, ob alle es können, aber wirklich schwer isses nicht. Es reicht die Beobachtung, daß atheistische Bevölkerungsgruppen einer Gesellschaft nicht in der Lage sind, durch hervorbringen von Nachwuchs ihre (Teil-)Populationsgröße zu halten, geschweige denn auszubauen. Michael Blume spricht in dem Zusammenhang von der Anthropodizee als Erklärung.
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/die-anthropodizee-frage-wer-himmel/
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/daten-aus-israel-zu-religion-demografie-anthropodizee-und-saekularisierung/
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/braucht-die-menschheit-religion-zum-ueberleben-die-anthropodizee-frage-in-der-evolution-von-religion/

OK, daß Dennis75 keinen Vorteil zu benennen in der Lage ist, das seh ich auch. Da widersprech ich Dir nu wirklich nicht...


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These: Religion ist evolutionär von Vorteil

18.12.2018 um 06:23
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:In der Evolutionspsychologie sind keine Experimente möglich, und somit ist ein wissenschaftlicher Beweis nur in den seltensten Fällen möglich.
Was mich mal wieder darin bestärkt, Evolutionspsychologie für pseudowissenschaftliches Gequatsche zu halten.


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18.12.2018 um 06:33
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:atheistische Bevölkerungsgruppen einer Gesellschaft
nicht nur atheistische, sondern auch "normal" religiöse Gruppen zeigen diesen Effekt.
Sobald es mit Bildung, Frauenrechten, Wohlstand (Altersversorgung) rauf geht, geht es mit der Fertilität runter.
Nur hoch religiöse Menschen können eine Ausnahme sein.
... Fertilitätsraten nur wenig bis gar nichts mit einer Religion zu tun.

Wer also den direkten Zusammenhang von Religion (im Allgemeinen) und Fertilitätsraten kreiert hat, wird seine Gründe dafür haben.
https://fowid.de/meldung/mythos-hoher-muslimischer-geburtenraten


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18.12.2018 um 08:14
@Bishamon

Zu deinem Link: Da steht u. a. drin, in der Türkei würden die Fertilitätsraten runtergehen. Und Erdogan's Antwort darauf? https://www.welt.de/politik/ausland/article170516511/Erdogan-befiehlt-Musliminnen-sich-zu-vermehren.html
http://www.spiegel.de/politik/ausland/recep-tayyip-erdogan-raet-tuerken-in-deutschland-zu-fuenf-kindern-nicht-drei-a-1139336.html


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18.12.2018 um 08:20
@perttivalkonen
Ich mag Blumes Aufsätze.
Aus Sicht der Anthropodizee habe ich es ehrlich gesagt noch nie gesehen. Die Empirik kann ich jetzt natürlich nicht nachprüfen halte Blume da aber für "sauber" und glaubwürdig.
Da geb ich dir (Blume) Recht.
Wenn nichtreligiöse Populationen langfristig mangels genügender Reproduktionsrate aussterben, dann haben hier die Religionen einen klaren evolutionären Vorteil.


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These: Religion ist evolutionär von Vorteil

18.12.2018 um 08:46
Zitat von emanonemanon schrieb:nichtreligiöse Populationen langfristig mangels genügender Reproduktionsrate aussterben
Blume spricht von Verebben und nicht von Aussterben.


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These: Religion ist evolutionär von Vorteil

18.12.2018 um 08:55
Zitat von BishamonBishamon schrieb:nicht nur atheistische, sondern auch "normal" religiöse Gruppen zeigen diesen Effekt.
Richtig, säkulare religiöse Gruppierungen rutschen ebenfalls unter den Arterhaltungswert. So what? Das aber ist weiterhin der Nachteil des Säkularen; der Vorteil des Religiösen bleibt der Arterhalt.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Nur hoch religiöse Menschen können eine Ausnahme sein.
Nope. Die Fertilität nimmt graduell ab, passend zum Grad der Säkularisierung. Die Hochreligiösen sind nur die größten Kinderschleudern.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Blume spricht von Verebben und nicht von Aussterben.
Ja klar, eben weil das Verebben empirisch belegt ist. Das Aussterben ist hingegen noch nicht beobachtet worden, es ist nur die Extrapolation des Verebbens. Also spricht Blume davon. Dennoch geht es ausdrücklich um die Frage des Erhalts einer Gesellschaft / Population.


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These: Religion ist evolutionär von Vorteil

18.12.2018 um 08:57
Interessante Hinweise auf aktuelle wissenschaftliche Arbeiten zu dem Thema liefern diese drei Links:

https://vitruv.uni-tuebingen.de/ilias3/data/pr01/lm_data/lm_1171/ArtikelReligion.html (Archiv-Version vom 23.04.2021)
Eine Studentengruppe der Uni Tübingen geht in einer Meta-Analyse auf die Befunde ein, dass in religiösen Gemeinschaften größerer interner Gruppenzusammenhalt besteht und mehr Kinder geboren werden.

http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/181124/index.html
Der Hirnforscher Andrew Newberg untersucht Gene, welche die Ausschüttung bestimmter Neurotransmitter und die Aktivation bestimmter Gehirnregionen steuern, welche das Erleben von religiösen Gefühlen als Reaktion auf bestimmte Umwelteinflüsse begünstigen. Nach seiner Theorie stimulieren solche Funktionen die Fähigkeiten zum emotionalen und logischen Denken.

http://www.blume-religionswissenschaft.de/pdf/BlumeBGAEUEvolutionsgeschichteReligion.pdf
Zu ähnlichen Ergebnissen kommt Religionswissenschaftler Dr. Michael Blume, soweit nicht vorher schon erwähnt.


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18.12.2018 um 09:17
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Richtig, säkulare religiöse Gruppierungen rutschen ebenfalls unter den Arterhaltungswert.
dieser Hinweis fehlte in deinem Post. Du hast nur Atheisten erwähnt ...
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:So what?
That's all.

Blumes Behauptung
Religionen – und nur Religionen! – vermögen Menschen in ausreichender Zahl zu dem Verzicht zu bewegen, den Familien mit mehr als zwei Kindern bedeuten.
halte ich für gewagt. Warum soll es einer säkularen Bevölkerung nicht gelingen, Anreize für das Kinderkriegen zu schaffen (wenn sie es wirklich wollen) ?


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These: Religion ist evolutionär von Vorteil

18.12.2018 um 09:22
Zitat von BishamonBishamon schrieb:dieser Hinweis fehlte in deinem Post. Du hast nur Atheisten erwähnt ...
Es ging ja auch um den Vorteil von Religion. Ergo ist die zu betrachtende Vergleichsgruppe logischerweise die der Atheisten. OK, ich hab die Agnostiker unterschlagen, doch können bei denen ja grundsätzlich religiöse Überlegungen (für den Fall, daß) ne Rolle spielen in Sachen Fertilität bzw. Anthropodizee.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Blumes Behauptung

Religionen – und nur Religionen! – vermögen Menschen in ausreichender Zahl zu dem Verzicht zu bewegen, den Familien mit mehr als zwei Kindern bedeuten.

halte ich für gewagt.
Immerhin die einzige Behauptung, die die Faktenlage abdeckt und ohne weitere Zusatzannahmen auskommt. Wie man das nennt, weißt Du ja sicher.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Warum soll es einer säkularen Bevölkerung nicht gelingen, Anreize für das Kinderkriegen zu schaffen (wenn sie es wirklich wollen) ?
Das ist kein Argumentieren mit dem empirischen Befund, sondern mit ungelegten Eiern, also mit Unwissen. Mit Unwissen zu argumentieren war noch nie eine gescheite Sache.


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These: Religion ist evolutionär von Vorteil

18.12.2018 um 09:25
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:OK, ich hab die Agnostiker unterschlagen,
und nicht so stark religiösen Menschen. Was es zu einem nicht rein atheistischen Problem macht ...


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These: Religion ist evolutionär von Vorteil

18.12.2018 um 09:39
@Bishamon
Was an "nicht so stark religiös" ist denn jetzt für Dich das Verstehensproblem für eine These vom Zusammenhang von Religion und menschlichem Populationserhalt? Dieser Zusammenhang ist eindeutig. Und er ist gradueller Natur. Daß nicht alle religiösen Gruppen, nicht alle Grade der Religiosität ausreichend sind für den Populationserhalt, ist zwar korrekt, ändert aber nichts an der Richtigkeit dieser Bestätigung der der Thread-These.
Ich hab den Eindruck, Du willst Dein "ja, da lag ich falsch" mit einem "aber Du hast auch was falsch gesagt" in Worte fassen und suchst nach genau so ner Falschaussage.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Was es zu einem nicht rein atheistischen Problem macht ...
Weio! Bei Religion ist das also auch ein Problem, wenn Religion "nicht so religiös" ist? Was für ne Bankrotterklärung an die Logik!

Ich sprach auch überhaupt nicht von einem atheistischen Problem, sondern von einem "Vorteil von Religion". Du bastelst Dir hier verzweifelt Strohmänner.


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These: Religion ist evolutionär von Vorteil

18.12.2018 um 10:26
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Ich sprach auch überhaupt nicht von einem atheistischen Problem,
siehe:
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb: Es reicht die Beobachtung, daß atheistische Bevölkerungsgruppen einer Gesellschaft nicht in der Lage sind, durch hervorbringen von Nachwuchs ihre (Teil-)Populationsgröße zu halten, geschweige denn auszubauen.
und genau das fehlte in deinem (ersten) Post:
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:nicht alle religiösen Gruppen, nicht alle Grade der Religiosität ausreichend sind für den Populationserhalt, ist zwar korrekt,
Worauf @emanon auf ein atheistisches Problem und ein Aussterben schloß.
Blume verwehrt sich sogar explizit gegen das Wort "Aussterben".

Und auf diesen falschen Schluß wollte ich hinweisen.

https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/atheisten-sterben-nicht-aus-sie-verebben-nur-demografisch/
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Weio! Bei Religion ist das also auch ein Problem, wenn Religion "nicht so religiös" ist? Was für ne Bankrotterklärung an die Logik!
wie du selbst schreibst:
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:nicht alle religiösen Gruppen, nicht alle Grade der Religiosität ausreichend sind für den Populationserhalt, ist zwar korrekt,
nicht nur Atheisten sorgen für das "Problem" der Verebbung.
Wenn man dagegensteuern möchte, muss man für beide Gruppen (Atheisten und wenig Religiöse) einen Anreiz schaffen.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:sondern von einem "Vorteil von Religion"
wenn die Menschen stark religiös sind und andere Faktoren nicht dagegenwirken:

Der Iran hat eine Fertilitätsrate von 1.7

https://fowid.de/meldung/mythos-hoher-muslimischer-geburtenraten


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These: Religion ist evolutionär von Vorteil

18.12.2018 um 12:51
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb: Warum soll es einer säkularen Bevölkerung nicht gelingen, Anreize für das Kinderkriegen zu schaffen (wenn sie es wirklich wollen) ?

Das ist kein Argumentieren mit dem empirischen Befund, sondern mit ungelegten Eiern, also mit Unwissen.
Nun, dann will ich die Hühner nachliefern:

Ich schrieb "wenn sie es wirklich wollen":
Ein Geburtenregulierung wurde von China (Ein-Kind-Politik) und dem Deutschen Reich mit drastischen Sanktionen und Belohnungen (meine erwähnten "Anreize") umgesetzt.

China:
Wikipedia: Ein-Kind-Politik

Die Geburtenregulierung hat funktioniert:
Die umstrittene Regelung hat nach Angaben der chinesischen Regierung in den Jahren von 1994 bis 2004 die Zahl der Geburten um 300 Millionen verringert.
Zur Zeit hat man eine 2 Kinder-Regelung und überlegt aktuell eine 3-Kinder-Regelung.

Das Deutsche Reich hatte die gegenteilige Intention:
Frauen wurden beruflich heruntergestuft ...

... wurden Frauen unter dem Vorwand des „Doppelverdienertums“ aus dem Arbeitsleben gedrängt. So wurden 1933 Ehestandsdarlehen an die Ehemänner ausgezahlt – mit der Bedingung, dass die zukünftige Ehefrau vor der Eheschließung berufstätig war und den Beruf aufgab. Die Abzahlung des Kredites verringerte sich um ein Viertel pro Geburt eines Kindes.

Staatlich veranschlagtes Soll waren somit vier Kinder.

Wikipedia: Frauen in der Zeit des Nationalsozialismus


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These: Religion ist evolutionär von Vorteil

18.12.2018 um 21:37
Zitat von BishamonBishamon schrieb:siehe:

perttivalkonen schrieb:
Es reicht die Beobachtung, daß atheistische Bevölkerungsgruppen einer Gesellschaft nicht in der Lage sind, durch hervorbringen von Nachwuchs ihre (Teil-)Populationsgröße zu halten, geschweige denn auszubauen.

und genau das fehlte in deinem (ersten) Post:
Da fehlte nichts. Denn aus der Ausage
perttivalkonen schrieb:
Es reicht die Beobachtung, daß atheistische Bevölkerungsgruppen einer Gesellschaft nicht in der Lage sind, durch hervorbringen von Nachwuchs ihre (Teil-)Populationsgröße zu halten, geschweige denn auszubauen.
folgert bereits hinreichend, daß es theistische Bevölkerungsteile einer Gesellschaft sind, die für den Populationsbestand sorgen.

Damit habe ich kein "atheistisches Problem" thematisiert, keine weiteren "Problemgruppen" ausgeschlossen, aber einen "Vorteil von Religion" benannt, unabhängig davon, ob es auch innerhalb von "Religion" dann noch Nuancen gibt.

Comprende diesmal?

Nichts, aber wirklich rein gar nichts fehlte da! Es ging nur um die Frage "Vorteil von Religion" (evolutiv).
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Worauf @emanon auf ein atheistisches Problem und ein Aussterben schloß.
Was ja durchaus folgerichtig ist. Bei atheistischen Gesellschaftsgruppen haben sämtlich dieses Problem, theistische Gruppen hingegen haben es nicht samt und sonders, sondern nur die "weniger religiösen Religiösen".

Daß es sich nicht um ein wirkliches Aussterben handelt, ist dabei klar; Atheisten gab es immer und wird es immer geben. OK, letzteres kann nur dann als gewiß gelten, solange es auch Religiöse gibt. Denn es wird immer Konversion geben, und solange die Religiösen überwiegen, wird die Konversion von religiös zu nichtreligiös stets die häufigere Variante bleiben. Damit ist gewährleistet, ja garantiert, daß Atheismus nicht aussterben kann und wird. Selbstverständlich, das ist doch klar. Dennoch kann man von einem "Aussterben" sprechen im Sinne eines stetig ablaufenden Prozesses - der nur eben konterkariert wird durch eine andere Form von "Zuwachs" als durch "eigene Nachkommen".

Stell Dir eine Spezies vor, irgendne Tierart, bei der in der jüngeren Vergangenheit ein Problem aufgetreten ist, wonach jede Generation weniger Nachkommen produziert als für den Arterhalt notwendig. Diese Spezies würde immer geringer und geringer in ihrer Populationsgröße werden. Nehmen wir mal an, dieser Prozeß würde aber noch 10.000 Jahre lang dauern. Dennoch würden wir diese Spezies eine "aussterbende Art" nennen. Richtig?

Nehmen wir weiterhin an, daß es sich um eine Hybridenart handelt. Also entfernt sowas wie Maultiere, Maulesel, Liger, Tigons, Schiegen... Aber eben eine Hybridenart, die sich nicht mehr mit ihren beiden Elternspezies vermischen kann, untereinander aber durchaus (is natürlich fiktiv), wiewohl dabei eben nur selten fertile Nachkommen bei rauskommen und es nicht zum Arterhalt reicht. Es wäre noch immer eine "aussterbende Art", aber auf der anderen Seite hat diese Art Chancen, ewig weiter zu bestehen, solang die beiden Elternarten existieren und weiterhin Hybride hervorbringen. Dann wäre diese Spezies eine "aussterbende Art am Tropf". Die stirbt ständig weiter aus, erhält aber "nicht durch eigenes Dafürtun" dennoch genügend Neuzugänge zum dauerhaften Fortbestand.

Blumes Bezeichnung "Verebben" ist da genauso falsch wie "Aussterben", denn verebben tun nur die "Altbestände, die sich durch eigene Nachkommen halten wollen". Wenn man das "Verebben" nennen will, kann man das auch gleich "Aussterben" nennen, ist beides genau dasselbe. Die Spezies insgesamt stirbt ja nicht aus, und ebenso verebbt sie ja nicht. Das "Verebben" bezieht sich auf den "Eigenbeitrag zum Arterhalt", und das ist dasselbe wie "Aussterben".

Insofern hat Blume recht mit seinen Bedenken, von Aussterben zu sprechen, aber sein Verebben ist um keinen Deut besser. Er vermeidet nur eine im Ideologiestreit reißerisch verwendbare Vokabel.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:nicht nur Atheisten sorgen für das "Problem" der Verebbung.
Versteh einfach endlich, worums geht.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:wenn die Menschen stark religiös sind und andere Faktoren nicht dagegenwirken:

Der Iran hat eine Fertilitätsrate von 1.7
Die Bevölkerung des Iran ist ja auch weit säkularer, als man bei der "Islamischen Republik" denken mag.
https://www.koellerer.net/2014/08/23/iran-vom-widerspruechlichen-alltag-einer-saekularen-theokratie/
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-10/iran-atheismus-todesstrafe-internet/komplettansicht
https://de.qantara.de/inhalt/religion-und-moderne-in-der-islamischen-republik-irans-leere-moscheen
...

Was den allgemeinen Rückgang der Geburtenraten auch und gerade in islamischen Ländern betrifft, den Deine letzte Quelle als Aufweis gegen die Mär von kinderreichen Religiösen anführt, verweise ich erneut auf Michael Blume und sein jünbgstes Buch (oder eins seiner jüngsten?) "Islam in der Krise". Ich zitiere mal aus der Kurzdarstellung des Buches vom Patmos-Verlag:
Der Islam scheint selbstbewusst zu expandieren. Doch das Gegenteil ist der Fall. Der Religionswissenschaftler Michael Blume erklärt das Szenario als Symptom einer weltweiten tiefen Krise des Islams. Er zeigt: Es ist nicht einmal mehr klar, wie viele Muslime es tatsächlich noch gibt.

Blume verweist auf massive Säkularisierungsprozesse in der islamischen Welt. [...]
(Hervorhebung von mir)

Dein Link irrt also gewaltig. Der Grad der Religiosität ist der Grad der Fertilität.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Ich schrieb "wenn sie es wirklich wollen":
Ein Geburtenregulierung wurde von China (Ein-Kind-Politik) und dem Deutschen Reich mit drastischen Sanktionen und Belohnungen (meine erwähnten "Anreize") umgesetzt.
Nicht Dein Ernst jetzt. Die Propaganda im Dritten Reich war sowas von religiös aufgeladen, dem Führer ein Kind zu schenken etc. Zudem war es eine arg restriktive Politik dahinter; die Medienlandschaft eine Propagandabühne der Infiltration, Mutterbild und Mutterrolle ein Grauen. Na und die chinesische Familienpolitik war dann erst recht restriktiv, mit üblen Strafen (10% Lohnkürzungen über 14 Jahre, Verlust medizinischer Grundversorgung im Krankheitsfall, Verweigerung des Schulbesuches im Falle "überzähliger Kinder"). Willst Du echt diktatorische Zwänge und Indoktrinationen als Zukunftsmodell für säkulare Gesellschaften empfehlen??? Wie wäre es denn mit Zwangszeugungen?

Nebenbei hatte Deutschland in den Sechziger Jahren eine bessere Fruchtbarkeitsziffer (Zahl der Kinder pro Frau während ihres ganzen Lebens) als das Dritte Reich in seinen besten Jahren (1935-1941). Hier die Werte zum Vergleich:
Jahr DR
1933 1,58
1934 1,93
1935 2,03
1936 2,07
1937 2,09
1938 2,25
1939 2,39
1940 2,4
1941 2,25
1942 1,83
1943 2
1944 1,89
1945 1,53

35-41 2,21


Jahr D BRD DDR
1960 2,37 2,37 2,35
1961 2,45 2,47 2,42
1962 2,44 2,45 2,42
1963 2,51 2,52 2,47
1964 2,54 2,55 2,48
1965 2,5 2,51 2,48
1966 2,51 2,54 2,43
1967 2,48 2,54 2,34
1968 2,38 2,39 2,3
1969 2,21 2,2 2,24
1970 2,03 1,99 2,19

60-70 2,40 2,41 2,37


Und wie lange dieser quassireligiöse Eifer im Dritten Reich noch angehalten hätte und es nicht auch da zu einer "Säkularisierung" mit den Jahrzehnten gekommen wäre, können wir da auch nicht von ablesen.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Die Geburtenregulierung hat funktioniert
Selbst in China hat die Familienpolitik trotz ihrer Restriktionen nie ihre Ziele planmäßig umsetzen können. Zudem scheint es in China auch noch ordentlich Dunkelziffern zu geben. Wie gut es in China funktionieren wird, daß nun mehr Kinder geboren werden sollen, läßt sich derzeit noch überhaupt nicht wirklich absehen.
Wikipedia: Volksrepublik China#Bevölkerungsentwicklung


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18.12.2018 um 23:55
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Der Hirnforscher Andrew Newberg untersucht Gene, welche die Ausschüttung bestimmter Neurotransmitter und die Aktivation bestimmter Gehirnregionen steuern, welche das Erleben von religiösen Gefühlen als Reaktion auf bestimmte Umwelteinflüsse begünstigen. Nach seiner Theorie stimulieren solche Funktionen die Fähigkeiten zum emotionalen und logischen Denken.
Daß sich die Ausschüttung bestimmter Neurotransmitter, die gewisse Hirnregionen zur Aktivierung religiöser/ spiritueller Gefühle begünstigen, unter bestimmten Unwelteinflüsse als evolutionärer Vorteil erwiesen haben klingt duchaus schlüssig. Und da sich diese innerhalb der menschlichen Entwicklung bis heute durchsetzen konnten werden diese wohl auch eine nützliche Funktion gehabt haben.

Kybela hat aber bereits auf der ersten Seite, mit dem Buch "Die Evolution der Kooperation" schon erwähnt wie sich kooperative Zusammensetzungen selbst unter widrigen Bedingungen auch ganz ohne Berücksichtigung eines über alles stehendem "Big Brother" entwicklen können was zeigt, daß Religion für die Bildung von Kooperation im Grunde gar nicht notwendig ist:

Die Arbeit als Computer-Simulation modelliert aus spieltheoretischer Sicht wie Kooperation unter egoistischen Individuen selbst dann zustande kommen kann, wenn sie nicht durch eine äußere Instanz, durch Moral oder durch Gesetze erzwungen wird.

Wikipedia: Die Evolution der Kooperation

Innerhalb der Evolutions- und Soziobiologie wird z.B. versucht, den Ursprung und die Vererbung von kooperativem und selbstlosem Verhalten zwischen Lebewesen mittels der Verwandtenselektion zu erklären. Ursprünglich diente demnach die Hilfe von verwandten Artgenossen dem Erhalt der eigenen Erbinformationen, der Mensch z.B. weitete dies dann im weiteren Verlauf auch auf Nichtverwandte aus da ein stabiles Sozialgefüge innerhalb der eigenen Gruppe die eigenen Überlebenschancen besser sichern konnte. Allerdings ist dieses Modell auch nicht ganz unumstritten und wird auch innerhalb der Fachwelt bis heute kontrovers diskutiert.

Doch auch die Sozialpsychologie liefert hierzu ganz interessante Erklärungsansätze:

Wikipedia: Altruismus#Evolutionsbiologie
Wikipedia: Altruismus#Sozialpsychologie


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These: Religion ist evolutionär von Vorteil

19.12.2018 um 00:27
Zitat von LibertinLibertin schrieb:was zeigt, daß Religion für die Bildung von Kooperation im Grunde gar nicht notwendig ist
Wer spricht denn von notwendig? Hier gehts doch um vorteilig.


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These: Religion ist evolutionär von Vorteil

19.12.2018 um 00:35
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Wer spricht denn von notwendig? Hier gehts doch um vorteilig.
Niemand, habe ja auch niemandem unterstellt von einer Notwendigkeit gesprochen zu haben. Da allerdings der TE @Mr.Monty u.a. auch ein stabileres Sozialgefüge als besonderen Vorteil von Religionen nannte dürfte ihn eine solche Gegenüberstellung in seinem Thread sicherlich interessieren.


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