Urknalltheorie und Schöpfungsgeschichte

@perttivalkonen

perttivalkonen schrieb:Da steckt zwar ein Fehler drin, aber gerade nicht der, den Du da zu erkennen meinst. Etwas a) Nichtverifiziertes kann b) dennoch existieren.

Das stimmt natürlich. Manche Antworten sollte man doch etwas weiter ausführen.

perttivalkonen schrieb:Nur kann das nicht "gewußt", wohl aber "geglaubt" werden.

Glauben im Sinne von vermuten, ergibt Sinn, aber im Sinne von "ich bin überzeugt" scheitert es eigentlich am Nichtwissen.

perttivalkonen schrieb:Ähm, und das dritte: Hääää???

War eigentlich ein Beispiel dafür, dass jemand aus einem Umstand auf etwas schließt, das aus dem Umstand nicht hervor geht. Gibt möglicherweise einen lateinischen Begriff dafür, ist mir aber nicht geäufig.

AgathaChristo schrieb:denen Respekt zu zollen,

es gibt auch den Pandeismus, bei dem alles Gott ist, auch wir selbst. Also kein persönlicher Schöpfergott. Und somit wird die Verehrung und der Respekt in den Hintergrund gestellt.

AgathaChristo schrieb:Das eine übergeordnete Macht uns auch schadet, ist sicher.

warum muss das so sein?

off-peak schrieb:Glauben im Sinne von vermuten, ergibt Sinn, aber im Sinne von "ich bin überzeugt" scheitert es eigentlich am Nichtwissen.

Oh. Das trifft unsere Entwicklungsabteilung aber hart.
Die sind auch fest davon Überzeugt das neue Produkt so zu Designen das es produziert werden kann.
Ok. Die Produktion sieht das öfters etwas anders.

Kurz. Dein Satz ist Nonsens.
Natürlich kann ich von etwas überzeugt sein ohne zu zu Wissen.
Was meinst du wie viele Wissenschaftler so arbeiten?

AgathaChristo schrieb:Das eine übergeordnete Macht uns auch schadet, ist sicher.

Bishamon schrieb:warum muss das so sein?

Denke, quälen gehört dazu. Weil es Spaß macht. Wir Menschen verhalten uns ja auch oft so.
Ich glaube nicht an eine übergeordnete gutartige Macht, aber an gute Menschen.
Man hat uns ja nicht nur Leben eingehaucht, sondern auch positive als auch negative Attribute und Verhaltungsweisen mitgegeben.
Diese zu erkennen, kann der Mensch nur selbst, wenn er dazu fähig ist.

AgathaChristo schrieb:, quälen gehört dazu. Weil es Spaß macht.

es gibt also sadistische Götter.

AgathaChristo schrieb:erkennen, kann der Mensch nur selbst, wenn er dazu fähig ist.

Götter quälen uns also, damit wir erkennen, dass es Sadismus gibt. Und oben drauf erschaffen sie auch sadistische Menschen.
Ja, der Weg der Erleuchtung war noch nie leicht ...

@cachalot

cachalot schrieb:Die sind auch fest davon Überzeugt das neue Produkt so zu Designen das es produziert werden kann.

Das ist aber im Sinne von vermuten/meinen. Und diese Meinung beruht auf Vorwissen, auf Marktforschung auf realen Erfahrungen in der realen Welt.

Vor Allem habt Ihr ja auch ein existierendes Design, Ihr behauptet es ja nicht nur einfach so oder/und tut dann so, als würde es existieren, obwohl da null vorhanden wäre.
Wenn es sich aber nicht verkauft, dann werdet Ihr aber ziemlich sicher nicht weiterhin dasselbe Design produzieren und behaupten, es käme super an.
Euer Design bewährt sich in der Realität, diese wird nicht geleugnet, wenn Euer Design scheitert.

off-peak schrieb:Das ist aber im Sinne von vermuten/meinen. Und diese Meinung beruht auf Vorwissen, auf Marktforschung auf realen Erfahrungen in der realen Welt.

Genau. Die Glauben dran. Manchmal sind sie damit sehr einsam 😁

off-peak schrieb:Vor Allem habt Ihr ja auch ein existierendes Design, Ihr behauptet es ja nicht nur einfach so oder/und tut dann so, als würde es existieren, obwohl da null vorhanden wäre.[/quote
Jein. Es gibt tatsächlich Entwürfe die komplett was neues sind. Man trifft die Annahme, Glaubt, das müsste funktionieren. Aus Produktionssicht. Mal tut es das, mal nicht.

off-peak schrieb:Wenn es sich aber nicht verkauft, dann werdet Ihr aber ziemlich sicher nicht weiterhin dasselbe Design produzieren und behaupten, es käme super an.
Euer Design bewährt sich in der Realität, diese wird nicht geleugnet, wenn Euer Design scheitert.

Was hat Glaube in dem Fall mit Verkaufen zu tun?

@cachalot

off-peak schrieb:Was hat Glaube in dem Fall mit Verkaufen zu tun?

Du hast doch den Zusammenhang postuliert.

off-peak schrieb:Du hast doch den Zusammenhang postuliert.

Nope. Ich sprach über die Schritte weit davor

Um mal so ganz nebenbei auf die Threadfrage zurückzukommen? Welche Schöpfungsgeschichte erzählt denn von einem Urknall-Beginn? Mir ist jedenfalls noch keine untergekommen, würde mich also freuen, wenn jemand eine parat hat, die mit einen Knalleffekt beginnt. Die Mehrzahl der mir bekannten Mythen beginnt hingegen immer in einem Meer, wo eine Insel schwamm, die man von den Mythenmotiven her mit dem sogenannten Weltenei oder einem aufgetauchten Urhügel gleichsetzen kann.
Dieses Objekt gilt mythisch gesehen auch als Göttertempel oder Gott selbst, der von der offiziellen Wortbedeutung her sächlich definiert ebenfalls als Berg oder Hügel gedeutet wird. (Wiktionary). Davon ableitend kann man dann die Aussage treffen, dass die mythische Schöpfung im Wasser stattfand und nicht im Weltraum.

Ninurta schrieb:mit einen Knalleffekt beginnt.

wer sagt denn, dass der Beginn laut war?
Fred Hoyle (Steady-State-Theorie) wollte mit "Big Bang" die Vorstellung eines expandierenden Universums, das scheinbar aus dem Nichts entsteht, unglaubwürdig erscheinen lassen.

Ich war auch nicht dabei. :-) Kann es also weder bestätigen noch dementieren.

Ninurta schrieb:die mythische Schöpfung im Wasser stattfand und nicht im Weltrau

hängt vom Schöpfungsmythos ab

Rangi und Papa sind das ursprüngliche Paar, der Vater Himmel (Rangi) und die Mutter Erde (Papa), die in inniger Umarmung zusammenliegen. Sie haben viele Kinder, alle sind männlich, die gezwungen sind, in der beengten Dunkelheit zwischen den Eltern zu leben. Diese Söhne wachsen heran und sprechen miteinander, wie es wäre, im Licht zu leben.

Tūmatauenga, der grimmigste der Kinder, schlägt vor, die beste Lösung aus dieser misslichen Lage wäre, die Eltern zu töten. Aber sein Bruder Tāne (oder Tāne-mahuta) ist nicht einverstanden und schlägt stattdessen vor, die Eltern auseinanderzuschieben, und Rangi wäre dann im Himmel, während Papa auf der Erde leben würde, um die Kinder weiter zu ernähren.

Wikipedia: Rangi und Papa

Ja die Episode von Rangi und Papa spricht ein anderes verbreitetes Motiv in den Schöpfungsmythen an: Die Erschaffung von Himmel und Erde durch eine göttlich gewollte Trennung.

Ändert nichts daran, daß es Mythen gibt, die Schöpfung durch Raumschaffen schildern. So auch in westafrikanischen Vorstellungen: Mawu komprimiert die Leere und erschafft so die Schlange Aido Hwedo, und diese katapultiert Mawu weg von der Erde (in den Himmel), um Platz für die weitere Schöpfung zu schaffen. Nach anderen stützt Aido Hwedo den Himmel ab. Eine in gewisser Hinsicht ähnliche Legende aus Ungarn hatte ich mal vor X Jahren gelesen: früher war der Himmel der Erde so nahe, daß man lange Stöcker aufstellen mußte, um den Himmel wegzudrücken, damit man aufrecht gehen konnte. Durch die Sünde der Menschen entfernte sich der Himmel aber immer mehr.

Mawu ist tatsächlich interessant, es bedient das Schlangenmotiv und ist ebenfalls weit verbreitet in den Schöpfungsmythen. Die ungarische Mythe kannte ich noch nicht, woher hast du die, wenn ich fragen darf?
Und falls du dich erinnern kannst, wurde auch die Anzahl der Stöcke erwähnt?

Da kann man auch den Gott Bumba heranziehen, der unter heftigen Magenschmerzen Sonne, Mond und Sterne (also wahrscheinlich das ganze Universum) erbrach. Zusammen mit dem grossen grünen Arkelanfall eine Schilderung, die man prima zum Urknall umdeuten könnte.
Man muss aber hier wie da mit dem "Gott" leben, der alles in die Wege leitete. :D

Ah gut eine Mythe aus dem Kongo :-) Bevor Bumba seine Magenschmerzen bekam, war aber schon das Wasser da. ;)

Ninurta schrieb:Die ungarische Mythe kannte ich noch nicht, woher hast du die, wenn ich fragen darf?

Tut mir leid, das weiß ich schlicht nicht mehr. Ich weiß nicht mal mehr gesichert, ob ich das in einem Buch oder Artikel gelesen habe. Selbst bei "ungarisch" bin ich mir nicht ganz sicher, es war auf jeden Fall ne europäische Erzählung, und eine der darin publizierten Legenden kam aus Ungarn.

Ninurta schrieb:Und falls du dich erinnern kannst, wurde auch die Anzahl der Stöcke erwähnt?

Es wurde von mehreren Stöcken gesprochen, aber es war nicht so, daß diese Stöcke fix gewesen wären. Vielmehr in dem Sinne, daß man, wenn man das Haus verlassen wolle, den Himmel mit (mitgeführten) Stöckern hochdrücken müsse. Ein Stehenlassen dieser Stöcker ist da nicht ausgeschlossen, es ging aber eher um das "man muß Stöcker setzen", nicht um ein "die Welt war so geordnet, daß Stöcker den Himmel stützten". Letzteres gibts ja durchaus, in manchen Vorstellungen stützt sich der Himmel auf die höchsten Berge der Welt auf, in anderen tragen Titanen am Rand der Welt die Himmelskuppel...

@perttivalkonen

Danke für deine Antwort. Du hast völlig Recht wenn du das mit mythischen Bergen vergleichst, die in vielen weiteren Mythen die Himmelskuppel stützten. Ich habe nur nach der Anzahl gefragt, weil diese Berge auch als Säulen beschrieben werden, die vier an der Zahl in vier verschiedenen Weltregionen standen. Man setzte sie auch immer mit den Himmelsrichtungen gleich.