PrivateEye schrieb:Das ist doch auch richtig so. Damals reichten ja tatsächlich die 10 Gebote grob aus. Heute ist das ganze Leben, die ganze Gesellschaft viel umfangreicher als damals, was sich auch in der Dicke der modernen Gesetzesbücher niederschlägt. Oder siehst du das anders?
Anders sehe ich das zunächst im Unterschied zwischen Quantität und Qualität. Unsere Welt tut so, als ob der Mensch durch Menge, die du teils ja auch erklärst, ein klügerer wäre. Es tut auch so, als ob der Mensch allein aus seinen eigenen Kräften dahin gekommen wäre, klüger zu sein als einst. An diesem Punkt setzt leider der Einfluss der Verdummung des heutigen Kirchentums ein, weil man - auch der Kirchengläubige! - dadurch nicht die überlieferten Texte mit ihrer speziellen Sprache lesen und verstehen kann, wie die göttliche Welt unsere Entwicklung auf geistigem Wege vorantreibt. Würden heutige Menschen von einem Totschlag oder Mord hören, würden sie empört oder entsetzt sein. Wenn aber Menschen wie kleine Kinder gesagt bekommen müssen, dies und das lassen zu sollen, wie's bei den 10 Geboten ja ist, heißt das, dass sie ähnlich wie kleine Kinder gut und böse noch nicht voneinander unterscheiden konnten. So fehlte ihnen daher noch eine Moralität, wie sie uns in Empörung oder Entsetzen geraten lassen kann.
Im Alten Testament steht noch:
„Du sollst ... deinen Feind hassen“. (Leviticus 19, 18)
Aber im Neuen Testament steht: "Liebet eure Feinde, ... " (Matthäus 5, 44)
Es ist daher mit dem Neuen Testament - durch Golgatha - in der Entwicklung der Menschen eine Wandlung zur Moralität entstanden - ein Gewissen ist entstanden.
----------------
emanon schrieb:War Töten, Stehlen etc. damals etwas anderes als heute?
Ja, wie ich es oben erklärt habe.