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Eine Zivilisation ohne Religion

145 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Gott, Religion ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Eine Zivilisation ohne Religion

07.01.2022 um 13:27
Der Grund, weshalb sich Menschen an die Kehle gehen, ist Ideologie, nicht Religion per se. Natürlich KANN Religion hierfür missbraucht werden, aber genauso ist es mit bestimmten politischen Ansichten, halbgaren Rassentheorien etc. Die Gräueltaten des Dritten Reiches beispielsweise sind der beste Beweis dafür, dass es nicht eines religiösen Mindsets bedarf, um im Namen einer Ideologie die entsetzlichsten Massenmorde zu begehen.


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Eine Zivilisation ohne Religion

07.01.2022 um 13:42
Im Kommunismus war die Religion auch verpönt, also z.b. in der Sowjetunion.


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Eine Zivilisation ohne Religion

26.02.2022 um 17:44
Eine Zivilisation ohne Religion wäre nicht friedlicher oder besser, als eine Zivilisation mit Religion.

Religion ist nicht das Problem, sondern das menschliche Ego... Und genau dieses Ego ist so raffiniert, dass es uns oft nicht einmal in den Spiegel blicken lassen möchte und stattdessen von sich/uns ablenkt, indem es unseren Fokus auf sämtliche Dinge lenkt, die angeblich den Auslöser für die Entstehung all unserer menschlichen Abgründe darstellen sollen.

Anstatt also all die menschlichen Probleme mehr in ihrer Quelle zu erforschen, nämlich in uns selbst, sind wir viel zu sehr damit beschäftigt uns unter verschiedenen Deckmänteln zu verstecken, die unsere schlechten Seiten und Taten verschleiern und sie sogar noch rechtfertigen. Hinzu kommt, dass wir uns sogar gegenseitig bekriegen, wer wohl den besseren oder schlechteren Deckmantel hat.

Wir lenken so unglaublich viel von uns selbst ab...


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Eine Zivilisation ohne Religion

26.02.2022 um 21:49
Und hilft Religion das eigene Ego als Problem zu erkennen? z.b. bei den Christen an Hand der Todsünden?


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Eine Zivilisation ohne Religion

27.02.2022 um 19:27
Zitat von frivolfrivol schrieb:Und hilft Religion das eigene Ego als Problem zu erkennen?
Ich beantworte diese Frage mal mit Ja.

In der Grundbotschaft aller abrahamitischen Religionen mit ihren Ge- und Verboten, geht es unter anderem auch darum einen Prozess in Gang zu setzen, der das eigene Ego erziehen soll, zum Wohle aller, aber auch zum Wohle dir selbst gegenüber.

Wenn man religiöse Regeln und Gebote nicht nur blind befolgt, sondern auch für sich hinterfragt, kann man da meiner Meinung nach eine wichtige Philosophie über das Menschsein erkunden und erlernen.

Ich denke, dass lässt sich auch auf den Hinduismus und Buddhismus übertragen, zumindest nachdem, was ich da ein wenig mitbekommen habe.


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Eine Zivilisation ohne Religion

17.03.2022 um 01:09
RELIGIONSLOSIGKEIT.
Der Begriff Religion bedeutet "Bindung" oder besser gesagt:
Erneuerung des Bundes. Der Begriff stammt von der (kath.)
"Liga" -- als (Gegen)reformation nach einer Kirchenspaltung,
erstmals nach der Abspaltung der orthodoxen Kirchen.

Das Gegenwort zur Liga ist die (evang.) "Union", in der die
lutherischen, calvinistischen, hussitischen, ect. Protestanten
"vereint" sind -- aber in Wahrheit ist diese Vereinigung auch
ein Bund. Dasselbe bedeuten die Begriffe Faschismus und
Kommunismus sowie viele weitere ...

In einer feindlichen Welt sind feste Bünde & Vereinigungen
überlebenswichtig. In einer friedlichen Welt wäre hingegen
ein loses Interessens-Netzwerk ausreichend. Aber man kann
sich ja nie sicher sein -- deshalb lieber kein Loooser !!


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Kephalopyr Diskussionsleiter
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Eine Zivilisation ohne Religion

21.03.2022 um 13:52
@Riccio

So wie sich dein letzter Absatz verstehen lässt, ist Misstrauen untereinander also ein Zeichen für primitives Verhalten, weil in einer friedlichen Welt bedürfte es ja keinem festen Bunde oder Vereinigungen. Also ist auch Religion grundsätzlich etwas, das nicht existieren würde, wenn man nicht misstrauen würde, oder wie?


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Eine Zivilisation ohne Religion

31.03.2022 um 01:33
@Kephalopyr
Naja -- nicht Misstrauen untereinander, sondern gegenüber Außenstehenden.
Je rauher der Wind, umso fester werden die Bündnisse innerhalb einer Gruppe.

Ich würde dieses "primitive" Verhalten nicht abwerten, solange es um einen
Verteidigungsbund geht. Aber eine Räuberbande ist primitiv -- insofern stimme
ich zu ...

Interessant ist deine Überlegung, ob Religion eine Folge von (gegenseitigem)
Misstrauen ist. Ich sage, es ist eher umgekehrt -- am Anfang war die Religion.
Denn die subtilen Bündnisse sind für Außenstehende meist "sehr verdächtig".

>> Bleibt bloß die Frage, was vor der Religion war -- die Henne oder das Ei ??


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Eine Zivilisation ohne Religion

31.03.2022 um 11:26
Zitat von RiccioRiccio schrieb am 17.03.2022:In einer feindlichen Welt sind feste Bünde & Vereinigungen
überlebenswichtig. In einer friedlichen Welt wäre hingegen
ein loses Interessens-Netzwerk ausreichend.
Ich fürchte da unterliegen wir zu stark der Biologie. Wir werden uns immer zu Gruppen zusammenschließen, darauf ist unser Gehirn ausgerichtet, wie auf die Nahrungsaufnahme.

Und was heißt schon „friedliche Welt“. Für mich ist es hier in Deutschland ziemlich friedlich, trotzdem gebe ich meiner Familie(ngruppe) den Vorzug ggü. anderen Menschen. Darauf sind wir so stark gepolt, dass unser Körper sogar Bindungshormone ausschüttet.

Ob man das jetzt „primitiv“ findet, kann jeder für sich selbst entscheiden, dann müssten andere menschliche Bedürfnisse aber auch darunter fallen.
Im Prinzip wollen uns ja viele Religionen von diesen Bedürfnissen unabhängiger machen und mahnen uns Maß zu halten beim Essen, Trinken, Drogen, Sex, Spaß.
Die Gemeinschaft, das soziale Bedürfnis, soll hingegen oft gestärkt werden.


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Kephalopyr Diskussionsleiter
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11.07.2022 um 18:09
https://taz.de/Die-Welt-der-Pirah-Indianer/!5112728/

Wurde das schon geteilt?

Die Pirahã scheinen das Leben einfach zu leben, vollkommen ungebunden, oder trügt der Schein nur?
Aus ihrer Sicht ist ihr Leben natürlich erfüllt und an sich ist es schön, dass es tatsächlich eine Gruppe von Menschen gibt, die so abseits von all dem leben, was man kennt.

Ich frage mich nur, wie sie ohne etwas zu zählen klarkommen, oder ohne links und rechts zu kennen? Wenn man DEM glauben darf? In dem Bericht steht das zumindest so drin, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass nicht mal eine Situation vorkommt, in der sie nicht etwas zählen.


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Eine Zivilisation ohne Religion

11.07.2022 um 18:54
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Ich frage mich nur, wie sie ohne etwas zu zählen klarkommen, oder ohne links und rechts zu kennen? Wenn man DEM glauben darf? In dem Bericht steht das zumindest so drin, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass nicht mal eine Situation vorkommt, in der sie nicht etwas zählen.
Da sie gerne mal mehr als eine Frau lieben, müssen sie zählen können und auch wissen was links und rechts so los ist. Sonst wird das ja nix mit mehr als einer Frau (oder überhaupt einer).

Wenn es dann um den gemeinsamen Nachwuchs geht, ist es für die Männer wahrscheinlich ziemlich bequem, wenn sie sich darauf rausreden können, das sie sowieso nicht zählen und von links und rechts nix wissen.

Hat eigentlich mal einer die Frauen gefragt ob sie nicht vielleicht doch lieber anders leben würden?


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Eine Zivilisation ohne Religion

11.07.2022 um 19:05
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Da sie gerne mal mehr als eine Frau lieben, müssen sie zählen können und auch wissen was links und rechts so los ist. Sonst wird das ja nix mit mehr als einer Frau (oder überhaupt einer).
Also so ein "indirektes" zählen muss ja schon stattfinden, weil man das ganz automatisch, oder unbewusst macht, denke ich.
Wenn einer von ihnen vor sich 3 Äpfel liegen sieht, und daneben drei seiner Leute, MUSS er doch ganz von selbst schon merken, dass er ihnen jeweils einen Apfel geben kann, oder sie weigern sich strikt gegen das Zählen und lassen die Äpfel vergammeln.
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Hat eigentlich mal einer die Frauen gefragt ob sie nicht vielleicht doch lieber anders leben würden?
DAS frage ich mich auch. Und ob mindestens eine Frau nicht doch irgendwie Eifersucht, Wut oder Trauer empfinden könnte, den "eigenen" Mann mit einer anderen zu sehen? Das ist doch auch ganz natürlich, oder sind wir nur völlig "falsch" erzogen worden?


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Eine Zivilisation ohne Religion

11.07.2022 um 20:53
@Kephalopyr

Rüdiger Nehberg schrieb von den Yanomami-Indianern auch, dass sie nur wenige Zahlworte haben. Aber als er einmal einen von ihnen fragte, wie viele Pfeile er habe, zeigte dieser mit Händen und Fingern die Zahl 22 (das gleiche Ergebnis, zu dem Nehberg gekommen war). Er konnte also durchaus zählen, aber anscheinend gab es keine Worte mehr für so hohe Zahlen. Zahlen wie "22" können also nicht verbal, sondern müssen mit Gesten dargestellt werden. Da ist es natürlich schwierig, eine Schrift zu entwickeln, weil man damit ja nicht jeden Begriff darstellen kann, wie es ohne Probleme möglich ist, wenn man sich direkt gegenübersitzt.

Vielleicht ist es also bei den Piraha so ähnlich: Es wird zwar gezählt, aber man kann die Zahlen irgendwann nicht mehr verbal benennen.


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Eine Zivilisation ohne Religion

11.07.2022 um 21:45
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:Also so ein "indirektes" zählen muss ja schon stattfinden, weil man das ganz automatisch, oder unbewusst macht, denke ich.
Wenn einer von ihnen vor sich 3 Äpfel liegen sieht, und daneben drei seiner Leute, MUSS er doch ganz von selbst schon merken, dass er ihnen jeweils einen Apfel geben kann, oder sie weigern sich strikt gegen das Zählen und lassen die Äpfel vergammeln.
Es sind Jäger und Sammler und Ackerbauern. Ohne grundsätzliche Mathekenntnisse geht da gar nichts. Das fängt ja schon dabei an, das man genau wissen muss wie viel Beute man für wie viele Leute machen muss. Wie viele Jäger man dafür einsetzt, wie viele Pfeilspitzen man braucht, wie viele Kräuter, Beeren oder Pilze man sammeln sollte. Man hat im Dschungel keine Zeit etwas doppelt oder nur halb zu tun. Jede Hand wird irgendwo gebraucht. Das muss koordiniert werden. Hütten, Kanus, Speere, Kleidung, usw, stellen sich nicht von allein her. Man muss wissen wie viel Material man braucht, wie lange man für die Arbeiten benötigt, usw.

Also ja, die Pirahã können sicherlich sehr gut zählen und rechnen und wissen auch was Zeit ist. Vielleicht besser als wir. Wenn die Pirahã zu viele Fehler machen werden sie sterben, wir könnten auch zehnmal in den Supermarkt gehen.
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb:DAS frage ich mich auch. Und ob mindestens eine Frau nicht doch irgendwie Eifersucht, Wut oder Trauer empfinden könnte, den "eigenen" Mann mit einer anderen zu sehen? Das ist doch auch ganz natürlich, oder sind wir nur völlig "falsch" erzogen worden?
Ich glaube nicht das dies eine Frage von richtig oder falsch ist. Gemeinschaften können auf verschiedene Arten funktionieren. Bei den Pirahã leben eben alle zusammen. Wie eine große Kommune. Das Ganze beruht auf dem Konsensprinzip. Wie glücklich oder zufrieden der oder die Einzelne damit sind ist nicht klar. Man hat halt einen Konsens und fertig. Wenn man böse wäre, könnte man das auch Gruppenzwang nennen.


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Eine Zivilisation ohne Religion

06.11.2025 um 11:17
Zitat von KephalopyrKephalopyr schrieb am 30.11.2021:Ich frage mich oft, ob Religion nicht größtenteils der Grund dafür ist wieso man nicht friedlich miteinander umgehen kann, oder ist eher das Gegenteil der Fall?
Im Normalfall wurden mit einer Religion ja auch immer erste Normen etabliert, die das zusammenleben regulieren. Man denke nur an die 10 Gebote: "Du sollst nicht töten. Du sollst nicht stehlen. usw. "

Aber die meisten Religionen sagen auch aus: "Du sollst keinen anderen Gott neben XYZ haben bzw. ABC ist der einzig wahre Gott!"

Das war dann wohl oft Ursprung des Krieges zwischen Religionen. Natürlich abgesehen von Rohstoffen und Ländereien. Ironischerweise habe ich schon an vielen Orten eine Menge Familien mit verschiedenen Religionen friedlich zusammen leben sehen. Ganz entspannt. Also könnte man spekulieren, dass Religion mit durch Politik benutzt und missbraucht werden kann, umgedreht sicher ebenso.


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Eine Zivilisation ohne Religion

06.11.2025 um 14:01
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Im Normalfall wurden mit einer Religion ja auch immer erste Normen etabliert, die das zusammenleben regulieren. Man denke nur an die 10 Gebote: "Du sollst nicht töten. Du sollst nicht stehlen. usw. "
Das ist eine modern-politische Argumentation. Will man die 10 Gebote verstehen, muss man auch bereit sein, das Bewusstsein damaliger Menschen zu erkunden, statt es mit dem heutiger Menschen gleichzusetzen.


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06.11.2025 um 14:07
Zitat von LeilanLeilan schrieb:Will man die 10 Gebote verstehen, muss man auch bereit sein, das Bewusstsein damaliger Menschen zu erkunden, statt es mit dem heutiger Menschen gleichzusetzen.
War Töten, Stehlen etc. damals etwas anderes als heute?


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Eine Zivilisation ohne Religion

06.11.2025 um 14:18
Zitat von LeilanLeilan schrieb:Will man die 10 Gebote verstehen, muss man auch bereit sein, das Bewusstsein damaliger Menschen zu erkunden, statt es mit dem heutiger Menschen gleichzusetzen.
Das ist doch auch richtig so. Damals reichten ja tatsächlich die 10 Gebote grob aus. Heute ist das ganze Leben, die ganze Gesellschaft viel umfangreicher als damals, was sich auch in der Dicke der modernen Gesetzesbücher niederschlägt.

Oder siehst du das anders?


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Eine Zivilisation ohne Religion

06.11.2025 um 17:35
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Damals reichten ja tatsächlich die 10 Gebote grob aus. Heute ist das ganze Leben, die ganze Gesellschaft viel umfangreicher als damals, was sich auch in der Dicke der modernen Gesetzesbücher niederschlägt.
Was Du hier sieht ist nur die Entwicklung in der Kodifizierung der gesellschaftlichen Normen. Auch heute noch gibt es Gesellschaften, die mehr Gewohnheitsrecht haben (im anglo-amerikanischen Rechtsraum z.B.) und Gesellschaften, die das möglichst weitgehend in schriftliche Normen fassen (wie in Deutschland z.B.).

Der Anfang der "Gesetze" war eine vage anerkannte Verhaltensweise. Es gab einen gesellschaftlichen Konsens, was man so tun darf und was nicht. Das funktioniert einigermaßen in kleinen Gruppen. Aber auch nur einigermaßen. Faktisch bestimmt der Stärkste oder gesellschaftlich Anerkannteste, was richtig und falsch ist.

Die "10 Gebote" sind letztlich nur der Beginn einer grundlegenden Kodifizierung von Verhaltensweisen, die für alle gelten sollen. Also der Fürst darf genau so wenig morden, wie der Sklave. Theoretisch. Und es heißt auch nicht "Du sollt nicht töten" - es ist ein "Du sollst nicht morden". Gemeint ist hier, dass man nicht widerrechtlich töten soll. Das nur als Exkurs.


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Eine Zivilisation ohne Religion

07.11.2025 um 09:36
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Das ist doch auch richtig so. Damals reichten ja tatsächlich die 10 Gebote grob aus. Heute ist das ganze Leben, die ganze Gesellschaft viel umfangreicher als damals, was sich auch in der Dicke der modernen Gesetzesbücher niederschlägt. Oder siehst du das anders?
Anders sehe ich das zunächst im Unterschied zwischen Quantität und Qualität. Unsere Welt tut so, als ob der Mensch durch Menge, die du teils ja auch erklärst, ein klügerer wäre. Es tut auch so, als ob der Mensch allein aus seinen eigenen Kräften dahin gekommen wäre, klüger zu sein als einst. An diesem Punkt setzt leider der Einfluss der Verdummung des heutigen Kirchentums ein, weil man - auch der Kirchengläubige! - dadurch nicht die überlieferten Texte mit ihrer speziellen Sprache lesen und verstehen kann, wie die göttliche Welt unsere Entwicklung auf geistigem Wege vorantreibt. Würden heutige Menschen von einem Totschlag oder Mord hören, würden sie empört oder entsetzt sein. Wenn aber Menschen wie kleine Kinder gesagt bekommen müssen, dies und das lassen zu sollen, wie's bei den 10 Geboten ja ist, heißt das, dass sie ähnlich wie kleine Kinder gut und böse noch nicht voneinander unterscheiden konnten. So fehlte ihnen daher noch eine Moralität, wie sie uns in Empörung oder Entsetzen geraten lassen kann.

Im Alten Testament steht noch:
„Du sollst ... deinen Feind hassen“. (Leviticus 19, 18)

Aber im Neuen Testament steht: "Liebet eure Feinde, ... " (Matthäus 5, 44)

Es ist daher mit dem Neuen Testament - durch Golgatha - in der Entwicklung der Menschen eine Wandlung zur Moralität entstanden - ein Gewissen ist entstanden.

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Zitat von emanonemanon schrieb:War Töten, Stehlen etc. damals etwas anderes als heute?
Ja, wie ich es oben erklärt habe.


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