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Anti-Gottesbeweis

84 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Beweis, Argumentation ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Anti-Gottesbeweis

21.07.2023 um 23:36
@paxito
Dein letzter Post hat etwas sehr erkenntnisreich, versöhnliches - fast schon etwas von einem Schlusswort. Auch wenn ich mich nicht als spirituellen Menschen verstehe, hab ich schon länger bemerkt, dass auch ich an etwas glaube: Das ist Emergenz. Dass Quantitäten neue Qualitäten erzeugen. (Genauso wie Naturgesetze nur brauchbare Modelle für ein Verständnis er Realität seien können, die herzlich unbeeindruckt von diesem Regelwerk einfach ihr Ding macht - kann auch Emergenz nur ein scheinbares Prinzip sein, dass wir in unsere Beobachtungen hineininterpretieren. Für mich funktioniert es aber als universelles Prinzip)
Meine neue Erkenntnisidee ist es, die Emergenz mit dem von dir genannten "Urchaos" zu verbinden. Indem eine strukturlose Unordnung im Wechselwirken mit sich selbst dann auf höheren Ebenen Ordnung und Struktur entstehen lässt. Stufe um Stufe bis zu dem Universum und dem Leben und uns, wie wir hier sitzen.

Vielen Dank für die neuen Inpulse!

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22.07.2023 um 09:27
Zitat von DerHierDerHier schrieb:Das ist Emergenz. Dass Quantitäten neue Qualitäten erzeugen.
Eine Schüsselidee. Ich denke etwa, dass mein Bewusstsein (oder „Seele“ wenn wir metaphysischer bleiben wollen) eine emergente Eigenschaft ist.
Zitat von DerHierDerHier schrieb:Meine neue Erkenntnisidee ist es, die Emergenz mit dem von dir genannten "Urchaos" zu verbinden.
Sehr schön und interessant das dich meine Worte auf diesen Gedanken brauchten.
In der nordischen Mythologie wird das Urchaos als Ginnungagap bezeichnet, wobei „Gap“ dem englischen Wort entsprechend für Leere, Loch, Schlund steht. Ginnung ist weniger eindeutig, de Vries schlug als Bedeutung „magisch aufgeladen“ vor.
Die magische Urleere, die von sich aus Neues schöpfen kann. Emergenz.
Im nächsten Schritt der nordischen Schöpfungsmythen entsteht aus der Leere der Urriese Ymir, der im Grunde eine Personifikation des Urchaos darstellt. Ymir, vermutlich heißt das der Rufer, der Schreier.
Die wortlose Stimme aus der Worte geschaffen werden. Auch hier findet man wieder die Emergenz. Das entspricht - wenn auch auf völlig anderer Weise - dem biblischen „Am Anfang war das Wort (Ymir), und das Wort war bei Gott (Ginnungagap), und war Wort war Gott.“


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22.07.2023 um 10:18
Zitat von DerHierDerHier schrieb:Wenn ein Gott allerdings die Fähigkeit zu Ordnung in sich hat, geht das doch nicht ohne Bestandteile, sagen wir "Gottespixel". Diese könnten dann strukturlos sein und die eigentliche, notwendige Basis von allem bilden. Ohne Struktur wäre das aber nur ein chaotisches Rauschen
Wissen ist doch nur ein Teilbereich des Bewusstseins. Gott bzw. das, was am Beginn war muss sich zwangsläufig seiner selbst bewusst sein, denn andernfalls wäre das Wissen, dass etwas existiert nicht vorhanden. Denn wenn nicht bewusst ist, dass etwas existiert, wäre es dann nicht gleichbedeutend mit nicht existent?

Damit ist aber auch deine Annahme "Gott ist von nichts abhängig" nicht gegeben. Gott ist abhängig von der Gesetzmäßigkeit, die ihn dazu zwingt, existieren zu müssen. Und er ist davon abhängig, sich seiner selbst bewusst sein zu müssen.


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22.07.2023 um 10:37
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Denn wenn nicht bewusst ist, dass etwas existiert, wäre es dann nicht gleichbedeutend mit nicht existent?
Nein, an der Stelle versagt eine einfache binäre Denkweise, gerade in so einem Begriff wie Existenz. Stattdessen sollte man (mindestens) auf ein semiotischen Viereck nach Greimas zurück greifen.
Also von der Zweiteilung Existenz/Nichtexistenz zur Vierteilung Existenz/ nicht Existenz/ Nichtexistenz/ nicht Nichtexistenz oder anschaulicher (aber ungenauer): Existenz die bewusst ist / Existenz die nicht bewusst ist/ Nichtexistenz die bewusst ist/ Nichtexistenz die nicht bewusst ist,


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22.07.2023 um 11:40
@Mr.Brain
Ich finde den Begriff "Bewusstsein" erstaunlich nebulös um so viel daran fest zu machen. Was bedeutet es zunächst, sich seiner selbst bewusst zu sein? Das heißt ja nicht, dass du dadurch alles über dich weiß, es ist nicht mehr als ein kleiner Erkenntnisausschitt.
Das eigentlich grundlegende am Bewusstsein ist das "Ich". Damit ist Bewusstsein die Abgrenzung von Ich und dem Anderen. Wenn Gott sich bewusst ist, wovon grenzt er sich dann ab?

Oder was ist für dich der Kern des Bewusstseins-Konzepts?


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22.07.2023 um 13:26
Gott wird traditionell (in der Bibel) nicht als Entität mit physischer Form verstanden. Wenn man jedoch Gott als Wesen mit reiner Liebe und Geist in Form einer Entität darstellen würde, könnte man ihn als etwas erfassen, das allgegenwärtig und allumfassend ist, aber keine physische Erscheinung hat.

Charakteristisch für den Gott der Bibel ist, dass er Geist ist (Johannes 4,24) und das der die Liebe ist (1 Johannes 4,16).

Gott ist Entität ohne feste Form, in ständiger Bewegung und Veränderung ist, sich anpassend und interagierend mit den Bedürfnissen seiner Schöpfung. Auf diese Weise ist das Konzept einer Entität, die Liebe und Geist verkörpert, ein dynamischer Ausdruck eines lebendigen Gottes.

Existiert diese Entität?

Es gibt verschiedene Argumente dafür, dass Gott als Entität existiert. Ein bekanntes Argument ist das ontologische Argument, welches von dem mittelalterlichen Theologen Anselm von Canterbury formuliert wurde. Er argumentierte, dass die Vorstellung von Gott als das höchste Wesen, das allein aus sich selbst existiert, notwendigerweise in der Wirklichkeit vorkommen muss. Das Argument besagt, dass, da Gott ein notwendiges Wesen ist, seine Nicht-Existenz unmöglich ist und somit seine Existenz logisch notwendig wird.

Ein weiteres bekanntes Argument ist das kosmologische Argument, das auf den Ursprung der Welt abzielt. Einige Philosophen argumentieren, dass die Tatsache, dass die Welt eine Ursache hat, auf Gott als den ersten Verursacher hinweist. Gemäß diesem Argument ist Gott der einzige notwendige Verursacher, weil sonst ein unendlicher Regress von Ursachen notwendig wäre, um die Existenz der Welt zu erklären.

Ein drittes Argument, das teleologische Argument, basiert auf der Beobachtung, dass es in der natürlichen Welt eine Ordnung und Schönheit gibt, die auf ein intelligentes Design hindeutet. Das Argument besagt, dass diese Ordnung und Schönheit eine liebende Intelligenz im Hintergrund benötigt, und Gott diese liebende Intelligenz.

Mir gefällt der Prozess-Theismus, ein zeitgenössischer Ansatz, der Gott nicht als statische versteht, sondern als dynamischen Prozess. Der Prozess-Theismus argumentiert, dass Gott bei der Schöpfung der Welt nicht einfach die Welt geschaffen hat und sich dann zurückgezogen hat, sondern dass er in die Welt hineinwirkt und sich durch die Entwicklungsprozesse der Welt manifestiert.

Ein weiterer Ansatz ist der Theismus der offenen Zukunft. Diese Perspektive konzentriert sich auf die Theodizee-Frage und stellt die Frage, warum ein allmächtiger und allgütiger Gott das Leid und das Böse in der Welt zulässt. Der Theismus der offenen Zukunft argumentiert, dass die Zukunft nicht festgelegt ist, sondern dass sie von freien Entscheidungen abhängt. Es bedeutet, dass Gott die Zukunft nicht im Voraus kennt, sondern sie von unseren Entscheidungen und Handlungen abhängt. Diese Perspektive behauptet, dass Gott nicht den freien Willen des Menschen beeinflussen soll, daher lässt er das Leid in der Welt zu.

Mehr noch, er erleidet sie selbst.
Als dynamischer Prozess wird diese Entität Mensch in Jesus von Nazareth, der menschgewordene Gott.


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22.07.2023 um 13:56
@altesgemäuer
Danke für deine kompakte Zusammenfassung der bekannten Gottes-Argumente. Welche Schlussfolgerungen würdest du jeweils daraus ziehen: Hat Gott eine Struktur?
Zitat von altesgemäueraltesgemäuer schrieb:Charakteristisch für den Gott der Bibel ist, dass er Geist ist (Johannes 4,24) und das der die Liebe ist (1 Johannes 4,16).
Was soll man in diesem Zusammenhang unter "Geist" und "Liebe" verstehen? Ich habe den Eindruck, daß hier vermeintlich bedeutungsschwere, aber eigentlich ziemlich leere Begriffe verwendet werden. (ich habe auch nie verstanden, was mit einem "lebendigen" Gott gemeint ist. Sicher nicht das, was in unserem Universum unter Leben verstanden wird)


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22.07.2023 um 14:32
Zitat von DerHierDerHier schrieb:Was soll man in diesem Zusammenhang unter "Geist" und "Liebe" verstehen?
Man muss ja biblisch davon ausgehen, wie Gott sich "selbst" dort definiert. und was die Schrift über Gott aussagt.

Jesus sagt dort eben, dass die Entität Gott eben Geist ist.
Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.
Quelle: Einheitsübersetzung Joh 4,24

Zudem betont die Bibel:
Liebe Brüder, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott.
Quelle: Einheitsübersetzung 1 Joh 4,16
Zitat von DerHierDerHier schrieb:Welche Schlussfolgerungen würdest du jeweils daraus ziehen: Hat Gott eine Struktur?
Ja. Gott hat eine dreifaltige oder trinitarische Struktur hat, wobei er als Vater, Sohn und Heiliger Geist darstellt.
Diese Trinitätslehre besagt, dass Gott eine Einheit in der Vielfalt ist, die nicht in drei Personen aufgespalten ist, sondern in einer einzigen göttlichen Essenz existiert.

Und deshalb kann Gott auch IN SICH die Liebe sein. In der göttlichen Essenz spiegelt sich die Dreiheit in der Einheit der Liebe. Liebe ist nie einseitig.


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22.07.2023 um 14:54
@altesgemäuer
Leider kann ich aus den Bibelzitaten keine Erklärung der Begriffe ableiten, außer dass Geist und Liebe mit Gott gleich gesetzt wird.

Kannst du mir mit deinen eigenen Worten Geist und Liebe erklären?


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22.07.2023 um 15:20
Zitat von DerHierDerHier schrieb:Gott ist Liebe und dadurch unstrukturiertes Wissen. Wie ist hier zunächst das Konzept zu verstehen Gott mit etwas gleich zu setzen, anstatt zu sagen: Gott hat Wissen oder Gott empfindet Liebe (was ja der normale Gebrauch dieser Worte wäre) Heißt das, dass Gott kein Wissen und keine Informationen hat?
Das bedeutet nur, dass Gott Liebe Ist @DerHier Liebe empfindet man - egal, ob Mensch oder Gott - weil Liebe vorhanden ist.
Anders gesagt: Wäre Liebe - also Gott - nicht vorhanden, gäbe es nur den Hass.


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22.07.2023 um 19:59
Zitat von DerHierDerHier schrieb:Das eigentlich grundlegende am Bewusstsein ist das "Ich". Damit ist Bewusstsein die Abgrenzung von Ich und dem Anderen. Wenn Gott sich bewusst ist, wovon grenzt er sich dann ab?
Von dem Nichts bzw. der Nichtexistenz grenzt er sich ab. Wenn wir einmal davon ausgehen, dass Nichtexistenz nicht möglich ist, was wäre dann das absolute Minimum, das zunächst existieren könnte? Was wäre nur ganz minimal mehr als nichts? Meiner Meinung nach wäre das das Bewusstsein, dass ich bin. Wenn es außer Ich Bin nichts gibt, kann es konsequenterweise auch keine Umstände geben, die die Möglichkeiten des Ich Bin einschränken. Somit ist er/sie/es in seinen Möglichkeiten allmächtig.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Also von der Zweiteilung Existenz/Nichtexistenz zur Vierteilung Existenz/ nicht Existenz/ Nichtexistenz/ nicht Nichtexistenz oder anschaulicher (aber ungenauer): Existenz die bewusst ist / Existenz die nicht bewusst ist/ Nichtexistenz die bewusst ist/ Nichtexistenz die nicht bewusst ist,
Wobei nur "Existenz die bewusst ist" in keinem Paradoxon endet. Eine Nichtexistenz, egal ob bewusst oder nicht, hat immer ein Gegenteil, nämlich Existenz. Und das Vorhandensein eines Gegenteiles ist bereits mehr als Nichtexistenz.


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22.07.2023 um 20:06
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Wobei nur "Existenz die bewusst ist" in keinem Paradoxon endet.
Nein eigentlich nicht. Wie ich sagte ist die Kombination mit „bewusst“ nur der Anschaulichkeit geschuldet. Der wesentliche Unterschied liegt in nicht Existenz und Nichtexistenz.
Eine Negierung ist nicht (notwendig) das Gegenteil - genau da liegt der Hund begraben.
Nochmal zu Verdeutlichung anhand eines anderen Beispiels: das Gegenteil eines Theisten ist ein Atheist, ein nicht Theist wäre aber Beispielsweise ein Agnostiker. (Zusatz: nicht Atheist ist dann ein Gnostiker, was das Gegenteil zum Agnostiker wäre)
Du verhedderst dich in einem Dualismus, der real keiner ist.


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22.07.2023 um 20:46
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Liebe empfindet man - egal, ob Mensch oder Gott - weil Liebe vorhanden ist.
Anders gesagt: Wäre Liebe - also Gott - nicht vorhanden, gäbe es nur den Hass.
Tut mir leid, aber das sind Aussagen die nichts mit meiner Beobachtung von Liebe gemein haben und keine überzeugende Argumentation ist. Liebe ist (für mich) nichts weiter, als ein menschliches Gefühl. Wie es auch viele andere gibt, z. B. Hass. Ich sehe keinen Anlass, dies als universelles Prinzip hochzuheben.
Warum braucht das Gefühl Liebe nach deiner Logik etwas göttliches, Hass aber nicht?
Wiederholt: Ich weiß immer noch nicht was du/ihr mit Liebe meint. Ich bitte um eine Definition.


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22.07.2023 um 20:54
@Mr.Brain
Setzt du nicht einfach Bewusstsein mit Existenz gleich, wenn es für dich das minimalste ist? (für mich ist Bewusstsein ein sehr komplexer Prozess, dem nur Lebewesen
fähig sind). Bei dir müsste dann jedes Elementarteilchen Bewusstsein besitzen.
Man könnte natürlich darin die Abgrenzung verstehen, zu dem Elementarteilchen fähig sein müssen (auch wenn sie nicht "ich" denken können) Die Abgrenzung zu anderen Teilchen und die Verortung in Raum und Zeit und seine Eigenschaften.


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22.07.2023 um 20:55
Mit der göttlichen Liebe ist kein Gefühl gemeint. Gott IST die Liebe.
Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., argumentierte in seinen theologischen Schriften und Predigten, dass Gott die Liebe ist, weil die Liebe der Grund für das Wesen und die Natur von Gott ist. Er argumentierte, dass die christliche Tradition davon ausgeht, dass Gott ein Gott der Liebe ist, der sich der Welt in seiner uneingeschränkten Liebe offenbart hat.

Die Liebe ist sozusagen das Herzstück Gottes - und damit auch des christlichen Glaubens und der christlichen Ethik.
Benedikt betonte, dass die Liebe Gottes der höchste Ausdruck von Liebe und Mitgefühl ist und dass sie die Grundlage für alle menschlichen Beziehungen bildet.

Ratzinger argumentierte, dass die Liebe Gottes nicht nur ein Gefühl ist, sondern eine innere Haltung, die aus dem tiefen Verständnis der Wahrheit und der Beziehung zu Gott erwächst.

Ratzinger erklärte auch, dass Gott sich in seiner Liebe in der Schöpfung und vor allem in Jesus Christus offenbart hat. Durch das Leben und die Lehre Christi wird die Liebe als ein wesentlicher Bestandteil der Natur Gottes geoffenbart. Daher betonte Ratzinger, dass wir die Liebe des Evangeliums und die Lehre Jesu Christi als Grundlage für unser tägliches Leben und Handeln nutzen sollten, um die Liebe von Gott zum Ausdruck zu bringen und unsere Mitmenschen auf eine liebevolle und achtsame Weise zu behandeln.
Zitat von DerHierDerHier schrieb:Warum braucht das Gefühl Liebe nach deiner Logik etwas göttliches, Hass aber nicht?
Wiederholt: Ich weiß immer noch nicht was du/ihr mit Liebe meint. Ich bitte um eine Definition.



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22.07.2023 um 22:55
Zitat von DerHierDerHier schrieb:Warum braucht das Gefühl Liebe nach deiner Logik etwas göttliches, Hass aber nicht?
Hier könnte man argumentieren, dass Hass, also das subjektiv empfundene Gegenteil von Liebe, garnicht das Gegenteil von Liebe ist, sondern nur das Fehlen von Liebe. So ähnlich wie die Dunkelheit, die nur deshalb entsteht, weil kein Licht da ist. Das gilt gleichermaßen aber auch für „die Kälte“ (die als das Gegenteil der Wärme empfunden wird) obwohl es in Wahrheit nichts anderes außer einen Zustand geringer Temperatur/Wärme darstellt. Nach der Definition der Thermodynamik existiert so etwas wie „Kälte“ nichteinmal, sondern nur Wärme, die mal mehr und mal weniger ist.


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23.07.2023 um 02:44
Zitat von Carl138Carl138 schrieb:Hier könnte man argumentieren, dass Hass, also das subjektiv empfundene Gegenteil von Liebe, garnicht das Gegenteil von Liebe ist, sondern nur das Fehlen von Liebe. So ähnlich wie die Dunkelheit, die nur deshalb entsteht, weil kein Licht da ist. Das gilt gleichermaßen aber auch für „die Kälte“ (die als das Gegenteil der Wärme empfunden wird) obwohl es in Wahrheit nichts anderes außer einen Zustand geringer Temperatur/Wärme darstellt. Nach der Definition der Thermodynamik existiert so etwas wie „Kälte“ nichteinmal, sondern nur Wärme, die mal mehr und mal weniger ist.
Als Mitleser würd ich gern sagen das du ja alles versuchst zu beurteilen aus einer Perspektive heraus oder eben wie man etwas beurteilen könnte. Was irgendwie nicht so ganz der Mittelpunkt von der Unterhaltung ist, was mir aber wichtig wäre..also die Perspektive aus der man heraus etwas beurteilen will das
*ohne Raum und Zeit
zu existieren vermag, vielleicht.. angenommen als Idee.
Damit will ich auf eine andere Sache hindeuten nämlich das uns einfach die Fähigkeiten fehlen eine Perspektive zu diskutieren wo keine sein kann aufgrund fehlenden Raumes.
Mag mich täuschen und hoffe das ich mich täusche nur sehe ich keine Chance das wir Sinne hätten die sich außerhalb von Raum und Zeit bewegen können, bewusst angenommen natürlich unsere Phantasie ist auch in diesem Konstrukt wenn auch in einer gedanklichen RaumZeit. Will sagen unsere Phantasie befindet sich in unserer Vorstellung immer auch in einer Raumzeit.
Wir können hier ja über alles Mögliche, Gute wie Böse, Liebe oder Hass reden, manches vergöttlichen aber sein wir doch mal erlich,
wir befinden uns auf einem Planeten in einem vielleicht unendlich großen Universum.
Das diese Raumzeit uns nun überwältigend groß vorkommt bedeutet ja nicht das es im Verhältnis zu anderen Dingen die ohne Raum und Zeit existieren(vielleicht unpassendes Wort)
nicht schwindend gering und eigendlich nur eine Blase ist die aus einer Perspektive über die wir nicht verfügen und sich außerhalb(v.u.W.) dieser Raumzeit befindet, heraus als sehr begrenzt zu beurteilen wäre. Ist nur eine Idee.
Ich denke vielleicht gehören manche Grenzen zum Mensch sein dazu. Hätten wir keine wären wir ja.. genau.
So glaube ich das dieses Thema zwar die Möglichkeit bietet hundert Ansichten zu teilen aber der begrenzte Spielraum der Diskussion Beweis oder Gegenbeweis für eine wie auch immer zu definierenden Gott ist wie wir* begrenzt und so können wir uns nur wie in einem gedanklichen universalen Hamsterrad gegenseitig weiter mit unseren Perspektiven geschmückt in schönen Rahmen hinterherlaufen aber alles ist doch nur irgend eine Idee die nie die schon oft erwähnte RaumZeit verlassen hat.

Als Test:
Beschreiben sie mir in ihren Worten irgend etwas das ohne Raum und Zeit existiert.
Bedenken sie dabei auch das ihre Gedanken faktisch Zeit benötigen um zu funktionieren und der Ort ihrer Gedanken ja auch irgendwo ist, vorzugsweise im Kopf.

Deshalb meine Aussage, aus dem Beschriebenen Grund unserer eigenen Begrenztheit ist es uns nicht möglich etwas eventuell unbegrenztes (wie wir Gott gerne beschreiben) zu beweisen oder zu wiederlegen.
Zitat von DerHierDerHier schrieb:Warum braucht das Gefühl Liebe nach deiner Logik etwas göttliches, Hass aber nicht?
Ist es nicht so das der Mensch immer nach höherem gestrebt hat? Ich glaube wenn Menschen Liebe als göttlich bezeichnen ist das nicht verwerflich sondern eher etwas an das sie festhalten können und ihnen das Gefühl gibt... nunja ein gutes Gefühl eben.
Irgendwie kann man da ja so denken drüber wie es einem gerade in dem Kram passt. Freiheit ist da ja eine gute Eintrittskarte. Liebe ist wohl stark mit dem sozialen Miteinander verbunden. Vermutlich könnte man Liebe als zum größten Teil auf egoistische Interessen beziehen die man aber unbedingt als positiv absehen will.
Weist du, das kann gut sein und vielleicht hat Liebe garnichts mit Gott zu tun.
Da habe ich mich zumindest in der Sache entschlossen es gut sein zu lassen.
Es fühlt sich einfach fürchterlich schlecht an den glauben an Liebe zu verlieren. Und deshalb möchte ich tatsächlich zumindest an diese Träumerei *Liebe wäre etwas Höheres glauben.

Meine Logik dahinter ist einfach die, irgendwann sterben wir eh und ob Liebe nun was göttliches hat oder nicht werden wir dann sowieso oder eben auch nicht herausfinden. Mit dem Glauben daran das es sich lohnt an positive Dinge im Leben festzuhalten lebt es dich gesellschaftlich doch sehr gut. Ich glaube sagen zu können das diese sozialen Verhaltensweisen zu unserer Natur gehören und ebenso leider auch die negativen Seiten.

Einen entgültigen Beweis für den tatsächlichen göttlichen Ursprung können wir aber wegen der schon genannten Gründe nicht finden. Was mir aber noch wichtig erscheint zu sagen, was das Thema Liebe angeht ist es gefühlt besser nicht die Vorstellung anderer was Liebe bedeutet anzugehen oder zu versuchen zu beeinflussen. Ich weis nicht warum, glaube aber das es falsch ist. Mfg


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23.07.2023 um 10:41
Zitat von DerHierDerHier schrieb:Setzt du nicht einfach Bewusstsein mit Existenz gleich, wenn es für dich das minimalste ist? (für mich ist Bewusstsein ein sehr komplexer Prozess, dem nur Lebewesen
fähig sind). Bei dir müsste dann jedes Elementarteilchen Bewusstsein besitzen.
Nicht das Elementarteilchen an sich müsste Bewusstsein besitzen, aber es müsste das Bewusstsein darüber existieren, dass es existiert. Ich weiß, es ist für den menschlichen Verstand schwer zu erfassen, ich nehme mich selbst dabei nicht aus. Aber stell dir einmal ein Universum vor, in dem kein Bewusstsein darüber vorhanden ist, dass es existiert. Wäre seine Existenz dann nicht völlig irrelevant? Welchen Unterschied gebe es dann noch zu seiner Nichtexistenz?

Wenn ganz am Anfang nichts anderes existierte als die Tatsache, dass etwas existiert, dann muss es nach dieser Sichtweise zwangsläufig von Anfang an ein Bewusstsein darüber gegeben haben.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nochmal zu Verdeutlichung anhand eines anderen Beispiels: das Gegenteil eines Theisten ist ein Atheist, ein nicht Theist wäre aber Beispielsweise ein Agnostiker.
Dieses Beispiel ist meiner Meinung nach auf das Begriffspaar Existenz - Nichtexistenz nicht anwendbar. Klar dass es neben Theisten und Atheisten auch noch Menschen gibt, die sagen, dass die Gottesfrage nicht klärbar ist. Aber das Paar Existenz-Nichtexistenz kennt keine Kompromisse dazwischen, es gibt da keine Schattierungen. Es kann z.B . keine Nichtexistenz geben, die zumindest das Potential einer Existenz in sich trägt, denn bereits damit wäre sie keine Nichtexistenz mehr.


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23.07.2023 um 13:53
@UnreaI

Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich es für falsch halte in Gegensätzen zu denken. Denn oft beginnt schon hier ein Fehlschluss (auch in Bezug auf die Suche nach Gott), auf die dann weitere Annahmen folgen, die auf diesen Fehlschluss bauen. Und schon hat man sich selbst in die Irre geführt. Ich persönlich finde ja den „Dualismus“ auch spannend und habe auch meinen Spaß daran, in dualen Systemen zu denken oder Gegensätze miteinander abzuwägen usw. Ich hab da wirklich großen Spaß daran, weil ich auch die Thematik um den Dualismus sehr aufregend finde.

Aber dieses Prinzip ist oft weder in der Natur noch im Kosmos vorzufinden, jedenfalls nicht in dieser Form, wie sie oft philosophiert oder postuliert wird. Was man vorfindet, sind meiner Meinung nach nur Schein-Dualismen, die bei genauerer Betrachtung eigentlich gar keine sind. Oft wird auch Dualismus mit Symmetrie verwechselt, was ich ebenso für einen Fehlschluss halte.

Wie meine ich das? Um bei den hier bereits erwähnten Beispielen zu bleiben: Die Dunkelheit ist nur das Resultat eines lichtleeren Raumes, sie entsteht also nur deshalb, weil das Licht fehlt, so wie die Kälte ebenso nur ein Resultat geringer Wärme ist, sie existiert nicht wirklich. Und so ist das auch mit dem Hass. Da, wo wenig Liebe ist, da kann nur mehr Hass sein. Und da, wo kein Licht ist, da kann nur Dunkelheit sein und da wo nur wenig Wärme ist, da kann nur Kälte sein.

Um es kurz zu machen: All diese subjektiv empfundenen Dualismen sind m.M.n. in Wahrheit gar keine. Sie stellen nur einen Mangel von dem dar, das wirklich existiert, wie eben Licht, Wärme und auch die Liebe.


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