perditus schrieb:Wie ist es dan möglich, dass Mythologien erst in der Zeit enstehen wo zb. die Schrift existiert
Vlt weil man sie vorher gar nicht kennt? Hatten etwa die nordmerikanischen Indianer keine Mythologien ???
perditus schrieb:zudem diese Mythen nicht aus einer URALTEN vergangenheit sprechen sondern von dem Politisch Kulturellem geschehen was in deren Gegenwart passiert berichten?
Das ist deine Theorie bzw. die der Religionswissenschaftler, weil ihr es nicht für MÖGLICH haltet, dass sie von älteren Ereignissen berichten
Und sich mit der Zeit immer mehr "Biblische" Geschichten zusammenfügen und sich immer mehr Richtung Genesis Formen?!
Richtig - daher kennt der Koran keine Kausalitätskette der Heilsgeschichte, diese kann allenfalls in Ansätzen hineininterpretiert werden. Dem koranischen Verständnis nach könnte man theoretisch aber alle Gesandten und Propheten zeitlich miteinander vertauschen, da es keine Entwicklung von der Ursünde zur Erlösung gibt, sondern immer den gleichen Menschen, der sich Gott hingeben kann, oder von Gott entfernen kann ...
Die Eckpfeiler der islamischen Heilsgeschichte sind der Beginn der Menschheit mit Adam, der Abschluss der Offenbarungsgeschichte mit Muhammad (der aber kein neues Gottesbild verkündet, sondern bestätigt und vervollständigt), und der Abschluss der Schöpfung mit dem ersten Posaunenstoß am jüngsten Tag
Aus diesem Grund gibt es im Koran auch keine chronologisch beschriebene "Genesis", vielmehr werden die Erschaffung der Erde (Festkörper) und der Himmel (Gaskörper) in unterschiedlicher Reihenfolge beschrieben ...
Denn Gott kann alles mit einem einzigen "Sei" erschaffen. Ob zuerst Festkörper oder Gaskörper erschaffen wurden, ist wie die Frage, ob zuerst die Henne oder das Ei da war ...
perditus schrieb:Das sich alles von einem UrIslam ableitet ist definitiv nicht tragbar
da ist sogar die von Freestyler kritisierte "Anthropologie" um einiges Logischer.
Der Vorstellung des UrIslam liegt eine ausgearbeitete koranische Anthropologie zugrunde. Am Besten kann man sich diese in Sure 2, Vers 30 ff erarbeiten, in der es um die Natur des Menschen an sich geht, in Auseinandersetzung mit der Natur der Engel, mit der Natur von Iblis/Satan (genauer am Anfang von Sure 7) und mit dem Allwissen Gottes
perditus schrieb:Zudem muss man nicht allzuweit in die vergangenheit
Reisen um die Geschichten der Bibeln/Quran zu erkunden
die Menschen vor 5000 Jahren hatten NULL gemein mit
Fragen wie und warum vertrieb mich Gott aus dem Paradies
da diese Vorstellungen extrem spät dem Menschliche Geist entsprungen sind.
Das ist wieder nur eine Behauptung
Aber ich meine es gut mit dir ... Vlt hast du Recht. Es ist möglich, dass Gott diese Vorstellungen erst in seine späteren Botschaften integrierte, weil die Beziehung zwischen Mensch und Gott vorher unmittelbarer war und daher die Frage "woher komme ich" noch nicht aufkam ...
Aber ich glaube nicht, dass sich die innere Verfassung des Menschen wirklich geändert hat. Wir hatten schon immer dieselben Fragen über unser Dasein, seine Herkunft und sein Ende ... Das hat Gott in uns angelegt
Wie gesagt, die Überzeugung, dass die Offenbarung das aufgreift, was den Menschen auf den Nägeln brennt, teile ich. Aber nicht weil sie darauf "reagiert" oder gar menschliches Hirngespinst ist, sondern kraft des göttlichen Allwissens