Spiritualität
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Freiheit

120 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Freiheit, Gerechtigkeit, Verantwortung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Fabiano Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Freiheit

19.04.2009 um 07:15
Was ist Freiheit? - Was ist Freiheit nicht? Was schränkt Freiheit ein? - Was ermöglicht sie erst? ... Über diese Dinge möchte ich hier diskutieren.

Wir haben hier in Deutschland eine ganze Menge an Freiheiten. Wir haben sie, weil wir sie als verbrieftes Recht im Grundgesetz verankert haben.

Insbesondere möchte ich über zwei Arten von Freiheit hier diskutieren, nämlich der Religionsfreiheit und der Meinungsfreiheit. Beide Bereiche sind Rechte, welche frei ausgeübt werden dürfen. Aber diese beiden Arten von Freiheit sollen nur den Leitfaden geben, ich möchte das Thema Freiheit als solches auch an sich und im übergeordneten Sinne behandeln, aus juristischer, aus philosophischer, aus theologischer, aus politischer und aus humanistischer Sichtweise.

Nun kann es aber vorkommen, dass sich diese beiden Freiheiten, also in diesem Falle die Glaubensfreiheit und die Meinungsfreiheit, nur um mal einen Einstieg in die Problematik zu geben, auch überscheiden und zwar vollständig.

Nehmen wir an, jemand möchte seinen Glauben hier völlig frei ausüben. Nehmen wir weiter an, ein zweiter möchte das Bekunden seiner Meinung hier frei ausüben. Soweit so gut. Nun fängt der erste an, auch von seinem Recht der freien Meinungsäusserung Gebrauch zu machen und bekundet, den nach seinem Glauben existierenden Gott nicht nur still in seinem Kämmerlein, sondern auch öffentlich.

Nun beginnt auch der zweite mit seiner Tätigkeit und zwar künstlerisch. Er beginnt Bilder zu malen und Skulpturen zu schaffen, als frei Schaffender Künstler und sagt: Das ist meine Form der freien Meinungsäusserung. Soweit so gut. Auch dies tut er natürlich irgendwann nicht mehr im stillen Kämmerlein, sondern geht mit seinen Kunstwerken an die Öffentlichkeit.

Es stellt sich nun heraus, dass die Glaubensausübung des ersten offensichtlich mit der Weltanschauung des zweiten nicht sonderlich harmoniert. Der Künstler fühlt sich durch die Glaubensausübung des ersten gestört. So fängt der Künstler nun an, Bilder zu malen und Kunstwerke zu erschaffen, die sich eindeutig gegen den vom ersten postulierten Gottesglauben richten. Hierdurch fühlt sich der erstere aber nun auch gestört.

Beide bestehen auf dem Recht ihrer freien Ausübungen aufgrund der ihnen gegebenen Freiheiten. Keiner ist auch nur im geringsten Bereit, aufgrund des anderen auch nur ein klein wenig nachzugeben und den anderen gewähren zu lassen.

Was nun? Oder besser: Wie würden Sie entscheiden? Was meint ihr dazu? Welche Freiheit ist wichtiger, welche ist größer? Oder sind beide Freiheiten gleichwertig? Aber was kann man dann tun, um Gerechtigkeit herzustellen?

Die Freiheit des einen berührt die Freiheit des anderen und umgekehrt. Sie durchdringen sich quasi oder überschneiden sich zu 100%. Und keiner ist bereit auf ein Stück dieser Freiheiten zu verzichten. Wie soll das überhaupt funktionieren?

Man könnte jetzt sagen: Was stört es dich, du Künstler, dass neben dir jemand seinen Glauben ausübt? Lass ihn doch glauben, was er will? Oder auch: Was stört es dich, Glaubender, dass neben dir jemand seine Kunst ausübt? Lass ihn doch malen was er will?

Aber der eine sagt, er halte diesen Gott, an den der Gläubige aus Überzeugung festhält für eine Märchenfigur und er fühle sich belästigt durch die überall aufgestellten Märchenaltäre in der ganzen Umgebung. Der andere sagt, er fühle sich durch die ebenso vom Künstler überall aufgestellten Gemälde, die seinen Gott in einer bespöttelnden und verhöhnenden Weise darstellen in seinen religiösen Gefühlen verletzt.

Das war jetzt ein Beispiel welches zum Nachdenken anregen soll. Nochmals zurück zur Freiheit. - Was ist Freiheit? Was geschieht, wenn sich zwei Arten von Freiheiten überschneiden? Was, wenn ein Recht in das andere eingreift, als bekämpften sich gegenseitig zwei Rechte, beide aber gewähren ja doch Freiheit?

Sollte man nun hergehen und sagen: Na gut, wenn das so ist, müssen eben der Gerechtigkeit halber beide Freiheiten je zur Hälfte beschnitten werden? Ist es dann noch Freiheit?

Oder sollte man sagen: Jeder muss eben hier einstecken und den anderen gewähren lassen? Das wäre möglich, aber jeder fühlt sich durch die Ausübung des jeweiligen Rechts, also der jeweiligen Freiheit des anderen in seiner Freiheit gestört. Ist eine gestörte Freiheit denn noch Freiheit?

Meint Freiheit nicht, dass sie eine ungestörte Ausübung eines Rechts durch einen anderen gewährleisten soll? Was ist das Recht einer freien, aber gestörten Religionsausübung noch wert, wenn zB. die Gottesdienste und Betzeiten der Gläubigen durch Störaktionen von Gegnern nicht mehr möglich sind? Was ist das Recht der freien, aber gestörten Meinungsäusserung noch wert, wenn zB. gewisse Darstellungen aufgrund von Erregung von Anstoß durch Gläubige nicht mehr möglich sind?

Darf also frei, das heißt uneingeschränkt und ungestört ausgeübtes Recht des einen die gleiche Freiheit in einem Recht des anderen aber dann sozusagen angreifen oder verdrängen?

Kämpft hier Recht gegen Recht oder Recht gegen Freiheit oder Freiheit gegen Recht oder Freiheit gegen Freiheit?

Freiheit gegen Freiheit - Geht das überhaupt? Wird es nicht ganz offensichtlich zum Paradoxon, wenn man nicht nur von Freiheit spricht, sondern wenn man sie tatsächlich ausübt? Gibt es also gar keine Freiheit im eigentlichen Sinne?

Fragen über Fragen... Freiheit, die ich meine...

Wie denkt ihr, was sind eure Gedanken zur Freiheit? Was tun wenn sich zwei Freiheiten überschneiden?


Ich möchte hier eine möglichst sachliche Diskussion führen. Es geht hier nicht darum, den Thread zu einem Bilderbuch umzugestalten und mit Bildern voll zu spammen, sondern um wie schon erwähnt, eine Diskussion um das Thema Freiheit unter juristischen, philosophischen, theologischen, politischen und humanistischen Gesichtspunkten und nicht darum, sich gegenseitig zu beleidigden und zu provozieren.


Ich hoffe auf gute Beiträge von euch - Also dann mal los !

Anzeige
1x zitiertmelden

Freiheit

19.04.2009 um 07:54
Freiheit ist ein Grundrecht, doch wenn manchen Menschen zuviel Freiheit gibt kann es zu Konflikten kommen .Ein weiteres gutes Beispiel für den kofliktmöglichkeiten der Freiheit wäre die frage was man nun Unterichten soll :Evolutionslehre oder Schöpfungslehre.


melden

Freiheit

19.04.2009 um 08:09
@Fabiano

Was ist Freiheit?

Kann die Freiheit überhaupt außerhalb der eigenen Grenzen stattfinden
und wer legt diese Grenzen fest?

Wenn die eine Gruppierung Moral predigt und selbst aber keine Ahnung davon hat
was Ethik IST, dann beschneidet sie damit unweigerlich den Wert der anderen Gruppe.

Aber vielleicht ist mit "Freiheit" eigentlich Unabhängigkeit gemeint
und jeder möchte so viel Unabhängigkeit, wie irgendwie möglich.

Wenn also ein Künstler ein "Bild" schafft, das zwar die Moralvorstellungen der einen Gruppe verletzt, aber durchaus mit den eigenen Vorstellungen über Ethik im Einklang ist,
so ist das der Wille nach Unabhängigkeit und hat nicht im geringsten mit Einschränkungen der Freiheit des anderen zu tun.

Folglich hat die "Freiheit" etwas mit Werten und Hierarchien zu tun und im Sinne von Religion
ist es damit unübersehbar, dass die Vorstellung religiöser Gruppierungen darüber - was Freiheit IST, es so ausschaut, als dass sich das Bestreben nach Unabhängigkeit des Einzelnen, sich den Wertvorstellungen des religiösen Empfindens unter zu ordnen hat.

Wenn man also in einer Wertegesellschaft über "Freiheit" diskutieren möchte, so müsste man schon auch so "selbstehrlich" sein, klar und deutlich zu definieren,
was man für sich selbst unter Freiheit "ver-stehen" will.


melden

Freiheit

19.04.2009 um 08:11
@Fabiano

Ganz schön viel Text mein Lieber! :-)
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Aber der eine sagt, er halte diesen Gott, an den der Gläubige aus Überzeugung festhält für eine Märchenfigur und er fühle sich belästigt durch die überall aufgestellten Märchenaltäre in der ganzen Umgebung. Der andere sagt, er fühle sich durch die ebenso vom Künstler überall aufgestellten Gemälde, die seinen Gott in einer bespöttelnden und verhöhnenden Weise darstellen in seinen religiösen Gefühlen verletzt.
Naja,ich denke das sind ja zwei Extrembeispiele.
Aber wenn das wirklich so ist,müssten beide versuchen einen Schritt zurück zu machen,und die Sache von weit sehen,um eine breitere Sicht drauf zu bekommen.Der nächste Schritt ist ein Zusammensetzen der Beiden,wo eventuelle Konflikte und Reiberein besser harmonisiert und behoben werden könnten.Man muß halt mit viel Verständnis für den anderen darauf eingehn.Meist ist das die Position die eigentlich ein "Gläubiger" vertreten müsste,weil der ja mit solchen Grundsätzen auch praktiziert,normalerweise,in seinem Leben.Er dürfte nicht so handeln wie dieser im verspottende Mensch.

Aber so weit ich weiß ist es ja Normalzustand,dass der "Glaube" für Kabarett und Theaterstücke und etlichen Komödienbilder und Filme auch herhalten muß,aber das ist alles in einen Rahmen.Ich denke Haßparaden und wirkliches verspotten und verhöhnen ist auch nicht geduldet in unseren Ländern und kann von dem her schon beanstandet werden,wenn dieser es öffentlich macht.Ich denke da gibt es schon Mittel und Wege.Das soll ja auch nicht Sinn der Sache sein,von freie Meinungsäußerung!


melden
Fabiano Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Freiheit

19.04.2009 um 08:56
Danke für eure ersten Statements. Aber ich will mal nicht von einer möglichen gütlichen Einigung ausgehen, die Fronten sind klar abgesteckt, es gibt keine friedliche Einigung. Keiner will zurück stecken. Jeder beharrt auf seinem vermeintlichen Recht. Das ist sowieso klar, wenn man sich irgendwie gütlich einigen kann, ist jedes Problem behoben. Das gilt für alles und daher frage ich danach auch gar nicht erst. Darum geht es mir nicht. Mir geht es um die prinzipielle Diskussion um Freiheit und was so der eine oder andere darunter versteht und was passiert, wenn sich mehrere Freiheiten überschneiden und jeder auf seinem Recht besteht und hierdurch aber immer auch gleichzeitig die Freiheit des anderen eingeschränkt wird?


1x zitiertmelden

Freiheit

19.04.2009 um 09:01
da wo freiheit zum wohle aller eingesetzt wird, bringt sie frieden. da wo sie zum eigenen nutzen eingesetzt wird, krieg. um es mal überspitzt auszudrücken.


melden
Fabiano Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Freiheit

19.04.2009 um 09:09
Der Satz gefällt mir sehr gut, mae-thoranee !!!


melden

Freiheit

19.04.2009 um 09:21
@Fabiano
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Darum geht es mir nicht. Mir geht es um die prinzipielle Diskussion um Freiheit und was so der eine oder andere darunter versteht und was passiert, wenn sich mehrere Freiheiten überschneiden und jeder auf seinem Recht besteht und hierdurch aber immer auch gleichzeitig die Freiheit des anderen eingeschränkt wird?
Um welche Rechte?

Was verstehst Du unter Rechte?
Rechte haben immer etwas mit Hierarchie zu tun!
und wenn "religiöse" Gruppierungen meinen, in der Hierarchie der Rechte über den Rechten der menschlichen Vernunft und dem Selbstverständnis der Ethik (Gewissen) zu stehen, dann ist es wohl logisch dass Menschen, deren Recht und Bedürfnis auf Unabhängigkeit, sich "zwangsläufig" mit den religiösen Emotionen
Höhergestellter reiben.


Wenn sich Gruppierungen oder Einzelne durch "Glauben" einen höheren gesellschaftlich
Stellenwert zuschreiben und sich damit im Sinne einer von einem "Gott" gegeben Identität
über die reellen Zusammenhänge des Lebens stellen, so sind es ja sie, die über den Wert der Freiheit bestimmen wollen und was sich ja deutlich aus der Geschichte der Religionen und deren Glaubensinterpretationen wiederspiegelt :(


melden
Fabiano Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Freiheit

19.04.2009 um 09:30
@geobacter: Es geht um die Freiheitsrechte. Man kann im Sinne von Recht eigentlich bei dem Begriff Freiheit eigentlich gar nicht sprechen. Denn Freiheit ist an sich jenseits von Recht. Sonst wäre es ja keine Freiheit.

Aber davon mal abgesehen... Meiner Ansicht nach haben Rechte mit Hierarchie erst einmal gar nichts zutun. Die Hierarchie entsteht erst durch den Menschen und seinen Werten. Ist ein bestimmter Wert höher gesetzt innerhalb einer Freiheit als ein anderer, dann ist die freie Entfaltung in einem anderen Bereich der Freiheit eingeschränkt. Ist aber die Religionsfreiheit und die Meinungsfreiheit gleichwertig, dann gibt es da auch keine Hierarchie.


1x zitiertmelden

Freiheit

19.04.2009 um 09:38
ist denn die religionsfreiheit nicht aus der meinungsfreiheit entsprungen. denn am anfang stand ja die subjektive meinung über wie die religion zu sein hat..., oder versteh ich da etwas falsch?


melden

Freiheit

19.04.2009 um 09:45
@mae_thoranee

ich würde mal sagen, ja mae_thoranee

die Religionsfreiheit hat nicht im geringsten etwas mit Meinungsfreiheit zu tun!
Im Gegenteil, es ist sogar erst möglich Meinungsfreiheit zu vertreten, seit Religion und Vernunft von einander getrennt wurden und wie Du vielleicht in Ländern deren Staatsgesetze die Religion IST siehst, ist das gar keine Selbstverständlichkeit!


melden

Freiheit

19.04.2009 um 09:50
Was ist Freiheit ?
ganz einfach :D

Freiheit ist frei zu sein von initiatorische Zwang,Gewalt,Betrug und Täuschung.


melden

Freiheit

19.04.2009 um 09:54
Freiheit bedeutet für mich hauptsächlich Toleranz.

Wenn ich tolerant gegenüber anderen Meinungen bin und der andere meine Meinung toleriert und niemand den anderen ändern will.

Aus Intoleranz entstehen Kriege.


melden

Freiheit

19.04.2009 um 10:10
@Fabiano
Zitat von FabianoFabiano schrieb:Aber davon mal abgesehen... Meiner Ansicht nach haben Rechte mit Hierarchie erst einmal gar nichts zutun. Die Hierarchie entsteht erst durch den Menschen und seinen Werten. Ist ein bestimmter Wert höher gesetzt innerhalb einer Freiheit als ein anderer, dann ist die freie Entfaltung in einem anderen Bereich der Freiheit eingeschränkt. Ist aber die Religionsfreiheit und die Meinungsfreiheit gleichwertig, dann gibt es da auch keine Hierarchie.
Fabiano, ich kann deinem Kopf nicht folgen!
Einerseits schreibst du, Freiheit hat nichts mit Werten und Hierarchie zu tun und im gleichen Atemzug schreibst Du genau das was Du mir zuerst widerlegen willst.

In etwa solle das dann heißen - die Freiheit sei ein eigenständiges Universum, welches erst durch den Menschen einen definierten Wert erhält.

Es ist ja nicht die Meinungsfreiheit welche sich an der Religionsfreiheit reibt,
sondern es ist eben umgekehrt.

denn zuerst einmal predigt der religiöse Mensch dem meinungsfreien Menschen die Moral
und es ist nicht dieser, welcher sich in seinen meinungsfreien Emotionen verletzt sieht
sonder er ist dieser, welcher sich um seine "Mündigkeit" betrogen fühlt. (Geringschätzung)
Weil eben die Moral des Religiösen nichts mit der Ethik (Verantwortungsbewusstsein aus dem reinen Gewissen) heraus zu tun hat.
Moral ist ein von der Gesellschaft genormtes Wertesystem und beschränkt die Freiheit des einzelnen
welcher ja im Idealfalle doch und nur auf sich alleine gestellt nach ethischen Grundsätzen zu handeln hat.

Also ist die Freiheit nur eine Begrifflichkeit, mit welchen der freiwillig Abhängige
dem Unabhängigen seine Unabhängigkeit neidet und diese als "verwerflich und minderwertig deklariert. (Siehe Missionierung)

Wirkliche Freiheit ist also Unabhängigkeit und wobei man den Begriff Abhängigkeit
als das "Gegenteil" zur Freiheit gegenüberstellen kann.

Einfach und logisch ;)


melden
Fabiano Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Freiheit

19.04.2009 um 10:46
@geobacter: Tut mir leid, wenn du mir nicht folgen kannst. Ich habe gesagt, Freiheiten, wenn es sich also um mehrere handelt, haben nichts mit einer Hierarchie zutun, wenn sie gleichwertig sind. Freiheit als solche hat aber schon etwas mit Werten zu tun. Denn durch die Werte wird sie ja erst definiert. Werte und Hierarchien sind zwei paar Schuhe.

Wenn du dann schreibst: "In etwa solle das dann heißen - die Freiheit sei ein eigenständiges Universum, welches erst durch den Menschen einen definierten Wert erhält."

So ungefähr ja.

Du schreibst: "Es ist ja nicht die Meinungsfreiheit welche sich an der Religionsfreiheit reibt, sondern es ist eben umgekehrt."

Nein, es ist ein Reibungspunkt auf beiden Seiten vorhanden !

"denn zuerst einmal predigt der religiöse Mensch dem meinungsfreien Menschen die Moral
und es ist nicht dieser, welcher sich in seinen meinungsfreien Emotionen verletzt sieht" - Doch sieht er ! Er fühlt sich durch die freie Ausübung des Glaubenden in seiner Freiheit eingeschränkt und angegriffen !

Darauf re-agiert er seinerseits mit der Ausübung seiner freien Kunst, die genau auf die Märchenaltäre die der Glaubende aufgestellt hat, abzielt - Und dadurch fühlt sich wiederum der Glaubenspraktizierende eingeschränkt und angegriffen !

Lassen wir mal deine Lieblingsworte wie Geringschätzung, Etik, Moral oder auch das reine Gewissen erst einmal aus dem Spiel, denn diese Vokabeln ordnest du gerne aufgrund deiner eigenen Wertigkeistskala subjektiv zu und nicht wertneutral.

"Also ist die Freiheit nur eine Begrifflichkeit..." - Der Begriff bezeichnet und benennt die Freiheit mit einem Namen. Deswegen ist Freiheit aber doch nicht nur ein Begriff? - Alles hat Namen und Begriffe, wie soll man sich sonst unterhalten?

Ist geobacter nur ein Name? Oder steht er nicht für eine Person, die dahinter wirklich auch existiert? Ist Freiheit wirklich nur ein Begriff? Oder steht sie nicht auch für etwas, was dahinter wirklich auch existiert?

"Wirkliche Freiheit ist also Unabhängigkeit und wobei man den Begriff Abhängigkeit als das "Gegenteil" zur Freiheit gegenüberstellen kann."

Freiheit hat etwas mit Unabhängigkeit zutun, das sehe ich auch so.
Und wer Abhängig ist, der ist nicht Frei, also Unfrei. Soweit sehe ich das auch so.

Der frei schaffende Künstler an sich ist genauso frei wie der freidenkende Glaubende zunächst. Nur in dem Moment wo sie sich in die Quere kommen, wo sich der Künstler durch die Freiheit des Glaubenden eingeschränkt und in seiner Freiheit angegriffen fühlt und ebenso der Glaubende durch die Freiheit des Künstlers, mischt sich jeder Beteiligte in die Angelegenheiten des Anderen ein und ist damit auch nicht mehr Unabhängig.

Der Künstler macht in der Folge nur noch Kunstwerke, die dem Glaubenden ein Dorn im Auge sind, obwohl er die Freiheit hat, auch ganz andere Dinge zu erstellen. Und sagt, die Freiheit gestatte ihm eben auch dieses. Der Glaubende stellt dann um so lieber erst Recht seine Märchenaltäre auf, weil eben diese dem Künstler auch ein Dorn im Auge sind und sagt sich: Ich habe ohnehin nie etwas anderes in die Welt gesetzt als meine Märchenaltäre und wenn der Künstler sich die Freiheit nimmt seine Antimärchen-Skulpturen in die Welt zu setzen, habe ich auch weiterhin das Recht meine Märchenaltäre in die Welt zu setzen, nur jetzt mache ich davon noch etwas mehr Gebrauch als früher, weil sonst die Antimärchen-Skulpturen überhand nehmen und ich möchte für ein Gleichgewicht der Kräfte sorgen...

Die Freiheit der Unabhängigkeit ist auch die Freiheit, seine Unabhängigkeit aufzugeben. Oder wer frei ist, hat auch die Freiheit diese gegen die Unfreiheit einzutauschen. Aber ich meine, der Begriff Unabhängigkeit alleine wird dem Begriff der Freiheit doch nicht so ganz gerecht. Unabhängikeit bedeutet zwar auch Freiheit. Aber Freiheit ist meines Erachtens mehr noch als lediglich Unabhängigkeit. Sonst hätten wir ja auch keine zwei Begriffe, wenn sie das gleiche beinhalten würden.


1x zitiertmelden

Freiheit

19.04.2009 um 12:08
@Fabiano
Zitat von FabianoFabiano schrieb:"denn zuerst einmal predigt der religiöse Mensch dem meinungsfreien Menschen die Moral
und es ist nicht dieser, welcher sich in seinen meinungsfreien Emotionen verletzt sieht" - Doch sieht er ! Er fühlt sich durch die freie Ausübung des Glaubenden in seiner Freiheit eingeschränkt und angegriffen !
Kannst Du genauer erläutern, was denn der Glaubende ausübt und wodurch sich dann der
Meinungsfreie eingeschränkt fühlt?

Ich habe geschrieben, dass der Meinungsfreie sich nicht in seinen meinungsfreien Emotionen eingeschränkt fühlt, sondern sich um seine eigene Mündigkeit betrogen fühlt, da ihn ja der Glaubende "persönlich" bevormundet.

und genau "da" fängt ja dann die Einschränkung der Freiheiten an, weil der Glaubende überzeugt ist, dass seinem Glauben ja der höchste aller Werte zugeordnet IST, nämlich GOTT.


Zu sagen, dass Freiheit ein eigenes Universum darstellt, welches erst durch den Menschen eine Wertigkeit erhält, halte ich persönlich für gefährliche Selbstgefälligkeit.

Erstens hat der Mensch schon mal keine Ahnung, wie sich seine freien Entscheidungen auf die gegenwärtigen Gegebenheiten in Bezug "Nachhaltigkeit" zu seiner Mitwelt auswirken und die kann er nicht haben, wenn er sich ein eigenes Universum erschafft,
um sich selbst zu erklären.

Und zweitens hat Freiheit in diesem Sinne (eigenständiges Universum) ja mit Identität zu tun, welche man sich freiwillig aneignet.

Also folglich hat der meinungsfreie Unabhängige keine Schuld am "Unglück" des Gläubigen, da sich dieser ja selbst und freiwillig der Unabhängigkeit beraubt.

Wenn also der Gläubige seinen Glauben ausübt, ohne den Unabhängigen überreden zu wollen seine Unabhängigkeit aufzugeben (Missionierung), dann gibt es auch keinen Grund für den Unabhängigen sich über den Gläubigen zu ärgern.


melden
kore ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Freiheit

19.04.2009 um 12:34
Freiheit ist allzu oft nur eine Worthülse!
die vermeintlichen Inhalt anzeigt, aber oft ist in der "Packung" die jeder haben möchte dann etwas ganz anderes enthalten.
Goethe hat dazu einen sehr weisen Satz geprägt : "das Erste steht uns frei, beim Zweiten sind wir Knechte!"
Hinsichtlich der ja noch nicht so lange zurückliegenden Französischen Revolution, hat man ja auch versucht, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu verwirklichen. Was davon übrigblieb oder sich auswirkte, weiß man. Es gibt mehr Unfreiheit, bzw. falsch verstandene Freiheit, da die verschiedenen und zu trennenden Komponenten innerhalb des Staatslebens noch ineinander verflochten sind.
So sollte Freiheit vor allem in geistigen Dingen und der Wissenschaft enthalten sein und nicht Korruption und Wirtschaftsinteressen, die wirtschaftlichen Methoden brauchen dringend eine über ihr wirkende Brüderlichkeit.
In den Gesetzen herrschte dann die Gleichheit nach Maßgabe der Erkenntnis.


1x zitiertmelden

Freiheit

19.04.2009 um 13:01
Diese Freiheiten sind lt unserem praktizierten Gesetz, allerdings durch massenweise andere gesetze eingegrenzt. Man könnte laso sagen, dass das Lebensrecht eines Säuglings, deutlich Vorrang hat vor dem Wunsch des Satanisten selbigen auf seinem Altar zu opfern.


1x zitiertmelden

Freiheit

19.04.2009 um 13:03
„Jeder Mensch hat Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht umfasst die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung allein oder in Gemeinschaft mit anderen in der Öffentlichkeit oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Vollziehung eines Ritus zu bekunden.“

Die Pflege einer areligiösen Weltanschauung ist der Religionsausübung gleichgestellt, lieber Fabiano. Du hast also immer noch kein Sonderrecht, wenn du an deinen künstlich aufgemachten Labor-Jesus glaubst.

Solange wir uns die Köppe nicht einschlagen, können wir unsere Meinung beiderseits frei entfalten. Das schöne an Meinungsfreiheit ist, dass du dich gegen meine Meinungsfreiheit aussprechen darfst, anstelle sinnvoll dagen zu argumentieren.

Damit machst du dich allerdings nur lächerlich und bezeugst die billige Vorgehensweise und Existenz deiner eigenen Religion. Ich schätze es also sehr, wenn du meine Meinung über deine Religion bestätigst. Es ist heisse Luft, die die Menschheit nicht braucht.

Zensur geht meistens von der religiösen Seite aus, da sie dort aus existenziellen Gründen benötigt wird. Aber dennoch lieber Fabiano, auch wenn ich nicht deine Meinung teile, bin ich nie dagegen, dass du deine Meinung sagen darfst.

Nur auf diese Weise kann das Schlechte verworfen und das Gute begründet herausgearbeitet werden. Alles andere ist Manipulation und Verlogenheit.

/dateien/rs53641,1240139018,jesus oops lol


melden

Freiheit

19.04.2009 um 13:14
@kore
Zitat von korekore schrieb:Freiheit ist allzu oft nur eine Worthülse!
Freiheit ist nicht nur "oftmals" eine leere Worthülse sondern "immer",
da Freiheit und Unabhängigkeit zwei entgegengesetzte Dinge sind.

In etwa wie der SINN und der ZWECK

Freiheit kann nur in den Gedanken stattfinden, denn was für den Einen Freiheit bedeutete,
ist für den Anderen nichts anderes als abscheulicher Zwang.

Freiheit welche sich äußert, ist also immer frei-wollende Willkür, welche sich über das Umfeld der frei-willigen Person hinwegzusetzen versucht.

Und dabei sind es auch immer die selbt-freiwilligen Spiritisten, die ihrem Umfeld ihren freien Willen aufzwingen WOLLEN, denn gerade das ver-wirrt den Unabhängigen in seinem Realitätssinn.
Zitat von korekore schrieb:So sollte Freiheit vor allem in geistigen Dingen und der Wissenschaft enthalten sein und nicht Korruption und Wirtschaftsinteressen, die wirtschaftlichen Methoden brauchen dringend eine über ihr wirkende Brüderlichkeit.
Das eine sehr "altbekannte" Denkensweise, die aber bis heute noch nie funktioniert hat!
Wir brauchen keine darüberwirkende Brüderlichkeit und auch keine über den Dingen stehende ESO/EXO-therische Schwesterlichkeit
sondern wir brauchen "wirklichkeitsnahe Menschen" die "unabhängig" von spirituellen wertorientierten Weltmustern die Zusammenhänge im HIER und JETZT begreifen,
ums sie den gegenwertigen und den folgenden Generationen zugänglich zu machen
und das ganz ohne "darüber-(hinweg)zuwirken", wie man es in Spirituellen Kreisen gerne zu "pretzingen" weis.


melden

Freiheit

19.04.2009 um 13:25
@Puschelhasi
Zitat von PuschelhasiPuschelhasi schrieb:Diese Freiheiten sind lt unserem praktizierten Gesetz, allerdings durch massenweise andere gesetze eingegrenzt. Man könnte laso sagen, dass das Lebensrecht eines Säuglings, deutlich Vorrang hat vor dem Wunsch des Satanisten selbigen auf seinem Altar zu opfern.
seltsam zawaen, dass man gerade in den heiligen Büchern immer wieder auf den Opferkult stößt!?

Besonder der Urvater der Monotheistischen Religionen "Abraham", hatte da wohl seine "satanistischen" Beweggründe.
Vielleicht darf man hier auch mal erwähnen, dass es gerade die "Geringschätzigkeit"
aus religiösen Motivationen ist und vor allem der daraus begründetet "freiwillige" Glauben,

welcher solche abscheuliche Verallgemeinerungen erst zustande bringt.


Anzeige

melden