Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

Puschelhasi schrieb:Eine interessante Frage an Atheisten, habt ihr Angst? Ich meine nicht im tranzendentalen Sinne sondern im alltag, Angst vor Zurückweisung, Angst vor Gesichtsverlust, Angst den Job zu verlieren oder dem chef die Meinung zu sagen?

Natürlich hat jeder Mensch Ängste. Ich will hier meine nicht aufzählen ;)

Puschelhasi schrieb:Zweite Frage, wisst ihr tatsächlich dass jeder sterblich ist, also auch ihr sterben werdet?

Echt, Atheisten müssen auch sterben? *Ironie* Ähm, hallo, ich glaube das Ende des (irdischen) Lebens ist Atheisten am meisten bewusst?

Puschelhasi schrieb:Dann die Dritte Frage: Wenn das Leben einmalig ist und danach Wurmfutter als unausweichliches Schicksal kommt, warum habt ihr dann überhaupt Angst? Ist doch völlig egal,ihr seid sowieso todgeweiht,dann könnte man doch alles tun , ohne Konsequenzen, da am ende sowieso völlig egal war was ihr getan habt, oder doch nicht?

Nein, gerade weil man der Überzeugung ist, dass "danach" nichts mehr kommt, kann das schon Motivation genug etwas Sinnvolles aus seinem Leben zu machen. Und "Wurmfutter" und "todgeweiht" sind auch gläubige Menschen. -,-

Irgendwie schon diffarmierend; allein schon, eine solche Frage zu stellen, ist in meinen Augen intolerant, denn es hat den Unterton, dass alle Atheisten nun keinen besonderen Lebenssinn haben oder einfach nur dreckig dahinvegetieren. Oder dass es nur Hedonisten sind. :|

Wie dem auch sei, es gibt für mich sehr viele Motivationen. Z.b. strebe ich nach Wissen und will so viel wie möglich kennenlernen und später vielleicht auch mal um die Welt reisen. Ja, allein DAS macht mein Leben lebenswert. Für mich jedenfalls.

Ich halte nichts von religiösem Glauben. Und von daher finde ich es arrogant, dass einige zu wissen meinen, es gäbe sicher ihre Variante für das Leben nach einem Tod. Es ist nichts weiter als ihre persönliche Hoffnung.

Was ein Leben nach dem Tod angeht: Nun, ich lasse mich einfach überraschen. Man kann einfach nicht mit Sicherheit sagen, was kommt oder was nicht.

@Ainee

Was bedeutet Inkarnation? Ich hab das wort schon mal gehört, aber die bedeutung is mir fremd.^^

@DerFremde
Dass du wieder zurückkommst. Nur eben mit anderer Hülle. Um zu lernen.

@Ainee

Heißt das, man kann immer und immer wieder neu geboren werden? Dann ist es noch weniger schlimm zu sterben, im gegenteil, es hilft sich weiter zu entwickeln, oder?!

Ainee schrieb:Atheisten motivieren sich durch ihre Blindheit und durch materielle Ziele, die eigentlich ohne Belangen sind.
Mit Atheisten mache ich vom charakterlichen her nur schlechte Erfahrungen. Es gibt nur einige Ausnahmen, die auch wirklich argumentieren können. Viele finden es einfach nur "cool", nicht an einen Gott zu glauben, an den die voll "dummen" Christen glauben.

Theisten motivieren sich durch ihre Geblendheit und immaterielle Ziele, die eigentlich ohne Belangen sind.

Mit Theisten habe ich vom charakterlichen her nur schlechte Erfahrungen. Es gibt nur einige Ausnahmen, die auch wirklich argumentieren können. Viele finden es einfach nur "cool" an einen Gott zu glauben, an den die voll "dummen" Atheisten nicht glauben.

Klingt und ist genauso blöd, wie deine Pauschalisierung, sorry.

Ich selbst glaube nicht an Gott, aber respektiere es, wenn andere Menschen an Gott, in welcher Form auch immer glauben. Aber ich erwarte ebenfalls, dass man meinen Nichtglauben an so ein transzendielles Wesen respektiert. Bei manchen (nicht allen!) Gläubigen vermisse ich allerdings diesen Respekt. :(

@DerFremde

Inkarnation ist die Wiedergeburt.

@Pallas

Pallas schrieb:Aber ich erwarte ebenfalls, dass man meinen Nichtglauben an so ein transzendielles Wesen respektiert. Bei manchen (nicht allen!) Gläubigen vermisse ich allerdings diesen Respekt.

Dito.

Ich glaube, dieser gegenseitige Respekt ist es, der heutzutage fehlt. ^^

Der Grund zum Leben, sowohl für Gläubige als auch Atheisten, ist der Selbsterhaltungstrieb.
Wer den nicht mehr hat ist im Normalfall psychisch leicht angeknackst.
Und zum Thema Moral, wie hier schon ganz richtig gesagt wurde: "Was du nicht willst, das man dir tu', das für' auch keinem anderm zu."
Man muss nicht gläubig sein um gesellschaftliche Regeln zu lernen.

@Mr.Dextar

Mr.Dextar schrieb:Dito.

Ich glaube, dieser gegenseitige Respekt ist es, der heutzutage fehlt.

Dabei ist es hier in Allmy noch gar nicht so schlimm. Ich kenne Seiten (jaja, surfe viel im Internet ;)), wo Atheisten und im Grunde alle Andersgläubigen als "Untermenschen" bezeichnet werden. :(

Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass es sehr verletzend ist, wenn man mir sagt, ich hätte keinen Sinn und wäre materialistisch, egoistisch oder was auch immer ...

Ich denke für einen Gläubigen wäre es aber genauso verletzend, wenn ich ihm derart Vorwürfe machen sollen, die ich durch meine Vorteile gegen ihn hätte.

@Pallas

Pallas schrieb:Ich kenne Seiten (jaja, surfe viel im Internet ), wo Atheisten und im Grunde alle Andersgläubigen als "Untermenschen" bezeichnet werden.

Kann ich mir gut vorstellen.

Pallas schrieb:Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass es sehr verletzend ist, wenn man mir sagt, ich hätte keinen Sinn und wäre materialistisch, egoistisch oder was auch immer ...

Man muss über sowas einfach stehen. Wer solche Dinge nur aufgrund meines Weltbildes sagt, ohne mich dabei zu kennen, hat nunmal einen Dachschaden.

Seit dem ich mir bewusst wurde, fand ich das Leben seltsam und spannend.

Was auch immer ist, ob es einen Gott gibt oder auch nicht, das Leben selbst ist nunmal ein wahrhaftiges Wunder und ich denke, diesen Gedanken teilen wohl die meisten Menschen.

P.S. soll heissen, die Motivation ist inhärent, Weltwille und so.

jimmybondy schrieb:Was auch immer ist, ob es einen Gott gibt oder auch nicht, das Leben selbst ist nunmal ein wahrhaftiges Wunder und ich denke, diesen Gedanken teilen wohl die meisten Menschen.

Dito ... Heißt ja nicht, dass ich trotzdem nicht ab und zu Sterne, Blumen, Sonnenuntergänge, Regenbögen oder was auch immer bestaune ;)

@DerFremde
Ja, der Tod ist nicht für dich schlimm. Sogar im Gegenteil!
Aber für deine Mitmenschen ist er schlimm. Sie werden trauern um dich.

Ja genau, auch diese Dinge, Sterne, Blumen etc. rational kaum erklärbar, alles Wunder für mich, die ich ebenso geniesen kann, ganz unabhängig davon ob meine Zeit begrenzt ist oder es einen Masterplan gibt. :D

Ainee schrieb:Aber für deine Mitmenschen ist er schlimm. Sie werden trauern um dich.

Ich denke Trauer gehört auch zum Leben dazu. Man kann nicht immer fröhlich sein.

Die Frage ist schon interessant.
Ich glaube ja an ein Leben nach dem Tod und habe dies Hoffnung.
Aber auch ich komme manchmal zu dem Punkt in meinem Leben wo ich zurückschaue und mir denke:

Das alles was so schön war wirst du niemehr erleben, diesen und jenen Menschen wirst du niemehr sehen und diese Zeit mit diesen Menschen kannst du niemehr zurückholen.

Ich denke die meisten hier im Forum sind noch relativ jung, so zwischen 15-35 wird wohl der Hauptteil sein (soll aber niemanden ausschließen der älter ist! :) )
Aber ich könnte mir vorstellen das besonders im Herbst des Lebens solche Gedanken vermehrt aufkommen und auch wirklich zur Belastung werden.
Ein Atheist kann sich natürlich immer noch Ziele setzen: Geld verdienen, Familie, Weltreise, Freunde, etc.
Aber was wenn das alles nicht mehr möglich ist, weil man körperlich so alt ist, dass man nur noch auf den Tod warten kann?

Ainee schrieb:Dazu kommt noch, dass man den Vorteil hat, dass man nach dem Tod auch wirklich noch bewusst ist, bis zur nächsten Inkarnation. Leute die denken, es ist nach dem Tod vorbei, fallen in einen Schlaf, bis zur nächsten Inkarnation.

Weshalb meinen einige eigentlich immer, die Wahrheit zu kennen, obwohl sie sie schlicht und ergreifend nicht kennen können? Was nach dem Tod kommt, sieht man dann. Mehr als spekulieren oder eben fest an etwas glauben kann man nicht.

Und sollte das Ziel eigentlich nicht ohnehin sein, nicht zu reinkarnieren? ;)

@Schnurrgerüst

Ich weiß auch nicht. Das gleiche habe ich mich schon ca. x mal gefragt.. Man weiß es nicht. Man kann's nicht wissen. Spekulazius kann man ja aber mehr auch nicht..

jetz versteht man auch langsam die ihre scheiß missionierungsversuche.. weil die scheinbar denken das wir atheisten kein lebensinhalt haben..

also das is echt schon hart

wurde hier zwar jetz schon zu genüge beantwortet, fühle mich dennoch angesprochen

Puschelhasi schrieb:Eine interessante Frage an Atheisten, habt ihr Angst? Ich meine nicht im tranzendentalen Sinne sondern im alltag, Angst vor Zurückweisung, Angst vor Gesichtsverlust, Angst den Job zu verlieren oder dem chef die Meinung zu sagen?

Zweite Frage, wisst ihr tatsächlich dass jeder sterblich ist, also auch ihr sterben werdet?

Dann die Dritte Frage: Wenn das Leben einmalig ist und danach Wurmfutter als unausweichliches Schicksal kommt, warum habt ihr dann überhaupt Angst? Ist doch völlig egal,ihr seid sowieso todgeweiht,dann könnte man doch alles tun , ohne Konsequenzen, da am ende sowieso völlig egal war was ihr getan habt, oder doch nicht?

in erster linie sind wir menschen tiere.. auch wenn eine vielzahl der gläubigen an ihrer schöpfungslehre festhalten und mir *schnipps* erschaffen wurden

klar haben wir angst

ich denke das der mensch generell das einzige lebewesen auf diesem planeten ist das weiß das es einmal sterben muss

alles tun? ohne konsequenzen?.. hallo?

hab ich lust 1/3 meines lebens im knast zu verbringen?

noch mal.. wir sind im grunde tiere.. und freiheit ist wohl eines der wichtigsten güter.. und so frei leben wir ja auch nich mit unsren systemen.. wir können ja nich tun und lassen was wir wollen.. und zu wissen das konseqeunezen einen die letzten paar freiheiten nehmen will wohl niemand riskieren (abgesehen von denen dies dennoch tun)