Biologie & Medizin

Hallo!

Ich möchte die Diskussion über biologische, biochemische und medizinische Fragen neu anregen.

Seit Jahren wundere ich mich, dass man in der Zahnmedizin ständig an kaputten Zähnen "herumfuhrwerkt",
anstatt neue und gesunde Zähne nachzuzüchten.

Bei einigen Tierarten, besonders Raubtieren wie Haien oder Krokodilen, funktioniert das schon von Natur aus.

Zahnärzte haben mir dann immer erzählt, das sei in der Tat eine Vision, an der schon geforscht werde,
das würde aber noch sehr lange dauern. Außerdem sei in Deutschland die Arbeit mit embryonalen Stammzellen gesetzlich eingeschränkt.

Inzwischen scheint sich etwas zu tun. Gerade aus Japan sind neue Forschungserfolge bekannt geworden.

https://praxistipps.focus.de/kann-man-zaehne-nachwachsen-lassen-das-sollten-sie-wissen_182662
https://zahnklinik-jung.de/neue-zaehne-nachwachsen-lassen/
https://www.dentaprime.com/zahnblog/allgemein/zaehne-nachwachsen-lassen

Wie seht ihr das?

Momjul schrieb:Zahnärzte haben mir dann immer erzählt, das sei in der Tat eine Vision, an der schon geforscht werde,
das würde aber noch sehr lange dauern

Davon ist auszugehen.

Momjul schrieb:Außerdem sei in Deutschland die Arbeit mit embryonalen Stammzellen gesetzlich eingeschränkt.

Richtig.

2019 gabs dazu an der TUB eine Doktorarbeit https://depositonce.tu-berlin.de/items/0ababd51-1884-4043-813b-67b9e16579be (Downloadlink links unten auf der Seite) in der das Verfahren der Zahnkeimgewinnung aus Pulpazellen beschrieben wurde. Hat den Vorteil, dass es keine Abstoßungsreaktionen geben sollte.
Habe das damals aber nicht weiter verfolgt und kann zum aktuellen Stand nichts sagen.

Es gibt viele Biologen, die ihr Fach "rechts lesen", es also zur Fundierung politisch rechter Ideologeme nutzen.
Beispielsweise werden darwinistische Aussagen auf die moderne Gesellschaft übertragen und auch dort das Überleben des Stärkeren bzw. Angepassteren postuliert. Soziobiologen wie Edward Wilson machten dies z. B. gerne.
Auch Züge wie Territorialität und Aggressivität werden hier verwendet. Als Beispiel seien Biologen und Humanethologen (-verhaltensforscher) wie Konrad Lorenz und Irenäus Eibl-Eibesfeldt genannt.

Es gibt aber auch Biologen, die ihr Fach "links lesen". Ein Beispiel sei Steven Jay Gould.
Er leugnete zwar die Evolutionslehre Darwins nicht, hielt aber fest, dass die Evolution bislang nicht nur graduell verlief, sondern auf gewissen Stufen manchmal länger stehen blieb und sich dann wieder schneller weiterentwickelte (Punktualismus).
Für ihn ist es auch weder in der Biologie noch in der modernen Gesellschaft so, dass das Stärkere/Angepasstere das vermeintlich Schwächere immer ausschaltet.

Wikipedia: Stephen Jay Gould

Gerade in Japan gibt es dazu aktuell vielversprechende Ansätze, während die Entwicklung in Deutschland durch gesetzliche Vorgaben etwas langsamer vorangeht. Mal sehen wie sich das Thema in den nächsten Jahren weiterentwickelt.