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14.08.2025 um 07:53
Mal ne (hoffentlich) kurze Erklärung zu "nicht von dieser Welt".
Als in der Frühzeit des Universums die Materie entstand, da entstand praktisch nur Wasserstoff: ein Proton im Atomkern, ein Elektron in der Atomhülle. Naja, ein bisserl Helium entstand auch: je zwei Protonen und Elektronen. Soll sogar Lithium (je drei) entstanden sein, aber vergleichbar winzige Mengen. Alles andere gabs erst mal nicht.
Durch die Gravitation konzentrierte sich die im All verteilte Materie immer mehr, schließlich entstanden Sterne, und in denen entstand aus Wasserstoff reichlich von der bis jetzt noch fehlenden Materie. Dumm nur, daß die da drin bleibt, in so nem Stern. Erst wenn der Stern ausgebrannt ist, wenn er "stirbt", wird am Ende die Außenhülle abgesprengt und ins All geschleudert. So auch die dortige Materie mit mehr als drei Protonen / Elektronen.
Erst jetzt können weitere Materieansammlungen bei Verdichtung nicht nur Sterne hervorbringen, sondern auch Planeten - nur aus Wasserstoff kann keine Erde entstehen, kein Mars, keine Venus... Dazu brauchts Silizium, Eisen, Aluminium, halt alles, was schwer ist und fest sein kann. "Sternenstaub". Also ist jedes Eisen, jedes Gold, nicht von dieser Welt, sondern die Asche toter Sterne, die nicht in Urnen gesteckt wurde. In dem Sinne sind aber auch die Planeten selbst "nicht von dieser Welt". Sie sind aber doch "diese Welt", also ist dieses Gold und dieses Eisen durchaus etwas, das man "heimisch" nennen kann.
Als die Planeten entstanden, da verklumpte immer mehr dieser Materie zu was Großem. Durch den Druck entstand Hitze, und alles schmolz, wurde flüssig. Dadurch sortierte sich die Materie nach Gewicht. Das Schwere sank ins Zentrum, das Leichte schwamm außen in der Hülle. Darum haben die Planeten einen Eisenkern und einen Siliziummantel. Auch Gold, Uran, Titan usw. sind schwer, befinden sich also in mehreren tausend Kilometern Tiefe. Jedenfalls dieses "heimische" Gold, Eisen & co.
Wieso gibt es dann aber Eisenerzlagerstätten und Goldvorkommen dicht unter der Oberfläche? Weil dieses nicht "heimisch" ist. Erst als die äußerste Schicht der Erde so weit abgekühlt war, daß sie fest wurde, konnte schwere Materie nicht mehr absinken. Dazu mußte sie freilich aber erst mal herkommen (die zuvor vorhandene ist ja schon abgesunken). Die Erde ist ja aus Verklumpung von Asteroiden, Meteoriten, Kometen, Staub und so entstanden, aber davon schwirrt noch immer was rum. Und fällt auf die Erde. Und bleibt nun oben drauf liegen. Und reichert so die Erdkruste mit Materie an, die sonst unmöglich an einer Planetenoberfläche vorkommen könnte.
So sind also alle Metall-Lagerstätten "nicht von dieser Welt", wie man das ja vom Gold ausdrücklich sagt. Aber das gilt dann auch für das Eisen. Jedes Eisen, das man findet und verarbeitet, ist mit Asteroid & co. hergekommen. Doch wieso spricht man dann von z.B. "Meteor-Eisen" im Unterschied zum "irdischen Eisen"? Das ist nämlich wirklich anders, z.B. läßt sich das kalt schmieden, weswegen es schon in der Bronzezeit, bevor man Eisen verhütten usw. konnte, schon pharaonische Eisendolche. Eben aus dem Eisen aus Meteoriten. Meteoriteneisen, das schon viele Millionen und Milliarden Jahre auf die Erdoberfläche gekommen ist, wurde durch Erosion usw. zerkleinert, ist gerostet, wurde weggeschwemmt, hat sich angesammelt und schließlich die Lagerstätten gebildet. So ist auch Gold nicht liegen geblieben, man findet es ebenfalls in typischer Verteilung und Anhäufung.
Es gibt also
1) Uralt-Material, ist aber fast nur Wasserstoff
2) Sternenstaub außerhalb von Sternenleichen
Und letzteres dann
2a) als Planetenbaustoff, da ist aber alles Schwere im Erdkern
2b) als sekundär auf Planeten gefallenes Zeuchs im Oberflächenbereich
Und davon gibt es
2b1) schon früh Runtergekommenes ---> klassische Lagerstätten
2b2) erst "vor kurzem" Runtergekommenes ---> Norisches Eisen und so.
Und "nicht von dieser Welt" meint irgendwie jedes Mal was anderes, stimmt aber immer irgendwie. Oder so.
Und "kurz" ist relativ.