Heute Nacht träumte ich, wie ich meinen beruflichen Projekten nachgehe und auch sonst allein und selbstversunken meine alltäglichen Aufgaben angehe. Dabei werde ich jedoch immer wieder gestört durch meine negativistisch denkende Schwester, die mich und alles, was ich tue, permanent kritisiert und abwertet. Dazwischen steht meine mit dieser Situation und dem eigenen Job überforderte Nichte.
Ich versuche, einen positiven Einfluss zu nehmen, aufzubauen, Mut zu machen, Gottvertrauen zu vermitteln. Doch macht das meine Schwester nur noch zorniger und verbitterter gegen mich, denn ihr Glaube steckt in einer Krise. Meine Worte erscheinen ihr wie falsche Versprechungen. Sie wirft all ihren Frust als Vorwurf gegen mich und verbietet mir meinen Optimismus und meine Lebensfreude, was ihr wie ein Hohn angesichts ihres inneren Leids erscheint. Wie eine Königin, die in ihrem Reich das Lachen verbietet, will sie mir mein Leben verdüstern, denn wenn sie traurig ist, muss es auch ich sein.
Ihre Tochter verliert auch zunehmend ihre natürliche Freude und wird ernster und kritischer unter ihrem Einfluss, dem sie sich nicht entziehen kann. Ich versuche gegenzusteuern, doch das konfliktsuchende Verhalten meiner Schwester macht mein Familienleben zum Mienenfeld.
Da muss ich jetzt wirklich gut aufpassen, wie ich mich verhalte. Mein Neffe, mit dem ich gestern telefonierte, findet, ich sei ruhiger geworden, weniger nervös. Er empfindet das sehr angenehm. Wir sprachen über unsere familiäre Situation und erkennen beide, dass unser Einfluss auf seine Mutter begrenzt ist und wir beide bei ihr nicht so gute Karten haben wie seine Schwester, die noch am besten mit ihr klarkommt.
Wir sind sehr froh, dass meine Nichte nun zunehmend das Ruder übernimmt in den Angelegenheiten meiner Schwester, doch braucht sie meine Unterstützung, weil sie sich nicht auskennt. Deshalb steht sie nun zwischen mir und ihrer Mutter, aber ist eigentlich damit überfordert, was ich gut verstehe, aber leider kann ich ihr das nicht mehr ganz abnehmen wie bisher, denn meine Schwester ist zu sehr verärgert über mich, weil ich auch nur ein Mensch bin und nicht Gott. Meine Schwester muss lernen, ihr Vertrauen in Gott selbst zu setzen.
Das Gespräch mit meinem Neffen gestern war sehr schön. Mit ihm kann ich alle meine beruflichen und persönlichen Pläne besprechen. Er freut sich über meine Lebensfreude und ist selbst ein lebensfroher Mensch. Er versteht und kennt mich am besten, da er bei mir aufwuchs. Ich habe durch ihn viel gelernt und er auch durch mich. Wir powern uns gegenseitig.
Meine 17-jährige Nichte ist eigentlich auch ein lebensfroher Mensch. Sie weiß, dass ich immer für sie da bin. Es ist großartig, wie gut sie derzeit mit ihrer Mutter klarkommt, aber all die negativen Schemata, die meine Schwester bei ihr legt, wirken unbewusst. Deshalb muss ich da gegensteuern mit einer positiven Grundhaltung, auch wenn das meine depressive Schwester ablehnt.
Ich träumte jedoch, diese konfliktsuchende Unzufriedenheit meiner Schwester sei nur eine Phase, bis ein besonderer Mann in ihr Leben treten wird. Dieser wird dann das Ruder in ihrem Leben übernehmen und uns als Familie die ersehnte Ruhe bringen. Der erste Teil jenes Wahrtraums hat sich bereits erfüllt.
Gerade telefonierte ich mit meiner Schwester. Einerseits bringt sie mich mit ihren überzeichneten Schilderungen zum Lachen (sie hat da echt ein Talent, eindeutig gemeinsames Erbe unserer Mutter - einfach köstlich - ich liebe es!), anderseits giftet sie in ihrer Ambivalenz wieder gegen mich, sodass ich dann das Gespräch gern mal beende.^^
Beitrag von Laura_Maelle (Seite 168)Beitrag von Laura_Maelle (Seite 168)