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Welcher Generation gehört ihr an?

86 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Alter, Generation ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Welcher Generation gehört ihr an?

16.06.2023 um 19:45
Da Altersumfragen ja irgendwie daran kranken, dass sich die Ergebnisse jährlich ändern und man theoretisch immer wieder neu fragen müsste - hier mal ein anderer Ansatz.

Welcher Generation gehört ihr an? Und ich meine damit nicht die selbsternannte "letzte", sondern die gängigen Definitionen, wie sie beispielsweise bei Wikipedia aufgelistet werden:

Generation timeline.svg
Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/3e/Generation_timeline.svg/660px-Generation_timeline.svg.png

Für Deutschland gibt es leider keine eigene, hübsche Grafik. Der Babyboom setzte hierzulande einen Tacken später ein als in den USA, aber das ignorieren wir jetzt einfach mal.

Fangen wir an mit der "silent Generation". Sehr unwahrscheinlich, hier Mitglieder eben dieser zu finden. Ich vermute, selbst @Doors fällt da nicht mehr rein.

Gefolgt von den "Babyboomern", gezeugt und aufgewachsen während des Wirtschaftswunders, selbst aber wesentlich reproduktionsträger als die Elterngeneration. Man hat halt eher den Wohlstand erhalten und ausgeweitet, es blieb nicht allzu viel Zeit für Fortpflanzung. Außerdem wurde die Pille erfunden.

Es folgt Generation X, im Deutschen häufig auch "Generation Golf" genannt. Laut dem Autor des ebenso genannten Buches eine eher egoistische, hedonistische Generation.
Geht ihr d'accord? Oder fühlt ihr euch verunglimpft?
Wikipedia: Generation Golf#Inhalt

Dann kommen die Millennials - Generation Y. Folgt man der Zeitleiste in der Wikipedia, so werden die Artikel länger und kontroverser. Mutmaßlich hat man aber auch einfach mehr Daten über die jüngeren Leute. "Studiere etwas Gescheites, dass mal etwas aus dir wird." - Bei einigen war's sehr wahrscheinlich Soziologie.

Allmystery goes TikTok. Generation Z - die digital natives. Böse Zungen sprechen aber auch von Wohlstandverwahrlosung oder Faulheit, denn die Work-Life-Balance wird immer wichtiger. Haltlose Vorwürfe Älterer kontert man gekonnt mit "OK Boomer.".

Es folgt wohl Generation alpha. Die aktuell "letzte Generation". Startet dann etwa ab 2013 - da die Anzahl der mitschreibenden Forenteilnehmer also überschaubar sein dürfte wollte ich das erst nicht als Auswahlmöglichkeit einstellen. Andererseits existiert Allmystery seit 2002, ganze 21 Jahre! Also im Sinne der Zukunftssicherheit...Ein Klischee fällt mir jetzt aber leider keines ein.


Ich bin wirklich interessiert! Also haut raus.
Meiner Erfahrung nach ist das Forum eher älter geworden. Wie ich...und auch ihr! Junge Leute heutzutage nutzen vermehrt Smartphones für social media, Videos statt Text. Bestätigt sich mein Eindruck? Ist Generation Z hier überhaupt vertreten?

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silent Generation (*1928-*1945)
2 Stimmen (2%)
Babyboomer (*1946-*1964)
11 Stimmen (10%)
Generation X (*1965-*1980)
41 Stimmen (37%)
Generation Y (*1981-*1996)
54 Stimmen (48%)
Generation Z (*1997-*2012)
2 Stimmen (2%)
Generation alpha (ab *2013)
2 Stimmen (2%)

Welcher Generation gehört ihr an?

16.06.2023 um 20:18
hedonistisch ja, egoistisch nich so sehr.. wobei das eigentlich schwierig ist? weil Genuss ist oft etwas egoistisches?


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16.06.2023 um 20:52
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:wobei das eigentlich schwierig ist? weil Genuss ist oft etwas egoistisches?
Man kann die guten Dinge ja auch teilen - und so zusammen genießen. ;)

Mir fiel leider keine bessere "Beschlagwortung" zur Generation X ein...geprägt haben dürften diese Generation am ehesten die Golfkriege, die Dotcom-Krise und der islamistische Terror von 2001, nehme ich an.


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Welcher Generation gehört ihr an?

16.06.2023 um 20:54
Zitat von IlianIlian schrieb:geprägt haben dürften diese Generation am ehesten die Golfkriege
ich hab eigentlich nicht viel mitbekommen, aber ich kann mich genau dran erinnern dass ich ein mal Alpträume hatte dass wir angegriffen werden und Bomben auf uns fallen.. keine Ahnung wie ich das aus den Nachrichten so aufgenommen hatte... und ich bin 80 geboren da war ich noch Kind, das ist übel..


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Welcher Generation gehört ihr an?

16.06.2023 um 21:22
Jahrgang 1954, mithin Baby Boomer.
Zitat von IlianIlian schrieb:es blieb nicht allzu viel Zeit für Fortpflanzung
Na ja, für drei Kinder hat's gereicht. Ich bin ja kein Karnickel!

Ich schrieb schon mal über die Zeit, in der ich aufgewachsen bin:

Ich frage mich, ob Menschen dazu neigen, "die gute alte Zeit" zu idealisieren. Das mag daran liegen, dass man Unangenehmes gern vergisst und sich lieber nur an die angenehmen Seiten alter Zeiten erinnert. Das kenne ich eigentlich fast nur von Menschen, die so alt sind wie ich (68) oder älter. Aber scheinbar betrifft dieses Phänomen auch jüngere Leute.

Ganz sicher hängt es davon ab, wie die individuellen Lebensbedingungen waren, in welcher Position man gelebt hat. Der Sklave hat andere Erinnerungen als sein Herr, der Grossgrundbesitzer andere als sein Leibeigener, der Fabrikbesitzer andere als der Proletarier - weil sie zwar in gleichen Zeiten gelebt haben, aber unterschiedliche Erfahrungen machten und erinnern.

Wann soll denn "das Menschsein" einen höheren Stellenwert gehabt haben als heute? Vor 20 Jahren, vor 50, vor 80, vor 100 Jahren? Haben da tatsächlich alle Menschen in Deutschland so gelebt, wie wir es gern erinnern möchten und gehabt hätten?

Waren wir vernachlässigten Schlüsselkinder des Wirtschaftswunders wirklich besser dran als die heutigen Kinder mit Helikoptereltern? Haben sich alle Eltern mehr um alle Kinder gekümmert? Haben sich alle mehr um ältere Mitmenschen gekümmert? Waren die Arbeitsbelastungen geringer zu Zeiten des zwölf oder mehr Stunden-Tages? Spielten Effizienz und Nutzen weder zu Zeiten der industriellen Revolution noch in Wirtschaftswunderzeiten eine geringere Rolle?

So viele Fragen...

Aus meiner eigenen Familiengeschichte weiss ich, dass viele Familien auch in den "goldenen Wirtschaftswunderjahren" kaum zu Rande kamen. Muttern arbeitet in der Fabrik und geht abends oder am Wochenende putzen. Vattern arbeitet und hilft nach Feierabend auf dem Bau oder bei Reparaturen. Kinder tragen Zeitung aus oder Brötchen (vor der Schule). Die ganze Familie ackert und rackert und kommt doch nicht hoch. Einfach mal ältere Mitmenschen dazu befragen.

Was die "Ellenbogen" angeht - Konkurrenz um Arbeitsplätze und am Arbeitsplatz gab es vermutlich schon, seit die Arbeit erfunden wurde. Selbst Mobbing ist nichts neues, ebenso wenig wie Burnout. Hiess früher bloss "Schikane" und "Erschöpfung".
Doping am Arbeitsplatz durch Alkohol, Speed oder andere Substanzen lässt sich historisch ebenfalls weit zurück verfolgen.

Hinzu kam allerdings, dass Arbeitsrecht und Arbeitssicherheit, Unfall- und Gesundheitsschutz früher noch deutlich dürftiger waren.

Und nein - die Zeit des "Wirtschaftswunders" war mit Sicherheit nicht für alle gut. Nicht mal im "Goldenen Westen". Von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Adenauer-Eiszeit unter dem Damoklesschwert nuklearer Vernichtung mal ganz abgesehen.

Ich bin Jahrgang '54. Ein klassisches "Cold War Kid". Wenn man damit aufwächst, lernt man im Schatten der Bombe zu leben - so wie die Kinder, die zwanzig Jahre vor mir geboren wurden, lernten, mit den Bombennächten zu leben. Der Mensch gewöhnt sich an erstaunlich viel. Als Kalte Krieger haben wir jahrzehntelang damit überlebt, sind mit mit der Bombe ins Bett gegangen und wieder Erwarten morgens auch wieder neben ihr aufgewacht und zur Arbeit gegangen.

Einige "Jugenderinnerungen" finden Interessierte in meinem Blog, beispielsweise hier:

Outtake One – Josies Totenbuch (Beitrag von ThoFra)

Einfach noch mal eine proletarische Grossstadt-Kindheit und Jugend aus der "guten alten Zeit" ausgebuddelt:

Ich wurde 1954 in Hamburg-St.Pauli geboren. Mein Vater war Werftarbeiter, meine Mutter ging putzen, arbeitete in einer Fischkonservenfabrik, als Näherin, als Verkäuferin.

Mein Vater hatte, wie viele Kriegsteilnehmer, den Traum vom Häuschen im Grünen. Daraus ist nie etwas geworden: Krieg, Gefangenschaft, Wiederaufbau, Werftensterben, Arbeitslosigkeit, Alkohol, Krebs. Zu viele Gründe, warum ein Lebenstraum nicht Wirklichkeit werden konnte.

Ich hatte drei Geschwister: Knut, Jahrgang 1948, Heidemarie, 1950, Sonja, 1959.

Wir lebten in „kleinen Verhältnissen“ wie man damals sagte: Etagenwohnung, Ofenheizung, Eineinhalb Zimmer, Küche, Klo auf halber Treppe, Bad blieb ein Traum.

Abends wurde der Esstisch mit einem Flaschenzug unter die Küchendecke gehievt und wir vier teilten uns anfangs zwei durchgelegene Matratzen auf dem Boden. Erst später bekamen wir eine größere Wohnung, die beiden Mädchen und die beiden Jungs jeweils gemeinsam eine kleine Kammer, groß genug für die Betten und einen Kleiderschrank. Gebadet wurde Samstags in der Zinkwanne. Erst die Mädchen, dann die Jungs.

Es gab keinen Fernseher, kein Telefon, kein Auto. Ein Radio war meine Verbindung zur Welt, Quell von Inspiration und Sehnsüchten.

An meinen großen Bruder erinnere ich mich mit einer Mischung aus Bewunderung, Angst und Abscheu. Er war groß, stark und unberechenbar. Er schlug uns, belästigte uns sexuell – aber er war auch jemand, mit dem wir anderen drohen konnten.

Heide war ein Mutterersatz für mich und Sonja. Sie las uns Kleinen vor, sang für uns, wir durften uns an sie kuscheln, sie tröstete uns, wenn Vater und Mutter auf Schicht waren oder uns geschlagen hatten. Dafür bekam sie von Sonja und mir Zuckerwürfel, Kekse, Brausepulver, Dauerlutscher, die wir uns von unseren kärglichen Rationen absparten. Sie wurde fett und bekam schlechte Zähne.

Sonja war die kleinste, die ich zu beschützen hatte. Sie war so schön, so neugierig, so klug und flink, liebenswürdig zu jedem.

Wir vier waren die Hafenratten, wie uns unser Vater nannte. Wir waren gierig, bissig, ausgehungert, mutig, listig und gemein. Wenn wir etwas zum Haushalt beitragen konnten, haben wir es genommen. Auf dem Fischmarkt fiel Gemüse und Wurst vom Tisch, in der Speicherstadt waren Türen oder LKW-Planen nicht fest genug zu. Wir versuchten, den Nutten morgens die Handtaschen zu klauen, wir räumten Besoffene aus oder gingen hinterm Bismarck 175er ticken. Wir waren dreckig. Innen wie außen. Zerrissene Klamotten, zerrissene Seelen. Wir haben gestohlen, gelogen, geprügelt – und wurden geprügelt, mit der Hand, dem Gürtel, dem Kochlöffel, dem Teppichklopfer.

Knut war der Hauer, die dicke Heide die Vernünftige, ich der Träumer und Sonja die Plietsche, wie der Hamburger kluge Mitmenschen nennt.

Was ist aus uns geworden?

Knut hat eine Maurerlehre gemacht. In seiner Freizeit trieb er sich mit Leuten herum, die man damals als „Rocker“ bezeichnete. Leder, Bier, Fahrradketten. Dann kam ein Dezembertag 1970. Weihnachtsfeier, Glatteis, zuviel Alkohol und zuviel Tempo. Sein NSU, auf den er so stolz war, rutschte mit ihm unter einen querstehenden Sattelauflieger. Es gab damals keinen Unterfahrschutz. Nur mein relativ abgebrühter Vater hat ihn noch einmal sehen dürfen, bevor sie den Deckel zuschraubten. Mutter hätte das nicht überstanden.

Danach war absolut nichts mehr wie vorher. Es war unerträglich und führte dazu, dass ich von zu Hause abhaute, die Schule hinschmiss. Der Kronprinz, der eigentlich ein Tyrann war, war tot. Die elterlichen Hoffnungen auf den „einzigen, der es von dieser Bande noch zu etwas bringen wird“ waren unter einem LKW zerquetscht worden. Wir Geschwister, Opfer seiner Tyrannei, atmeten befreit auf, so hart es klingen mag.

Heidemarie, schon vorher eine tragische Gestalt, wurde nun die neue Hoffnungsträgerin. Eine Rolle, die sie völlig überforderte. Ich erinnere mich, wie sie, Friseurlehrling, sich Samstag abends in der Küche mit Hilfe von Freundinnen und geklauter Kosmetika aufbrezelte, bevor sie loszog, um in „Beatschuppen“ den Mann ihrer Träume zu finden. 80 Kilogramm Frustration im knappen Pulli und kurzem Mini. Entschlossen: „Heute wird es klappen!“ Wenn sie zurückkam, konnte ich sie heulen hören. Wieder kein Märchenprinz mit weißem Pferd – oder wenigstens VW-Porsche. Sie wollte raus und suchte verzweifelt jemanden, der sie von ihren Fesseln befreite, statt es selbst zu probieren. Sie passte sich an, fraß den Frust in sich hinein und der Frust fraß sie von innen auf.

Heute tuscheln meine Kinder „Moby Dick“, wenn sie von Tante Heide sprechen: Fett, bleich, haarlos und krank: Diabetes, offene Beine, Bluthochdruck, Atemnot. Keine Chance mehr zum weglaufen. Sie lebt in einer süddeutschen Kleinstadt mit einem Ekelpaket von Mann, der sie nicht liebt und züchtet Hunde.

Sonja war unsere kleine Prinzessin, so zart, so klug, so schön. Sie hat als einzige von uns Abitur gemacht, wollte studieren. Sie wäre so gern etwas geworden und ich hätte es ihr so gegönnt. Die falschen Cliquen, die falschen Männer, die falschen Drogen. Zu viele Schläge, zu viele Freier, zu viele Rasierklingen für meine kleine Schwester. Therapieabbrüche, Depressionen, Anschaffen in Kaschemmen in St. Georg und zwischendurch immer wieder Ochsenzoll. Die klassische Drehtürpatientin. Viele Versprechungen, viele Katastrophen, jedes Treffen mit ihr wird zum Desaster.

Ich ging fort, wollte raus aus der Enge, zur See, die Welt sehen und verändern. Den Kopf voll von Conrad, Traven und Guevara. Nun ja, ich schaffte es nur bis zum Job im Hafen, in dubiose Politzirkel, in nutzlose Kriege und wirkungslose Zeitungen. Ich ging fort und ließ meine Schwestern im familiären und privaten Elend und Scheitern allein. Sie hatte Angst um mich, wenn ich auf Demos war, wenn ich aus Bürgerkriegen schrieb. Ich hätte eher Angst um sie haben sollen. Vor allem um meine kleine Sonny. Ich hätte sie beschützen sollen und habe es doch nicht getan. Dieses Versagen quält mich heute noch.

Zu spät! Mein Weg führte, wie so oft, ohne Rücksicht über die Leichen anderer.

Heute bin ich scheinbar der Einzige, der die Familienhölle halbwegs unbeschadet überlebt hat.


Und die bösen "neuen" Medien, über die auch gern wortreich gejammert wird?

Ich stamme noch aus einer Zeit, in der man sich Infos aus Büchern anlesen musste, sich durch Papierberge in Zeitungsarchiven wühlen musste, tage- oder wochenlang auf Briefe warten musste, Fotos zwei Wochen brauchten, bis man sie entwickelt zurück bekam, man dicke Kataloge wälzen musste, um Dinge zu bestellen und Sonntags das Land geschlossen war.

Ich bin froh, dass diese Zeit vorüber ist und verfluche zumindestens was das www angeht, die Ungnade der späten Geburt.


Und die vollkommen verkommene Jugend?

Wir unterhielten uns als Zwölfjährige über Super-Acht-Fickfilme, trafen uns zum Mädchenbefingern im Kohlenkeller und soffen den Alten das Bier weg. Und was ist aus uns geworden?
Wissenschaftsjournalisten, Manager, Unternehmer, Gastronomen und Kulturschaffende.

Abgesehen davon, dass nicht ALLE Kinder und Jugendlichen so sind, müssen sie auch nicht so bleiben.


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Welcher Generation gehört ihr an?

16.06.2023 um 21:53
@Doors
Danke für den Beitrag - ich kannte ihn noch nicht! Und man merkt zweifelsohne: du bist Journalist, wirklich gut geschrieben!

Was ich für mich mitnehme, was gewissermaßen Hoffnung macht: früher war so Vieles schlechter, das wurde mir beim Lesen nochmal bewusst. Man hat zwischenzeitlich enorme gesellschaftliche und soziale Fortschritte gemacht. Und trotzdem ist das Land, entgegen der Unkenrufe so vieler, nicht vor die Hunde gegangen. Heute verspotten wir die von Gen Z geforderte 4 Tage Woche. Es würde mich nicht wundern, wenn die in 20 Jahren dann doch Realität geworden ist.

Aber dann doch was ganz anderes: wenn hier keiner trollt, ja wenn... Dann ist hier tatsächlich jemand noch älter als du. :D


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16.06.2023 um 21:54
Zitat von IlianIlian schrieb:Dann ist hier tatsächlich jemand noch älter als du. :D
Vielleicht ist es ein Ghost-Writer, der noch die Handy-Nummer von Napoleon im Notizbuch hat.


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17.06.2023 um 06:11
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:aber ich kann mich genau dran erinnern dass ich ein mal Alpträume hatte dass wir angegriffen werden und Bomben auf uns fallen.. keine Ahnung wie ich das aus den Nachrichten so aufgenommen hatte.
So ergeht es mir mit dem Vietnamkrieg. Der hat mich als Kind schon sehr beängstigt und da ich in den 60er Jahren geboren und aufgewachsen bin, habe ich selbst auch noch in vielen Kriegsruinen gespielt. Der Vietnamkrieg war etwas, das damals räumlich zwar weit weg war, das ich nur durch das Fernsehen kannte, doch Krieg an sich war wiederum immer noch nah genug, durch all das, was ich in meiner Kindheit noch sehen konnte und dem, was er hier, bei uns, hinterlassen hatte. Vor allem die Fernsehbilder von Kindern haben mich erschüttert und verfolgt, war ich ja selbst eines zu der Zeit.
Das war schon beängstigend für mich, dazu brauchte es auch nicht all der Erlebnisse und Erzählungen derer, die einen oder zwei Weltkriege überlebt hatten(die mich natürlich auch geprägt haben, wenn der eigene Vater z.B. erzählt, dass sein Freund direkt neben ihm erschossen wurde und er selbst um sein Leben rannte, macht das was mit einem), ich sah auch selbst Spuren dieser Zeit.


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Welcher Generation gehört ihr an?

17.06.2023 um 12:22
Ich weiß durch deine Umfrage nun, dass ich noch zur Generation X gehöre.


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17.06.2023 um 17:53
Zitat von IlianIlian schrieb:Aber dann doch was ganz anderes: wenn hier keiner trollt, ja wenn... Dann ist hier tatsächlich jemand noch älter als du. :D
Hier gab es mal Marianne48, und die Zahl 48 stand für ihr Geburtsjahr, wie sie mir verraten hatte.
Nun könnte ich ja verraten, wie alt ich bin. Ob ich das soll?


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17.06.2023 um 18:08
Zitat von emzemz schrieb:Ob ich das soll?
Das bleibt dir überlassen. ;)


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17.06.2023 um 19:29
Hmmm.......na gut.

Geboren 1964 - als drittes Kind eines Ehepaars. Vater Arbeiter....Mutter Arbeiterin,Hausfrau und Mutter eben.

Aufgewachsen im Arbeiterviertel - zwischen den Resten alter Kriegs-Flüchtlingsbaracken und sozialen Wohnsilos. Raue Sitten. Es zählte unter den Kindern und heranwachsenden meist das Recht des Stärkeren. Geld für neues Spielzeug war eh nie da, geschweige den für ein eigenes Fahrrad.

Also bauten wir uns unser Spielzeug meist selbst....das klaute wenigstens keiner.

Formen für den Sandkasten waren meist leere Nahrungsmittelbehälter.

Unsere Eltern drängten später auf eine solide Handwerker-Ausbildung, ham´wer ja gemacht.

Geld reichte meist nur für das Nötigste....
.
Ein Vorteil dieser Kindheit: Man lernte sich zu behaupten. Nachteil:Viel zu früh verlorene Zähne, ein paar Narben am Körper ( von mehr oder weniger scharfen Messern und abgeschlagenen Flaschen ).

Irgendwann dann mal den "Geburtsort" endgültig als Heimat akzeptiert - den Handwerksberuf an den Nagel gehängt, in die Schwerindustrie gegangen. Danach folgten in der Summe 23 weitere Jobs, überall mehr oder weniger was dazu gelernt. Das Aufwachsen im kalten Krieg wurde ja schon angesprochen...dann kam noch, weil ich es für erwähnenswert halte, Tschernobyl. Ab da war´s erstmal Essig mit der Liebe zur Natur.

Naja,und heute? Ein Leben umgeben von neuen Bedrohungs-Szenarien, Ängsten ( nicht zuletzt auch Verlustängsten,die sich früher maximal auf ein paar Mark Kleingeld in der Tasche einer verschlissenen Jeans begrenzten ) und ein Leben in einer beruflich gut gesicherten Position.

Letzere glaube ich meiner Herkunft verdanken zu können.....der Antrieb es stetig immer besser haben zu wollen steckte bei mir wohl schon bei der Einschulung in der weinroten Schultüte aus Samt-Imitat, mit dem großen weißen Hasen drauf.

War in meinem Leben früher alles besser? Wohl kaum, vieles war vielleicht einfacher, aus unserer Sicht, weil wir uns in den jungen Jahren der Tragweite unseres Tuns oftmals gar nicht richtig bewusst waren.....dass mag vieles als "einfacher" erschienen haben lassen, ja.

Das Kapitel mit den 15 Jahren Sauferei lass ich mal unausgeführt......ist ja auch vorbei.

Über alles dankbar bin ich meinen Eltern die sich für uns Kinder die Hände blutig geschuftet haben,um aus uns halbwegs was zu machen, um uns halbwegs vernünftig Brot und Kleidung bereit stellen zu können.

Einen Vergleich mit der heutigen Jugend verkneife ich mir...schlichtweg deshalb weil ich die eh kaum noch verstehe,und den "Missionars-Mantel" mit Heiligenschein oben drüber zieh ich mir nicht an, steht mir auch in keinster Weise zu.

Wir taten damals das, was wir als richtig empfanden - so wie es viele junge Leute heute auch tun. Nur haben wir uns nirgends fest geklebt, weder auf dem Asphalt, noch noch Tram-Gleisen...wenn wir wo kleben geblieben sind, später dann so ab 15 /16..war es meist in irgend einer schmierigen Spelunke, in welcher der ehrenwerte Herr Wirt auch an Minderjährige Alkohol ausgab, entweder gegen Bares, oder eben gegen ein eben erst abgekühltes Autoradio von Clarion. Oder wir waren auf irgend welchen Feten, wo wir wussten da sind Mädels OHNE ihre Freunde vor Ort.

Heute, mit knappen 60 - sehe ich vieles entspannter..."zurück blicken" mag manches mal amüsant sein, manches mal auch sinnvoll ( wenn es einen wieder "erdet") nach vorne schauen ist weniger amüsant, weil man weiß "nu gehts los, das letzte Lebensdrittel"....ABER - und das ist das Schöne daran - die Einstellung von damals ist nahezu identisch geblieben: "Machen wir das Beste daraus!"


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17.06.2023 um 20:14
Zitat von FunzlFunzl schrieb:Geboren 1964 - a
Dito.
Zitat von IlianIlian schrieb: Man hat halt eher den Wohlstand erhalten und ausgeweitet, es blieb nicht allzu viel Zeit für Fortpflanzung. Außerdem wurde die Pille erfunden.
Mich ärgert diese Beschreibung , weil sie so oberflächlich ist. Unsere Eltern und Großeltern waren oftmals traumatisiert durch die Kriegserlebnisse im 1. und/oder 2. Weltkrieg.
Meine Kindheit war keine glückliche in Wohlstand, der musste in dieser Zeit erstmal erarbeitet werden, wir Kinder waren da oft auf uns allein gestellt, weil die Eltern arbeiten gingen, um uns über die Runden bringen zu können, vor allem in meinem jüngsten Jahren, wir waren Schlüsselkinder.

Meine Eltern sind beide durch ihre eigene Kindheit im Krieg traumatisiert und das hat sie ihr Leben lang begleitet und es hat auch uns Kinder mit geprägt und das auf keine angenehme Weise.
Mir ging es als junger Erwachsener nicht gut, weil ich diesen ganzen Scheiß in mir hatte und da ich das nicht weiter geben wollte, an eine weitere Generation habe ich u.a. keine Kinder gewollt.


Und heutzutage werden oft die Boomer wegen fehlender Kinder angegriffen (kenne ich selbst), doch warum dem so ist, hat so manches Mal seine nicht so schöne Vorgeschichte.


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Welcher Generation gehört ihr an?

18.06.2023 um 08:24
Jahrgang, siehe links

Nach dieser og Tabelle wäre ich Generation X. In der deutschen Zeitleiste wäre ich wohl noch gerade ein Boomer.

Aufgewachsen in halbwegs wohlgehüteten und relativ gut situierten Verhältnissen, kann ich sagen, dass es mir wohl ganz gut erging. Reich waren wir nie und Geld fehlte oft, aber schlecht ging es uns nie und es fehlte an nix. Mein Vater war Arbeiter, meine Mutter Angestellte. Aufgewachsen bin ich überwiegend auf dem Hof und in der Landwirtschaft meiner Großeltern. Mit allen Vor- und Nachteilen, die sowas so mit sich bringt.

Ich hatte nicht so viel auszustehen, trotz vieler verkorkster Familiendynamiken und -strukturen und Vorurteilen und Gewohnheiten. Rebellieren konnte ich in den 80ern recht einfach mit langen Haaren und schwarzen Klamotten und Kajalstift und "Gruftmucke". Die wildeste Tat in meiner Jugend gegen meine Familie war der Entschluss, Abi zu machen, was tatsächlich Entsetzen und Stirnrunzeln und Familiengespräche auslöste :) Dass ich dann Zivildienst machte, wurde schon relativ gelassen hingenommen und als ich studieren ging, wurde fast gar nichts mehr gesagt :) Später wurden genau diese Tatsachen dann stolz in der Gegend herumerzählt.

Dass ich noch heute viel auf Konzerten und Festivals und in Clubs zu finden bin, löst bei meinen Eltern weiterhin Irritation aus, aber sie sehen meine gesicherte Existenz und denken sich ihren Teil :) Meine Kinder hingegen (Generation Z), finden das durchaus gut, auch wenn sie selbst gänzlich anders ticken. Aber da sie ja mit dieser Facette ihrer Eltern aufgewachsen sind, dies durchaus auch verinnerlicht haben, kommen sie sogar manchmal mit. Heutzutage sogar freiwillig :) Sie wissen das auch zu schätzen, auch wenn sie manchmal selbst ein wenig irritiert gucken :)

Meine Kinder hatten da nicht mehr soviel, wogegen sie rebellieren konnten oder mussten. Ob das was mit ihnen macht, und wie sich das langfristig auswirkt, wird sich zeigen. Ihre Existenz ist durch ihre Eltern durchaus gesichert. Was sie langfristig damit anstellen, bleibt abzuwarten. Ihre Haltung zum Leben ist unserer/meiner gar nicht so unähnlich, aber man merkt schon einfach, dass diese Generation weniger Perspektiven hat und ihre Ideale und Ziele anders steckt und stecken muss.


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18.06.2023 um 09:44
Zitat von SyringaSyringa schrieb:Mich ärgert diese Beschreibung , weil sie so oberflächlich ist.
Ich wollte keinem, auch nicht dir, mit dem Text zu nahe treten. Klar war das bewusst etwas provokant verfasst, da hast du Recht.
Vorhalten oder moralisieren wollte ich damit jedoch nicht. Tut mir Leid, wenn das so bei dir ankam.


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18.06.2023 um 10:27
@Ilian
Alles okay. 🙂Ich habe im Laufe der Zeit so viele Beiträge gelesen (allgemein, nicht auf Allmy allein bezogen) wo oft die Kinderlosigkeit Thema war, die sich gegen Boomer richteten.Da bin ich mittlerweile so weit, dass ich meinen persönlichen Senf dazu geben möchte.
Auch um mal einen anderen Blick auf die Generation zu geben.


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18.06.2023 um 11:20
Zitat von SyringaSyringa schrieb:hat so manches Mal seine nicht so schöne Vorgeschichte.
..was auch der Punkt ist was die Wenigsten hören / wissen wollen. Das ist zumindest meine (Lebens-)Erfahrung.

Meine Eltern - ebenfalls in Kriegszeiten geboren und aufgewachsen - Mutter als Kind mit ihrer Mutter und ihren anderen Geschwistern auf der Flucht, mein Vater ohne Vater ohne Vater aufgewachsen ( der musste in einen Krieg gehen, den er gar nicht wollte ).

Die "Elternzeit" meiner Eltern war also auch, wie die sehr vieler, vom Krieg geprägt. Stets bemüht, uns Kindern vieles von dem zu ermöglichen worauf sie selbst in ihrer Kindheit verzichten mussten hatten beide ein entsprechend anstrengendes Leben.

Zurück drehen kann man ja die Zeit nicht - was geschehen ist, bleibt in der Geschichte.

Stelle ich mir heute die (eigentlich fast schon sinnfreie ) Frage: " Funzl wärst du viel lieber in einem reichen Elternhaus geboren worden?" dann kann ich diese Frage nur Vorurteils-beladen mit einem "Nein" beantworten.

Warum mit einem nein? Ganz einfach: Ich würde mich dann mit den "reichen Kindern" aus dieser Zeit vergleichen, und vor allen mit dem, was aus denen ( zumindest aus vielen von denen ) heute geworden ist: Geldgierige, skrupellose Egoisten. Etwas, was ich nie sein wollte...nicht zuletzt deshalb weil ich in meiner Kindheit oftmals so sein musste, um über die Runden zu kommen.


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18.06.2023 um 11:57
Zitat von FunzlFunzl schrieb:Mutter als Kind mit ihrer Mutter und ihren anderen Geschwistern auf der Flucht
Meine Schwiegermutter ebenfalls, auf der Flucht fast verhungert, was körperlich zu Spätfolgen führte , sie ist leider auch nicht alt geworden.
Das hat geprägt, auch ihre Erziehung. Mein Vater hat auch Hunger leiden müssen als Kind, musste schon sehr früh körperlich hart arbeiten. Da er noch in der Entwicklung war, hat auch das körperliche Spuren hinterlassen, von psychischen ganz zu schweigen.
Und das hatte natürlich auch Einfluss auf unsere Entwicklung und Erziehung.


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18.06.2023 um 12:21
Zitat von SyringaSyringa schrieb:Und das hatte natürlich auch Einfluss auf unsere Entwicklung und Erziehung.
Absolut. Werd ich nie vergessen da war ich 10: " Papa, ich will ein Fahrrad!"

"Soso, ein Fahrrad willst du? Dann mach was dafür...geh Wurfzettel austragen, oder zu mir mit in die Arbeit - helfen. Hast du die Hälfte vom Geld zusammen...reden wir weiter"

Was den Hunger betrifft.....gab meist nur einfache Küche....dafür aber immer mit frischen Gemüse und Obst. Dem Gemüsegarten meiner Großeltern ( ebenfalls Flüchtlinge, Opa 7 Jahre in Gefangenschaft) sei Dank.

Nach der Grundschule ging es immer direkt zu Oma - 2 KM durch den Wald - meist bergauf....mit knurrenden Magen. Da Vater und Mutter ganztags gearbeitet haben, gingen wir Kinder nach der Schule immer zu Oma. Meine Großeltern fanden nach dem Krieg Arbeit auf einem großen Pferdegut. Oma als Magd, Opa als Pferdepfleger.

Bei Oma dann Mittagessen gehabt - danach Schularbeiten - waren die fertig, ging es rüber zu Oma...irgendwas bei ihrer Arbeit auf dem Gut helfen..ich war meist im Schweinestall.....bei die Ferkels :lv:

So gegen 16:00 Uhr dann ging es heimwärts....45 Minuten wieder durch den Wald....diesmal nur bergab. Immer auf der Suche nach einem neuen Abenteuer,was den Nachhauseweg oftmals unnötig verlängerte. Zum Leidwesen von Mutter, die "mit den Abendessen" wartete....oftmals gab es dann kein Abendessen mehr für uns, weil Mum "fertig werden wollte"...dieser Umstand erzog uns zur Pünktlichkeit - mehr oder weniger.

Im Herbst ( und im Winter ) wurde auf dem Nachhauseweg durch den Wald Holz und Zapfen gesammelt - als Brennstoff für den heimischen Durchbrandofen ( Holz - Kohle - Restmüll ) ......um das etwas zu erleichtern wurde der Schlitten im Winter früh morgens mit zur Schule genommen - dann nach der Schule mit "hoch zu Oma", um ihn dann auf dem Heimweg als Transporterleichterung für den mehr oder weniger vollen Jutesack zu nutzen.

Klar, war anstrengend - und mehr als einmal guggten wir dann neidisch auf das eine oder andere Haus, vor dem nicht selten die Heizöllaster standen, um deren Öltanks zu befüllen. Auf der anderen Seite schwillte uns die Brust wenn uns Paps für die neue "Lieferung" ein dickes Lob aussprach, und uns ein 10 Pfennigstück als "Belohnung" in die Hand drückte.

Durchaus möglich das meine Kindheit meine heutigen Sammler-Leidenschaften ( und mein heutiges Übergewicht ) prägten...aber es ist wie es ist - gut. Zumindest glaube ich das es gut ist.


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19.06.2023 um 10:31
Zitat von SommergoldSommergold schrieb:Ich weiß durch deine Umfrage nun, dass ich noch zur Generation X gehöre.
Geht mir auch so. Juhuu, ich bin gar kein Boomer.... Glück gehabt....

Was mir im Vergleich zu Kindern/Jugendlichen der heutigen Zeit auffällt: obwohl ich meine Mutter als recht bemutternd und besorgt wahrgenommen habe, hatte sie trotzdem damals kaum Bedenken gehabt, mich den ganzen Nachmittag allein draußen herumstreifen zu lassen. Da es damals noch keine Handys gab, war ich stundenlang nicht auffindbar oder erreichbar. Trotzdem hatte das damals keine Besorgnis ausgelöst. Auch meinen Schulweg habe ich immer unbeaufsichtigt zurückgelegt (fast immer per Fahrrad). Meine Eltern wären nie auf die Idee gekommen, mich dort mit dem Auto hinzufahren.


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