Welcher Generation gehört ihr an?

Funzl schrieb:Absolut. Werd ich nie vergessen da war ich 10: " Papa, ich will ein Fahrrad!"

"Soso, ein Fahrrad willst du? Dann mach was dafür...geh Wurfzettel austragen, oder zu mir mit in die Arbeit - helfen. Hast du die Hälfte vom Geld zusammen...reden wir weiter"

War bei mir auch so, alles außer der Reihe musste erarbeitet werden durch irgendwelche Sonderaufgaben.

Funzl schrieb:Da Vater und Mutter ganztags gearbeitet haben, gingen wir Kinder nach der Schule immer zu Oma.

Meine Eltern haben auch beide gearbeitet, meist in verschiedenen Schichten, so dass sie selbst sich gegenseitig kaum gesehen haben, (ich kann mich noch an die NAchrichten erinnern, die sie sich gegenseitig auf Zetteln hinterließen) ,aber es war meist einer von beiden zu Hause. Allerdings in der Mittagszeit war immer ein Zeitfenster von ca. 2 Stunden), wo keiner von beiden da war und wo wir (mein Bruder und ich) oder ich ganz alleine waren. Ich kam oft von der Schule in eine leere Wohnung und habe auch früh gelernt, mir selbst mein Essen zu machen.
Mein Mann ist mit einer allein erziehenden voll berufstätigen Mutter (seit seiner Schulzeit ab der vierten Klasse) aufgewachsen und hat in jungen Jahren frühzeitig gelernt, für sich und seine jüngere Schwester zu sorgen, was das Essen und die Aufsicht anging.

martenot schrieb:hatte sie trotzdem damals kaum Bedenken gehabt, mich den ganzen Nachmittag allein draußen herumstreifen zu lassen. Da es damals noch keine Handys gab, war ich stundenlang nicht auffindbar oder erreichbar. Trotzdem hatte das damals keine Besorgnis ausgelöst. Auch meinen Schulweg habe ich immer unbeaufsichtigt zurückgelegt (fast immer per Fahrrad). Meine Eltern wären nie auf die Idee gekommen, mich dort mit dem Auto hinzufahren.

Ich bin mitten in der Stadt groß geworden und bin von klein auf immer allein zur Schule gegangen oder mit dem Rad gefahren und damals war es auch schon gefährlich. Eine Schulkameradin in der Grundschule ist vor meinen Augen tot gefahren worden.
Doch auch danach gab es niemanden, der mich da hin gefahren oder begleitet hätte. Meine Eltern waren unter ganz anderen Umständen aufgewachsen, die noch um einiges lebensbedrohender waren, ich glaube, danach war die damalige Zeit, auch wenn viel passieren konnte, eine relativ leichte Zeit, zu dem, was vorher war.

Wo ich mich manchmal aufhielt oder mein Bruder, das war ihnen auch nicht immer bekannt, besonders wenn wir mit unserern Freunden und Fahrrädern unterwegs waren. Hauptsache war, dass wir pünktlich zur angegeben Zeit zu Hause waren. Wenn nicht, dann gab es wirklich Ärger. Die Zeit dazwischen waren wir irgendwie frei und es ist auch gut, dass die Eltern nicht immer wussten, was mir gemacht haben, da war auch sehr viel Blödsinn dabei, der schlimm hätte enden können.
Wobei ich da auch von meinem Vater, aus seiner eigenen Kindheit, später einige Geschichten gehört habe,und was er so alles angestellt hat, da waren wir fast Engel dagegen.

Syringa schrieb:Ich bin mitten in der Stadt groß geworden und bin von klein auf immer allein zur Schule gegangen oder mit dem Rad gefahren und damals war es auch schon gefährlich.

Ich bin zwar "nur" über Kleinstadtstraßen gefahren, aber auch dort konnte viel passieren. Trotzdem hatte seltsamerweise niemand ernsthaft Angst gehabt, dass mir etwas hätte passieren können. Ich bin auch schon recht früh nachmittags allein ins Schwimmbad geradelt und habe mich dort viele Nachmittage lang allein oder mit Freunden aufgehalten. Niemand schien besorgt zu sein, dass man auch hätte ertrinken können. Und niemand wäre auf die Idee gekommen, mich zu meinen Freizeitaktivitäten zu chauffieren: entweder, ich schaffte den Weg allein mit dem Fahrrad, oder es ging eben nicht.

Syringa schrieb:War bei mir auch so, alles außer der Reihe musste erarbeitet werden durch irgendwelche Sonderaufgaben.

Ich habe damals gejobbt, um mir eigene Wünsche zu erfüllen. Ich erinnere mich noch an einen Job in einer Fabrik, den ich für mein damaliges jugendliches Alter recht hart fand: Wechselschichten Tag oder Nacht, an Sonntagen 12-Stundenschichten, wenige Arbeitsschutzmaßnahmen, dazu kamen raubeinige Kollegen, die sich literweise Bier reinschütteten während der Arbeitszeit.

@Ilian
X

Durchaus egoistisch und hedonistisch; .. aber es ist auch gut für alle anderen, wenn es mir gut (genug) geht. ;)

Heißt, in meinem Egoismus ist auch viel Altruismus drin. ^^

Syringa schrieb:habe ich selbst auch noch in vielen Kriegsruinen gespielt.

Daran erinnere ich mich auch noch. Außerdem hat es in meiner Jugend noch viele Kriegsinvalide gegeben. Männer mit nur einem Bein oder einem Arm waren damals häufig zu sehen, auch mein Großvater war einer davon. Ich erinnere mich, dass ich damals mehr oder weniger der Ansicht war, dass es eben typisch für ältere Männer wäre, dass man nicht mehr alle Gliedmaßen hat.

martenot schrieb:Ich habe damals gejobbt, um mir eigene Wünsche zu erfüllen. Ich erinnere mich noch an einen Job in einer Fabrik, den ich für mein damaliges

In dem Alter, hatte ich dafür keine Zeit, meine Eltern haben dafür gesorgt, dass ich anderweitig beschäftigt war und geschult wurde. Ich habe sehr viel Zeit im Konservatorium verbracht, was nicht auf meinem Wunsch geschah.
Dazu war Sportunterricht angesagt im Sportverein, was ich mir auch nicht ausgesucht habe. Erst der Schwimmverein geschah auf meinem Wunsch.
Dann waren wir in der Kirchengemeinde sehr engagiert, und es gab zwei fixe Termine unter der Woche, dazu noch unregelmäßige andere Treffen, je nachdem was gerade anlag und organisiert werden musste,auch nicht auf meinen Wunsch, aber da wurde nicht nach gefragt.

martenot schrieb:Außerdem hat es in meiner Jugend noch viele Kriegsinvalide gegeben. Männer mit nur einem Bein oder einem Arm waren damals häufig zu sehen, au

Ja, daran kann ich mich auch erinnern, aber damit habe ich mich nicht so richtig auseinander gesetzt, im Gegensatz zu den Contergan Geschädigten, wo eben auch Kinder betroffen waren zu der Zeit. Da hab ich mir mehr Gedanken drüber gemacht, weil sie in meiner Altersgruppe waren bzw. sind.

Syringa schrieb:Da hab ich mir mehr Gedanken drüber gemacht, weil sie in meiner Altersgruppe waren bzw. sind.

Ich hatte damals recht viel Kontakt zu älteren Leuten, weil diese zum Verwandtenkreis und zu den Bekannten meiner Eltern gehört hatten. Außerdem hatte ich damals eine "ältere gute Freundin". Das war eine ältere Dame, die Leiterin der Stadtbücherei. Sie saß immer gern in ihrem Büro in einem Sessel, und ich habe sie dort besucht. Wir haben uns oft ausführlich über "Gott und die Welt" unterhalten, über Reisen, Musik und Bücher.

martenot schrieb:Das war eine ältere Dame, die Leiterin der Stadtbücherei. Sie saß immer gern in ihrem Büro in einem Sessel, und ich habe sie dort besucht. Wir haben uns oft ausführlich über "Gott und die Welt" unterhalten, über Reisen, Musik und Bücher

Das wäre ein Traum für mich gewesen, ich habe immer schon gern gelesen und Buchhandlungren und Bibliotheken gern besucht. Wenn ich da jemanden gekannt hätte, wäre ich da auch oft zu Besuch gewesen.
Mit älteren Leuten war ich früher auch oft zusammen, weil in meiner Familie hier vor Ort nur mein Bruder und ich als Kinder vorhanden waren, alle anderen lebten weiter weg. So war ich oft mit Großeltern mütterlicherseits und deren Geschwistern zusammen, weil die wiederum fast alle hier wohnten.

Millenial, was toll ist, so kann man Boomer und Zoomer parallel verachten :troll:

univerzal schrieb:Millenial, was toll ist, so kann man Boomer und Zoomer parallel verachten :troll:

Ist es denn wichtig, Menschengruppen zu verachten? Mir liegt das bislang ncht, aber es scheint im Trend zu sein. Letztlich kann man ja alle verachten, die nicht zur eigenen Kohorte gehören, aber bringt das was? Was bringt es einem?

martenot schrieb:Was bringt es einem?

In der Regel lamentierende Zeitgenossen, die auf einen flotten Spruch gleich losheulen. Hättest du noch ein Katzen-/Hunde-/Blumenava würde ich mich just wie auf FB fühlen :troll:

univerzal schrieb:Hättest du noch ein Katzen-/Hunde-/Blumenava würde ich mich just wie auf FB fühlen :troll:

Vielleicht lässt sich die Frage ja auch ohne heulheul und lamentolamento trotzdem ansprechen. Es interessiert mich tatsächlich, was viele Menschen so reizt am Verachten anderer Leute und Gruppen.

martenot schrieb:Es interessiert mich tatsächlich, was viele Menschen so reizt am Verachten anderer Leute und Gruppen.

Mein Lieber, mach da jetzt keine hochphilosophische Frage daraus, Generationskonflikte kennen wir Menschen seit dem Altertum, ist nichts Ungewöhnliches. Und vermutlich auch nicht vergleichbar, mit anderem gruppenbezogenen Wasweißich. Aber sei dir versichert, ich drangsaliere weder Boomer noch Zoomer, ich hupe sie lediglich von der Straße :D

Generation y

Ich bin schließlich erst 23 oO

univerzal schrieb:so kann man Boomer und Zoomer parallel verachten :troll:

Ob sich sowas für einen Mod gehört ? Finde es bedenklich das du Leute verachtest , aber selbe Kommentare wohlmöglich woanders
sanktionierst.

martenot schrieb:Was bringt es einem?

Kann ich auch nicht nachvollziehen, ich mit meinen Fliederava , und dazu mit Fliedernick, hehe.
Bei FB war ich allerdings nie, sorry.

itfc schrieb:Ob sich sowas für einen Mod gehört ?

Das überlass mal brav mir, was sich gehört. Wenn du es für sanktionswürdig hältst, kannst du meine Beiträge melden, aber das dürftest du ohnehin noch wissen :cool:

Syringa schrieb:Kann ich auch nicht nachvollziehen.

Mir ist es immer fremd gewesen, bzw. ich habe mir immer schwer getan, Menschen gruppenartig als irgendwie einheitlich wahrzunehmen. Deswegen fällt es mir schwer, da irgendeine pauschale Abneigung zu entwickeln (und ich habe auch keine Motivation dazu). Ich tendiere eher dazu, die meisten Menschen individuell wahrzunehmen. Klar gibt es Leute, die mir sympathischer sind als andere, aber meistens hat das einen individuellen Grund oder Gründe.

Vielleicht liegts auch an meiner Generation. Ich erinnere mich, dass wir oft dazu angehalten worden sind, keine Vorurteile zu entwickeln, bzw. sie zu erkennen und abzubauen.

martenot schrieb:Daran erinnere ich mich auch noch. Außerdem hat es in meiner Jugend noch viele Kriegsinvalide gegeben. Männer mit nur einem Bein oder einem Arm waren damals häufig zu sehen

Stimmt. Wenn ich das lese kommen wieder Kindheits-Erinnerungen hoch. Stichwort "Versehrten-Fahrstuhl" oder
" Krankenfahrstuhl" z.B. von Meyra...mit den beiden Armhebeln.....weil keine Beine mehr da waren.
"Papa, warum hat der Mann da keine Beine mehr?"

"Er hat seine Beine im Krieg verloren!"

"Hat er nicht danach gesucht, wenn er sie verloren hat?"

^^

martenot schrieb:Vielleicht liegts auch an meiner Generation. Ich erinnere mich, dass wir oft dazu angehalten worden sind, keine Vorurteile zu entwickeln, bzw. sie zu erkennen und abzubauen.

Keine Ahnung. Ich beurteile Menschen nicht nach ihrer Generation, jeder Jeck ist anders.