Wie der Eine oder Andere schon schrieb, ist die Wahrnehmung der Realität eine ziemlich subjektive Sache ( .. kann man innerhalb dieses Denkansatzes zB ganz gut nachvollziehen, warum das so ist:
Wikipedia: Konstruktivismus (Philosophie) ), und es ist auch im Großen und Ganzen kein großes Ding, jedem seine eigene Weltsicht zu lassen. So sind wir Menschen seit vielen zig Tausenden Generationen evolutionär drauf geprägt, auch wenn das natürlich lange Zeit nur innerhalb kleiner Gruppen nötig war, und heute ob der hochkomplexen Gesellschaften, in denen wir leben, viele offenbar etwas zu sehr überfordert.
Darauf fußt ja auch die liberale Weltanschauung, und diese hat sich seit vielen Jahren -besonders in den "demokratisch" geprägten Ländern- gut bewehrt. Jedem Tierchen sein Pläsierchen, wie es so schön heißt - zumindest solange es nicht das Leben anderer Mitmenschen zu sehr tangiert, und es sie nicht zu viel Überwindung kostet, die Extrawürste mitzutragen.
Schwierig wird es allerdings, wenn solche wenig kohärenten Weltanschauungen (um es mal besonders diplomatisch auszudrücken) anfangen den Rest der Gesellschaft zu belasten, weil sie zB keinen Mehrwert bringen, aber nur Verwirrung stiften, weil sie unangemessen viel Ressourcen aller Art verbrauchen, aber der Gesellschaft kaum bis gar keinen Nutzen bringen, etc. Das stößt dann schnell an die Grenzen des liberalen Zeitgeistes, und kann zumeist nur mit Ablehnung beantwortet werden.
Ich würde mich also durchaus leicht überzeugen lassen; bin ja ohnehin zu jedem Blödsinn bereit, wie hier auch schon länger bekannt sein dürfte .. aber wo genau ist der Nutzen für die Gesellschaft; wo sind die Vorteile, die die Kosten solch einer Sprachreform rechtfertigen würden, usw..? Weiß nicht, sehe ich nicht. Vllt kann
@Schnapspraline mal zur Abwechslung etwas mehr Zähl-, und Greifbares zu seinen Ideen beisteuern, dann kann man ja mal sehen .. nur Mut. :]
Ansonsten sei jedem, der sich mit solchen oder ähnlichen Thematiken tiefer beschäftigen möchte, diese Vorlesungsreihe hier ans Herz gelegt; es ist zwar jetzt nicht explizit zum Thema, umfasst aber viele wichtige Aspekte rund herum, also lohnt durchaus in dem Zusammenhang:
Spoiler
Themen: Grundideen der feministischen Sprachkritik, Bedeutung vs. Wortassoziationen, generischer Plural, wissenschaftstheoretische Kritik an Studien der Gender-Befürworter (Repräsentativität, Replizierbarkeit, Sprachmagie etc.), Mythos Stereotype und "Male Bias", aktivistische Wissenschaft (myside bias, publication bias, media bias etc.), Grammatik und Gerechtigkeit, praktische Probleme der Gender-Formen (Einheitlichkeit, Lesbarkeit, Lernbarkeit, Verständlichkeit), Gendern als Soziolekt der progressiven Elite, die Exklusivität der inklusiven Sprache, Geschlechtergerechtigkeit: Ziele vs. Mitel, autoritäre Sprachpolitik, Kulturkampf, Sprache und Identität.
Vorlesung "Bullshit-Resistenz. Einführung ins kritische Denken" an der Universität der Künste Berlin (UDK) im Sommersemester 2023.
Vorlesung 14. "Sondersitzung: Gendern"

Vorlesung "Bullshit-Resistenz" (2023, UDK Berlin) 14. "Sondersitzung: Gendern"
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Spoiler: wir lernen alle immer noch dazu, also immer schön Sachte mit Forderungen^^