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Was wollen Verschwörungsideologen eigentlich erreichen?

7.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Verschwörung, Ken Jebsen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was wollen Verschwörungsideologen eigentlich erreichen?

07.05.2014 um 08:44
@JohnDifool
Toller Beitrag, sehr schön die Unterschiede aufgezeigt an einem simplen Beispiel aber genau so sieht nahezu jeder Gesprächsverlauf aus. Sehr gut auf den Punkt gebracht.

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Was wollen Verschwörungsideologen eigentlich erreichen?

07.05.2014 um 09:06
Wenn in diesen Medien gleichgeschaltet eine bestimmte Richtung propagiert wird, dürfte das zumindest einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung betreffen. Nimm z.B. diesen Artikel hier: http://www.bild.de/politik/ausland/ukraine/wie-nah-ist-der-krieg-immer-mehr-warnungen-35838566.bild.html (Archiv-Version vom 07.05.2014)
Ah, die Bildzeitungs-Keule .... :D
Sicher wird es immer Leute geben, die ganz freiwllig und bewusst sich auf eine Informationsquelle beschränken, die ihrem intellektuellen Horizont angemessen erscheint.
Aber muss man das "den Mainstream-Medien" ankreiden, die insgesamt doch eine Meinungsvielfalt abbilden. Vereinfacht: Niemand schreibt einem vor, nur die BILD zu lesen. Möchte ich Informationen über ein Thema, habe ich immernoch selbst die Verantwortung dafür, mir meine Quellen zu suchen und meine Meinung zu bilden. Man nennt das "mündigen Bürger". ;)
Die Leser, und das sind sicherlich mehr als die von alternativen Informationsquellen wie Spätabend-Dokus, lesen täglich, dass Russland der Aggressor ist, sie hören es täglich im Radio, sehen es täglich im TV und im Netz.
Heute Nachmittag im RBB-Rundfunk, Radio1, Interview mit einem Korrespondenten in der Ost-Ukraine: "Auch wenn Putin anfangs auf die Separatisten Einfluss hatte, dann hat den den jetzt augenscheinlich nicht mehr, die Bewegung hat sich verselbständigt".
Radio1 ist einer der am häufigsten gehörten Sender in Berlin.

Hier Artikel einer der meistgelesenen Zeitungen Berlins:
http://www.berliner-zeitung.de/newsticker/analyse---kiew-fuehrt-krieg-gegen-uns-,10917074,27034768.html (neutraler Bericht von den ostukrainischen Separatisten)
http://www.berliner-zeitung.de/meinung/kolumne-deutsche-politik-in-der-ukraine-1914-18,10808020,27034016.html (Archiv-Version vom 05.09.2014) (Rückblick auf Deutsch-Ukrainische Geschichte)
http://www.berliner-zeitung.de/meinung/leitartikel-zur-ukraine-glaubwuerdige-strategische-partnerschaft,10808020,27024774.html (Leitartikel dazu, ob Putin den Krieg will)
http://www.berliner-zeitung.de/newsticker/reportage---nach-slawjansk--da-ist-krieg--,10917074,27021110.html (Bericht aus Slawjansk)
Dies nur Artikel aus den letzten Tagen.
....
Sowie einige Interviews mit Matthias Platzek bezüglich der Ukraine-Krise, die im RBB und auch ÖR-Fernsehen gelaufen sind.
...

Wie schonmal gesagt: Ich habe den Eindruck, dass diejenigen, die über ein Meinungsdiktat in der Mainstreampresse klagen, diese Presse nicht verfolgen. Gerne schränke ich nun ein, dass ausschliesslicher Konsum von BILD und Nachrichten in den Hauptsendezeiten ein bestimmtes Bild der Lage erzeugen können. Aber war das je anders? Ich erinnere nur mal an die Zeiten der Studentenunruhen in Deutschland, Italien und Frankreich ....
Schon immer wurde in diesen Medien das einfache, konservative Weltbild bevorzugt. Und da wir dem Westen angehören, können wir nicht anti-westlich argumentieren, oder so ähnlich. Traditionelle Verbündung mit den USA/Nato und so weiter, Du weisst.
Aber:
Keine Zeitung, keine website und kein Radiosender können verpflichtet werden, alle Meinungen abzubilden, und niemand wollte das wohl verlangen. Das nennt man auch "Meinungsfreiheit". Oder erwartest Du, in der taz einen Leitartikel pro Atomkraft, pro Irakkrieg und anti Emanzipation zu lesen? Oder bein Greenpeace etwas über den Sinn von Konsum und Müllptoduktion? Oder bei PETA irgendwas, was für die Massentierhaltung spricht?

Meinungsdiversität stellt sich nur ein, wenn man sich für verschiedene Meinungen überhaupt interessiert und Zeit dafür aufwendet, Quellen zu finden und zu vergleichen. Schwierig in Zeiten der youtube-Aufnmerksamkeitsspanne von 2 Minuten und Nachrichten, die mit Twitter-Formaten auskommen müssen.

Da kommt einem ein Ken Jebsen mit seinen minutenlangen Wortlawinen, in denen alles und nichts angesprochen und miteinander verknüpft wird, gerade recht. Der suggeriert wernigsten irgendein Auskennertum, "hey, ich weiss bescheid, woher die Nazis die Idee zur Holocaust-Propaganda hatten! Mir kannste nix vormachen!" - und kommt dabei doch auch nicht über Wikipedia-Information hinaus. Tut aber so, als wäre das irgendein exklusives Insider-Wissen.
So wird von einigen Mainstreammedien-Meinungsdiktatur-Kritikern Wissen und Information vorgetäuscht ... zur Not halt auch, indem die Quellen verschleiert werden müssen, weil man ja sonst sofort ermordet werden würde. Hatten wir hier auch gerade erst wieder ;)

Aber keine Bange: Der Dame, die Politaia und Kopp empfahl, habe ich meine Meinung kundgetan. Mein Gesichtsausdruck dürfte schon genügt haben ... aber um Worte bin ich nun auch nicht gerade verlegen.
:troll:

Ich zweifle also an, dass es eine umfassende, bewusst gesteuerte Meinungsdiktatur gibt, die von der Mainstream-Presse vertreten wird. Wenn man so will: Ich halte das für eine Art Verschwörungstheorie. ;)
Es ist eine Frage von Ursache und Wirkung: Gibt eine Meinungsmehrheit vor, welche Nachrichtenmedien besonders populär sind, oder schaffen populäre Nachrichtenmedien Meinungsmehrheiten? Wobei sich natürlich für beide Thesen jede Menge Beispiele finden lassen.
Deshalb sollte die Diskussion raus aus dem Teufelskreis ständiger gegenseitiger Schlammbewerfung und Trotzigkeit.
Oh ja, das wäre schön. Paradiesisch. Aber Du wirst immer auf allen Seiten die Schlammwerfer und Trotzköpfe finden, so sehr man sich auch um Sachlichkeit bemüht. Menschen, die entgegen aller Vernunft und Würde sich an ihren Positionen festklammern, als gälte es das Leben. Vielleicht, weil ihnen sonst alle Sicherheiten abhandenkommen und Weltbilder zerbrechen.
Hat man noch nie erlebt, wie das Zerbrechen von Weltbildern auch konstruktiv und entspannend sein kann, dann scheint einem das sehr bedrohlich.
Der CDU-Abgeordnete war so ein Fall, der einen des Besseren belehren konnte, was festgefahrene Weltbilder anbelangt ...
Es ging an dem Abend um Atomkraft, Endlager und dergleichen.
Nicht, dass er mich überzeugt hätte, meine Meinung zu ändern, aber es war doch beeindruckend, wie jemand einem seine Ansichten präzise begründen, seine Kompetenz darlegen, seine Meinung erläutern - und dabei freundlich, sachlich und sehr offen sein kann. Und das, obwohl wir gegensätzliche Positionen vertraten. Vielleicht hatte das auf seiner Seite auch mit Altersmilde zu tun ;)
Andererseits sind mir früher viele Leitbilder abhanden gekommen, unter deren linksprogressiver Schale bei genauem Hinsehen verbohrtes Festhalten an Dogmen und Verschwörungstheorien zutage trat.

Zuguterletzt hat es auch viel mit Umgangsformen in einer Diskussion zu tun, die viele leider nicht besitzen.


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07.05.2014 um 11:00
Zitat von FFFF schrieb:Ich habe den Eindruck, dass diejenigen, die über ein Meinungsdiktat in der Mainstreampresse klagen, diese Presse nicht verfolgen.
Da fällt mir was lustiges ein: Bin mit einem eingefleischten VT im Auto gefahren, im Radio kam ein (kritischer) Bericht über Monsanto. Er war völlig entsetzt und gleichzeitig begeistert: Was hörst du da für einen super Sender, der ist ja total mein Ding und du kritisierst mich immer wegen meinen VT!

Ich: Deutschlandfunk...


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07.05.2014 um 12:34
Zitat von FFFF schrieb:Ich habe den Eindruck, dass diejenigen, die über ein Meinungsdiktat in der Mainstreampresse klagen, diese Presse nicht verfolgen.
Ist mir auch schon aufgefallen...auch in der Ukraine Krise jetzt..andauernd wird über die angebliche EU und USA freundliche Zensur und Meinungsmache gewettert und gesagt es gibt in der "Mainstreampresse" nur kritische Berichte über Russland und nicht über die EU und USA...lustigerweise lese ich öfter solche Berichte..

anscheinend werden wirklich von solchen menschen nurnoch die "alternativ medien" konsumiert und so das bild aufgebaut das in der mainstreampresse alles vertuscht wird.


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07.05.2014 um 13:41
@Nerok

gerade bei der Ukraine Krise sehe ich das aber ebenfalls kritisch. U.a. Die Zeit wurde für die einseitige Berichterstattung scharf kritisiert (aber sie wurde kritisiert). Dass Die Zeit einen starken transatlantischen Einschlag hat ist ja kein Geheimnis. Trotzdem war ich persönlich schwer enttäuscht.

Obwohl, es ist etwas besser geworden: http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-05/donezk-ostukraine-odessa


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07.05.2014 um 13:53
@staples

sicher..ich stimme zu das es schon ein wenig einseitig ist.
aber wenn dann gesagt wird "es gibt garkeine artikel die kritisch gegenüber der EU und USA sind" ist das einfach gelogen.


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07.05.2014 um 13:56
@Nerok

Nein, das ist auf jeden Fall Blödsinn.


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07.05.2014 um 13:57
http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/der-westen-und-die-massenmedien-sind-zu-tadeln-1.18294848
wo finde ich eine solche Selbstkritik in russischen oder pro-russischen Medien?


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07.05.2014 um 14:08
@Purusha
bei reportern welche im knast sitzen...


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07.05.2014 um 14:28
@Purusha

ich habe keine Ahnung. RT entfällt natürlich und ich kann kein russisch, habe keinen Zugang zu z.b. russischen Blogs. Aber nur weil der eine Scheisse ist, kann ich nicht sagen: Sieh her, der ist Scheisse, also muss/kann ich auch Scheisse sein. Da geht es auch um die moralische Deutungshoheit.

Btw: Geradezu revolutionärer Artikel - eine renomierte Zeitung geht auf die Leserkommentare ein und "entschuldigt" sich geradezu für ihre einseitige Berichterstattung. Respekt.


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08.05.2014 um 12:51
Auch die New York Times berichtet kritisch von den Rebelln in der Ost-Ukraine:
http://www.nytimes.com/2014/05/04/world/europe/behind-the-masks-in-ukraine-many-faces-of-rebellion.html?_r=0


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Scox ehemaliges Mitglied

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Was wollen Verschwörungsideologen eigentlich erreichen?

09.05.2014 um 00:43
@FF
Zitat von FFFF schrieb:Aber muss man das "den Mainstream-Medien" ankreiden, die insgesamt doch eine Meinungsvielfalt abbilden. Vereinfacht: Niemand schreibt einem vor, nur die BILD zu lesen. Möchte ich Informationen über ein Thema, habe ich immernoch selbst die Verantwortung dafür, mir meine Quellen zu suchen und meine Meinung zu bilden. Man nennt das "mündigen Bürger". ;)
Warum werden dem "mündigen Bürger" dann tendenziöse und populistische Inhalte vorgeschmissen? Die Bild-Keule kam auch jetzt nur, weil mir zufällig der Artikel in die Hände fiel und ich den schon ziemlich Angst erzeugend fand, fern von jeglicher Objektivität. :D Das trifft in dem Maße natürlich nicht auf alle Mainstream-Medien zu.

Man kann das aber auch anders verdeutlichen. Du musst mal darauf achten, dass es immer ein periodisch dominierendes Panik-Thema in den Medien gibt, um das sich im Prinzip alles dreht. Da wurde wegen einer "Schweinegrippe" der Ausnahmezustand ausgerufen, obwohl jeder mit etwas Ahnung von Infektiologie wusste, dass der Pandemie-Alarm völlig überzogen war. Egal, wo du warst, du wurdest damit zugeballert bis du's nicht mehr hören wolltest. Ende vom Lied? Es war tatsächlich überzogen.
Dann war plötzlich finito mit Schweinkram und man wechselte zu Pferdemist. Ähnlich verlief es ne Zeit lang mit der Eurokrise oder jetzt mit der Ukraine. Das einzige Mal, wo ich diesen Angst-Journalismus nachvollziehen konnte, war bei Fukushima - aber auch da verlief alles nach Plan und das Thema wurde schnell und unbemerkt für ein anderes Thema abgesägt. Heute erfährst du in den Massenformaten kaum mehr was darüber, als wäre das Problem aus der Welt geschafft. Informationen müssen sich Interessierte selbst zusammensuchen, aber auch daran kann man sehen, dass Ihre Mainstreamität nicht richtig auf Information setzt, sondern auf Beschäftigung. ;)

Wichtige andere Sachen hingegen, wie z.B. die Verhandlungen über das TTIP oder Hintergrundinfos darüber, wie die Eurokrise eigtl. funktioniert, werden kaum bis gar nicht behandelt. Es ist schon ein deutlicher Emotionalisierungskanon sichtbar in der Mainstream-Berichterstattung.

Jetzt zu deinen Zeitungs-Links. Erstmal handelt es sich dabei nicht um eine klassische Mainstream-Journaille, sondern um regionale Presse. Zwar sind die Artikel via WWW für jedermann abrufbar, aber gemeinhin nicht als Massenmedium zu begreifen. Diesen Platz halten allseits bekannte Magazine wie Spiegel, Focus, Bild, Welt Online oder FAZ schon besetzt. ;)
Was die von dir geposteten Artikel angeht, so sehe ich die geteilt. Ich vermisse da etwas über die Rolle des Westens, speziell der USA, und über den Fakt, dass dieser sich die Chuzpe rausnimmt, da hinten militärische Übungen auszuführen - und damit höchstselbst zum Provokateur wird - aber Putin unterschwellig wieder als Aggressor dargestellt wird, der mit seinen Separatisten da ordentlich auf die Schwarte haut.
Hier, besonders in http://www.berliner-zeitung.de/meinung/leitartikel-zur-ukraine-glaubwuerdige-strategische-partnerschaft,10808020,27024774.html fällt das auf bei diesem Textpassus:
Mag sein , der Westen ist durch seine Erweiterung von Nato und EU Russland arg auf die Pelle gerückt. Aber indem Wladimir Putin versucht, Macht und Einfluss notfalls ohne Rücksicht auf das Völkerrecht, geschweige denn die Interessen der Nachbarstaaten, zu sichern und zu erweitern, weckt er Bedrohungsgefühle auch dort, wo sie längst Geschichte zu sein schienen.
Auch bei den Berlinern wird also ne contra-russische Richtung gefahren und Putin als Problemfaktor proklamiert.
Zitat von FFFF schrieb:Wie schonmal gesagt: Ich habe den Eindruck, dass diejenigen, die über ein Meinungsdiktat in der Mainstreampresse klagen, diese Presse nicht verfolgen. Gerne schränke ich nun ein, dass ausschliesslicher Konsum von BILD und Nachrichten in den Hauptsendezeiten ein bestimmtes Bild der Lage erzeugen können. Aber war das je anders? Ich erinnere nur mal an die Zeiten der Studentenunruhen in Deutschland, Italien und Frankreich ....
Indem du fragst, ob das je anders war, wird die Malaise ja nicht behandelt. Das nähert sich fast an Resignation an nach dem Motto "Ja, weil es immer so war, kann es ja auch so bleiben". Und ich persönlich verfolge die Presse ziemlich genau, deshalb fiel mir das oben beschriebene Muster an Themendominanz ja auf und analog die völlige Abwesenheit eigtl. wichtiger Themen.
Zitat von FFFF schrieb:Schon immer wurde in diesen Medien das einfache, konservative Weltbild bevorzugt. Und da wir dem Westen angehören, können wir nicht anti-westlich argumentieren, oder so ähnlich. Traditionelle Verbündung mit den USA/Nato und so weiter, Du weisst.
Auch gut, hiermit haste die Richtung des Feuilleton ja schon deutlich gemacht. Sieht so unabhängige und objektive Presse aus? Eher nicht, oder?
Zitat von FFFF schrieb:Aber: Keine Zeitung, keine website und kein Radiosender können verpflichtet werden, alle Meinungen abzubilden, und niemand wollte das wohl verlangen. Das nennt man auch "Meinungsfreiheit". Oder erwartest Du, in der taz einen Leitartikel pro Atomkraft, pro Irakkrieg und anti Emanzipation zu lesen? Oder bein Greenpeace etwas über den Sinn von Konsum und Müllptoduktion? Oder bei PETA irgendwas, was für die Massentierhaltung spricht?
Es geht doch nicht um Meinungsabbildung, sondern um eine Lenkung davon, wie die Bevölkerung zu denken hat. Deshalb gibt es ja die dominierenden, ausschließlich beklemmenden Themen, denn die Menschen sollen abgelenkt sein, womöglich sich solidarisch mit den Berichten erklären. Ich zeig dir mal, die Ukraine-Thematik betreffend, ein Paradebeispiel am Gipfel der Mainstream-Hetzpropaganda, das sich aber légère in dem Ton der sonstigen Journaille einreihen kann:

Youtube: Lisas Welt: Das schwierige Kind Wladimir | REPORT MAINZ | DAS ERSTE | SWR
Lisas Welt: Das schwierige Kind Wladimir | REPORT MAINZ | DAS ERSTE | SWR
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Und direkt hinterher:

Youtube: Report Mainz Lisas Welt: Die bösen Russenbuben - ARD
Report Mainz Lisas Welt: Die bösen Russenbuben - ARD
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Willst du hier noch von "MeinungsABbildung" schnacken? Nöö, mit der Gegenüberstellung von Pro & Contra hat das nix zu tun, das ist übelste Scheiße, aber wie du anhand der Comments oder Video-Bewertung sehen kannst, sind die mündigen Bürger abseits von dämlich. Die checken ziemlich genau, was los ist. Bei aller Tendenziösität der Medien denke ich, dass die meisten sich dennoch ihre eigene Meinung bilden. Das ist aber nicht der Mündigkeit des Bürgers geschuldet, sondern die Medien selbst dürfen das auf ihre Kappe schreiben. Wer ständig mit pathologischer Theatralik und wahnhaftem Wiederholungszwang immer wieder den präfrontalen Cortex an die Clipping-Grenze bringt, bekommt halt irgendwann Gegenwind. Das äußert sich dann in zunehmender Politik- und Medienverdrossenheit. Übelnehmen kann ich's niemandem.
Zitat von FFFF schrieb:So wird von einigen Mainstreammedien-Meinungsdiktatur-Kritikern Wissen und Information vorgetäuscht ... zur Not halt auch, indem die Quellen verschleiert werden müssen, weil man ja sonst sofort ermordet werden würde. Hatten wir hier auch gerade erst wieder ;)
Du, es gibt auch Kritik aus den eigenen Reihen und - kaum zu glauben, aber wahr - sogar bei den Öffentlich Verächteten (übrigens angestachelt durch die als rechtsradikal deklarierten Montags-Mahnwachen):

Youtube: Ukraine: Krone-Schmalz - Unverantwortlicher Journalismus
Ukraine: Krone-Schmalz - Unverantwortlicher Journalismus
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Ich zweifle also an, dass es eine umfassende, bewusst gesteuerte Meinungsdiktatur gibt, die von der Mainstream-Presse vertreten wird. Wenn man so will: Ich halte das für eine Art Verschwörungstheorie. ;)
...die mittlerweile gut belegt sein dürfte. ;)
Zitat von FFFF schrieb:Hat man noch nie erlebt, wie das Zerbrechen von Weltbildern auch konstruktiv und entspannend sein kann, dann scheint einem das sehr bedrohlich.
Der CDU-Abgeordnete war so ein Fall, der einen des Besseren belehren konnte, was festgefahrene Weltbilder anbelangt ...
Würd mich interessieren. Kannst mir ja ne PN schreiben, wenn du magst. :)
Über den Rest stimm ich dir zu. Und wieder is der Beitrag kilometerlang geworden... :D


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09.05.2014 um 07:05
@Scox
Wie dick und umfangreich müsste eine Tageszeitung sein, wenn über alles berichtet werden würde? Würde die jemand kaufen geschweige denn im Detail lesen? Ich glaube da spielen eher Absatzzahlen eine große Rolle, niemand will Informationen zurück halten. Es ist halt einfach nicht immer ausreichend Platz in einer Tageszeitung für Alles, also wird nur das Wichtigste und Interessanteste heraus gepickt und thematisiert. Es steht alles im Internet, frei zugänglich, also treffen deine Behauptungen nicht ganz zu hier.


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Was wollen Verschwörungsideologen eigentlich erreichen?

09.05.2014 um 12:19
FF schrieb:
Ich zweifle also an, dass es eine umfassende, bewusst gesteuerte Meinungsdiktatur gibt, die von der Mainstream-Presse vertreten wird. Wenn man so will: Ich halte das für eine Art Verschwörungstheorie. ;)

Virikas schrieb...die mittlerweile gut belegt sein dürfte. ;)
Oh, ich konnte bisher nur belegt finden, dass du keine Ahnung hast wie Medien funktionieren.

In welchem deiner posts habe ich denn den "Beleg für eine bewusst gesteuerte Meinungsdiktatur" überlesen?


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Was wollen Verschwörungsideologen eigentlich erreichen?

09.05.2014 um 12:20
Zitat von ScoxScox schrieb:Auch gut, hiermit haste die Richtung des Feuilleton ja schon deutlich gemacht. Sieht so unabhängige und objektive Presse aus?
Das Feuilleton hat noch nie den Anspruch gehabt, objektiv zu sein. Du verwechselst Kulturteil mit Kommentaren, Kommentare mit Nachrichten, eindeutig als Meinung gekennzeichetes mit dem, was Anspruch auf Objektivität erhebt. Und letzteres sind gerade mal die Nachrichten-Schlagzeilen um 20.00 Uhr im Fernsehen.
Aber jeder Journalist und Publizist wird Dir sagen, dass es keine wirklich objektive Nachricht gibt: schon die Auswahl dessen, was Nachricht ist und was nicht, enthält Meinung.

Die "Lisas Welt"- Cartoons überspitzen das Ganze so sehr, dass man darin auch schon wieder Medienkritik sehen kann. Eindeutig ist es aber Satire, und solche sollte man als Bürger schon erkennen.

Wo wird in dem Krone-Schmaltz-Interview Bezug auf die Montagsdemos genommen?
(Danke dafür übrigends, das ist wirklich ein Highlight. :D)
Reaktionen/fundierte Kritiken bekommen die Medien vor allem in den Foren und Kommentaren der User- das hat sicherlich mehr Gewicht, als die paar Piepel die sich allmontaglich über alles und nichts aufregen.
Da kann ich jedenfalls noch keine Massenbewegung erkennen.

Und wenn nun die Kritik an den Medien auch innerhalb der Medien immer mehr zunimmt ... bedeutet das nicht im Umkehrschluss, dass die Meinungsmache nur begrenzt funktioniert?
Es ist ja nun auch nicht nur die intellektuelle Crème Brulée, die sich da äussert, die die Tage mit dem Studium von Zeitschriften verbringt, von denen man nur drei brauchte, um sein gesamtes Geschirr für den Umzug zu verpacken.
Aber ich gebe gerne zu, dass die Medien immer gerne davon wachträumen, dass sie das Denken und Wählen der Nation im Griff haben.
Das hat bloss weder bei der Studentenbewegung, noch zu Anti-Atomkraft-Bewegungs-Zeiten, noch beim Nato-Doppelbeschluss, noch hinsichtlich der Auslandseinsätze, noch hinsichtlich der USA- oder Israel-Kritik hingehauen. Viele Menschen bilden sich eben doch ihre eigene Meinung ... auch wenn die nicht immer schlauer ist. Mit ein Grund dafür, warum viele Plebisziten gegenüber sehr kritisch sind.

Interessanterweise werden Plebiszite ja häufig von jenen gefordert, die andererseits die Allmacht der Mainstream-Medien anprangern. Wiederspricht sich das nicht? Da könnte man theoretisch doch gleich die Redaktionen von BILD und Privatfernsehen abstimmen lassen, repräsentativ fürs meinungsberieselte Schlafschaf-Volk.
:troll:

Den CDU-Abgeordneten lasse ich mal lieber incognito, und hoffe dass Du mir die Begegnung auch so glaubst. Es gäbe noch mehr Beispiele für solche Überraschungen ... und auch für solche der unangenehmen Art.


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Was wollen Verschwörungsideologen eigentlich erreichen?

09.05.2014 um 12:25
@Groucho
Ich denke, man könnte solche intrigenhaften Kampagnen wie die der BILD gegen Wulff so werten, dass auch mal auf breiter Front Meinungsmache betrieben wird.


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Was wollen Verschwörungsideologen eigentlich erreichen?

09.05.2014 um 12:30
Zitat von AniaraAniara schrieb:niemand will Informationen zurück halten
Natürlich gibt es ständig jemanden, für den gewisse Veröffentlichungen unbequem sind.
Ich glaube auch, dass von Journalisten-Seite kaum jemand decken will, aber muss.
Durch die Informationsweitergabe treibt Snowden eine Art Keil in die journalistischen Kreise, denn Journalisten haben lange Zeit ihre Quellen und deren persönliche Motive und Hintergründe vernachlässigt, um stärker auf die Substanz der Informationen einzugehen, die sie ihnen überlassen haben. Nun stehen die Quellen aber selbst viel mehr in der Öffentlichkeit, und damit muss sich der Rest von uns erst noch abfinden.
http://antrobius.de/warum-snowden-politiker-journalisten-so-ratlos-macht-und-was-er-uns-sagt.html (Archiv-Version vom 02.08.2014)
aha. Das heisst also "Vernachlässigen"...
Er wolle es aber den Journalisten, die Einblick in seine NSA-Unterlagen haben, überlassen, wann welche Informationen an die Öffentlichkeit gegeben werden.
http://www.derwesten.de/politik/edward-snowden-deutet-in-ard-interview-neuen-zuendstoff-an-id8919458.html (Archiv-Version vom 30.01.2014)
Würd mich mal interessieren, wie viel von Snowden's Informationen denn so zu "vernachlässigen" sind.
Der aktivistische Journalist Glenn Greenwald warf den traditionellen Medien vor, nach 9/11 eine fatale Nähe zur Macht entwickelt zu haben
http://www.carta.info/68699/die-angst-der-deutschen-journalisten-vor-dem-aktivismus/
Wikipedia: Selbstzensur
Wikipedia: Initiative Nachrichtenaufklärung#Top 10 der vernachl.C3.A4ssigten Themen .28Jahres.C3.BCbersicht.29
Deutsche Journalisten beurteilen die Vorratsdatenspeicherung und Vorstöße bezüglich staatlicher Online-Durchsuchungen derzeit sehr kritisch. Man befürchtet, solche Neuerungen könnten insbesondere das Vertrauensverhältnis von Informanten zu Journalisten stark beeinträchtigen. Damit wäre die Möglichkeit zur kritischen Berichterstattung in Deutschland empfindlich getroffen. Eine derartige Entwicklung sei als Angriff auf die Pressefreiheit zu bewerten.[4] Auch das Zweiklassensystem bezüglich der neuen Abhörrichtlinien stößt auf Kritik. Während Geistliche, Strafverteidiger und Abgeordnete in keinem Fall abgehört werden dürfen, ist der Zugriff auf den Gesprächsinhalt bei Journalisten, Ärzten und Anwälten nach richterlicher Genehmigung gestattet.[5]

Im Zuge des Terrorismus gibt es Forderungen von CDU-Politikern wie Siegfried Kauder, die Pressefreiheit in Deutschland einzuschränken, um Terroranschläge zu verhindern.
Wikipedia: Pressefreiheit
Andere Bereiche sind davon vollständig ausgenommen: Militär und Geheimdienste etwa. Wer Informationen aus diesen Bereichen zugänglich macht, wird als Verräter verfolgt.
http://www.journalist.de/ratgeber/handwerk-beruf/menschen-und-meinungen/ex-spiegel-chefredakteur-georg-mascolo-ueber-snowden-die-nsa-und-die-rolle-der-journalisten.html (Archiv-Version vom 26.06.2014)

und ganz spannend: Wikipedia: Studiengesellschaft für Zeitprobleme macht sicher schule
vielleicht aber auch das: Wikipedia: Public Journalism

Spoilerhttp://www.youtube.com/watch?v=jLhYIqiJlEA
http://v2v.cc/v2v/Gesteuerte_Demokratie%3F
Youtube: 3 Sat ZAPP - Systematisch Medienzensur in Deutschland
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Sorry, auch gegen noch so viel obligatorisch stirnbietender Gegenmeinung: ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, Unmengen an wirklich weltbewegenden Informationen würde stetig verschwiegen. Allein schon mehr Lobbycontrol in der Boulevard-Presse täte seine Wirkung und schon sein Fehlen zeugt von Korruption im Namen der schönen heilen Welt auf dem Zuckerguß.


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Was wollen Verschwörungsideologen eigentlich erreichen?

09.05.2014 um 13:08
@FF

War vielleicht von mir ein wenig undeutlich formuliert.
Natürlich gibt es Meinungsmache (oder mindestens die Versuche dazu) in den Medien.
Man denke nur an den Wirbel, den vor einigen Jahren die Spiegel Kampagen gegen Windenergie ausgelöst hatte.

Natürlich gibt es das alles - aber eben nicht so wie Virikas es beschreibt.(DIE Schattenmacht, die im Hintergrund die Fäden zieht).
Zitat von FFFF schrieb:Aber ich gebe gerne zu, dass die Medien immer gerne davon wachträumen, dass sie das Denken und Wählen der Nation im Griff haben.
Dazu ein Zitat von einem Medeinemenschen (den Namen habe ich leider vergessen), dass ich kürzlich las.
"Früher haben wir über bestimmte Themen geschrieben und die Menschen haben darüber geredet. Heute drucken wir, worüber die Menschen reden."


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Was wollen Verschwörungsideologen eigentlich erreichen?

09.05.2014 um 14:03
@FF
@Groucho

Na dann bin ich aber beruhigt - ich dachte schon Chomsky hätte mit einigen seiner Thesen Recht (wahrscheinlich ist er auch nur so ein Vtler) - man bin ich glücklich, dass es noch Menschen wie euch gibt - danke dafür.


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Was wollen Verschwörungsideologen eigentlich erreichen?

09.05.2014 um 14:12
@kannnichsein

Kannst du mal wörtlich die These (oder Thesen) zitieren, die mir oder FF widersprechen?
Danke.

(So vage kann ich leider nichts dazu sagen)


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