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Was geschah mit Flug MH370?

54.918 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, China, Flugzeug ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Was geschah mit Flug MH370?

Was geschah mit Flug MH370?

25.01.2023 um 18:16
@Aringarosa
Ganz genau. Ich bin der letzte, der in irgendwelche Versprecher oder Flüchtigkeitsfehler Dinge hineininterpretiert, aber diese doppelte Bestätigung ist sehr ungewöhnlich. Vor allem da 6 Minuten dazwischen liegen und der Zeitpunkt genau nach dem erreichen der Reiseflughöhe liegt.

Ich kann nicht die Arbeitsethik der ehemaligen Malaysian Airlines beurteilen, aber ich gehe deshalb mal vom Standard aus. Im Cockpit spielt der Begriff Workload eine große Rolle. Das Cockpit ist nach psychologischen Gesichtspunkten in klare Zuständigkeitsbereiche angeordnet. Ziel dabei ist es, dass kein Pilot in irgendeiner Situation durch Stress oder zu viele Aufgaben zu einer psychologischen Überforderung führen. Genauso hält es sich mit allen Aufgaben, die im Cockpit anfallen. Aus eigener Erfahrung in der Ausbildung weiß ich, dass wenn auch nur eine Sache zu viel in deinem Kopf ist, vergisst du elementare Dinge.

Zu den Aufgaben des PNF gehört die Kommunikation. Dabei wird im Instrumentenflug auf Präzision ein hoher Wert gelegt. Das heißt natürlich nicht, dass da nicht auch mal Fehler passieren. Nach der Takeoff-Phase sinkt der Workload drastisch und auf Reiseflughöhe ist er überschaubar.

Wie müssen also davon ausgehen, dass in diesen 6 Minuten nach erreichen von FL350 etwas passiert ist, was den PNF von seiner eigentlichen Aufgabe abgelenkt hat. Ich kann das nur so interpretieren: nach erreichen der vorläufigen Reiseflughöhe hat der PNF ganz normal sofort das erreichen der 35.000 Fuß kommuniziert. Dannach muss etwas passiert sein, was den den PNF mental so gefordert haben muss, dass er sich nach 6 Minuten nichtmehr sicher war, ob er das erreichen der Resieflughöhe nach dem TOC mit dem ATC kommuniziert hat. 6 Minuten sind viel zu spät für sowas. Die Kommunikation kommt direkt nach dem TOC. Die Piloten werden kurz davor auch über den C-Chord, einen Warnton über das baldige erreichen der Target Altitude informiert und das wird auch standardmäßig kommuniziert. Ich frage mich also, was hat in dieser ziemlich ruhigen Flugphase den PNF dazu gebracht, sich erst nach 6 Minuten zu hinterfragen und sich dann falsch zu erinnern. Was hat ihn so lange so abgelenkt?

Dazu kommt, warum fragt er nicht den PF wenn er sich nicht sicher ist, ob die Kommunikation mit der ATC erfolgt ist, nachdem man bereits 6 Minuten auf FL350 rumgurkt.

Der wahrscheinlichste Zeitpunkt dafür, dass einer der Piloten das Cockpit verlässt, ist nach erreichen der Reiseflughöhe. Sollte der PNF in dieser Zeit den PF aus dem Cockpit gesperrt haben, würde mich das nicht wundern. Ein solches Vorgehen kann auch soweit ablenken, dass man sich dannach nichtmehr sicher ist, ob die Meldung erfolgte. Im Stress und dem Ziel jetzt nicht auffallen zu wollen, sagt man es vorsichtshalber nochmal durch. Da sich die Stimme nicht ändert, deutet das für mich auf den PNF. Das kann auch anders gewesen sein, und vlt bedeutet das garnichts. Aber ich halte es für ziemlich auffällig.

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Was geschah mit Flug MH370?

25.01.2023 um 18:20
@Zz-Jones
Ja in Bezug auf die damalige Thematik mit dem Wechsel auf die 777. Aber ich finde es allein auffällig, dass in einem seiner ersten Flüge ohne Supervisor das Flugzeug verschwindet. Ebenso, dass die Supervised Flights ziemlich wenige waren. Kann aber auch einfach gängig sein in Südostasien. Dass da sehr viele Piloten in sehr kurzer Zeit ausgebildet werden ist bekannt.


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Was geschah mit Flug MH370?

25.01.2023 um 19:19
@latif_936

Laut den Berichten und der zugrundeliegenden Stimmanalyse stammt der Funkverkehr ab dem Take off nicht mehr von dem FO, sondern der FO war pilot flying und der erfahrene Flugkapitän pilot non flying, dem also der Fehler mit der wiederholten Durchsage unterlaufen ist.

Die Depression als alleinige Erklärung finde ich schwierig. Zunächst mal gibt es keine Hinweise darauf, auch gegenüber der Presse hat sich niemand so geäußert. Und dann lassen sich Suizidfälle bei Depression kategorisieren nach Autoagression (wie bei Robert Enke), Mitnahmesuizid ja, aber dann im Kreis der nächsten Angehörigen (nicht gegenüber völlig Fremden), die Amoktat unter dem Gesichtspunkt, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die eigene Person zu lenken, deren vermeintlich schweres Schicksal von der Welt "mitgefühlt" werden soll; und eine Depression reicht da eigentlich nicht aus.

Aber klar, kein Ansatz ist derzeit so richtig befriedigend.


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Was geschah mit Flug MH370?

25.01.2023 um 19:38
Es gibt ne neue Doku von National Geographic zum Thema.

Youtube: Malaysia Airlines (Full Episode) | Drain the Oceans
Malaysia Airlines (Full Episode) | Drain the Oceans
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Was geschah mit Flug MH370?

26.01.2023 um 10:03
Diese Doku führt einem wieder einmal vor Augen, über welch' gewaltiges Suchgebiet wir hier sprechen.
Es wäre schon ein absoluter Zufallstreffer. Bleibt zu hoffen, dass die Technik einmal soweit sein wird, MH370 zu lokalisieren.

Wenn man die Flugroute betrachtet, dieses umkreisen von Indonesien, und man davon ausgehen kann, dass Indonesien dieses
UFO am Radar hatte, kann man sich schon fragen, warum Indonesien dieses UFO als keine Bedrohung eingestuft hat.


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Was geschah mit Flug MH370?

26.01.2023 um 16:32
Zitat von NeupythagoreerNeupythagoreer schrieb:Die Depression als alleinige Erklärung finde ich schwierig.
Wäre absolut eine alleinige Erklärung. Menschen begehen Suizide so inidviuell wie sie leben. Allerdings - wie ich es dazugeschrieben habe, ist es ja eben reine Spekulation. Ich finde nur die Idee was den muslimischen Background und die Gesellschaft in Malaysia angeht interessant in Bezug auf Suizide. Natürlich überhaupt nicht stigmatisierend, habe da selbst ja keinen anderen Hintergrund.

Das mit dem Kapitän als PNF würde dann doch wiederum den Kapitän verdächtiger machen, in meinen Augen. Finde die Situation an sich eben ziemlich ungewöhnlich.
Zitat von AringarosaAringarosa schrieb:Diese Doku führt einem wieder einmal vor Augen, über welch' gewaltiges Suchgebiet wir hier sprechen.
Es wäre schon ein absoluter Zufallstreffer. Bleibt zu hoffen, dass die Technik einmal soweit sein wird, MH370 zu lokalisieren.

Wenn man die Flugroute betrachtet, dieses umkreisen von Indonesien, und man davon ausgehen kann, dass Indonesien dieses
UFO am Radar hatte, kann man sich schon fragen, warum Indonesien dieses UFO als keine Bedrohung eingestuft hat.
💯% deiner Meinung. Kann mir allerdings vorstellen, dass das Militär da einfach massiv gepennt hat und das anschließend versucht zu verschleiern. Was ja auch Sinn machen würde, da das ja quasi eine Einladung an alle Terroristen und Feinde wäre wenn rauskommt, dass die das nichtmal mitkriegen wenn da ein unidentifizierter, abhandengekommener Langstreckenjet einmal quer übers Land brettert.


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Was geschah mit Flug MH370?

30.01.2023 um 09:26
Depresse neigen an sich nicht zu Amoktaten
Es gebe keine Hinweise, dass depressive Menschen öfter Gewalttaten als andere begingen. Eher sogar im Gegenteil: „Depressiv erkrankte Menschen sind im gesunden Zustand meist besonders verantwortungsvolle, fürsorgliche Menschen.“ In der depressiven Krankheitsphase neigten sie zu übertriebenen Schuldgefühlen. „Sie geben immer sich selbst die Schuld, nicht anderen und würden deshalb nie auf den Gedanken kommen, fremde Menschen in einem Amoklauf zu töten.“
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/attentaeter-von-muenchen-fuehren-depressionen-in-den-amoklauf-14354811.html

Einen Zusammenhang gibt es am ehesten noch bei Neid und persönlich mangelndem Erfolg.

Empathiemangel würde ich am ehesten bei Persönlichkeitsstörung vermuten.


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Was geschah mit Flug MH370?

30.01.2023 um 10:51
Diese Weisheit wurde im Zusammenhang mit verschiedenen Straftaten (Winnenden, München 2016) quer durchs deutsche Internet getrieben, vermutlich weil es politisch so gewollt war. Da hat einer vom anderen abgeschrieben.

Wenn man statt nach Amoklauf nach Depressionen und Gewalt sucht, kommt man zum gegenteiligen Ergebnis.


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Was geschah mit Flug MH370?

30.01.2023 um 15:32
@Papaya64

Ich komme da vor allem auf häusliche Gewalt. Gesucht wäre allerdings eine Amoktat gegenüber völlig Fremden und eine Depression als alleiniger oder entscheidender/kausaler Auslöser (auch ein Mitnahmesuizid an Angehörigen ist etwas ganz anderes).


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Was geschah mit Flug MH370?

31.01.2023 um 01:45
Man muss aufpassen, dass man nicht den klassischen Fehler begeht, Statistiken auf Einzelpersonen/Einzeltaten zu beziehen. Statistiken dienen nur dazu ein Geamtbild zu erzeugen, nicht dazu auf Einzelfälle zu schließen.

Dass es den Typus suizidaler Mitnhametäter unter Piloten gibt, wurde leider mehr als einmal bewiesen. Ebenso, dass eine Depression da schon völlig ausreichen kann.


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Was geschah mit Flug MH370?

31.01.2023 um 07:29
Zitat von latif_936latif_936 schrieb:Dass es den Typus suizidaler Mitnhametäter unter Piloten gibt, wurde leider mehr als einmal bewiesen. Ebenso, dass eine Depression da schon völlig ausreichen kann.
Ja, bei all diesen Fällen ließen sich im Nachhinein jedoch die Beweggründe ermitteln. Das fehlt hier gänzlich.


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Was geschah mit Flug MH370?

31.01.2023 um 08:51
Zitat von latif_936latif_936 schrieb:Man muss aufpassen, dass man nicht den klassischen Fehler begeht, Statistiken auf Einzelpersonen/Einzeltaten zu beziehen. Statistiken dienen nur dazu ein Geamtbild zu erzeugen, nicht dazu auf Einzelfälle zu schließen.
Es geht mir nicht um Statistiken, sondern darum, ob es überhaupt irgendwann einmal - historisch gesehen - ein Ereignis gegeben hätte, dass sich vergleichen ließe. Um also auf eine Kategorie von Motiven zu kommen oder zumindest auf einen Ansatz.
Zitat von latif_936latif_936 schrieb:Dass es den Typus suizidaler Mitnhametäter unter Piloten gibt, wurde leider mehr als einmal bewiesen. Ebenso, dass eine Depression da schon völlig ausreichen kann.
Bei Andreas Lubitz war es zwar so, dass auch eine Depression als Grunderkrankung diagnostiziert wurde. Zunächst mal ist es aber so, dass Germanwings 9525 zeitlich relativ eng auf MH370 folgte. Hier könnte man also vermuten, dass die außerordentliche Medienpräzsenz von MH370 (in Deutschland wohl etwas weniger als z.B. in den USA) zu einer Art Trittbrettfahrertum geführt hat. Insofern kann man MH370 als teilweise Begründung von Germanwings 9525 heranziehen, aber nicht umgekehrt, denn Germanwings 9525 war zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Es ging um die mediale Aufmerksamkeit.

Dann war es bei Lubitz so, dass er konkret befürchtete zu erblinden und somit den Beruf bald nicht mehr ausüben zu können. Er stand somit vor dem beruflichen Nichts und wollte sich anscheinend an dem "System" rächen, bevor er, wie er vielleicht glaubte, dauerhaft als Arbeitsloser auf der Straße stehen würde, sich dieses Schicksal ersparen wollte und solange es ihm noch möglich war der Welt über diese "Ungerechtigkeit" Mitteilung geben wollte. So hatte er die Tat im privaten Kreis auch angekündigt. Das ist also ein plausibles Motiv für eine Amoktat. Bei MH370 fehlt dagegen nicht nur ein solches Motiv, sondern bereits die Kategorisierung als Amoktat, denn der Absturz enthält ein Moment der gezielten Verschleierung (Wrack konnte bislang nicht gefunden werden, dadurch ist keine vollständige Aufklärung möglich, und es fehlt die "Nachricht an die Welt", um die es den Amoktäter aus beruflichem Frust geht).

Außerdem hatte Lubitz eine akute Psychose während des Fluges und hat Psychopharmaka genommen, der behandelnde Arzt wollte ihn in eine Psychiatrie einweisen (das wäre das berufliche Aus gewesen).

Wikipedia: Andreas Lubitz#Untersuchungen

Die Depression spielte also kausal für den Absturz wohl keine Rolle.

Bei den MH370-Piloten hat man diesen Sachverhalt, also mögliche psychische Auffälligkeiten oder gar einen entsprechenden Arztbesuch, ebenfalls untersucht und ausgeschlossen.


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Was geschah mit Flug MH370?

01.02.2023 um 04:52
Zitat von NeupythagoreerNeupythagoreer schrieb:Insofern kann man MH370 als teilweise Begründung von Germanwings 9525 heranziehen, aber nicht umgekehrt, denn Germanwings 9525 war zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Es ging um die mediale Aufmerksamkeit.
Dieser Zusammenhang ist rein spekulativ, dafür gibt es keinerlei Hinweise.

Tatsächlich nehme ich als Referenz garnicht im
speziellen den Germanwings-Absturz, vielmehr gibt es genug weitere Beispiele, dass es sich dabei leider um kein Einzelphänomen handelt:

• Japan-Air-Lines-Flug 350
• Royal-Air-Maroc-Flug 630
• SilkAir-Flug 185

Quelle: Wikipedia

Das sind 3, einer Handvoll Mitnahmesuizide von Piloten, die Wikipedia auflistet, die vor MH370 geschahen und die meiner Meinung nach Ähnlichkeiten aufweisen würden. Insbesondere der SilkAir-Flug, der auch durchaus bekannt war.

Im Falle des China Eastern-Flug 5735 halten sich meines Wissens nach die chinesischen Behörden mit einer offiziellen Absturzursache bedeckt, jedoch soll nach Auswertung der Black Box auch ein Mitnahmesuizid als Ursache gelten.

Darüberhinaus schreibt Wikipedia im Artikel „Pilotensuizid“:
Die meisten Suizide wurden mit kleineren Flugzeugen der allgemeinen Luftfahrt durchgeführt, es sind aber auch Fälle bekannt, bei denen besetzte Passagiermaschinen absichtlich zum Absturz gebracht und dadurch Flugreisende getötet wurden.
[…] und weiter:
In einer Untersuchung des Civil Aerospace Medical Institute in Oklahoma im Februar 2014 wurde festgestellt, dass in den USA im Zeitraum von 2003 bis 2012 insgesamt 8 von 2758 Flugunfällen der Allgemeinen Luftfahrt mit Todesopfern durch Pilotensuizid verursacht wurden. Dies entspricht einem Anteil von 0,29 %. Die in dieser Untersuchung angegebene Häufigkeit von Pilotensuiziden ist vermutlich niedriger als der tatsächliche Wert, da in der Untersuchung ein Flugunfall nur dann als Pilotensuizid klassifiziert wurde, wenn schlüssige Hinweise wie Abschiedsbriefe oder entsprechende Äußerungen des Piloten vorlagen.
Quelle: Wikipedia

Natürlich sind in der Privatluftfahrt die Zahlen höher, u. A. natürlich auch deshalb, da in der kommerziellen Luftfahrt wesentlich höhere Einstiegshürden bestehen und Piloten regelmäßigen Kontrollen ausgesetzt sind. Sowohl gesundheitlich, als auch durch Kollegen. Jedoch scheint dies leider kein seltenes Phänomen zu sein und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass auch die kommerzielle Luftfahrt davon nicht vollständig verschont bleiben kann, was durch die Zahlen ja auch belegt ist.
Zitat von NeupythagoreerNeupythagoreer schrieb:Die Depression spielte also kausal für den Absturz wohl keine Rolle.
Problematische Schlussfolgerung. Eine Psychose und eine Depression sind zwei völlig verschiedene Dinge. Angststörungen und Depressionen gehen oft Hand in Hand.

Vereinfacht zusammengefasst erklärt „neurologen-und-psychiater-im-netz.org eine Psychose so:
Betroffenen haben typischerweise Halluzinationen oder Wahnvorstellungen sowie schwerwiegenden Denkstörungen. Diese Symptome werden oft von starken Ängsten begleitet. Zusätzlich können auch Störungen des Antriebs oder sogenannte „Ich-Störungen“
Eine Depression wird auf dem selben Portal folgendermaßen zusammengefasst:
Eine Depression ist eine psychische Erkrankung, die sich in zahlreichen Beschwerden äußern kann. Eine anhaltende gedrückte Stimmung, eine Hemmung von Antrieb und Denken, Interessenverlust sowie vielfältige körperliche Symptome, die von Schlaflosigkeit über Appetitstörungen bis hin zu Schmerzzuständen reichen, sind mögliche Anzeichen einer Depression. Die Mehrheit der Betroffenen hegt früher oder später Suizidgedanken, 10 bis 15% aller Patienten mit wiederkehrenden schwer ausgeprägten depressiven Phasen sterben durch Suizid.
Der selbe Psychiater auf den du dich berufst, der Andreas Lubitz als nicht psychisch Krank einstufte, testierte ihn als „nicht Selbstmordgefährdet“. Man muss dazusagen, dass psychische Erkrankungen wie Depressionen sehr gut zu verheimlichen sind, wenn man will oder selbst nicht daran glaubt - auch vor Fachleuten, dafür gibt es genug Beispiele. Eine Psychose z.B. wäre schon schwieriger zu verheimlichen, da Betroffene oft an einer Art verzerrter Realität leiden. Im gesamten sollte man jedoch bedenken, dass der Psychiater oft nur so viel weiß, wie der zu behandelnde will. Sich im Nachhinein auch auf den behandelnden Psychiater zu beziehen macht wenig Sinn, da in seiner Einstufung ja ein großer Teil des Fehlers lag. Dass eine Depression für einen Mitnahmesuizid völlig ausreicht, sollte unbestritten sein. Eine Depression ist mitunter eine äußerst schwerwiegende Erkrankung. Dass Andreas Lubitz psychisch labil war, bestätigen ja auch die fachärztlichen Meinungen des Augenarztes, der sich sicher war, dass seine Sehprobleme psychosomatischer Natur waren. Er konnte einen physischen Grund also entsprechend ausschließen.
Zitat von NeupythagoreerNeupythagoreer schrieb:Er stand somit vor dem beruflichen Nichts und wollte sich anscheinend an dem "System" rächen, bevor er, wie er vielleicht glaubte, dauerhaft als Arbeitsloser auf der Straße stehen würde, sich dieses Schicksal ersparen wollte und solange es ihm noch möglich war der Welt über diese "Ungerechtigkeit" Mitteilung geben wollte.
Das wiederum reicht für einen Suizid keinesfalls aus. Als erstes wurde ihm bescheinigt, dass seine Sehprobleme „nur“ psychosomatischer Natur sind. Desertieren nimmt sich ein psychisch gesunder Mensch in so einem Fall nicht das Leben, sonst hätten wir soviel Selbstmörder wie Arbeitslose. Ein Selbstmord begründet sich eig. immer in einem psychischen Ausnahmezustand. Dieser kann natürlich temporär von schweren Schicksalsschlägen ausgelöst werden, wie z.B. einer Trennung. Die meisten Leute können mit oderwas langfristig umgehen, sowieso schon psychisch labile Menschen können dadurch jedoch in eine tiefe Depression stürzen. Du magst vlt. die Sehprobleme und die eventuell darauffolgenden Arbeitslosigkeit als solchen Schicksalsschlag bezeichnen, nur kann dieser ohne psychische Vorbelastung nicht ausreichend sein. Dass Andreas Lubitz psychisch vorbelastet war, beweisen seine psychosomatisch begründeten Sehprobleme. Gesunde Menschen entwickeln sowas nicht. Grund dafür ist z.B. massiver Stress im Gehirn, z.B. begründet durch Depressionen oder etwa eine Angsstörung, die oft mit Depressionen einhergeht. Da muss also schon etwas davor gewesen sein, und die Handlung, ob als Reaktion auf die Sehstörungen oder auf etwas anderes, wäre bei einem psychisch gesunden Menschen anders verlaufen. Sonst wäre jeder Pilot eine Gefahr, der z.B. Angst vor dem Verkust seines Arbeitsplatzes hat.


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Was geschah mit Flug MH370?

01.02.2023 um 11:43
Es gibt Psychiater und es gibt Psychologen. Erstgenannter pumpt Tabletten, zweitgenannter macht ne Verhaltenstherapie. Psychiater studiert Medizin, der Psychologe Psychologie.

Immer dieses Durcheinandergeschmeiße.


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Was geschah mit Flug MH370?

01.02.2023 um 23:02
@SomertonMan
Ich hab hier nichts durcheinandergeworfen. Ein Psychiater ist ein Facharzt und pumpt dich eben nicht nur mit Tabletten voll sondern stellt auch Diagnosen und Einschätzungen. Ist ne ziemlich verallgemeinernde Aussage. Es gibt mit Sicherheit auch sehr gute Psychiater die nicht nur an Tabletten interessiert sind.


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Was geschah mit Flug MH370?

03.02.2023 um 17:54
Zitat von latif_936latif_936 schrieb:Dass eine Depression für einen Mitnahmesuizid völlig ausreicht, sollte unbestritten sein.
Für einen Mitnahmesuizid (Suizid zusammen mit der Tötung von Menschen, die einem persönlich nahe stehen, z.B. Beziehungstat), ja. Aber hier handelt es sich, wenn, um eine Amoktat, und da kenne ich eigentlich kein Beispiel, wo jemand rein aufgrund einer Depression dies getan hätte bzw. konnte keine solche Fallbeschreibung finden.

Bei Lubitz war die Depression vielleicht komorbid, vielleicht auch kausal für die weiteren psychischen Störungen, insbesondere die Psychose, vielleicht auch eine Persönlichkeitsstörung (mit Verlust von Empathie, das gibt es natürlich schon). Die konkrete Situation kam natürlich hinzu.

Bei einer Psychose könnte ich mir viel eher vorstellen, dass sich ein solcher Flugverlauf plausibel machen ließe. Also wenn man sich z.B. über mehrere Stunden von Dämonen verfolgt sieht, und entsprechend mit dem Flugzeug in den Südlichen Indischen Ozean entkommen möchte oder dgl.

Aber das ist natürlich ein Zustand, der den Freunden und Angehörigen auffallen würde. Ich kannte einige, die eine Psychose hatten, und das ist wirklich sehr auffällig. Also nicht erst im Nachhinein, wenn etwas schlimmes geschehen sollte, aber dann noch einmal auf jeden Fall.

Pilotensuizid in der Allgemeinen bzw. Privatluftfahrt halte ich wieder für was ganz anderes, denn es liegt dann keine Amoktat vor, sondern der Pilot begeht i.d.R. alleine den Suizid, oder höchstens als Mitnahmesuizid mit einer nahestehenden Person. In diesem Fall ist Pilotensuizid eigentlich ziemlich naheliegend, ähnlich wie Hochhäuser und Gleise, da die Erfolgsaussichten des Suizids beim herbeigeführten Absturz sehr hoch sind. Also wer diese Möglichkeit hat.

Der Flugkapitän war übrigens Segelflieger, er hätte also bei Depression diese Art wählen können.

Bei dem Pilotensuizid in Kombination mit Amoktat (also in einem besetzten Passagierflugzeug) gibt es nur sehr wenige Fälle. Etwa vergleichbar mit Pilotenentführung, viel seltener als Entführung durch Dritte.

Bei Silk Air 185 ging es wohl um Versicherungsbetrug:

Wikipedia: SilkAir-Flug 185#Mögliches Motiv

Es sollte also ein Unfall vorgetäuscht werden, da bei einem Suizid die Versicherung nicht zahlt.

Das war bei MH370 wohl nicht so, da es bei den Piloten keine Versicherung gab, außerdem spricht die Wiederherstellung von SATCOM eine knappe Stunde nach der Deaktivierung gegen die Absicht eines Suizids als vorgetäuschten Unfall (und ich hätte dann möglichst weit weg vom Festland gelenkt, nicht in die Nähe von Australien, das einen Überhorizontradar hat.)

Bei Japan-Air-Lines-Flug 350 war der Pilot nachweislich und schon zuvor psychisch erkrankt, hatte also wohl eine Psychose, war nicht zurechnungsfähig
Wikipedia: Japan-Air-Lines-Flug 350#Nach dem Absturz

Royal Air Maroc 630 ist interessant, insofern als man nicht viel dazu lesen kann, aber es handelte sich wohl um einen romantischen Konflikt im Cockpit:
Wikipedia: Royal-Air-Maroc-Flug 630#Ursache

MH370 involvierte weit mehr Passagiere als insbesondere die letzten beiden Fälle.

Eine suizidale Person ist nicht automatisch empathielos, also nur weil sie nicht mehr dafür belangt werden könnte, es geht ja um den eigenen Nachruf oder um die Familie, abgesehen von der den meisten Menschen innewohnenden Hemmung, andere zu töten, auch wenn man dafür selbst nicht bestaft wird.


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Was geschah mit Flug MH370?

03.02.2023 um 18:18
Zudem haben die Fälle von Pilotensuizid (auch andere, die einigermaßen bestätigt sind) gemeinsam, dass der Absturz immer so bald wie möglich erfolgte, nachdem der suizidale Pilot die Kontrolle über das Flugzeug hatte. Es gab niemals einen stundenlangen Flug dazwischen. Ich glaube auch eigentlich nicht, dass man das aushalten könnte. Also sowohl in Bezug auf den eigenen Tod, der wenn einmal der endgültige und unumkehrbare Entschuss gefasst ist, möglichst bald erfolgen sollte. Als auch vor allem auf die Massentötung. Insbesondere bei einer depressiven Person, welche die Abscheu vor dem, was man im Begriff ist zu tun, noch viel stärker wahrnehmen würde als einen negativen Gedanken. Oder selbst wenn man die Tötung durch eine ausgeschaltete Klimaanlage einkalkuliert, dann der stundenlange Weiterflug, unter diesen Bedingungen.


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Was geschah mit Flug MH370?

03.02.2023 um 19:07
Was mich an dieser Selbstmord/"im SIO verschwinden wollen" - Theorie ebenfalls noch stört, ist die Tatsache, dass der Pilot zusätzlich noch davon ausgehen mußte, dass Indonesien nichts sehen würde/wollte und ebenso noch, dass auch das australische JORN nicht aktiv ist. Dazu trug noch die malayische Inkompetenz maßgeblich zum Verschwinden bei.

Ohne all dem wäre er wohl aufgeflogen.


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Was geschah mit Flug MH370?

03.02.2023 um 22:22
Zitat von NeupythagoreerNeupythagoreer schrieb:Für einen Mitnahmesuizid (Suizid zusammen mit der Tötung von Menschen, die einem persönlich nahe stehen, z.B. Beziehungstat), ja. Aber hier handelt es sich, wenn, um eine Amoktat, und da kenne ich eigentlich kein Beispiel, wo jemand rein aufgrund einer Depression dies getan hätte bzw. konnte keine solche Fallbeschreibung finden.
Da bestehen parallelen, laut Experten war der Germanwings Absturz aber keine Amoktat, sondern ein sog. Homizid-Suizid. Da bestünden wichtige Unterschiede.
Zitat von NeupythagoreerNeupythagoreer schrieb:Bei Lubitz war die Depression vielleicht komorbid, vielleicht auch kausal für die weiteren psychischen Störungen, insbesondere die Psychose, vielleicht auch eine Persönlichkeitsstörung (mit Verlust von Empathie, das gibt es natürlich schon). Die konkrete Situation kam natürlich hinzu.
Lubitz hatte keine Psychose, auch wenn das von Medien immer wieder so dargestellt wurde. Ich gebe dir insofern recht, dass eine Depression ohne z.B. Persönlichkeitsstörung nicht zu so einer Tat führt. Aber die Grunderkerkrankung muss depressiver Natur sein und nicht eben psychotisch, darum geht es mir hauptsächlich. Auch führen Persönlichkeitsstörungen alleine nicht zum Suizid und sind ziemlich häufig. Das sieht auch Micha Hilgers, ein Experte zum Thema in einem „Zeit-Online“-Interview so:
Hilgers: […] Denn die Crew treffen, mit ihr vernünftig kommunizieren, den Check vor den Flügen machen, das Gerät mit dem Piloten gemeinsam fliegen, starten, landen, Kommunikation mit Towern und Lotsen. Das bedeutet hohe soziale Dichte mit Teamorientierung, Konzentration, Disziplin, Aufstehen in aller Herrgottsfrühe, Belastbarkeit über Stunden und formal geordnetes Denken. Glaubt jemand im Ernst, dass ein Mensch mit psychotischer Erkrankung oder wahnhafter Depression zu solch komplexen Leistungen über lange Zeit in der Lage ist? Allenfalls minutenweise. Für mich kommt deshalb nur eine Persönlichkeitsstörung infrage, die durchaus depressive Symptome enthalten kann.
Die Persönlichkeitsstörung mag ausschlaggebend sein, aber im gesamten deckt es sich mit der Tatsache, dass die meisten Suizide auf depressive Grunderkeankungen zurückzuführen sind. Auch Homizid-Suizide. Laut einem Bericht von „Welt-Online“, spielen dafür Rachegedanken gepaart mit Selbstmordabsichten die größte Rolle.
Dass man Andreas L. eine Suizidabsicht nicht unmittelbar vor der Tat anmerkt, ist jedoch nicht so ungewöhnlich.

Aus einzelnen Verhaltensweisen lasse sich kein Hinweis darauf ablesen, ob eine Suizidgefährdung vorliegt, sagt der Psychotherapeut Stefan Leidig aus Berlin. „Es müssen mehrere Problembereiche über eine längere Zeitspanne auftreten.“ Wer Andreas L. nicht gut kannte, konnte also möglicherweise auch gar nichts Auffälliges an ihm bemerken.

Merkmale, die, wenn sie gehäuft auftreten, laut Leidig auf eine Suizidabsicht hindeuten könnten, sind neben konkreten Äußerungen über Suizidgedanken etwa Gespräche über zunehmenden Druck und das Gefühl, nicht mehr damit zurechtzukommen, eine bereits bekannte Depression, gepaart mit einer Zunahme von Fehlzeiten oder Verspätungen, Rückzug vom normalen und gewohnten Umgang mit den Arbeitskollegen und Freunden oder eine Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes, die darauf schließen lässt, dass sich die Betroffenen nicht mehr um sich selbst kümmern.
Quelle: Welt Online
Zitat von NeupythagoreerNeupythagoreer schrieb:Bei einer Psychose könnte ich mir viel eher vorstellen, dass sich ein solcher Flugverlauf plausibel machen ließe. Also wenn man sich z.B. über mehrere Stunden von Dämonen verfolgt sieht, und entsprechend mit dem Flugzeug in den Südlichen Indischen Ozean entkommen möchte oder dgl.
Eine Psychose lässt sich eben ausschließen, also zumindest bei MH 370 oder Germanwings, da die Piloten keinerlei Auffälligkeiten in diese Richtung zeigten und bis zu dem Absturz in der Lage waren, am normalen Flugbetrieb teilzunehmen.
Zitat von NeupythagoreerNeupythagoreer schrieb:Bei Silk Air 185 ging es wohl um Versicherungsbetrug:
Das ist nicht ganz richtig interpretiert und das kann zumindest als Motiv keinesfalls stimmen. Die Lebensversicherung wurde wohl lediglich abgeschlossen, damit die Hinterbliebenen von dem Suizid profitieren können, war aber mit 100%iger Sicherheit nicht der Grund. Vielmehr müssen die vielen Schicksalsschläge gepaart mit psychischen Problemen dazu geführt haben.
Zitat von NeupythagoreerNeupythagoreer schrieb:Bei Japan-Air-Lines-Flug 350 war der Pilot nachweislich und schon zuvor psychisch erkrankt, hatte also wohl eine Psychose, war nicht zurechnungsfähig
Er litt wohl an Schizophrenie, was wohl auch auffällig genug war, dass andere es im Vorfeld bemerkten.
Zitat von NeupythagoreerNeupythagoreer schrieb:aber es handelte sich wohl um einen romantischen Konflikt im Cockpit:
Daran siehst du ja was ausreichen kann. Ein romantischer Konflikt ist viel harmloser als eine Depression. Auch da muss es unerkannte Grunderkankungen gegeben haben, die ihn mit der Situation so hat umgehen lassen.
Zitat von NeupythagoreerNeupythagoreer schrieb:Eine suizidale Person ist nicht automatisch empathielos
Hab ich auch nie behauptet, allerdings gibt es Formen von Depression und vor allem von depressiven Menschen, die so unterschiedlich sind wie Menschen eben sein können. Bei manchen Suizidgefährdeten entsteht Frust oder Hass, weil andere für die eigene Lage verantwortlich gemacht werden.

Wenn wir jetzt doch nochmal den Bogen zu Amoktaten schlagen, ist das interessante, dass immer gesagt wird, depressive neigen nicht zur Gewalt, es müssten andere Erkrankungen vorliegen. Tatsache ist jedoch, dass es bei so gut wie jedem Amoktäter der jüngeren Geschichte Belege für eine Depression gibt oder sie sogar diagnostiziert war.

Depressionen selbst mögen nicht gewalttätig machen, aber ich wage jetzt mal einen Gedankenschluss: Wenn Depressionen stark werden, führen sie fast immer zu Suizidgedanken. Wenn eine stark depressive Person aber sowieso zur Gewalttätigkeit neigt oder z.B. an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leidet, bzw. wenig Empathie gegenüber Mitmenschen empfindet oder Hass- und Rachegedanken hegt, kann eine Depression sehr gefährlich werden, da sie eben suizidal macht und die Hemmschwelle zur Selbsttötung senkt. Und ein Mensch, der Selbstmord begehen will, hat etwas vor, wonach er absolut keine Konsequenzen für nichts zu fürchten hat, was glaube ich bei einer sowieso Hass- oder Racheerfüllten Person oder einer Person mit z.B. narzisstischer Störung, jeglichen Grund nimmt, so eine Tat nicht zu begehen. Ich bin kein Experte, aber das ist eine einfache, logische Schlussfolgerung. Eine Depression mag nicht gewalttätig machen, aber eine suizidale Depression in den ‚falschen Händen‘ kann eben dazu führen, dass die Hemmungen fallen sowieso ersehntes in die Tat umzusetzen.

Nehmen wir als Beispiel den Alaska-Airlines-Techniker, der ein Flugzeug klaut, Loopings fliegt und sich dabei umbringt. Er begeht keinerlei Gewalttaten, er ist ein ‚normaler‘ Depressiver. Aber er tut Dinge, die hätte er niemals gemacht, wenn er nicht vorgehabt hätte, sich unmittelbar dannach das Leben zu nehmen, weil er dann eben massive Konsequenzen zu fürchten hätte. Jetzt stell dir mal vor der Mann hätte unbeschreiblichen Hass in sich getragen. Ähnlicher Hass, wie ihn Z.B. Attentäter oder auch Rassisten in sich tragen, die im Schutze des Mobs auf einmal gewalttätig werden. Ist denn überhaupt jeder Attentäter psychisch krank? Oft wird nach einem Anschlag die Frage gestellt: „islamistisch oder psychisch krank?“ Eine ziemlich rassistische Frage. Neigen wir evtl. auch als Gesellschaft dazu, in Dinge, die wir nicht verstehen im nachhinein andere Dinge hineinzuinterpretieren? Es gibt viele hassbesessene Menschen, die sog. „Gefährder“ darstellen, die offenbar aber nicht psychisch Krank genug sind, sodass man sie einweisen zu lassen kann. Wenn aber die Tat begangen ist, sucht und findet aufeinander jeder eine massive psychische Erkrankung die das alles halbwegs erklärbar macht. Nicht selten widersprechen sich Experten da auch in verschiedenen Interviews. Außer, die Person war islamistischer Attentäter. Dann lautet die Erklärung meistens schlicht und einfach: Extremist.

Selbst beim Thema Persönlichkeitsstörungen sind sich nicht alle Experten einig. Es gibt Psychiater, die Persönlichkeitsstörungen lediglich als stärkere Ausprägung bestimmter Charaktereigenschaften sehen und nicht unbedingt zwangsläufig als Störung.
Im Gegensatz dazu spricht man von einer Störung der Persönlichkeit, wenn bestimmte Persönlichkeitseigenschaften oder Verhaltensstile sehr stark ausgeprägt und gleichzeitig starr und unflexibel sind – wenn sie also in verschiedenen Situationen immer wieder auftreten, obwohl sie teilweise unangemessen oder wenig hilfreich sind.
Quelle: therapie.de

Schätzungsweise 10% aller Menschen sollen unter solch einer Störung leiden - das sind ziemlich viele, immerhin etwa soviel wie es Vegetarier in Deutschland gibt.

Vlt. gibt es einfach Menschen, die zur Gewalt neigen, aus welchen Gründen auch immer, die gepaart mit Selbstmordabsicht oder getrieben von Rache, Verzewiflung oder Hass solche Taten begehen. Die Gründe sind vlt. dabei so individuell wie die Taten selbst. Aus diesem Grund würde ich niemals aufgrund von anderen Taten auf MH 370 schließen. Du hast es selber aufgezählt: es gibt Fälle, da fällt soetwas auf und in anderen garnicht. Manchmal wird sogar noch der Profit der Familie mitbedacht. MH 370 kann ich mir ähnlich vorstellen. Die Selbstmordabsicht war da, aber die Familie oder Gesellschaft sollte aufgrund der Stigmatisierung davon nicht erfahren. Oder vlt. sogar aus Scham.
Zitat von NeupythagoreerNeupythagoreer schrieb:Zudem haben die Fälle von Pilotensuizid (auch andere, die einigermaßen bestätigt sind) gemeinsam, dass der Absturz immer so bald wie möglich erfolgte, nachdem der suizidale Pilot die Kontrolle über das Flugzeug hatte. Es gab niemals einen stundenlangen Flug dazwischen.
Da gebe ich dir vollkommen recht. Das ist auch etwas, was mich an der Theorie stört. Aber es ließe sich vlt. genau dadurch erklären, dass es in diesem Fall dem Selbstmörder/Mörder wichtig war, dass dieser Suizid ‚niemals passiert ist‘, also niemals aufgedeckt werden würde und ihm durch die Flugdatenschreiber klar war, dass dies passieren würde, sobald man das Flugzeug findet.
Zitat von NeupythagoreerNeupythagoreer schrieb:Ich glaube auch eigentlich nicht, dass man das aushalten könnte. Also sowohl in Bezug auf den eigenen Tod, der wenn einmal der endgültige und unumkehrbare Entschuss gefasst ist, möglichst bald erfolgen sollte.
Könnte man annehmen, aber da muss ich dir sagen, dass du da falsch liegst. Ich hab erst vor einer Weile das Buch von Robert Enke gelesen, dass ein mit ihm befreundeter Journalist geschrieben hat. Und was mich darin stutzig gemacht hat: sobald die Selbstmordabsicht fest steht, geht es depressiven Menschen oft sehr gut. Es ist ein Gefühl der Erleichterung. Im Fall von Robert Enke haben die Angehörigen gemerkt wenn ihn „der schwarze Hund“ also die Depression wieder gepackt hat. Auch im November 2009. Doch wenige Tage vor seinem Selbstmord als er den Entschluss schon gefasst hatte, wirkte er auf einmal locker und entspannt. Jeder dachte ihm ginge es wieder gut. Er hat damals noch ein Spiel für Hannover 96 bestritten und befreit aufgespielt, dannach Interviews gegeben. Die Sicherheit, dass das Leiden der Depression bald beendet ist, scheint den Betroffenen inneren Frieden zu geben.

Sicherlich, Robert Enke war kein Mitnahmetäter; allerdings vergessen wir dabei, dass viele Slebstmörder - auch Enke, bei ihrer Tat Menschen bewusst schweren Schaden zufügen. Im Fall von Robert Enke war es der Lokführer.
Zitat von NeupythagoreerNeupythagoreer schrieb:Als auch vor allem auf die Massentötung. Insbesondere bei einer depressiven Person, welche die Abscheu vor dem, was man im Begriff ist zu tun, noch viel stärker wahrnehmen würde als einen negativen Gedanken.
Genau das ist die Kategorisierung, die mich da immer stört. Es mag sein, depressive neigen dazu, den Hass eher nach innen, gegen sich selbst zu richten und haben kein höheres Gewaltpotenzial als andere Menschen - allerdings sind sie auch nicht automatisch Heilige. Wie ich vorher geschrieben habe, es gibt auch sehr Hasserfüllte und gewalttätige Menschen, bzw. Menschen die auf Rache sinnen, die auch von einer Depression ereilt werden können und ich persönlich halte diese Kombination für äußerst gefährlich. Depressionen werden jedenfalls nicht automatisch gute Menschen aus ihnen machen.

In der Luftfahrtbranche wird zumindest am meisten auf Depressionen geachtet, was psychische Erkrankungen angeht. Depression war auch in Verbindung mit Mitnahmesuizid mehrfach Thema. Diese Verbindung hat man da automatisch gezogen, ob das jetzt richtig ist oder nicht.

Ich will nochmal betonen, dass ich keineswegs zu 100% von der Suizidtheorie überzeugt bin. Ich halte nur daran fest, da sie aktuell mit den wenigen vorliegenden Beweisen, die einzig sinnvolle ist. Für etwas anderes gibt es schlichtweg keinerlei Belege. Wie gesagt, es gibt durchaus auch Dinge die mich daran stören, die du auch erwähnt hast, wie etwa der stundenlange Weiterflug oder die Aktivierung von Satcom. Allerdings sehe ich das keineswegs als Gegenbeweise. Diese Dinge lassen sich unter Umständen erklären. Und ich will mal frei einen befreundeten Richter zitieren: ‚Wenn ein Urteil zu gut geschrieben ist, dann stimmt etwas nicht. In jedem Fall gibt es widersprüchliche Dinge, oder Dinge die absolut keinen Sinn ergeben. Aber das Gesamtbild ist entscheidend.‘ In diesem Gesamtbild deuten eben alle bisherigen Hinweise auf einen Suizid hin, alles andere wäre einfach reine Spekulation und würde uns nicht weiter bringen. Allerdings ist die Hinweislage schwach. Mich würde es keinesfalls wundern, wenn irgendwann Beweise auftauchen, die alles ganz anders dastehen lassen; insbesondere in Bezug auf etwaige politische Verstrickungen. Allerdings auch nicht, wenn wir dann über einen Suizid reden.


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Was geschah mit Flug MH370?

03.02.2023 um 22:28
@Zz-Jones
Aber das ist doch bei jeder Theorie der Fall. Ich glaube einen reinen Unfall können wir ja ausschließen.


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