@torgulf 
torgulf schrieb:Es gibt in dem ganzen Thread zwei angebliche Beispiele von Desinformation durch die Medien.
Nicht dass es schwierig wäre, weitere zu finden.
Ⅰ
Die Spiegel-Schlagzeile mit anschließendem Leitartikel, die beide suggerierten, Putin oder unter seinem Befehl stehende Truppen hätten ein Flugzeug abgeschossen, würde ich auch noch mit einbringen.
Auf dem Titelbild hatte der Spiegel übrigens eine Collage von aus sozialen Medien zusammengeklaubten Bildern der Opfer gezeigt und diese fordern lassen, „Putin jetzt“ zu „stoppen“. Und der dazugehörige Artikel war auch
wirklich einseitig.
Die anschließende Missbilligung des Presserates, von der dieser empfiehlt, sie „als Ausdruck fairer Berichterstattung“ abdrucken zu lassen, hat der Spiegel nicht abgedruckt. Obwohl er eine eigene Rubrik für Reaktionen auf seine Artikel hat.
Vielleicht braucht die Demokratie gar kein Sturmgeschütz, sondern sollte zu friedlichen Mitteln greifen. Zumindest ich wollte so eine Scheiße nicht auf dem Wohnzimmertisch liegen haben und habe deabonniert. Ich kaufe mir ja auch keine NPD-Parteizeitung. (mit der der Spiegel jetzt wohl die Hetze gemein hat)
Natürlich hetzt der Spiegel auch jetzt nicht rund um die Uhr. Wenn aber in keiner Weise auf so grundlegende Kritik eingegangen wird, dann nehme ich an, dass sich die Linie des Magazins verschoben hat, dass so etwas also kein „Ausrutscher“ ist – und ziehe Konsequenzen.
Ⅱ
Eine ungeprüft weiterverbreitete erfundene Meldung, Russland sei in die Ukraine einmarschiert: Hier hatte die umstrittene Propagandaschau die beste Auflistung,
Link deaktiviert (unerwünschte Quelle)
(Ich glaube aber nicht daran, dass der Präsident „vom Westen installiert“ ist)
Auch auf unserer Seite gibt es Ideologen:
Wichtige Entscheider wie der Intendant Tom Buhrow und der Fernsehdirektor Jörg Schönenborn, beide aus dem WDR, werben intern offensiv für eine redaktionelle Linie, die sich darauf konzentriert, die “westlichen Positionen zu verteidigen”, hieß es aus der ARD gegenüber Telepolis.
Quelle:
Telepolis (Lesenswert)
Ⅲ
Es sind aber nicht so sehr die (wenigen) Falschinformationen, die ich bemängele, sondern vielmehr eine
Einseitigkeit – die ja auch desinformiert, nur ohne direkt zu lügen – deren Symptom diese sind.
Scox schrieb:Man könnte sich ja fragen, ob die Medienkompetenz innerhalb der Bevölkerung tendenziell abnimmt, oder ob es die Qualität der etablierten Medien tut. Wenn die 'seriösen', etablierten, Medien Scheiße verzapfen, treiben sie die Menschen ja geradezu in die abstruseste VT-Ecke, und damit tun sie sich selbst langfristig keinen Gefallen. Nur, wenn offenkundig beide Lager ihre Konsumenten manipulieren (wollen), was haben diese noch für 'ne Wahl? Wie sollen sie das Gold aus dem Misthaufen löffeln, wenn man es nicht sieht? Und wer entscheidet, was richtig oder falsch ist? Ist alles ziemlich vertrackt, denn in den meisten Fällen entscheidet der Konsument emotional, was für ihn richtig erscheint und was nicht.
